Mit den Händen lesen. Beobachtungen zur taktilen Lektüre

In diesem Artikel wird es nicht um die Gesten gehen, mit denen Leser auf den Eindruck einer Lektüre reagieren, sondern um die Körperund Handbewegungen, die direkt in den Akt der Lektüre involviert sind. Dass diese fundamentalen Gesten des Lesens lange Zeit aus dem Blick geraten sind, mag damit zu tun haben, dass das Lesen ab dem späten 18. Jahrhundert in erster Linie als geistige Tätigkeit begriffen wurde.1 Interessanterweise wurde aber auch der ab den 1990er Jahre einsetzende Diskurs über die Materialität der Schrift lange Zeit von visuellen Metaphern dominiert, die sich an der Vorstellung des „Starrens“ und einer entsprechend oszillierenden Wahrnehmung von Schriftbildern abarbeiten.2 Erst im letzten Jahrzehnt ist die Aufmerksamkeit für den Umgang mit dem dreidimensionalen Buchkörper und die damit verbundenen körperlichen Praktiken des Lesens gestiegen. Insbesondere der körperliche Akt des Blätterns und die damit einhergehenden Dispositive und Diskurse sind in der Forschung aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet worden

„Verdichtung der Sprachmaterie“ –Thomas Kling und Oswald Egger im Dialog mit Inger Christensen

In order to shed light on the important function Inger Christensen had for the German poetry scene in the 1990s and 2000s, the article examines texts by Thomas Kling and Oswald Egger. The central argument is that both Kling and Egger drew on Christen-sen’s sophisticated nature-philosophical inspired poetics in “det”/“das” to break away from an experimental poetry that is primarily interested in questions of language and media theory. Both seem to be particularly fascinated by Christensen’s attempt to think of the relationship between language and the world in terms of a chiastic entan-glement, which shows clear traces of Maurice Merleau-Ponty’s phenomenology of perception. But despite this similarity, they react very differently to the poetological considerations of the Danish poet. Both do not adopt Christensen’s reflections uncrit-ically but attempt to utilize them for their own aesthetic purposes

Strategien fuer mehr Effizienz und Effektivitaet im Gesundheitswesen

Dieser Band der Bad Orber Gespräche 2011 enthält die erweiterten Referate eines interdisziplinären Workshops zum Thema «Strategien für mehr Effizienz und Effektivität im Gesundheitswesen». Vertreter der Ministerien, des Gemeinsamen Bundesausschusses, der Krankenkassen und -versicherungen, der ärztlichen Verbände, der Krankenhausträger, der pharmazeutischen Industrie, der Apotheker und der Wissenschaft erörtern Probleme der Versorgungsstruktur, der künftigen ärztlichen Tätigkeit, der Positionierung von Krankenhäusern sowie der Hilfs- und Arzneimittelversorgung