Skizze einer pathischen Ethik

Zusammenfassung: Das von Weizsäcker so genannte "Pathische" bezeichnet eine Haltung zum Leben. Das Leben ist etwas, dessen "Existenz weniger gesetzt als vielmehr erlitten wird". Eine solche Haltung prägt unser Urteil über andere Menschen wie über uns selbst. Wer sich hier einrichtet, wandelt zwischen Wissen und Nicht-Wissen, klaren Umrissen und bloßen Nuancen, Machen und Geschehenlassen. "Pathische Ethik" ist ein Bestimmungsversuch dessen, was es heißt, in dieser Vagheit zielsicher zu bleiben. Wo er gelingt, keimt Friede. Das Loslassen der Hand eines Sterbenden ist eine Probe darauf. Im alltäglichen Umgang mit Patienten und Hilfesuchenden dagegen helfen fünf "pathische Kategorien", dem Urteil eine Wegleitung zu gebe

Die Bedeutung der Nationalitaet für Hermann Cohen

Ist ein nationales Bewußtsein möglich, das die Neigung zur Selbstmystifikation durch immanente Kritik begrenzt? Hermann Cohen (1842-1918), der jüdische Kantianer, war von nationalen Motiven geprägt, die er spät in seinem Leben auf die Formel "Deutschtum und Judentum" brachte. Dies wurde eine konstitutive Disposition für sein Denken insgesamt und damit für alle Teile seines philosophischen Systems sowie seiner Religionsphilosophie.\ud Aber auch Cohen verfiel einer Mystifikation der politischen – für ihn deutschen – Seite seiner Nationalität. Jedoch verband er damit eine implizite Kritik in Gestalt seines Judentums, das er als unpolitisches, "geistiges Dasein" einer Religionsgemeinde auffaßte. In Cohens nationaler Identifikation sind die Gefahr des Nationalen und zugleich ihre Begrenzung untrennbar verbunden

Some Aspects of a Medical Anthropology: Pathic Existence and Causality in Viktor von Weizsäcker

"Life is not only an 'event' that happens – but also something that is suffered"; this is the core principle of what Viktor von Weizsäcker (1886–1957), the German physician and founder of a ‘Medical Anthropology’, called the ‘pathic’ dimension. The personal voice of the human being himself becomes a constitutive principle within the medium of science. Concepts of cause and effect are no longer applicable in the customary functional sense of aetiology. Even the intellect or spirit (Geist) can no longer be regarded as unscathed. In order to handle pathic 'causality' Weizsäcker introduced his 'pathic pentagram'. The interplay of five modalities – must / may / want / should / can – creates a ground or reason of psychological and/or somatic explanation. Necessity and freedom of a person appear interwoven in a constitutive manner

Stufen zu einer religiösen Metaphorik. Der ,andere‘ Cohen in Skizzen eines Editors

Hermann Cohen′s passionate philosophizing begins with a departure from the letter of the rabbinical doctrine of revelation. Initially his Science of Reason is shaped by a psychology of language based on Plato, Herder, Humboldt, and Steinthal. Later the influence of Kant is prevalent. In the end Cohen′s System of Philosophy becomes the foundation upon which he reappropriates the sources of Judaism in their literalness. His program from 1908/09 onwards is to think the uniqueness of God as it must be felt. A distinctive metaphorics comes into being: a hermeneutics of being human anchored in Reason through comparison with an incomparable God. The critical edition of his works illuminates this philosophical process by means of details previously not taken into accoun

Logic of Science vs. Theory of Creation: The 'Authority of Annihilation' in Hermann Cohen’s Logic of Origin

The difference between Hermann Cohen’s System of Philosopohy and his philosophy of religion can be determined via the logical “Judgment of Contradiction.” In Cohen’s "Logic of Pure Knowledge" (1902, 1914²) the “Judgment of Contradiction” acts as a “means of protection” against “falsifications” that may have arisen on the pathway through the previous judgments of “origin” and “identity.” Cohen thematizes these operations in his "Religion of Reason Out of the Sources of Judaism," (1919, 1929²) too. However, there they do not form the grounding for natural science but rather for the knowledge of nature as creation in a strict correlation to God’s uniqueness

Die Pathosophie Viktor von Weizsäckers

Eine Charakteristik des späten Hauptwerkes von Viktor von Weizsäcker anläßlich der Neuedition 2005

Tritt auch der Leib über? Zur 'Psychosomatik' der religiösen Konversion im Ausgang von Jehuda Halevi

Zur Möglichkeit eines Übertritts in das Judentum gemäß der Lehre vom jüdischen Volk des mittelalterlichen Philosophen Jehuda Halevi (vor 1075 bis 1141)

Der heilige Geist bei Hermann Cohen

Hermann Cohen (1842-1918) hat als jüdischer Religionsphilosoph eine Theorie des Heiligen Geistes bzw. des 'Geistes der Heiligkeit' entwickelt. Sie steht in Spannung sowohl zu christlichen Auffassungen als auch zu Cohens eigenem "System der Philosophie"

Ethische Gewinnerstrategien

Ein Beitrag zur Ethik des Geldmarkt-Geschäfts. Ausgangspunkt ist die Haltung des Sokrates: analytische Klärung und zugleich Erkennen der eigenen Begrenztheit. Zielpunkt ist eine Geschäftsvernunft, die sich ihrer verstandesmäßigen aber auch ihrer irrationalen Anteile bewusst ist

Hermann Cohens Gottesidee. Ein Überblick

Der deutsch-jüdische Philosoph Hermann Cohen (1842-1918) hat sich lebenslang mit der Idee Gottes auseinander gesetzt. Seine Entwicklungen sind Gegenstand der Abhandlung