235 research outputs found

    "If you want to understand the big issues, you need to understand the everyday practices that constitute them": Lucy Suchman in conversation with Dominik Gerst & Hannes KrÀmer

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    With her book "Plans and Situated Actions: The Problem of Human-Machine Communication", Lucy Suchman (1987) not only opened up a whole new domain of scientific interest but also showed how the scope of ethnomethodological inquiry can be widened in a fruitful way. Since then she is best known for her extensive contributions to the field of science and technology studies. In this interview, Suchman gives insights into how she brought ethnomethodological sensibilities to new research fields, including human-machine interaction and feminist scholarship. She shares personal anecdotes of her meetings with Harold Garfinkel and reflects upon key ethnomethodological elements such as the analysis of mundane practices and the fundamental sociality of mutual intelligibility. Discussing the relevance for material studies and how ethnomethodology can contribute to a politically engaged social science, Suchman strikingly demonstrates the actuality of ethnomethodology's program.Mit ihrem Buch "Plans and Situated Actions: The Problem of Human-Machine Communication" erschloss Lucy Suchman (1987) nicht nur ein neues Wissenschaftsfeld, sie zeigte auch, wie sich der Fokus ethnomethodologischer Forschung gewinnbringend vergrĂ¶ĂŸern lĂ€sst. Seitdem ist sie bekannt fĂŒr ihre einflussreichen BeitrĂ€ge im Feld der Science and Technology Studies. In diesem Interview erlĂ€utert Suchman, wie sie sich ethnomethodologisch sensibilisiert neuen Forschungsthemen widmete, insbesondere der Mensch-Maschine-Interaktion und der feministischen Wissenschaft. Sie teilt persönliche Anekdoten ĂŒber ihre Treffen mit Harold Garfinkel und reflektiert zentrale ethnomethodologische Themen wie die Analyse von Alltagspraktiken und die fundamentale SozialitĂ€t wechselseitiger VerstĂ€ndlichkeit. Indem sie die Relevanz materialer Studien hervorhebt und diskutiert, wie die Ethnomethodologie zu einer politisch engagierten Wissenschaft beitragen kann, demonstriert Suchman eindrucksvoll die AktualitĂ€t des ethnomethodologischen Programms

    Der Versuch, eine neue Soziologie zu etablieren: Rezension zu "Ethnomethodologie reloaded: Neue Werkinterpretationen und TheoriebeitrÀge zu Harold Garfinkels Programm" von Jörg R. Bergmann und Christian Meyer (Hg.)

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    Jörg R. Bergmann, Christian Meyer (Hrsg.): Ethnomethodologie reloaded: Neue Werkinterpretationen und TheoriebeitrÀge zu Harold Garfinkels Programm. Bielefeld: transcript Verlag 2021. 978-3-8376-5438-

    Die Unwahrscheinlichkeit des Neuen - wie Werbeagenturen Dauerinnovationen organisieren

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    Mein Beitrag fragt nach der organisationalen Praxis kreativer Produktion. Es interessieren dabei die Praktiken, mit denen Werbeagenturen kreative EinfĂ€lle hervorbringen und sichern. Aufbauend auf Daten einer umfangreichen ethnografischen Untersuchung werden drei Praktikenkomplexe (TemporalitĂ€t, SozialitĂ€t, Evaluation) identifiziert und beschrieben, die als maßgebliche ProblembezĂŒge kreativer Organisationen gelten können. Es wird deutlich, dass sich in den untersuchten Agenturen ein situativer Umgang mit Zeitlichkeit ausbildet, eine teils informelle Strukturierung von Zusammenarbeit und schließlich eine komplexe Konstellation von Bewertungsmechanismen und -momenten. Über diese detaillierte Auseinandersetzung mit diesen Praxisformen werden grundlegende Einsichten in das Feld kreativer Arbeit möglich und darĂŒber die Vielgestaltigkeit der Produktion von Neuem deutlich

    Große und kleine ZukĂŒnfte: Zur praktischen Synchronisation des Kommenden in temporĂ€ren Organisationen

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    Mein Beitrag baut auf der von der Ad-hoc-Gruppe „Soziologie der Zukunft in polarisierten Zeiten“ geĂ€ußerten Diagnose einer Wieder-Entdeckung des Temporalmodus‘ der Zukunft innerhalb der Soziologie auf und fragt nach dem SkalenverhĂ€ltnis von ZukĂŒnften. Anhand eines empirischen Falls, Hackathons, werden drei maßgebliche Praktiken (skalieren, veralltĂ€glichen, lösen) der Hervorbringung, Bearbeitung und Relationierung von kleinen und großen ZukĂŒnften bestimmt und in ihrer Bedeutung fĂŒr die konkrete Zukunftspraxis beschrieben

    Die Praxis der KreativitÀt

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    Methodologische Prinzipien einer allgemeinen Grenzsoziologie

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    Der Beitrag fragt nach den methodologischen Implikationen einer soziologischen Grenzforschung. Eine solche Fragerichtung kann kaum auf Vorarbeiten zurĂŒckgreifen. Diesem Umstand gilt es zu begegnen. Wir bĂŒndeln in unserem Beitrag konzeptionelle VorschlĂ€ge gegenwĂ€rtiger Grenzforschung und unterbreiten einen Entwurf zur methodologischen Fundierung. Dabei werden zwei bislang unterschiedene GrenzforschungszugĂ€nge miteinander verbunden: Erkenntnisse der Erforschung territorialer Grenzen (borders) und sozio-symbolischer Grenzziehungen (boundaries) werden im Sinne einer allgemeinen soziologischen Grenztheorie zusammengefĂŒhrt. Auf Grundlage intensiver Auseinandersetzung mit Grenzanalysen beider Forschungstraditionen skizzieren wir zwei methodologische Prinzipien, die eine allgemeine Grenzheuristik anleiten können. Diese werden anhand der multidimensionalen Grenzziehungen zwischen Frankfurt (Oder) und SƂubice illustriert:1) Das erste Prinzip schlĂ€gt vor, Grenzziehungen von der Grenze her zu analysieren. Damit wird nahegelegt, sich forschungspraktisch an den Ort der Grenzziehung zu begeben und GrenzverlĂ€ufen zu folgen. Sichtbar wird so, wie an Grenzen Stabiles problematisch und die Grenze als solche erfahrbar wird. Dabei sind Grenzen als eigenstĂ€ndige PhĂ€nomene ernst zu nehmen und nicht mit ihren sekundĂ€ren Ausformungen, wie bspw. Grenzregionen, in eins zu setzen. Ferner gilt es, die liminalen Eigenschaften von Grenzen/Grenzziehungen zu berĂŒcksichtigen. Als Übergangs- bzw. Transitzone erfĂŒllen sie eine doppelte Strukturierungsleistung, indem sie immer Verbindung und Trennung ermöglichen. Im Sinne einer „grenzanalytischen Indifferenz“ fordert das Denken von der Grenze her dazu auf, sich nicht im Vorhinein fĂŒr eine der beiden Leistungen zu entscheiden.2) Das zweite methodologische Prinzip legt nahe, die Beziehung zwischen Grenzen und Ordnungen zu berĂŒcksichtigen, d.h. sie als zugleich ordnendes und geordnetes PhĂ€nomen zu begreifen. GrundsĂ€tzlich lassen sich an Grenzen zwei Ordnungen – diesseits und jenseits der Grenze – beobachten. DarĂŒber hinaus muss die Möglichkeit der Emergenz dritter Ordnungen an Grenzen wahrgenommen werden; die Grenze ist auch der Ort, an dem neue RĂ€ume, IdentitĂ€ten, Objekte entstehen. Daneben gilt es, die Grenze in ihrer eigenen Geordnetheit zu erkennen. Sensibilisiert wird so u.a. für ein VerstĂ€ndnis der MultidimensionalitĂ€t der Grenze, d.h. ihrer Konfiguration als spatialer, temporaler und sozialer Gegenstand

    Harold Garfinkels "Studies in Ethnomethodology" – ein Interviewprojekt

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    Der vorliegende Text fĂŒhrt in die Schwerpunktausgabe "Harold Garfinkels 'Studies in Ethnomethodology' – ein Interviewprojekt" ein. In dieser sind acht Interviews mit Wissenschaftler*innen aus der Ethnomethodologie und benachbarten Disziplinen zum Buch "Studies in Ethnomethodology" (GARFINKEL 1967) und der Ethnomethodologie allgemein versammelt. Das Ziel der Interviews besteht darin, die Vielstimmigkeit dieses kontroversen, gleichsam wirkmĂ€chtigen Textes einzufangen und in einer anregend-instruktiven Art zu bĂŒndeln. In der Einleitung rekonstruieren wir kurz den Entstehungskontext des Buchs und stellen den Inhalt vor, fĂŒhren in die Anlage des Interviewprojekts sowie in die Interviews selbst ein und skizzieren exemplarisch zwei Themenfelder – das VerhĂ€ltnis von Ethnomethodologie und Konversationsanalyse sowie die Ethnomethodologie als Forschungshaltung –, die sich quer zu den einzelnen Interviews identifizieren ließen und mögliche LektĂŒrewege andeuten

    Die Ethnomethodologie umzirkeln. Karin Knorr-Cetina im GesprÀch mit Hannes KrÀmer & René Salomon

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    In dem nachfolgenden Interview spricht Karin KNORR-CETINA ĂŒber ihre Erfahrungen und Auseinandersetzungen mit dem Buch "Studies in Ethnomethodology" (GARFINKEL 1967) und dem intellektuellen Umfeld des Buches in den USA sowie in Deutschland. Sie unterscheidet eine orthodoxe ethnomethodologische Linie von einer offeneren Perspektive, die generell die kompetente Hervorbringung alltagsweltlicher Prozesse ernst nimmt und von der Ethnomethodologie (EM) beeinflusst ist, ohne dass die Forschungsperspektive unbedingt so benannt wird. Zugleich diskutiert sie die methodologischen Implikationen der Ethnomethodologie fĂŒr die qualitative Sozialforschung im Allgemeinen und der Ethnografie im Speziellen. In diesem Zusammenhang identifiziert sie originelle methodologische Annahmen der EM, die sie auch heute noch zu einer aktuellen Forschungsperspektive machen (Alltagsweltlichkeit, Langsamkeit, Anti-InterpretativitĂ€t). Schließlich verortet KNORR-CETINA die Ethnomethodologie in der Diskussion um neuere Sozialtheorien wie etwa die Praxistheorie

    The "Studies in Ethnomethodology" Are a Way of Understanding and Handling Empirical Materials and Thoughts. Eric Laurier in Conversation With Hannes KrÀmer, Dominik Gerst & René Salomon

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    In the following conversation Eric LAURIER talks about the role of ethnomethodology's foundational account—the "Studies in Ethnomethodology" (GARFINKEL, 1967)—within the UK and the influence of the book on his own research as well as on human geography, mobility studies, actor-network-theory, and a general social science methodology. He therefore underlines the peculiar focus of GARFINKEL on the everyday, his non-ironic position towards member's practices, and the plurivocality of the book. Giving an elaborated account on the methodological challenges with an ethnomethodological approach including video recordings he differentiates between the video as a research tool and video usage as a member's practice. LAURIER demonstrates the inspiring and initiating content of the studies as well as its limits. By doing so he can show the prolific quality for current research fields like the study of mobility and movement, the question of space and place, and the role of the "Studies in Ethnomethodology" as a political text

    "The Studies are Probably the Best Thing That Garfinkel Ever Wrote." Michael Lynch in Conversation With Dominik Gerst, Hannes KrÀmer & René Salomon

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    Michael LYNCH is widely known as one of the key figures of ethnomethodology. In this interview, he takes the discussion of GARFINKEL's "Studies in Ethnomethodology" (1967) as an opportunity to take the reader back to California in the 1970s as he shares his personal story of how he became acquainted with Harold GARFINKEL and ethnomethodology as a radical approach on the rise. LYNCH provides an account of ethnomethodology as a distinctive way of researching, writing, talking; which stands in high contrast to conventional social sciences and, which not only has been marginalized by the sociological mainstream at the time it came up, but may be seen as endangered nowadays. As he says in the interview, the tense relationship between ethnomethodology and conversation analysis as a robust field of inquiry can be traced back to this question as well. He reflects upon GARFINKELs central intellectual resources—namely phenomenology and the philosophy of WITTGENSTEIN—and shows how his own work embraces the relationships of ethnomethodology with science and technology studies and actor-network theory. Giving insights into how his work is driven by a confrontation of social theory and philosophy with empirical concreteness, LYNCH discusses concepts such as practice and knowledge which may be seen as in-between-phenomena within this confrontation. Finally, he suggests to continuously reread GARFINKEL's "Studies in Ethnomethodology" as the book provides a rich resource of ideas which especially become productive in light of own research
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