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    Inklusion in den Hilfen zur Erziehung. Ein capabilities-basierter Inklusionsansatz

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    Hopmann B. Inklusion in den Hilfen zur Erziehung. Ein capabilities-basierter Inklusionsansatz. Bielefeld: UniversitĂ€t Bielefeld; 2019.In den Hilfen zur Erziehung, die als ein zentrales Handlungsfeld der bundesdeutschen Kinder- und Jugendhilfe gelten können, lassen sich seit einigen Jahren Bestrebungen zur Umsetzung von Inklusion ausmachen, die unter dem Stichwort der sogenannten *Inklusiven Lösung* kursieren. Vor allem die Hilfen zur Erziehung gemĂ€ĂŸ den §§ 27 bis 35 SGB VIII einerseits und die Eingliederungshilfen gemĂ€ĂŸ § 35a SGB VIII sowie den §§ 53 ff. SGB XII andererseits stehen angesichts der als hinderlich dechiffrierten ZustĂ€ndigkeiten im Zentrum des Interesses und der Weiterentwicklungsbestrebungen. Im Zuge einer Umsetzung der *Inklusiven Lösung* sollen die Hilfen zur Erziehung zukĂŒnftig sĂ€mtliche Hilfen und Leistungen fĂŒr Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung fassen, indem sie zusammen mit den Eingliederungshilfen aus SGB VIII und SGB XII einen neu zu schaffenden, inklusiven Leistungstatbestand konstituieren. Die zentrale Implementationsstrategie von Inklusion, die sich im Zuge der *Inklusiven Lösung* daher herauszubilden scheint, zielt auf die rechtliche ZusammenfĂŒhrung der bislang getrennten Leistungen und somit auf die Schaffung von ZugĂ€ngen zu bedarfsgerechten Hilfen, welche aufgrund ebenjener getrennten rechtlichen ZustĂ€ndigkeiten infrage stehen.So richtig und wichtig die KlĂ€rung von Fragen der Implementation von Inklusion auch sein mag, sie entbindet jedoch nicht davon, den Gegenstand dessen (zurĂŒck) ins Blickfeld zu rĂŒcken, um den es im Zuge von InklusivitĂ€tsforderungen eigentlich geht bzw. gehen sollte. Dazu kann das Beheben von Zugangsproblemen zu Jugendhilfeangeboten fĂŒr Kinder und Jugendliche mit Behinderung unzweifelhaft beitragen. WĂ€hrend jedoch auf der einen Seite inklusiv zu gestaltende ZugĂ€nge von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung forciert werden, sind auf der anderen Seite etwa prekĂ€re sozioökonomische Lebenslagen der Adressat_innen in keiner anderen Hilfeform der Kinder- und Jugendhilfe verbreiteter, als es in den Hilfen zur Erziehung der Fall ist. Gleichwohl scheint das an eine diagnostizierbare BeeintrĂ€chtigung geknĂŒpfte VerstĂ€ndnis von (drohender) Behinderung mitsamt der daraus resultierenden TeilhabebeeintrĂ€chtigung Inklusion maßgeblich als behinderungsspezifische Angelegenheit auszuweisen. Und dennoch gelangt der SGB VIII-Reformprozess um die *Inklusive Lösung* ĂŒber kaum mehr als eine administrativ-juristische Debatte ĂŒber die Zusammenlegung von Rechtskreisen hinaus. Diese knapp skizzierten Hinweise verdeutlichen bereits, dass in der jĂŒngeren Debatte um die *Inklusive Lösung* offenbar noch lĂ€ngst nicht alle offenen Fragen nach dem Bezugspunkt von Inklusion hinreichend geklĂ€rt sind, um sich Implementationsaufgaben von Inklusion zuwenden zu können.Die KlĂ€rung dieser offenen Grundsatzfragen stellt den Forschungsanlass der Dissertation dar. Dazu wird der *leitenden Forschungsfrage* nachgegangen, welchen spezifischen Beitrag die im Fokus der Debatte um eine *Inklusive Lösung* stehenden Hilfen zur Erziehung zur Einlösung des Anspruchs auf Inklusion ihrer Adressat_innen zukĂŒnftig leisten können bzw. sollen.Zur theoretisch-konzeptionellen KlĂ€rung der Forschungsfrage werden zunĂ€chst verbreitete Inklusions- und Exklusionsdiskurse auf ihre VorzĂŒge und Blindstellen hin analysiert. Die Betrachtung von vornehmlich in der *Integrations- und InklusionspĂ€dagogik* beheimateten Inklusionsdiskursen verweist nicht nur auf die OmniprĂ€senz der Kategorie Behinderung und die sich darum rankenden begrifflichen Entwicklungen bzw. Kontroversen, sondern offenbart – trotz fraglos vorhandener VorzĂŒge und Potentiale – auch einige Blindstellen. Insbesondere die verbreiteten KausalitĂ€tsannahmen zwischen BeeintrĂ€chtigung und Behinderung sowie der Nachholbedarf hinsichtlich gesellschafts- und ungleichheitstheoretischer Grundfragen scheinen sich nicht nur in der Debatte um die *Inklusive Lösung* zu reproduzieren, sondern erfordern vor allem weiterreichende theoretische Überlegungen. DemgegenĂŒber nĂ€hert sich eine sozialpĂ€dagogische, den erzieherischen Hilfen am nĂ€chsten stehende Inklusionsbearbeitung eher ĂŒber Diskurse der *sozialen Exklusion* dem Thema an. Diese vermögen die integrations- und inklusionspĂ€dagogischen Diskurse zwar um gesellschaftstheoretische Reflexionen zu erweitern, weisen jedoch ebenfalls einige Fallstricke auf und vernachlĂ€ssigen zudem die Kategorie Behinderung. Wesentlich ins Gewicht fĂ€llt dabei insgesamt, dass die integrations- und inklusionspĂ€dagogischen Diskurse einerseits und die Debatten um soziale Exklusion andererseits bislang weitgehend getrennt voneinander gefĂŒhrt werden.Angesichts des grundlegenden Bedarfs an einer theoretisch-konzeptionellen Auseinandersetzung ĂŒber Inklusion in den Hilfen zur Erziehung wird dargelegt, *dass* und *inwiefern* sich der *Capabilities-Ansatz* nach Martha Nussbaum als normativer und evaluativer Bezugsrahmen zur Theoretisierung von Inklusion in den Hilfen zur Erziehung heranziehen lĂ€sst. Die PrĂ€ferenz fĂŒr diesen Ansatz liegt in dessen grundsĂ€tzlicher NĂ€he zu sonder- und sozialpĂ€dagogischen sowie inklusionsbezogenen Fragestellungen begrĂŒndet. Gleichwohl ist eine ‚inklusive‘ Adaption mit einigen theoretischen Anstrengungen verbunden. Dazu werden zunĂ€chst die theoretischen Grundpfeiler und -prĂ€missen des Ansatzes dargestellt und Nussbaums Ansatz gegenĂŒber der Version von Amartya Sen abgegrenzt. Vor allem werden der befĂ€higungsgerechte Anspruch und der menschenwĂŒrdebasierte Ursprung des Capabilities-Ansatzes hervorgehoben sowie die zentralen Begrifflichkeiten der *BefĂ€higungen* sowie der *Handlungen und Daseinsweisen* einer Betrachtung unterzogen. Auf Basis dieser AusfĂŒhrungen wird schließlich eine capabilities-basierte Inklusionsperspektive entworfen, welche sich aus zentralen sonder- und sozialpĂ€dagogischen RezeptionsbezĂŒgen des Ansatzes speist sowie soziale Ungleichheit und Behinderung als gemeinsame gerechtigkeitsrelevante Kategorie und insgesamt als Benachteiligung in den BefĂ€higungen bzw. der Handlungen und Daseinsweisen ausweist (*PĂ€dagogik der BefĂ€higung*). Mit dieser Perspektive scheint es möglich, sĂ€mtliche EinschrĂ€nkungen von LebensfĂŒhrungsweisen (d.h. EinschrĂ€nkungen in den BefĂ€higungen) als Inklusionsaufgabe im Sinne des Capabilities-Ansatzes zu behandeln und somit eine VerknĂŒpfung der vormals getrennt gefĂŒhrten theoretischen DiskursstrĂ€nge zu erreichen. Vor dem Hintergrund dieser Vorarbeiten werden schließlich zwei analytische Teilperspektiven der capabilities-basierten Inklusionsperspektive herausgearbeitet. WĂ€hrend die Teilperspektive der *substantiellen InklusivitĂ€t* auf der Ebene der Handlungen und Daseinsweisen aktuelle Umgangsweisen fokussiert, zielt die *prozedurale Inklusionsperspektive* auf der Ebene der BefĂ€higungen auf Konsequenzen und Zielvorstellungen von Förderungs- und Hilfemaßnahmen. Gleichwohl stellen die BefĂ€higungen und deren Ermöglichung den maßgeblichen Dreh- und Angelpunkt der capabilities-basierten Inklusionsperspektive dar.Um die empirische Anwendbarkeit und theoretisch-konzeptionelle ErhĂ€rtung des Ansatzes voranzutreiben, wird die entworfene capabilities-basierte Inklusionsperspektive mit einer, auf der Grundlage empirischer Daten generierten, gegenstandsorientierten Theorie des Untersuchungsgegenstands der Hilfen zur Erziehung verknĂŒpft. Dazu wurden qualitative, leitfadengestĂŒtzte Expert_inneninterviews (N=15) mit, dem Handlungsfeld der erzieherischen Hilfen zuordenbaren, professionellen Akteur_innen gefĂŒhrt und theoriegenerierend ausgewertet.Im Anschluss an die Deskription und theoriegenerierende Auswertung des empirischen Materials werden die Konsequenzen diskutiert und analysiert, welche sich einerseits aus der Betrachtung des empirischen Materials durch die theoretische Brille der capabilities-basierten Inklusionsperspektive ergeben und welche sich andererseits ausgehend vom empirischen Material als Differenzierungen und/oder Erweiterungen fĂŒr die capabilities-basierte Inklusionsperspektive schlussfolgern lassen. Unter RĂŒckbezug auf die leitende Fragestellung wird nunmehr eine Positionsbestimmung der Hilfen zur Erziehung mit Blick auf deren Beitrag zur Inklusion ihrer Adressat_innen vorgenommen und darauf aufbauend ein Ausblick formuliert, im Zuge dessen u.a. auch Implikationen fĂŒr den SGB VIII-Reformprozess dargelegt werden. Es wird herausgearbeitet, *dass* und *in welchen Punkten* die capabilities-basierte Inklusionsperspektive die gegenwĂ€rtige Inklusionsdebatte in weiten Teilen als unzureichend dechiffriert. Denn wĂ€hrend sich die meisten AnknĂŒpfungspunkte an die Ebene der substantiellen InklusivitĂ€t zeigen, bieten sich hingegen kaum AnschlĂŒsse hinsichtlich der prozeduralen Inklusionsperspektive – letztere stellt jedoch das zentrale Moment der capabilities-basierten Inklusionsperspektive dar. Vor diesem Hintergrund wird eine Neujustierung der Zielperspektiven von Inklusion fĂŒr die Hilfen zur Erziehung im Sinne einer *PĂ€dagogik der BefĂ€higung* vorgeschlagen

    "Brauchen wir stationĂ€re Einrichtungen?": Vom Inklusionsappell zu sozialrĂ€umlichen Öffnungen

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    StationÀre Einrichtungen sind als Orte der Herstellung oder Verwehrung von Inklusion bisher wenig im Blick sozialpÀdagogischer Auseinandersetzungen. Der Beitrag konfrontiert stationÀre Einrichtungen und Inklusionsanforderung miteinander und zeigt Spannungsfelder sowie sozialrÀumliche Potenziale auf

    Rollenspiel zur RollenklĂ€rung – Filmbeispiel und methodisch-didaktische Hinweise zur universitĂ€ren Professionalisierung fĂŒr Kooperation in inklusiven Ganztagsschulen

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    Hopmann B, LĂŒtje-Klose B, Urban M. Rollenspiel zur RollenklĂ€rung – Filmbeispiel und methodisch-didaktische Hinweise zur universitĂ€ren Professionalisierung fĂŒr Kooperation in inklusiven Ganztagsschulen. Herausforderung Lehrer*innenbildung: Zeitschrift zur Konzeption, Gestaltung und Diskussion (HLZ). 2018;1(1):26-32

    Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Ganztagsschulen in der universitÀren Lehre. Entwicklung inklusions- und kooperationsbezogener Einstellungen von angehenden LehrkrÀften und sozialpÀdagogischen FachkrÀften in einem interdisziplinÀren Masterseminar

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    Hopmann B, Böhm-Kasper O, LĂŒtje-Klose B. Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Ganztagsschulen in der universitĂ€ren Lehre. Entwicklung inklusions- und kooperationsbezogener Einstellungen von angehenden LehrkrĂ€ften und sozialpĂ€dagogischen FachkrĂ€ften in einem interdisziplinĂ€ren Masterseminar. Herausforderung Lehrer*innenbildung: Zeitschrift zur Konzeption, Gestaltung und Diskussion (HLZ). 2019;2(3):400–421

    Inklusion in den Hilfen zur Erziehung - eine qualitative Studie in Nordrhein-Westfalen (Forschungsnotiz)

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    Hopmann B. Inklusion in den Hilfen zur Erziehung - eine qualitative Studie in Nordrhein-Westfalen (Forschungsnotiz). Forum Erziehungshilfen. 2017;23(2):102-104

    Inklusion in den Hilfen zur Erziehung – "Arbeiten Sie denn auch mit Behinderten?"

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    Hopmann B. Inklusion in den Hilfen zur Erziehung – "Arbeiten Sie denn auch mit Behinderten?". Unsere Jugend. 2017;69(5):203-210

    Eric MĂŒhrel/Christian Niemeyer/Sven Werner: Capability Approach und SozialpĂ€dagogik. Eine heilige Allianz?

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    Hopmann B. Eric MĂŒhrel/Christian Niemeyer/Sven Werner: Capability Approach und SozialpĂ€dagogik. Eine heilige Allianz? Sozialwissenschaftlichen Literatur Rundschau. 2017;40(1):110-113

    Inklusion in den Hilfen zur Erziehung. Eine qualitative Studie in Nordrhein-Westfalen (Poster)

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    Hopmann B. Inklusion in den Hilfen zur Erziehung. Eine qualitative Studie in Nordrhein-Westfalen (Poster). Presented at the 51. Arbeitstagung der Dozierenden der SonderpÀdagogik in deutschsprachigen LÀndern: "SonderpÀdagogik zwischen Wirksamkeitsforschung und Gesellschaftskritik", UniversitÀt Paderborn

    Inklusion als neue Programmatik – (k)eine Perspektive fĂŒr die Kinder- und Jugendhilfe?

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    Hopmann B. Inklusion als neue Programmatik – (k)eine Perspektive fĂŒr die Kinder- und Jugendhilfe? CORAX-Fachmagazin fĂŒr Kinder– und Jugendarbeit in Sachsen. 2014;(Ausgabe 6):33-34

    Das Inklusive am Inklusionsbegriff in den Hilfen zur Erziehung – ein kritischer Problemaufriss

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    Hopmann B. Das Inklusive am Inklusionsbegriff in den Hilfen zur Erziehung – ein kritischer Problemaufriss. Neue Praxis. Zeitschrift fĂŒr Sozialarbeit, SozialpĂ€dagogik und Sozialpolitik. 2014;44(3):280-294
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