51 research outputs found

    Architektur + Soziologie = Architektursoziologie

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    Laudatio zum Dissertationspreis 2022

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    Verleihung der DGS-Preise 2022 im Rahmen der Mitgliederversammlung am 28. September 2022 auf dem 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie an der Universität Bielefeld an Dr. Hannah Pool: “Doing the Game”. The Moral Economy of Coming to Europe; und Julia Böcker: Fehlgeburt und Stillgeburt. Eine Kultursoziologie der Verlusterfahrung

    Das soziale Werden und die sozietalen Zeiten und Räume: Bergsonianische Konzepte der Gesellschaftstheorie

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    Vorgestellt wird mit dem ›bergsonianischen‹ soziologischen Denken jenes französische Paradigma der soziologischen Theorie, welches die temporale Qualität des Sozialen (als grundlegende, permanente und unvorhersehbare Veränderung) zum Ausgangspunkt des soziologischen Denkens nimmt. Kollektiv geteilte Zeitrhythmen und die räumlichen Strukturierungen des Sozialen erscheinen aus diesem Blick als kontrafaktische, je empirisch zu analysierende Instituierungen des kollektiven Lebens – oder als ebenso notwendige wie unmögliche Fixierungen des Anderswerdens der Kollektive und ihrer Einzelnen. Der Beitrag geht auf zunächstauf die Philosophie und Gesellschaftstheorie des Bezugsautors Henri Bergson ein, um sodann ›bergsonianische‹ Konzepte der Gesellschaftstheorie und -analyse vorzustellen: die Übernahmen der Begriffe und Konzepte Bergsons bei auf den ersten Blick so differenten Autoren wie Gilles Deleuze, Claude Lévi-Strauss, Cornelius Castoriadis und Gilbert Simondon

    Das groĂźe Krabbeln: Rezension zu "Wilde Soziologie - Soziale Insekten und die Phantasmen moderner Vergesellschaftung" von Eva Johach

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    Eva Johach: Wilde Soziologie - Soziale Insekten und die Phantasmen moderner Vergesellschaftung. Paderbon: Wilhelm Fink 2020. 978-3-8467-6522-

    Amerindianische Anthropologie: Literaturessay zu "Kannibalische Metaphysiken. Elemente einer post-strukturalen Anthropologie" von Eduardo Viveiros de Castro

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    Eduardo Viveiros de Castro: Kannibalische Metaphysiken: Elemente einer post-strukturalen Anthropologie. Leipzig: Merve Verlag 2019. 978-3-88396-384-

    Historische Anthropologie, Soziologische Anthropologie, Philosophische Anthropologie: "menschliches" Leben in soziologischen Theorien

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    "Der Sozial- und Gesellschaftstheorie ist es keineswegs äußerlich, welchen Begriff des (menschlichen) Lebens sie zugrunde legt. Aus impliziten oder expliziten anthropologischen Annahmen resultiert je ein anderes Bild des Sozialen; sind je andere Phänomene für Vergesellschaftung grundlegend; hat die Gegenwartsgesellschaft je einen anderen Charakter; erscheint das Spannungsverhältnis von Leben und Gesellschaft je anders; wird je eine andere Gesellschaftskritik notwendig. Zu beobachten sind gegenwärtig mindestens drei Anthropologien, die in soziologischen Theorien vorausgesetzt sind: unter Rezeption der vitalistischen Lebensphilosophie die Historische Anthropologie bei Foucault, Deleuze, Agamben; unter pragmatistischer Rezeption der Evolutionsbiologie die Soziologische Anthropologie bei Mead und Claessens; unter Transformation des deutschen Idealismus die Philosophische Anthropologie bei Scheler, Plessner und Gehlen. Die theoriegeschichtlich-systematische Rekonstruktion der konträren Anthropologien macht Vorentscheidungen in Gesellschafts- und Sozialtheorien explizit. Die Konzeptionen menschlichen Lebens differieren bereits in der Entscheidung, von wo aus der Blick auf den Menschen ansetzt: Historische Anthropologie setzt an der konstruktiven Unerschöpflichkeit des Menschen bis in seine organische Natur hinein an (historisches Apriori); Soziologische Anthropologie setzt an der Mitwelt, der kollektiven symbolischen Interaktion an, die bereits im subhumanen Leben als Soziales angelegt ist (soziologisches Apriori); Philosophische Anthropologie setzt an der (auch sozialkonstitutiven) Verschränkung von organischer Natur und Kultur an. Die systematische Rekonstruktion erlaubt im zweiten Schritt eine reflexive Konzeption des Sozialen und eine reflexive Analyse der Gesellschaft. Aus der Voraussetzung einer vitalistischen Anthropologie ist eine Kritik 'biopolitischer' Vergesellschaftung möglich; aus der Voraussetzung einer anticartesianischen Anthropologie eine Sozialtheorie der Expressivität, Materialität und Körperlichkeit; aus der Voraussetzung einer anti-individualistischen Anthropologie eine Theorie, die die Bedeutung der Sozialisation in den gesellschaftlichen Diskurs einbringt." (Autorenreferat

    „So wenig eurozentrisch wie möglich“ : Soziologie nach dem ontological turn

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    Im Anschluss an die strukturale Anthropologie (an Claude Lévi-Strauss bei Eduardo Viveiros de Castro, Philippe Descola, Marylin Strathern) geht es dem Beitrag um einen Vorschlag, die soziologische Theorie (und damit Forschung) weniger eurozentrisch zu machen, zu einer „allgemeinen“ soziologischen Theorie. Der Vorschlag lautet, dazu jene beiden Blickwenden in die soziologische Theorie einzuführen, die in der Sozial- und Kulturanthropologie unter den Titeln eines postcolonial, und eines ontological turn diskutiert werden. Dabei konzentriert sich der Beitrag auf den ontological turn, diesen als Wendung zum Vergleich von „Ontologien“ einschließlich der eigenen sichtbar machend: als jene Operation, in der es im Vergleich der Begriffe von Natur und Kultur letztlich um den Vergleich von Kultur- und Gesellschaftstheorien geht; oder darum, außereuropäische, extramoderne Gesellschaften und ihre Begriffe des Sozialen ernst zu nehmen, oder um mit den eigenen zu „experimentieren“ (Viveiros de Castro). Im Ausblick wird angedeutet, was dieser ontological turn der soziologischen Theorie ermöglichen würde: nämlich ein systematisch erweitertes Vokabular, in dem die soziologischen Grundbegriffe je in „Transformationsgruppen“ (Lévi-Strauss) auftreten, in denen europäische und außereuropäische Begriffe als Versionen oder Varianten voneinander auftreten

    Architektur, Artefakt, Kreativität: Herausforderungen soziologischer Theorie

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    "Die soziologische Theorie hat in einer historisch plausiblen 'antiästhetischen und antitechnischen Haltung' (W. Eßbach) zwei Dimensionen des Sozialen aus ihrer Handlungstheorie entfernt, die sich für eine soziologische Analyse der Architektur der modernen Gesellschaft als zentral erweisen könnten. Zum einen handelt es sich um Artefakte, um die vielfältigen Dinge, die als hybride 'Quasi-Subjekte' (Latour) fungieren. Die soziologische Theorie hat keinen Begriff, der die suggestiven Wirkungen der Materialität der Architektur, ihre Positivität zu analysieren erlaubte. Wenn Architektur als 'Anzeiger gesellschaftlicher Strukturen', als 'symbolische Verkörperung' des Sozialen, als 'soziale Morphologie' angesprochen wird, ist sie als dem Sozialen nachhinkend konzipiert. Sie wird soziologisch nicht in ihrem zuweilen zwingenden Charakter ansprechbar, in ihren vorgängigen Möglichkeitsräumen für Bewegung, Interaktion, Wahrnehmung und Denken, den suggestiven Effekten eines körperräumlichen, nonverbalen Mediums des Sozialen. Zum anderen hat die soziologische Theorie das kreative Handeln vergessen: neben dem zweck- und wertrationalen, affektuellen und traditionalen Handeln bezeichnet dies eine Handlungsdisposition, die der Kontingenzkultur, dem gewachsenen Möglichkeitsraum der Moderne spezifisch entspricht, von besonderen Gruppen kultiviert wird und den konstruktivistischen und produktivistischen Charakter der urbanen Gesellschaft ermöglicht und vorantreibt. Architekten sind in ihrer zur massenwirksamen Avantgardepraxis avancierten Disziplin mindestens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentliche Träger dieser Disposition. Sie begreifen sich entsprechend als Gesellschaftsdemiurgen, in ausgesprochen anti-traditionaler, kreativistischer Haltung. Mit der gesellschaftlichen Funktion dieses Selbstverständnisses einer Intellektuellengruppe ist auch die Funktion architektonischer Utopien für die moderne Vergesellschaftung bisher kaum reflektiert. Soll das Phänomen Architektur in seiner Komplexität und Relevanz soziologisch fruchtbar werden, ist die soziologische Theorie in beiden Hinsichten zu ergänzen. Der Beitrag versucht, die 'Soziologie der Artefakte' um die (Kunst und Technik synthetisierende) Architektur zu erweitern und dabei die lebensphilosophische Denkfigur des 'Schöpferischen' einzusetzen. Es geht um das soziologisch keineswegs uninteressante Potential von Architektur, Gesellschaft zu gestalten." (Autorenreferat
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