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    Zur Stabilität von Beschäftigung : erste Ergebnisse der IAB-Stichprobe aus der Beschäftigtenstatistik

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    "Nachdem die offizielle Beschäftigungsstatistik der Bundesanstalt für Arbeit Stichtagergebnisse zu jedem Quartalsende und die zeitraumbezogenen Auswertungen des Statistischen Bundesamtes Ergebnisse jeweils nur für ein Kalenderjahr hervorgebracht haben, wird hier erstmalig - auf Stichprobenbasis - eine zeitraumbezogene Analyse für einen länger zusammenhängenden Zeitraum von 6 Jahren (1976-1981) vorgestellt. Im Vordergrund steht dabei die Stabilität von individuellen Beschäftigungsverhältnissen. In einem ersten Analyseschritt werden die in der Stichprobe erfaßten Personen einer stabilen Gruppe mit weitgehend durchgängiger Beschäftigung während des Untersuchungszeitraums und einer instabilen Restgruppe zugeordnet. Der Anteil stabiler Beschäftigung variiert dabei erwartungsgemäß teilweise beträchtlich nach Geschlecht, Alter, Nationalität, Qualifikation, Berufsausbildung und zugehörigem Wirtschaftszweig. Um die Entwicklung von Beschäftigungsstabilität im Zeitablauf zu verfolgen, wird das Beschäftigungsvolumen eines Jahres in Personen, die durchschnittliche Zahl der Beschäftigungsverhältnisse pro Person und die durchschnittliche Beschäftigungszeit pro Beschäftigungsverhältnis zerlegt. Damit kann man erkennen, wie sich konjunkturell bedingte Veränderungen der Beschäftigung interpersonell verteilen. Eine weitere Methode zur Analyse von Beschäftigungsstabilität im Zeitablauf sind Stabilitätsraten, die angeben, wieviel Prozent der Beschäftigungsverhältnisse eines Stichtages ein Jahr später noch bestehen, und "Überlebensraten", die dieselbe Aussage für eine Kohorte begonnener Beschäftigungsverhältnisse ermöglichen. Insgesamt ergeben sich so - quantitativ und qualitativ - detaillierte Einsichten in die Bewegungsabläufe innerhalb der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, des bei weitem größten und dominierenden Bereichs der Erwerbstätigkeit." (Autorenreferat)Beschäftigungsdauer, sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer

    Wieviel Arbeitslose erhalten noch Lohnersatzleistungen?

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    "Der Aufsatz untersucht, zu welchem Anteil die Arbeitslosen seit Mitte der 70er Jahre die Lohnersatzleistungen Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe erhalten. Dabei wird unterschieden zwischen Leistungsbezug zu Beginn einer Arbeitslosigkeitsperiode und Leistungsbezug während des Verbleibs in Arbeitslosigkeit. Die Leistungsempfängerquote für den Arbeitslosenbestand wird im Rahmen dieser Differenzierung als der durch Lohnersatzleistungen finanzierte Anteil des Arbeitslosigkeitsvolumens interpretiert und nicht - wie man es vielfach aus Pressemeldungen gewohnt ist - als Anteil der arbeitslosen Personen, die Leistungen beziehen. Die wichtigsten Ergebnisse für die 80er Jahre: Männer erhalten beim Zugang in Arbeitslosigkeit ziemlich konstant zu etwa vier Fünftel Leistungen. Die Dauer des Leistungsbezugs ist im Verhältnis zur Gesamtdauer der Arbeitslosigkeit gleich lang geblieben. Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe decken ungefähr zu gleichen Teilen gut 70 % des Arbeitslosigkeitsvolumens finanziell ab. Bemerkenswert ist der zunehmende Anteil der Arbeitslosenhilfe. Die langen Arbeitslosigkeitsdauern und wiederholte Betroffenheit von Arbeitslosigkeit haben bei vielen arbeitslosen Männern die Ansprüche auf Arbeitslosengeld längst aufgezehrt. Frauen bekommen beim Zugang in Arbeitslosigkeit nur noch zu 70 % Leistungen - mit sinkender Tendenz. Wegen fehlender Anerkennung "der Bedürftigkeit" kompensiert die Arbeitslosenhilfe bei den Frauen nicht den Rückgang des durch Arbeitslosengeld finanzierten Volumens, so daß 1985 nur noch gut 52 % der registrierten Frauenarbeitslosigkeit durch Lohnersatzleistungen finanziell abgesichert waren." (Autorenreferat)Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe, Arbeitslose, Lohnersatzleistungen, Leistungsbezug

    Anpassungsvorgänge bei der Besetzung von offenen Stellen durch Arbeitslose

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    "Aus gleichzeitig durchgeführten Abgangsstichproben von offenen Stellen und Arbeitslosen werden auf den Karteikarten enthaltene Merkmale ausgewertet. Das Profil der offenen Stellen und der darauf vermittelten Arbeitslosen wird - soweit es aus diesen Merkmalen erkennbar ist - miteinander verglichen. Ziel der Untersuchung sind weitere Erkenntnisse über die Wirtschaftszweigmobilität der Arbeitslosen, berufliche Flexibilitätsvorgänge auf Arbeitsplatz- und Arbeitskraftseite und die Konzessionsbereitschaft der Arbeitgeber hinsichtlich ihrer Anforderungen an Ausbildung, Alter, Geschlecht und Gesundheit. Insgesamt zeigt die Untersuchung, daß der größte Teil der Vermittlungen erst dann zustande kommt, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitslose den Wünschen und Forderungen der anderen Seite in irgendeiner Form anpassen. Die wichtigsten Einzelergebnisse: - Nur 22,2% der (in Arbeit abgegangenen) Arbeitslosen nahmen ihre Tätigkeit wieder in dem Wirtschaftszweig auf, in dem sie vor Beginn der Arbeitslosigkeit gearbeitet hatten. - In 36,4% bzw. 56,1% der untersuchten Vermittlungsfälle stimm te die zweistellige bzw. vierstellige Berufskennziffer der offenen Stelle nicht mit dem Berufswunsch des Arbeitslosen überein. - Bei 13,9% der offenen Stellen mit Mindestaltersangabe wurde diese unterschritten, 21,2% der Stellen mit Höchstalters angabe wurden durch Arbeitslose besetzt, die älter waren. - 12,7% der Stellen, für die eine abgeschlossene Berufsaus bildung gefordert wurde, konnten durch Bewerber ohne eine derartige Qualifikation besetzt werden. Auf Facharbeiter stellen wurden zu 13,9% Nichtfacharbeiter vermittelt. - Nur sehr selten dagegen wurden Stellen für Männer durch Frauen und umgekehrt Stellen für Frauen durch Männer be setzt. Für die Arbeitsmarktbeobachtung folgt daraus, daß die üblichen Strukturvergleiche von Arbeitslosen und offenen Stellen vor allem für berufsfachliche Teilarbeitsmärkte nur bedingt aussagekräftig sind und nicht zu voreiligen arbeitsmarktpolitischen Schlußfolgerungen verleiten sollten. Den Vermittler im Amt können diese Ergebnisse ermutigen, den vorhandenen Spielraum verstärkt zu nutzen und auch weiterhin Arbeitslose und offene Stellen zusammenzuführen, die nach einem ersten Blick auf die Karteikarten nicht ganz zueinander zu passen scheinen." (Autorenreferat)Arbeitsmarkt - Flexibilität, Arbeitslose, berufliche Mobilität, Beschäftigerverhalten

    Zur regionalen Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit 1970 : eine Regressionsanalyse für Arbeitsamtsbezirke

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    "In dem Beitrag werden Querschnittsanalysen auf der Ebene von Arbeitsamtsbezirken für die Zeiträume 1970-1975, 1975-1976 und 1976-1977 vorgestellt. Mit Hilfe von Regressionsanalysen wird dabei untersucht, welche Beziehungen zwischen struktureller und konjunktureller Arbeitslosigkeit bestehen und welche Strukturmerkmale der Bezirke die Entwicklung der Arbeitslosigkeit beeinflußt haben." (Autorenreferat)Arbeitslosigkeit, Arbeitsamtsbezirke, regionale Verteilung

    Zum Problem der strukturellen Arbeitslosigkeit : ein Nachtrag zum Meßproblem

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    "In diesem Beitrag wird ein weiterer Ansatz zur Messung der strukturellen Arbeitslosigkeit dargestellt. Aus dem Vergleich zwischen der empirischen Verteilung der Dauer der Arbeitslosigkeit einerseits und einer hypothetischen Verteilung andererseits, die sich bei Chancengleichheit aller Arbeitslosen ergeben hätte, werden Schlüsse auf das Ausmaß der strukturellen Arbeitslosigkeit gezogen. Die empirischen Ergebnisse zeigen, daß die Unterschiede zwischen beiden Verteilungen von 1968 bis 1975 kontinuierlich abgenommen haben, und bestätigen damit frühere Berechnungen des IAB. Die Untersuchung wurde im IAB durchgeführt." (Autorenreferat)strukturelle Arbeitslosigkeit - Messung

    Multivariate Analyse von Arbeitslosenquoten

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    "Im Rahmen einer mehrdimensionalen Analyse wird der Einfluß von Nationalität, Geschlecht, Ausbildung, Alter und in einem zweiten Schritt auch der Wirtschaftszweigzugehörigkeit auf die Arbeitslosenquote untersucht. Der Vorteil des dabei verwendeten Ansatzes gegenüber den schon bisher vorhandenen merkmalspezifischen Quoten besteht darin, daß Wechselwirkungen zwischen den Merkmalen herausgerechnet werden können und der Einzeleinfluß der Merkmale isoliert werden kann. So läßt sich beispielsweise abschätzen, inwieweit die Arbeitslosenquote von Frauen von der bei Männern abweicht, ohne daß der bei Männern und Frauen unterschiedliche Ausbildungsgrad, Ausländeranteil und die voneinander abweichende wirtschaftsfachliche Aufteilung den Blick verzerren. Es stellt sich heraus, daß von den in die Analyse einbezogenen Merkmalen die Ausbildung den stärksten Einfluß hat: Eine abgeschlossene Berufsausbildung vermindert die Arbeitslosenquote um 2,8 Prozentpunkte, das Fehlen der Ausbildung erhöht sie um 2,8 Prozentpunkte, insgesamt differenziert diese Variable also die Arbeitslosenquote um 5,6 Prozentpunkte! Ebenfalls von großem Gewicht ist die wirtschaftsfachliche Zuordnung und die Nationalität, bei Jugendlichen auch das Alter, während das Arbeitslosigkeitsrisiko von Frauen nur noch geringfügig größer ist als bei Männern, wenn man die übrigen Merkmalseinflüsse 'herausrechnet'". (Autorenreferat)Arbeitslosenquote, Nationalität, Geschlecht, Ausbildung, Altersstruktur, Wirtschaftszweige, Arbeitslosigkeit - Determinanten

    Klein- und Mittelbetriebe : Hoffnungsträger der Beschäftigungspolitik?

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    "Die These, daß gerade kleine und mittlere Betriebe aus den verschiedensten Gründen heraus besonders geeignet seien, zusätzliche Arbeitsplätze bereitzustellen, konnte bisher für die Bundesrepublik Deutschland mangels geeigneter Daten nicht widerspruchsfrei überprüft werden. Der vorliegende Beitrag überprüft diese These anhand von Bestandsdaten der Beschäftigungsstatistik für den Zeitraum 1977 bis 1985. Nach einer kurzen Diskussion der Probleme, die mit zu Betrieben aggregierten Daten der Beschäftigungsstatistik verbunden sind, wird zunächst die Verteilung von Betrieben und Beschäftigten auf Betriebsgrößenklassen im Querschnitt für 40 Wirtschaftszweiggruppen dargestellt. Daran schließt sich eine Jahr-zu-Jahr-Analyse von Betriebsgründungen, Betriebsschließungen und Übergängen zwischen den einzelnen Größenklassen an. Abschließend erfolgt eine Längsschnitt-Analyse von Beschäftigungsgewinnen und -verlusten nach Wirtschaftszweiggruppen und Betriebsgrößenklassen. Die Ausgangsthese kann im wesentlichen bestätigt werden: In Kleinbetrieben mit bis zu 20 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten wuchs die Beschäftigung im Untersuchungszeitraum um 13 % bzw. 580.000 Personen, während Großbetriebe mit 500 und mehr Beschäftigten Verluste von 4,2 % (225.000) zu verzeichnen hatten. Ursächlich für diesen Trend zu kleinen und mittleren Betrieben ist in erster Linie der Strukturwandel vom sekundären zum tertiären Sektor. Daneben zeigt sich auch innerhalb bestimmter Branchen (Handel, einige Wirtschaftszweige des Verarbeitenden Gewerbes) eine deutliche Tendenz zu kleineren Betrieben. Die Kehrseite der größeren Flexibilität von Klein- und Mittelbetrieben ist die geringere Sicherheit der Arbeitsplätze. Auch die erzielten Einkommen sind durchweg niedriger als in größeren Betrieben." (Autorenreferat)Mittelbetrieb, Kleinbetrieb, Beschäftigtenzahl, Betriebsgröße, Wirtschaftszweige

    Probleme bei der Besetzung von offenen Stellen : Ergebnisse einer Betriebsbefragung

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    "Die gegenwärtige Zunahme der Offene-Stellen-Bestände geht auch darauf zurück, daß es länger dauert, offene Stellen zu besetzen. Der vorliegende Beitrag stellt die Ergebnisse einer Betriebsbefragung vor, die zur Jahresmitte 1989 in 23 Arbeitsämtern durchgeführt wurde und das Ziel hat, den Ursachen für die nunmehr längere Dauer der Stellenbesetzungsprozesse aus der Sicht der betroffenen Betriebe nachzugehen. Befragt wurden deshalb Betriebe, die dem Arbeitsamt eine offene Stelle gemeldet hatten, deren Bearbeitungszeit ("Laufzeit") überdurchschnittlich lange gedauert hatte. Derartige offene Stellen kommen überproportional häufig aus Klein- und Mittelbetrieben des Hotel- und Gaststättengewerbes, des Handels und des Baugewerbes mit derzeit sehr günstiger Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung. Aus der Sicht der Arbeitsämter wiesen knapp die Hälfte der Stellen für die Vermittlung erschwerende Bedingungen auf, vor allem ungünstige Lagen und Arbeitszeiten. Etwa 80% der abgegangenen offenen Stellen wurden besetzt, knapp 10% storniert, der Rest blieb unbesetzt. Die Besetzungen verzögerten sich deshalb, weil viele von den Arbeitsämtern vorgeschlagene Bewerber entweder von sich aus die Stelle ablehnten oder vom Betrieb nicht akzeptiert wurden. Von den Betrieben wurde dabei an erster Stelle die Arbeitswilligkeit der Bewerber deshalb angezweifelt, weil viele vom Arbeitsamt angekündigte Bewerber nicht zur Vorstellung erschienen. Sonstige, nicht vom Arbeitsamt vorgeschlagene Bewerber wurden bei der Einstellung bevorzugt. Entgültig nicht besetzbare Stellen waren zum kleineren Teil außerordentlich unattraktiv, zum größeren Teil jedoch für bestimmte Fachkräfte vorgesehen, nach denen erfolglos gesucht wurde. Die Analyse der zeitlichen Abläufe ergab, daß die Arbeitsämter häufig zu spät eingeschaltet werden. Zudem wird oft das schlechte Image der Arbeitslosen bei den Betrieben auf die Arbeitsverwaltung übertragen. Wie dem entgegengewirkt werden könnte, wird am Schluß des Beitrags kurz skizziert." (Autorenreferat)offene Stellen, Arbeitsvermittlung, Arbeitskräftebedarf

    Zur Entwicklung der Laufzeiten von offenen Stellen in den letzten Jahren

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    "Die zeitliche Entwicklung der Laufzeiten von offenen Stellen wird regional, nach Wirtschaftszweigen, Berufen und weiteren Merkmalen dargestellt und erläutert. Dabei zeigt sich generell eine starke konjunkturelle Abhängigkeit der Laufzeiten. Daneben haben sich aber die Laufzeiten gerade in den letzten Jahren über das aus konjunkturellen Gründen erklärbare Ausmaß hinaus erhöht. Verschiedenen friktionellen und strukturellen Erklärungsmöglichkkeiten wird nachgegangen, ohne daß eine eindeutige Antwort gefunden werden kann. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Erhöhung der Laufzeiten darf nicht überschätzt werden. Das anhaltende globale Ungleichgewicht zwischen Arbeitsplätzen und Arbeitskräften ist über schnellere Auswahl- und Suchprozesse nicht wesentlich zu verringern. Dennoch sollte im Interesse der Stellenanbieter und Arbeitssuchenden sowie der Solidargemeinschaft der Versicherten alles technisch mögliche unternommen werden, um die Transparenz des Stellenmarktes zu erhöhen und friktionelle Hemmnisse bei der Besetzung von Stellen weitestgehend abzubauen."offene Stellen, Laufzeit - Entwicklung

    Entwicklung und Ursachen von mis-match-Arbeitslosigkeit in Westdeutschland

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    "Der Aufsatz beschäftigt sich mit den Fragen: (a) Hat mis-match-Arbeitslosigkeit im Zuge des jüngsten konjunkturellen Aufschwungs in Westdeutschland zugenommen? (b) (Wenn ja,) welche Ursachen sind dafür maßgeblich gewesen? (c) Welche arbeitsmarktpolitischen Konsequenzen ergeben sich daraus? Zu (a) werden zwei Ansätze vorgestellt: Aus einer empirisch-statistisch orientierten Darstellung der Ausgleichsprozesse zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen für die Jahre 1983 und 1990 wird gefolgert, daß es sehr viel seltener gelingt, Arbeitslose auf vakante Arbeitsplätze zu vermitteln. Sichere makroökonomische Schlüsse können jedoch daraus nicht gezogen werden. Deshalb wird in einem zweiten Anlauf das Konzept der Beveridge-Kurve anhand eines theoretisch-mathematischen Modells analysiert. Hieraus werden weitere Indizien für zunehmende mis-match-Arbeitslosigkeit abgeleitet. Multiple Regressionsanalysen zur Erklärung der Laufzeit offener Stellen und der Dauer der Arbeitslosigkeit bilden das methodische Instrumentarium zur Ursachenanalyse (b). Daraus ergibt sich insgesamt eine andere - oder jedenfalls modifizierte Sichtweise von mis-match-Arbeitslosigkeit als die traditionelle. Jene rückte die Profildiskrepanzen zwischen Arbeitslosen und offenen Stellen in den Vordergrund. Den größten Einfluß auf die Dauer der Arbeitslosigkeit haben nach unseren Ergebnissen vielmehr die Merkmale, die auf eine geringere individuelle Leistungsfähigkeit schließen lassen, wie Alter und gesundheitliche Einschränkungen. Die bisherigen unterschiedlichen technischen und organisatorischen Ausgestaltungen der Vermittlungstätigkeit in den Arbeitsämtern werden davon fast vollständig überlagert. Angesichts des empirischen Befundes 'mis-match-Arbeitslosigkeit als Ergebnis von Sortierprozessen auf beiden Marktseiten' steht Arbeitsmarktausgleichspolitik (c) vor größeren Schwierigkeiten als bisher. Diese werden durch die Zulassung privater Vermittler selbst nicht überwunden. Sie können insgesamt nicht allein durch Verbesserung der Vermittlungsleistung gemeistert werden, vielmehr sind zusätzliche Hilfen zur Eingliederung in Problemsituationen vor allem für Ältere nötiger denn je. Hier werden in Übereinstimmung mit Leitlinien zur Weiterentwicklung der Arbeitsvermittlung und Arbeitsberatung der Bundesanstalt für Arbeit insbesondere drei Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung aus der Sicht der Ergebnisse dieser Untersuchung und unter Einbeziehung jüngerer Forschungsergebnisse diskutiert und in ihrer Notwendigkeit unterstrichen: - Ausbau der Kontakte der Arbeitsvermittlung und Arbeitsberatung zu Klein- und Mittelbetrieben, - Konzentration der Vermittler auf das eigentliche Vermittlungsgeschäft bei Aufrechterhaltung des Dienstleistungsangebots der Arbeitsförderung aus einer Hand, - Nutzung der Unschärfen des Arbeitsmarktes/der arbeitnehmerseitigen Flexibilitäts- und arbeitgeberseitigen Substitutionsspielräume." (Autorenreferat)strukturelle Arbeitslosigkeit, Arbeitslosigkeit - Determinanten, mismatch, Arbeitslosigkeit - Dauer, offene Stellen, Arbeitsvermittlung - Quote, Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsmarktgleichgewicht, Westdeutschland, Bundesrepublik Deutschland
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