12 research outputs found

    Von Nesthockern und Boomerang Kids. Der Auszug aus dem Elternhaus als ein Schritt im Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen

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    Die vorliegende Arbeit befasst sich theoretisch und empirisch mit dem Auszugsverhalten junger Menschen in Deutschland. Getrennt von der Herkunftsfamilie zu wohnen gilt als ein zentraler Schritt auf dem Weg zum Erwachsensein. Junge Menschen lösen sich räumlich von ihren Eltern und erlangen damit eine größere Selbständigkeit. Der Auszug aus dem elterlichen Haushalt wird in dieser Arbeit nicht als ein Ereignis verstanden, das nur zu einem bestimmten Zeitpunkt im Lebenslauf eintritt und damit auch abgeschlossen sein muss, sondern als einen Übergangsprozess, der durchaus wieder rückgängig gemacht werden kann. Das heißt, junge Erwachsene kehren teilweise wieder zu ihren Eltern zurück. Ein wesentlicher Schwerpunkt dieser Arbeit liegt darin zu untersuchen, wann junge Menschen im Lebenslauf zum ersten Mal von Zuhause ausziehen, wovon dieser Zeitpunkt abhängt und welche Faktoren eine Rückkehr bedingen. Des Weiteren wird betrachtet, welche Auswirkungen der Auszugsprozess auf das Selbstverständnis der jungen Menschen hat und inwiefern dieser schließlich die Eltern-Kind-Beziehung beeinflusst. Als empirische Grundlage werden die Daten der Studie Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (AID:A) des Deutschen Jugendinstituts (DJI) herangezogen. Die Untersuchungspopulation umfasst junge Erwachsene im Alter von 18 bis 32 Jahren. Für die Analysen wird auf eine Fallzahl von über 7.500 Personen zurückgegriffen. Die empirischen Ergebnisse zeigen unter anderem, dass junge Erwachsene insbesondere dann zum ersten Mal das Elternhaus verlassen, wenn sie institutionalisierte Übergänge (z. B. den Schulabschluss) im Lebenslauf vollziehen. Zudem kehren diejenigen seltener zu ihren Eltern zurück, die bereits soziale und ökonomische Statusübergänge (wie das Eingehen einer festen Partnerschaft resp. die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit) durchlaufen haben. Die räumliche Trennung von den eigenen Eltern wirkt sich positiv auf das Selbstverständnis erwachsen zu sein aus. Rückkehrer wiederum fühlen sich häufiger jugendlich im Vergleich zu denjenigen, die außerhalb des Elternhauses wohnen. Außerdem führt die Erfahrung einer räumlichen Ablösung bei den jungen Erwachsenen dazu, in schwierigen Situationen häufiger Rat und Unterstützung bei den Eltern zu suchen als dies bei denjenigen der Fall ist, die noch nie von Zuhause ausgezogen sind

    Rezension: Sina-Mareen Köhler, Heinz-Hermann Krüger, Nicolle Pfaff (Hrsg.) (2016): Handbuch Peerforschung

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    Verdichtet oder entgrenzt? Schritte in die Selbständigkeit von Frauen und Männern im jungen Erwachsenenalter

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    "Aus einer lebenslaufsoziologischen Perspektive markieren Schritte zur finanziellen, räumlichen und sozialen Selbständigkeit den Übergang von der Jugend zum Erwachsensein. Da der Erwerb höherer Bildungszertifikate dazu führt, dass junge Menschen mehr Jahre in Bildungsinstitutionen verbringen, geht der Beitrag der Frage nach, ob sich bildungsspezifische Unterschiede im Vollziehen von Schritten zum Erwachsensein zeigen. Die empirischen Analysen erfolgen auf Grundlage retrospektiver Angaben zu ersten Statusübergängen von jungen Frauen und Männern im Alter von 18 bis 32 Jahren mit der zweiten Erhebungswelle des DJI-Survey AID:A. Insgesamt weisen Zeitpunkt, Reihenfolge sowie zeitlicher Abstand verschiedener Übergänge darauf hin, dass diejenigen mit Abitur die Verselbständigungsschritte verdichteter durchlaufen als diejenigen mit niedrigerer Bildung und Männer die einzelnen Schritte unabhängiger voneinander vollziehen als Frauen." (Autorenreferat)"From a life course perspective, steps towards financial, spatial and social independence mark the transition from youth to adulthood. As the achievement of higher educational certificates leads to a longer stay in school, the article addresses the question if there are educational differences in passing through the steps to adulthood. The empirical analysis is based on retrospective questions about transition markers of young men and women aged 18 to 32 years in the second wave of the survey AID:A of the German Youth Institute. Overall, timing, order and spacing of different transition markers indicate that young adults with a higher secondary school degree pass through those transition markers in a more compressed time frame than those with a lower secondary school degree and that men fulfill the particular steps more independently than women." (author's abstract

    Machbarkeitsstudie Schultypisierung

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    Analog zur Typisierung der SGB-II-Träger und Agenturbezirke im Hinblick auf ähnliche Arbeitsmarktbedingungen sollte eine Typisierung von Haupt-, Real- und Gesamtschulen entstehen, die unterschiedliche Rahmenbedingungen für den Übergang der Abgänger mit Haupt- oder Realschulabschluss in Ausbildung abbildet. Die Machbarkeitsstudie sollte klären, ob, und wenn ja, unter welchen Bedingungen dies unter Einhaltung wissenschaftlicher Standards überhaupt möglich ist und ggf. Lösungsansätze finden, die eine angestrebte Umsetzung möglich machen könnten. Bei einer grundsätzlichen Machbarkeit wäre der Steuerung ein Instrument in die Hand gegeben, das für den Aufbau eines Benchmarkingsystems für die vertiefte Berufsorientierung und die modellhafte Erprobung von Maßnahmen zur frühzeitigen Förderung von benachteiligten Jugendlichen in Schulen eingesetzt werden kann. Die Projektgruppe wählte einen Ansatz, der bereits mehrfach im IAB erprobt worden ist. Er kombiniert Regressions- und Clusteranalyse. Mit Hilfe von Regressionsanalysen werden dabei kausale Zusammenhänge von Variablen aufgedeckt. Bei diesem Projekt wären dies Variablen, die den Übergangserfolg von Schulen in Ausbildung maßgeblich mitbestimmen und diesen exogen vorgegeben sind. Mit Clusteranalysen werden sodann möglichst homogene Gruppen gebildet, die als 'Typen' interpretiert werden können. Im Rahmen dieser Studie wurden Daten aus den operativen Verfahren der BA (VerBIS, COMPAS.NT) herangezogen und mithilfe von Kooperationsvereinbarungen Daten aus den Bundesländern akquiriert. Herangezogen wurden auch offizielle Statistiken der BA und des Statistischen Bundesamts. Dabei wurde überprüft, inwieweit die herangezogenen Daten für eine Typisierung geeignet erscheinen. Um diese bewerten zu können, musste größtenteils nach dem Trial-and-Error Verfahren gearbeitet werden, da vergleichbare Studien, auf deren Erkenntnisse man sich hätte beziehen können, bislang noch nicht durchgeführt worden sind. Aufgrund von Datenschutzregelungen, war die Verwendung der Schülerangaben auf Individualebene nicht möglich. Dies hatte zur Folge, dass alle Schüler zunächst ihren jeweiligen Schulen zugeordnet werden mussten, um dann alle folgenden Berechnungen aggregiert vornehmen zu können. Dazu fand ein Abgleich zwischen den Schülerdaten aus VerBIS (Werdegang und Berufsberatung) über einen DORA-Lauf und den Schuldaten aus COMPAS.NT statt. Die Zuordnungen sind dabei auch in hohem Maße gelungen. Es konnte eine Ausschöpfungsquote von rund 80 Prozent erreicht werden. Offensichtlich nehmen Hauptschulen und Hauptschüler das Angebot der Berufsberatung in dem erwartet hohen Umfang wahr. Anschließend wurden die über VerBIS ermittelten Schulabgänger mit den offiziellen Abgängerzahlen aus den Bundesländern abgeglichen und dabei überprüft, inwiefern mögliche Inkonsistenzen zwischen den verwendeten Daten festgestellt werden konnten. Hier waren die Resultate in den einzelnen teilnehmenden Bundesländern sehr unterschiedlich. Insgesamt waren die Ergebnisse jedoch durchaus verwendbar im Sinne der Fragestellung dieses Projekts. Dennoch mündet die Machbarkeitsstudie letztlich in der Aussage, dass eine Typisierung der Schulen derzeit nicht möglich ist. Dies liegt größtenteils daran, dass es nicht gelungen ist, die Übergänge der relevanten Schülerschaft in einem Zielindikator abzubilden. Gescheitert ist sowohl der Versuch, einen positiven Indikator zu bilden, der alle Schüler mit Ausbildungsplatz enthält als auch mehrere Ansätze für die Bildung eines negativen Zielindikators. Trotz guter Ergebnisse bei der Bildung einer Analysedatei mit schulspezifischen Daten musste die Machbarkeit daher negativ beurteilt werden.The project assessed whether a classification of secondary schools was possible with regard to their success in encouraging school-leavers to take up apprentice training or a comparable training scheme. The approach chosen intended to employ the same methods as were used in the classification of regional labour markets. For this feasibility study, process data from the Federal Employment Agency (BA) were applied, along with statistics on schools from the Federal Länder involved. We succeeded in identifying the former schools of a large number of young people who were found in the BA VerBIS and COMPAS.NT systems. The comparison of this information with school-leaver statistics indicated that it was in fact possible to use these data for our purposes. However, in the end we came to the conclusion that it was not possible to link these data to a target indicator. Despite good results in creating a data set of school-related data, we thus found that it was not possible to classify schools according to regional labour market classifications

    Die Bedeutung öffentlicher Kinderbetreuung für die Erwerbsentscheidung und den Erwerbsumfang von Müttern beim beruflichen Wiedereinstieg

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    Der Beitrag untersucht, welche Rolle öffentliche Kinderbetreuung bei der Erwerbsentscheidung und dem Erwerbsumfang von Müttern aus Paarhaushalten nach der Elternzeit spielt. Betrachtet werden Einstellungen der Mütter zur Kinderbetreuung und die tatsächliche Nutzung verschiedener Betreuungsmöglichkeiten während der Elternzeit sowie die Betreuungsquote auf Kreisebene. Datengrundlage sind die Paneldaten der DJI-Länderstudie der Jahre 2012 bis 2014. Für die Entscheidung wieder in den Beruf einzusteigen sind insbesondere der geplante Zeitpunkt der Rückkehr und der gewünschte Stundenumfang von Bedeutung. Eine positive Einstellung zur öffentlichen Betreuung von Kindern im Alter von ein bis zwei Jahren und die Betreuung in einer Kita oder in Tagespflege während der Elternzeit, sowie eine höhere Kinderbetreuungsquote auf Kreisebene, führen dazu, dass Mütter in höherem Umfang wieder erwerbstätig werden.In this article, we analyse the role of public childcare for the decision on and working hours of mothers at re-entry into the labor market in couple households after parental leave. We focus on attitudes of mothers on childcare and the actual use of different opportunities for childcare during parental leave, as well as care rates on regional level. The database are panel data of the DJI-Länderstudie in the years 2012 to 2014. For the decision to return to work, the planned date of return and the favoured extent of weekly working hours are important. A positive attitude towards public childcare for children at the age of one to two years, care in a nursery school or in daycare during parental leave as well as a higher childcare rate on regional basis lead to a higher extent of working hours for mothers

    Entscheidungsverhalten von Paaren in materiell prekären Lagen über größere Anschaffungen und die Freizeitgestaltung

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    "Der vorliegende Artikel analysiert die Aussagen von Paaren zur Verteilung der Entscheidungsmacht innerhalb der Partnerschaft. Mit den Daten der zweiten Welle der Panelbefragung 'Arbeitsmarkt und soziale Sicherung' wird insbesondere die Machtverteilung bei Paaren in materiell prekären Lagen untersucht, die die Autoren über den Arbeitslosengeld-II-Bezug (ALG II, ugs. 'Hartz IV') definieren. Über größere Anschaffungen entscheidet in prekären Lagen eher die Frau alleine. Die Freizeitgestaltung wird dagegen bei diesen Paaren seltener alleine von der Frau bestimmt. In multinomialen, logistischen Regressionsmodellen zeigt sich, dass für die Verteilung der Entscheidungsmacht bei den ALG-II-Paaren z.T. andere Einflussfaktoren maßgeblich sind als bei Paaren ohne Bezug. Die ökonomischen Ressourcen, die die beiden Partner in die Partnerschaft einbringen, haben im Wesentlichen nur für Paare ohne ALG-II-Bezug Bedeutung. Eine modernere Geschlechterrolleinstellung ist den Analysen nach in beiden Gruppen häufiger mit einem egalitären Entscheidungsverhalten bzgl. größerer Anschaffungen verknüpft. Bei Entscheidungen über die Freizeitgestaltung ist dieser Einfluss wiederum nur bei den Nicht-Beziehern zu finden. Daneben zeigen sich weitere Faktoren, die die Verteilung der Entscheidungsmacht beeinflussen. Auffällig ist z.B. das egalitärere Entscheidungsverhalten von Personen mit niedriger Bildung im ALG-II-Bezug." (Autorenreferat)"This article analyses the division of decision power within couples. Based on data from the second wave of the panel study 'Labor Market and Social Security', the allocation of power between the spouses is studied with special regard to couples receiving the German 'Unemployment Benefit II'. In deprived circumstances, decisions on major purchases are more often made solely by the woman. On the other hand, decisions on leisure time activities among these couples are less often taken by the women alone. Multinomial logistic regressions indicate that the distribution of decision power among couples in receipt of benefits is governed by other factors than among couples without receipt. The influence of the economic resources that both partners contribute is only visible in the non-recipient group. In both groups, modern gender role attitudes are often connected with a more egalitarian decision-making process regarding major purchases. Again for decisions about leisure time activities, this relation can only be found among the non-recipients. Apart from these, the authors find additional factors influencing the division of decision power, like individuals with low education deciding more egalitarian in the Unemployment Benefit II group." (author's abstract

    Machbarkeitsstudie Schultypisierung : Kooperationsprojekt IAB / BA-Zentrale (SP III 22) (Feasiblity study in classifying schools : Cooperation project IAB/BA Central Office (SP III 22))

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    "The project has assessed whether a classification of secondary schools with regard to their success in leading school-leavers to an apprentice training or a comparable training scheme is possible. The approach intended to use the same methods as were used in the classification of regional labour markets. For this feasibility study, process data from the Federal Employment Agency (BA) were used as well as school statistics from the Federal Laender which were involved. For a large number of young people who were found in the BA systems VerBIS and COMPAS.NT we succeeded in identifying their former schools. Comparing this information with school leaver statistics showed that the data could have been used for our purposes. In the end, however, we came to the conclusion that it was not possible to link these data to a target indicator. Despite good results in creating a data set with school related data, we thus found that it was not possible to classify schools according to the classification of regional labour markets." (Authors' abstract, IAB-Doku) ((en))Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, Gesamtschule, Datengewinnung, Bildungsstatistik, Ausbildung, benachteiligte Jugendliche, Regressionsanalyse, Clusteranalyse, Bundesländer, Bundesagentur für Arbeit, Statistisches Bundesamt, Schulabgänger, Berufsberatung

    Machbarkeitsstudie Schultypisierung: Kooperationsprojekt IAB / BA-Zentrale (SP III 22)

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    "Analog zur Typisierung der SGB-II-Träger und Agenturbezirke im Hinblick auf ähnliche Arbeitsmarktbedingungen sollte eine Typisierung von Haupt-, Real- und Gesamtschulen entstehen, die unterschiedliche Rahmenbedingungen für den Übergang der Abgänger mit Haupt- oder Realschulabschluss in Ausbildung abbildet. Die Machbarkeitsstudie sollte klären, ob, und wenn ja, unter welchen Bedingungen dies unter Einhaltung wissenschaftlicher Standards überhaupt möglich ist und ggf. Lösungsansätze finden, die eine angestrebte Umsetzung möglich machen könnten. Bei einer grundsätzlichen Machbarkeit wäre der Steuerung ein Instrument in die Hand gegeben, das für den Aufbau eines Benchmarkingsystems für die vertiefte Berufsorientierung und die modellhafte Erprobung von Maßnahmen zur frühzeitigen Förderung von benachteiligten Jugendlichen in Schulen eingesetzt werden kann." (Autorenreferat)"The project assessed whether a classification of secondary schools was possible with regard to their success in encouraging school-leavers to take up apprentice training or a comparable training scheme. The approach chosen intended to employ the same methods as were used in the classification of regional labour markets. For this feasibility study, process data from the Federal Employment Agency (BA) were applied, along with statistics on schools from the Federal Länder involved. We succeeded in identifying the former schools of a large number of young people who were found in the BA VerBIS and COMPAS.NT systems. The comparison of this information with school-leaver statistics indicated that it was in fact possible to use these data for our purposes. However, in the end we came to the conclusion that it was not possible to link these data to a target indicator. Despite good results in creating a data set of school-related data, we thus found that it was not possible to classify schools according to regional labour market classifications." (author's abstract

    On Nestlings and Boomerang Kids. Leaving the Parental Home as One Step in the Transition from Youth to Adulthood

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    Die vorliegende Arbeit befasst sich theoretisch und empirisch mit dem Auszugsverhalten junger Menschen in Deutschland. Getrennt von der Herkunftsfamilie zu wohnen gilt als ein zentraler Schritt auf dem Weg zum Erwachsensein. Junge Menschen lösen sich räumlich von ihren Eltern und erlangen damit eine größere Selbständigkeit. Der Auszug aus dem elterlichen Haushalt wird in dieser Arbeit nicht als ein Ereignis verstanden, das nur zu einem bestimmten Zeitpunkt im Lebenslauf eintritt und damit auch abgeschlossen sein muss, sondern als einen Übergangsprozess, der durchaus wieder rückgängig gemacht werden kann. Das heißt, junge Erwachsene kehren teilweise wieder zu ihren Eltern zurück. Ein wesentlicher Schwerpunkt dieser Arbeit liegt darin zu untersuchen, wann junge Menschen im Lebenslauf zum ersten Mal von Zuhause ausziehen, wovon dieser Zeitpunkt abhängt und welche Faktoren eine Rückkehr bedingen. Des Weiteren wird betrachtet, welche Auswirkungen der Auszugsprozess auf das Selbstverständnis der jungen Menschen hat und inwiefern dieser schließlich die Eltern-Kind-Beziehung beeinflusst. Als empirische Grundlage werden die Daten der Studie "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (AID:A)" des Deutschen Jugendinstituts (DJI) herangezogen. Die Untersuchungspopulation umfasst junge Erwachsene im Alter von 18 bis 32 Jahren. Für die Analysen wird auf eine Fallzahl von über 7.500 Personen zurückgegriffen. Die empirischen Ergebnisse zeigen unter anderem, dass junge Erwachsene insbesondere dann zum ersten Mal das Elternhaus verlassen, wenn sie institutionalisierte Übergänge (z. B. den Schulabschluss) im Lebenslauf vollziehen. Zudem kehren diejenigen seltener zu ihren Eltern zurück, die bereits soziale und ökonomische Statusübergänge (wie das Eingehen einer festen Partnerschaft resp. die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit) durchlaufen haben. Die räumliche Trennung von den eigenen Eltern wirkt sich positiv auf das Selbstverständnis erwachsen zu sein aus. Rückkehrer wiederum fühlen sich häufiger jugendlich im Vergleich zu denjenigen, die außerhalb des Elternhauses wohnen. Außerdem führt die Erfahrung einer räumlichen Ablösung bei den jungen Erwachsenen dazu, in schwierigen Situationen häufiger Rat und Unterstützung bei den Eltern zu suchen als dies bei denjenigen der Fall ist, die noch nie von Zuhause ausgezogen sind

    Who tries to get a Kita place and who actually uses it? A comparison between migrant and non-migrant families with children under the age of three

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    Die institutionelle Betreuung und Bildungsförderung von Kindern unter drei Jahren soll dazu beitragen, herkunftsbedingte Nachteile früh auszugleichen. Insbesondere Kinder aus Migrantenfamilien sollen vom Kindertagesstättenangebot profitieren. Allerdings nutzen Migrantenfamilien seltener eine institutionelle Betreuung für ihr Kind als autochthone Familien. Der Frage, ob es sich dabei um eine freiwillige oder unfreiwillige Nichtinanspruchnahme handelt, wird in diesem Beitrag nachgegangen. Mit Hilfe der Daten der ersten KiföG-Zusatzuntersuchung von AID:A kann gezeigt werden, dass sich Migranten genauso häufig um einen institutionellen Betreuungsplatz für ihr Kind bemühen wie autochthone Eltern. Dennoch ist die tatsächliche Inanspruchnahme eines Betreuungsplatzes durch Migranten deutlich geringer, wenn beide Elternteile im Ausland geboren sind. Die Sprachpraxis der Eltern spielt hingegen nur eine geringe Rolle bei der Inanspruchnahme. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Auswahlprozesse und eine ungleiche Ressourcenverteilung eine wichtige Rolle bei der ungleichen Inanspruchnahme institutioneller Kinderbetreuung spielen. (DIPF/Orig.)Institutional childcare and education for children under three is thought to be instrumental in compensating for social disadvantages at an early stage. In particular, children from migrant families should benefit from an easily accessible supply of nursery schools. However, migrant families send their children to nursery school less often than non-migrant families. This article looks into the reasons for the reduced utilization. Using data from the first KiföG add-on of the AID:A survey conducted by the German Youth Institute, the authors show that parents from migrant backgrounds express a similar demand for day care as do non-migrant parents. At the same time, utilization rates are much lower for migrant families, especially when both parents were born abroad. Remarkably, the language skills of the parents only have a minor influence. These findings indicate that admission processes and an unequal allocation of resources may play a major role in the unequal utilization of nursery schools. (DIPF/Orig.
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