29 research outputs found

    Kulturanalyse und Vergleich in der historischen Soziologie

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    Religion and Modernization in Comparative Perspective - David Martin's Theory of Secularization reconsidered

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    "David Martins 'General Theory of Secularization' stellt die bisher beste historisch-soziologische Typologie von Religionsentwicklung und Prozessen der Säkularisierung in der europäisch-christlichen Zivilisation (einschließlich Nord- und Südamerikas) dar. Seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 1978 haben sich sowohl in der Religionsgeschichte und Religionssoziologie als auch in der empirischen Anschauungsgrundlage (vor allem in Osteuropa, Südeuropa und Südamerika) enorme Entwicklungen vollzogen, ohne daß die Systematik dar Martinschen Säkularisierungstheorie erneut aufgegriffen und fortentwickelt worden wäre. Aus dieser Perspektive diskutiere ich vier Aspekte der Martinschen Säkularisierungstheorie in einem europäisch-amerikansichen Vergleichsrahmen 1. Den Begriff und die Dimensionen der Säkularisierung bei David Martin; 2. Das Verhältnis von Stsatsentwicklung, Nationbildung und Religion (vor allem im Blick auf Osteuropa); 3. Das Verhältnis von Ethnizität, Migration und Religion (vor allem hinsichtlich Nord- und Südamerikas): und 4. Das Verhältnis der Martinschen Typologie zum historischen Wandel von Konfigurationsbeziehungen von Religion und Säkularisierung im Rahmen von Modernisierungsprozessen." (Autorenreferat

    Die technologische Abhängigkeit der Sowjetunion vom Weltmarkt: Bericht und Kommentar zu einer empirischen Studie von A.C. Sutton (1)

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    Es vergeht in jüngster Zeit fast keine Woche, in der nicht in den Zeitungen über das neueste Geschäft im Ost-West-Handel berichtet würde. Die Errichtung des Togliatti- Werks in Wolgograd 1968 durch Fiat, umrüstbar auf Panzer und auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs, schien den Anfang zu machen. Dann gab es Schlagzeilen über das erste Röhren-Erdgas-Geschäft 1970 zwischen Mannesmann und der Sowjetunion mit einem Anfangskredit von 1,2 Mrd. DM. Weniger bekannt, wurde zur gleichen Zeit die Lieferung von 1,1 Mill. t Stahlröhren im Wert von 250 Mill. Dollar gegen Erdgas mit Finsider (Italien) vereinbart (Press Reviev, 8.8.70). Dann kam es 1972 schon zum zweiten Röhren-Erdgasabkommen zwischen der SU und der BRD, wieder mit einem Anfangskredit von 1,2 Mrd. DM. Die riesigen Getreideeinkäufe der Sowjetunion, allein von den USA in Höhe von 750 Mill. Dollar, aber auch von Frankreich, Kanada und Argentinien, führten zu wilden Spekulationen über die Unproduktivität der sowjetischen Landwirtschaft. (NZZ, 10.7.72)Doch dies war offenkundig erst der Anfang einer sprunghaft ausgedehnten Ost-West-Kooperation. Im Chemiesektor werden mit verschiedenen westlichen Firmen Großprojekte abgeschlossen. Montedison (Italien) soll chemische Betriebe im Gesamtwert von 600 Mill. Dollar in der SU bauen und dafür mit Ammoniak und anderen Chemieprodukten bezahlt werden (Neues Deutschland, 13.11.73). Zwei amerikanische Firmen sollen einen petrochemischen Komplex im Wert von 100 Mill. Dollar errichten, ebenso französische Firmen über 1 Mrd. Francs Gesamtkosten (NZZ, Handelsblatt, 11.12.73). Mit ENI (Italien) sollen im Rahmen des italienisch-sowjetischen Ölabkommens sechs petrochemische Fabriken errichtet werden, der Gesamtwert beträgt 957 Mill. Dollar und die Rückzahlung erfolgt in Rohöl, Erdgas und Produkten der petrochemischen Werke (Press Reviev, 14.5.74). Ferner wird mit der französischenPechiney-Union-Kuhlmann-Gruppe der Bau eines Komplexes für die Gewinnung von 1 Mill. t Tonerde und 0,5 Mill. t Aluminium mit einem Gesamtwert von 3,2 Mrd. DM vereinbart (NZZ, 9.12.74)

    Modernisierung und Totalismus: Nationalsozialismus und Sowjetkommunismus in vergleichender Perspektive

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    On the backdrop of the recent, however conflictual revival of theories of modernization and totalitarianism, this paper analyzes German National-Socialism as well as GDR- and Soviet-Russian Communism as two, but rather different types of totalitarian political orders. By using Shmuel Eisenstadt's concept of totalism as an inherent potentiality of modernity and modernization processes, I attempt at explaining the differences between both types of totalitarian regimes as specific configurations of modernization trajectories and their totalistic components in Germany and in Soviet Russia. This explanatory approach transcends the common opposition between theories of modernization and theories of totalitarianism by combining the two in a specific comparative historical-sociological approach

    Thesen zum historischen Verhältnis von Marxismus und Arbeiterbewegung

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    Die Rede von der Krise des Marxismus ist fast schon modisch geworden. Von Eurokommunisten formuliert, wurde sie sehr schnell in ganz Europa von der Linken aufgegriffen. Als Formel ist sie vage genug, um die jeweils subjektiven Vorstellungen zu Marxismus und Arbeiterbewegung hineinzuprojizieren. Den einen erscheint sie als Abkehr von längst überfälligen marxistischen Dogmen, den anderen als typische Kränkelei von kleinbürgerlichen Intellektuellen. Ob nun Rationalisierung eines Rückzugs vom Marxismus oder Legitimation einer marxistischen Linie - die Tatsache allein, daß die Krise des Marxismus so viele Linke bewegt, dokumentiert, daß der Marxismus teilweise oder gänzlich als unfähig erfahren wird, handlungsorientiert praktisch-emanzipatorische Prozesse anzuleiten. Dieses soziale Faktum sollte ernst genommen werden, gerade wenn man mit Althusser der Meinung ist, daß aus der Krise des Marxismus etwas Neues und Lebendiges befreit werden, d.h. ein besserer Marxismus entstehen sollte. Die Suche nach den Ursachen dieser Erfahrung darf sich allerdings nicht mit billigen Floskeln wie des mangelnden Klassenbewußtseins oder der ungenügenden Vermittlung des Marxismus zufriedengeben, sondern muß selbstkritisch die Frage stellen, inwieweit diese Erfahrung nicht auch in überkommenen und weitergeführten Marxismustraditionen ihren Grund hat

    Geschichte und Emanzipation. Bahros Beitrag zur Sozialismus-Diskussion

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    Rudolf Bahros Buch: Die Alternative, Zur Kritik des real existierenden Sozialismus (1) ist ohne Zweifel das wichtigste marxistische Werk der Nachkriegszeit aus den osteuropäischen Ländern und verbindet geistige Radikalität und pc1rsönlichenMut eines kommunistischen Ketzers. Die hier entworfene Theorie sozialer Emanzipation, die daraus grundsätzliche Kritik an den sogenannten sozialistischen Übergangsgesellschaften und das hierin begründete kommunistische Aktionsprogramm einer emanzipatorischen Kulturrevolution haben nicht nur prinzipielle Bedeutung für die osteuropäische Diskussion um eine kommunistische Alternative in den sozialistischen Ländern, sondern aufgrund ihrer allgemein-geschichtlichen Spannweite auch für die westeuropäische Sozialismus-Diskussion. Bahros Theorie sozialer Emanzipation knüpft an das allgemeine Zentrum der Marx-Engelssehen materialistischen Geschichtstheorie: die Entstehung von Klassengesellschaft und Staat durch die naturwüchsige gesellschaftliche Arbeitsteilung an und rückt erneut als Ziel sozialer Emanzipation die Aufhebung dieser Arbeit:.teilung in denMittelpunkt. Im Vergleich zu diesem Kommunismus erweisen sich die Länder des real existierenden Sozialismus in der Tat als staatlich-bürokratisch organisierte Klassengesellschaften, die wohl das Privateigentum durch das Staatseigentum an den gesellschaftlichen Bedingungen der Produktion ersetzt, aber dadurch die überkommene gesellschaftliche Arbeitsteilung als eigentliche. Grundlage sozialer Herrschaft noch nicht angetastet haben. Orientiert an dem Ziel sozialer Emanzipation als Aufhebung jeglicher sozialer Herrschaft wird als Alternative ein Aktionsprogramm der Kulturrevolution entworfen, das die Transformation der gesellschaftlichen Verhältnisse in den sozialistischen Ländern zur Verwirklichung der sozialen Emanzipation in ihren ökonomischen, politischen und individuellen Elementen umreißt

    Westeuropäische Arbeiterbewegung nach 1945

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    In dem Beitrag wird die Krise des Marxismus als Reflexionsmedium einer Analyse der westeuropäischen Arbeiterbewegung thematisiert. Die herausgearbeiteten Elemente der Theoriekrise des Marxismus werden als Angelpunkte der marxistisch-leninistischen Tradition identifiziert. Da diese Tradition den Neomarxismus in der BRD geprägt hat und bei allen Unterschieden des theoretischen Selbstverständnis der marxistischen Arbeiterbewegung darstellt, wird die Krise des Marxismus in den romanischen Ländern Europas als praktische Krise der kommunistischen Parteien verstanden und formuliert. Krise des Marxismus wird als Krise der marxistischen Theorie-Praxis-Tradition bestimmt, die unfähig ist, die sozial-revolutionäre Auflösung kapitalistischer Gesellschaftsverhältnisse theoretisch-kritisch zu antizipieren und praktisch-politisch zu vollziehen. Im Zentrum des Beitrags stehen weiterhin Überlegungen zum historischen Verhältnis von Marxismus und Arbeiterbewegung. Es wird nach dem Zusammenhang von Marxismus und den ihn sozial konstituierenden Kontext gefragt. Die Analyse der frühen europäischen Arbeiterbewegung in ihrem Verhältnis zur Marxschen Theorie, der Sozialdemokratie zum orthodoxen Marxismus der zweiten Internationalen und des Kommunismus zum Marxismus-Leninismus der dritten Internationalen wird in der generellen These zusammengefaßt, daß die marxistische Arbeiterbewegung bei allen historischen Unterschieden im Kern eine antitraditionalistisch-revolutionäre und eine an den modernsten bürgerlichen Entwicklungsformen orientierte reformerische Praxis politisch betrieb und die Geschichte des Parteimarxismus die theoretische Legitimation dieser Praxis darstellte. (RW

    Der Einfluß der jacobinistischen und sozialdemokratischen Tradition auf das leninistische Organisationskonzept

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    Unsere Untersuchung verfolgt das Ziel, den wissenschaftlich materialistischen Beweis anzutreten, daß im Leninschen Denken die Radition des Jacobinismus der russischen Intelligentsija und der sozialdemokratischen Ideologie der II. Internationale nachgewiesen werden kann. Diese Behauptung wurde von bürgerlicher und sozialdemokratischer Seite schon oft aufgeworfen und sie verschwieg dabei die ideologischen Absichten nicht, nachzuweisen, daß der „Leninismus" auf die westeuropäisch Arbeiterbewegung „aufgepfropft" sei und daß die liberale oder sozialdemokratische „Weltanschauung" als adäquater Ausdruck westeuropäischer Verhältnisse anzusehen ist. Trotzdem kann diese Problemstellung nicht ignoriert werden. Nach den ersten Anstrengungen der Organisierung und dem Erstellen von politischen Leitsätzen, die die verschiedenen Fraktionen der „linken" Intellektuellenopposition in Westdeutschland bzw. Westberlin aufsichnahmen, erfolgt nun nicht zufällig die kritische Reaktion. Die Zersetzung dieser Opposition erschien in vielfältiger Gestalt. Die Einen wurden von den traditionellen Reformparteien aufgesogen und in die aktuelle Realpolitik integriert. Unter dem Vorzeichen der Konjunktur schienen die Weichen auf Reformen gestellt, die die Ziele dieser außerparlamentarischen Opposition erfüllen konnten. Die Anderen verschrieben sich einem überbrachten „Marxismus-Leninismus", der die Rolle und Funktion einer revolutionären Intelligenz zu formulieren schien, sich über eine Partei von Berufsrevolutionären mit der Arbeiterbewegung zu verschmelzen
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