227 research outputs found

    Max Webers Grundbegriffe im Lichte der Daseinsanalytik Martin Heideggers

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    "Wenn Grundbegriffe solche Begriffe sind, die 'ganze Gegenstandsgebiete im allgemeinen vor uns bringen' wie 'die Natur, die Geschichte, der Staat, das Recht, der Mensch' (Heidegger), erscheint es der Mühe wert und vielversprechend, die Grundbegriffe, die das Gegenstandsgebiet der Soziologie 'vor uns bringen', im Ausgang von der Heideggerschen Daseinsanalytik zu erschließen. Zu diesem Zweck ist am Leitfaden eines existenzialen Begriffs von Soziologie zu klären, wie - über welche Schritte der Selbstauslegung des Daseins also - das Mitsein in seinen vielfältigen Vollzugs- und Erscheinungsformen zum Gegenstand erfahrungswissenschaftlicher Theorie zu werden vermag. Zur Vorbereitung und zur Erhellung dieser spezifischen Voraussetzungen und der Zielrichtung solcher Analysen ist es hilfreich, Heideggers Weg von einer transzendentalen Wertphilosophie Rickertscher Prägung über die Phänomenologie Husserls zur Hermeneutik der Faktizität und zur Daseinsanalytik nachzuzeichnen. Eine implizite Aufnahme phänomenologischer Elemente glaubte Heidegger schon bei Rickert selbst, und zwar unter dem Einfluss des von ihm und Rickert gleichermaßen geschätzten Emil Lask, bemerken zu können. Und eine vergleichbare phänomenologische Wendung kennzeichnet, in einer bisher zu wenig beachteten Weise, auch die Wissenschaftslehre Max Webers. In dem Maße, in dem der Übergang Heideggers zur Daseinsanalytik überzeugt, müsste es auch überzeugend oder doch wenigstens naheliegend erscheinen, die Webersche Soziologie aus dieser Perspektive in den Blick zu nehmen. Es gibt Grund, eine besondere Affinität anzunehmen zwischen der Daseinsanalytik Heideggers und der Art und Weise, wie Weber die Soziologie aufgefasst und auf die Bahn gebracht hat. Diese Affinität erklärt sich vornehmlich daraus, dass beide Denker von einer ähnlichen geschichtlichen Erfahrung bestimmt sind, was die Aporien der modernen Kultur und Zivilisation und die Unmöglichkeit einer wissenschaftlichen Weltanschauung angeht. Es gibt vielerlei Hinweise darauf, dass Heidegger in dieser Hinsicht nicht nur mittelbar von Max Weber - wie auch von Georg Simmel - inspiriert worden ist." (Autorenreferat

    Der Zerfall des Sozialismus und die Profanisierung der Welt: allgemeine Erwägungen

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    "In einer - vermutlich auch nur in dieser einen - Hinsicht hat der real existierende Sozialismus, gemessen an seinen eigenen Zielsetzungen, die Welt nachhaltig verändert: Vor allem, aber nicht nur, in der DDR-Gesellschaft hat er die kulturelle Bedeutung und den gesellschaftlichen Einfluß der Religionen und ihrer Institutionen sehr viel planvoller und effizienter zurückgedrängt, als dies der sogenannte Säkularisierungsprozeß in den westlichen Gesellschaften vermocht hätte. Viel weniger erfolgreich war allerdings der Versuch, die religiös-kirchlichen Ordnungen durch ein umfassendes und hochverbindliches (nämlich wissenschaftliches) System der Weltdeutung, Sinngebung und Moralisierung zu ersetzen und zu überbieten. Dieses Scheitern des Versuchs, das lang ersehnte regnum hominis auf einer wissenschaftlichen Weltanschauung zu begründen, hat, wie vielfach erwartet, zu einem Wiedererwachen religiöser Bedürfnisse (in einem beachtenswerten Umfange) und erst recht nicht zu einem Erstarken des kirchlichen Lebens geführt. Es hat vielmehr eine tiefe Desillusionierung und ein ausgeprägtes Desinteresse an allen Transzendenten, also die Gegebenheiten und Herausforderungen der 'Werkeltagsleben' (Marx) prinzipiell übersteigenden Sinngebungen und Herausforderungen hinterlassen. Vermutlich ist dies die einzige Erbschaft des real existierenden Sozialismus, die sich auf Dauer prägend und verändernd in der Gesellschaft des vereinigten Deutschlands auswirken wird." (Autorenreferat

    Ăśber die deutsche GemĂĽtlichkeit

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    Die Nation als Provokation und Problem der Soziologie

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    "In der deutschen Soziologie gibt es offenbar große Hemmungen und Schwierigkeiten, sich dem Thema Nation und Nationalstaat nüchtern-distanziert, analytisch differenziert und empirisch informiert zu nähern. Das hat verständliche und teilweise auch gute Gründe. Es mag so erscheinen, als ob das - unverzichtbare - universalistische Credo es der Soziologie nicht erlaube, dieses Thema anders als mit offenkundiger moralisch-politischer Aversion und unter Beschränkung auf das - insofern - Allernotwendigste zu behandeln. Damit aber begibt sich die Soziologie sehr wichtiger, ja unverzichtbarer Erklärungsaufgaben angesichts der Einsicht, daß die modernen Gesellschaften als solche nationalstaatlich verfaßt sind und in der absehbaren Zukunft auch bleiben werden. Dieser Tatbestand kann weder durch empirisch-analytische Marginalisierung noch gar durch politische Beschwörung aus der Welt geschafft, sondern, und zwar gerade auch hinsichtlich seiner problematischen und gefährlichen Aspekte, nur in einer wissenschaftlich wie politisch-praktisch höchst folgenreichen Weise verkannt werden. In welchem Maße dies tatsächlich der Fall ist, soll, ausgehend von einem systematischen Problemaufriß, an einigen neueren Beiträgen deutscher Gesellschaftstheoretiker gezeigt werden." (Autorenreferat

    Markt und Kultur: einige Vorbemerkungen

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    Der kultursoziologische Beitrag erörtert die Diskussionslage zu dem Untersuchungsgegenstand 'Markt und Kultur'. So werden in das Thema einführend zunächst die Klassiker A. Smith, J.-J. Rousseau, E. Durkheim, Comte, K. Marx, G. Simmel sowie M. Weber und ihre Ansätze zu dem Thema skizziert. Auf dieser Grundlage werden sodann die wissenschaftlichen Positionen von Thompson (1971) zur Moralökonomie und Marktökonomie, P. L. Berger (1986) zur Produktivität im Kapitalismus, A. O. Hirschmann (1982) zur Marktvergesellschaftung, Koslowski (1988) zur postmodernen Wirtschaft, M. Kohli zum Utilitarismus in der Moralökonomie, C. Jaeger zur Arbeitsmoral und Berufsethik sowie K.-O. Hondrich zur Abwicklung von Skandalen in Marktprozessen erörtert. (ICG2

    Rationalisierung und Interpenetration: kritische Bemerkungen zur Konzeption von R. MĂĽnch

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    In wessen Namen?

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    Ein wesentliches Charakteristikum von Intellektuellen ist der Anspruch, Belange anderer stellvertretend zu artikulieren. Die Legitimation von Stellvertretung ist generell hoch voraussetzungsvoll. Dies gilt erst recht fĂĽr intellektuelle Stellvertretung, die beansprucht, im Namen allgemein gĂĽltiger – gar: allgemeinmenschlicher – Prinzipien aufzutreten. Dies hat im Laufe des 20. Jahrhunderts zu Missbrauch und zu Politik ĂĽber die Köpfe der Vertretenen hinweg und gegen sie gefĂĽhrt. Gegen das daraus resultierenden tiefen (Selbst-)Misstrauen gegenĂĽber Intellektuellen steht freilich die Notwendigkeit der Stellvertretung jener, die ĂĽberhaupt nicht in der Lage sind, ihre Belange selbst zu artikulieren. Vor diesem Hintergrund wird in dem Beitrag knapp skizziert, dass eine gegenwärtig legitimierbare Aufgabe von Intellektuellen darin bestehen kann, das Recht auf individuelle Besonderheiten als allgemeines Anliegen öffentlich zu vertreten.   Intellectuals can be characterized by their claim to representatively express other people’s interests. To legitimate representation is highly demanding in general all the more so where intellectuals claim to represent interests in the name of generally applicable principles. In the course of the 20th century this led to abuse and to politics over people’s heads and against those represented. The resulting deep (self-) distrust against intellectuals is, however, opposed by the necessity to represent all those who are unable to articulate their interests on their own behalf. Against this background the paper argues that currently a legitimate task of intellectuals can be to publicly represent the right to individual particularities as a general concern

    Die Natur der Weltgesellschaft

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    "Die besondere Natur der Weltgesellschaft zeigt sich auch in einem sehr besonderen Verhältnis zur primären resp. als primär geltenden Natur. Neben - und in Verbindung mit - der allgemeinmenschlichen und insofern unvermeidlich 'formalen' Rationalität ist eine so verstandene Natur nämlich der wichtigste universelle Bezugsrahmen eines alle Menschen einschließenden und verbindenden Kommunikations- und Handlungszusammenhangs, und zwar in Gestalt der allgemeinmenschlichen Natürlichkeit (Leiblichkeit/ Sinnlichkeit/ elementare Emotionalität) einerseits, der natürlichen 'Umwelt' andererseits. Dies erklärt, warum Ernährung und Nahrungsmangel, Gesundheit, Krankheit und medizinische Versorgung, Sexualität und Sport ebenso zu vorherrschenden Themen der welt-gesellschaftlichen Kommunikation geworden sind wie ökologische Probleme und Naturkatastrophen. Der Prozess der Herausbildung einer erdumspannenden Weltzivilisation erweist sich insofern tatsächlich, und aus einsichtigen Gründen, als ein Prozess der 'Naturalisierung des Menschen'. Ob damit, wie Marx annahm, eine 'Humanisierung der Natur' einhergeht, erscheint fraglich. Jedenfalls ist unklar, was 'Humanisierung' bedeutet, wenn der weltgesellschaftlich existierende, also allgemeine Mensch sich selbst als Naturwesen auffasst - und auffassen muss." (Autorenreferat

    Deleted in malignant brain tumors 1 (DMBT1) elicits increased VEGF and decreased IL-6 production in type II lung epithelial cells

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    Background: Deleted in malignant brain tumors 1 (DMBT1) is an innate defence protein expressed in the lungs of preterm infants and adults. Recent studies showed that DMBT1 is important in angiogenesis and can bind to different growth factors including VEGF. We aimed at examining relationships between VEGF and IL-6 levels to DMBT1 expression in the lungs of preterm and term infants and in lung epithelial cells in vitro. Methods: We examined by ELISA VEGF levels in 120 tracheal aspirates of 57 preterm and term infants and tested for correlation with different perinatal factors as well as with DMBT1 levels. To examine the effect of DMBT1 on VEGF and IL-6 expression we compared type II lung epithelial A549 cells stably transfected with a DMBT1 expression plasmid (DMBT1+ cells) to A549 cells stably transfected with an empty expression plasmid (DMBT1- cells). The concentrations of VEGF and IL-6 were determined via ELISA in the supernatant of the unstimulated cells and after stimulation with LPS, TNFα and Phorbol-12-myristate-13-acetate (PMA). Results: The VEGF levels in the tracheal aspirates of preterm and term infants were significantly correlated with DMBT1 levels (p = 0.0032), the postnatal age (p = 0.0073) and the presence of neonatal infection/sepsis (p = 0.0002). Unstimulated DMBT1+ A549 cells showed significantly higher VEGF expression (p = 0.0017) than DMBT1- cells. Significantly elevated VEGF levels were also confirmed for DMBT1+ cells after stimulation with TNFα (p = 0.0008), LPS (p = 0.0232) and PMA (p = 0.0025). The IL-6 levels were comparable in DMBT1+ versus DMBT1- cells without stimulation (p = 0.6028), but they were significantly reduced in DMBT1+ cells after stimulation with TNFα (p = 0.0003), LPS (p = 0.0088) and PMA (p = 0.0039). Conclusions: The data indicate that DMBT1 promotes VEGF and suppresses IL-6 production in alveolar tissues, which could point to DMBT1 having a possible role in the transition from inflammation to regeneration and being a potentially useful clinical marker
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