Neuropsychologische Aspekte des Zweitspracherwerbs - untersucht am Wortschatzerwerb deutschlernender Erwachsener

In meiner Arbeit habe ich mittels Fragebogenerhebung untersucht, inwieweit die Erkenntnisse der Neuropsychologie beim hirngerechten Lernen in der Praxis in Bezug auf die Wortschatzarbeit Anwendung finden. Dazu war natürlich einige Vorarbeit im theoretischen Teil nötig. Der Neuropsychologie geht es um die Erforschung grundsätzlicher Fragen: Wie bringt das Gehirn Verhalten und insbesondere so komplexe Phänomene wie Wahrnehmung, Sprache und Kognition hervor? Gibt es Regionen oder Teilstrukturen des Gehirns, die für bestimmte geistige Leistungen unentbehrlich sind? (Kolb/Whishaw 1996, S. IX) Diese Regionen und Teilstrukturen habe ich in meiner Arbeit beleuchtet. Zusammenfassend kann man aufgrund der neuropsychologischen Erkenntnis über das Gedächtnis sagen, dass offenbar alle Gehirnteile am Zustandekommen des Gedächtnisses beteiligt sind. Da die Anatomie des Gehirns sozusagen meine gesamte Arbeit begleitet hat, war es für mich sehr wichtig, einen Ausblick über die Anatomie des Gehirns am Anfang zu geben, damit man sich des Weitern auch den Zusammenhang von Gedächtnis und mentalem Lexikon „bildlich vorstellen“ konnte. Unter dem Aspekt der „Neuropsychologie der Sprache“ bin ich folgenden Fragen nachgegangen: Wo ist Sprache lokalisiert? Gibt es einen „Sitz“ der Sprache? Lernen Erwachsene eine zweite Sprache anders als Kinder? Wo sind die neuropsychologischen Erkenntnisse für den Zweitspracherwerb von Bedeutung? Der Gedächtnisforschung habe ich natürlich ebenfalls ein eigenes Kapitel gewidmet. Zunächst habe ich die klassischen Speichermodelle „beleuchtet“, danach bin ich näher auf die neuropsychologische Repräsentation des Gedächtnisses eingegangen. Ich habe das neuropsychologische Verständnis von Emotionen aufgezeigt, denn die Neuropsychologie verweist vehement auf das limbische System, auf das Zusammenspiel von Denken, Lernen und Emotionen, wobei wir hier wahrscheinlich in absehbarer Zeit aussagekräftige Ergebnisse bekommen können. Die Zweitspracherwerbsforschung verspricht sich sehr viel aus den weiteren Erkenntnissen der neuropsychologischen Gedächtnisforschung in Hinblick auf Lernalter, Lernformen und Lerninhalte. Didaktik erweist sich in diesem Zusammenhang als „Umgehen mit dem Gefühl“ und Lernen ist immer „emotionales Lernen“ (vgl. Kapitel II, 3.3.). Den zweiten Teil der Arbeit bildete das mentale Lexikon. Die Wortschatzarbeit beim Zweitspracherwerb stellt einen gewichtigen Faktor dar. Ich habe zunächst das muttersprachliche Lexikon hervorgehoben und bin danach auf das zwei- und mehrsprachige Lexikon eingegangen. Wie sieht das mehrsprachige mentale Lexikon aus? Wie sind die Wörter darin repräsentiert? Wie ich gezeigt habe, gibt es auf viele Fragen noch keine eindeutigen Antworten. Der empirische Teil mit dem didaktischen Aspekt und den Wortschatzübungen bildete den Schluss meiner Arbeit. Ich habe eine Erhebung mittels Fragebogen zum Thema Wortschatz (Vokabellernen) durchgeführt. Meine Zielpersonen waren erwachsene Lerner. Ziel der empirischen Untersuchung war es, herauszufinden, inwieweit die neuropsychologischen Erkenntnisse zum hirngerechten Lernen in der Praxis Anwendung finden, wie anfangs erwähnt. Um den Unterschied beim Vokabellernen zwischen Erwachsenen und Kindern aufzuzeigen, habe ich meine ausgewerteten Ergebnisse mit Ergebnissen einer Fragebogenerhebung von Kindern/Jugendlichen verglichen. Im Bezug auf die Ergebnisse der beiden Erhebungen konnte ich zusammenfassen, dass sich der Zweitspracherwerb bei den Erwachsenen nicht wesentlich, aber doch in einigen Bereichen vom Fremdspracherwerb der Kinder/Jugendlichen unterscheidet; im Hinblick auf die Neuropsychologie des Gedächtnisses gibt es gewichtige Unterschiede, zum Beispiel bei der Anzahl des Wörterlernens pro Tag, beim Ordnen der Vokabeln und auch beim Einbetten der neuen Wörter in den Kontext erzielten die Erwachsenen deutlich positivere Ergebnisse als die Schüler. Die Mehrheit der Erwachsenen hält sich beim Lernen an die Arbeitsweise des Gedächtnisses. Zusammenfassend kann ich sagen, dass das effektive, selbstständige und hirngerechte Lernen, das meint, entsprechend der neuropsychologischen Verarbeitung von Informationen im Gehirn, bei meiner Untersuchung mit erwachsenen Zweitsprachenlernern im Großen und Ganzen Anwendung findet. Insgesamt lässt sich ein positives Resultat erstellen

Migratory grief: a systematic review

IntroductionMigration is often accompanied by interpersonal, material and abstract losses and can be associated with migratory grief. The correlates of migratory grief have not yet been sufficiently addressed in research. This review aims to systematically investigate the relationship between migratory grief and psychopathology, to map the current state of research on this highly relevant topic and to derive relevant implications for the target group.MethodA systematic literature search of electronic databases (PubMed/Medline, PsycINFO, Web of Science) was conducted up until January 2023. Primary empirical quantitative and qualitative studies with migrants were included that assessed the association between migratory grief and psychopathology, using a specific instrument for migratory grief (quantitative) or named migratory grief as relevant topic (qualitative). Studies that only captured aspects of migratory grief, were not written in English, or were descriptive/non-peer-reviewed publications, were excluded. A quality assessment of all studies included was performed using the Mixed Methods Appraisal Tool. The results were synthesized using a narrative synthesis approach.ResultsAll studies (quan. = 4; qual. = 1) were cross-sectional and used convenience samples. The studies had a mean number of 83 participants with a total of N = 487 participants included in the current review. All included studies reported a significant relationship between migratory grief and psychological distress.DiscussionDespite the quality of the included studies being limited, our results show that there is a link between migratory grief and depression among refugees and migrants. However, there are only few studies in this currently and certainly also in the future relevant field of research, which is why further studies on factors influencing migratory grief as well as associations with other disorders would be desirable.Systematic review registrationhttps://www.crd.york.ac.uk/prospero/, identifier CRD42023403448

Potential sources of interference with the highly sensitive detection and quantification of alpha‐synuclein seeds by qRT‐QuIC

Parkinson’s disease (PD) is a progressive neurodegenerative disease which is histologically characterized by loss of dopaminergic neurons in the substantia nigra and deposition of aggregated alpha‐synuclein (aSyn) in the brain. The detection of aSyn in well accessible fluids has been one of the central approaches in the development of biomarkers for PD. Recently, real‐time quaking‐induced conversion (RT‐QuIC) has been successfully adapted for use with aSyn seeds. Here, we systematically analysed parameters potentially impacting the reliability of this assay by using quantitative real‐time quaking‐induced conversion (qRT‐QuIC) with in vitro‐formed aSyn seeds. Seeds diluted in cerebrospinal fluid (CSF) accelerated the seeding reaction and slightly increased the sensitivity without affecting specificity. Repeated freeze–thaw cycles decreased the apparent lag times of seeds diluted in ddH2O but did not alter the seeding activity of seeds diluted in CSF. High levels of artificial contamination with blood resulted in prolonged apparent lag times, while sensitivity and specificity were unaffected. Altogether, qRT‐QuIC with aSyn seems to be robust concerning sensitivity and specificity in our model system, but quantitative interpretation might be limited under certain conditions

Morc3 silences endogenous retroviruses by enabling Daxx-mediated histone H3.3 incorporation

Endogenous retroviruses (ERVs) comprise a significant portion of mammalian genomes. Although specific ERV loci feature regulatory roles for host gene expression, most ERV integrations are transcriptionally repressed by Setdb1-mediated H3K9me3 and DNA methylation. However, the protein network which regulates the deposition of these chromatin modifications is still incompletely understood. Here, we perform a genome-wide single guide RNA (sgRNA) screen for genes involved in ERV silencing and identify the GHKL ATPase protein Morc3 as a top-scoring hit. Morc3 knock-out (ko) cells display de-repression, reduced H3K9me3, and increased chromatin accessibility of distinct ERV families. We find that the Morc3 ATPase cycle and Morc3 SUMOylation are important for ERV chromatin regulation. Proteomic analyses reveal that Morc3 mutant proteins fail to interact with the histone H3.3 chaperone Daxx. This interaction depends on Morc3 SUMOylation and Daxx SUMO binding. Notably, in Morc3 ko cells, we observe strongly reduced histone H3.3 on Morc3 binding sites. Thus, our data demonstrate Morc3 as a critical regulator of Daxx-mediated histone H3.3 incorporation to ERV regions

Lymphoma tumor burden before chimeric antigen receptor T-Cell treatment: RECIL vs. Lugano vs. metabolic tumor assessment

Purpose: High tumor burden has emerged as a negative predictor of efficacy in chimeric antigen receptor T-cell therapy (CART) in patients with refractory or relapsed large B-cell lymphoma. This study analyzed the deviation among imaging-based tumor burden (TB) metrics and their association with progression-free (PFS) and overall survival (OS). Materials and methods: In this single-center observational study, we included all consecutively treated patients receiving CD19 CART with available baseline PET-CT imaging. Imaging-based TB was determined based on response evaluation criteria in lymphoma (RECIL), the Lugano criteria, and metabolic tumor volume. Total, nodal and extranodal TB were represented, according to the respective criteria, by sum of longest diameters (TBRECIL), sum of product of perpendicular diameters (TBLugano), and metabolic tumor volume (TBMTV). Correlation statistics were used for comparison. Proportional Cox regression analysis studied the association of TB metrics with PFS and OS. Results: 34 consecutive patients were included (median age: 67 years, 41% female) with total median baseline TBRECIL of 12.5 cm, TBLugano of 4,030 mm2 and TBMTV of 330 mL. The correlation of TBRECIL and TBLugano with TBMTV was strong (ρ=0.744, p50% (HR=2.915, p=0.042), whereas total TBRECIL>50% and total TBLugano>50% were not significant (both p>0.05). None of the total TB metrics were associated with OS (all p>0.05). Conclusion: Pre-CART TB metrics vary significantly based on the assessment method, impacting their association with survival outcomes. The correlation between TBRECIL, TBLugano and TBMTV was influenced by disease phenotype and prior bridging therapy. TB method of assessment must be considered when interpreting the impact of TB on outcomes in clinical trials. Considering the heterogeneity, our results argue for standardization and harmonization across centers

Equidistribution of zeros of holomorphic sections in the non compact setting

We consider N-tensor powers of a positive Hermitian line bundle L over a non-compact complex manifold X. In the compact case, B. Shiffman and S. Zelditch proved that the zeros of random sections become asymptotically uniformly distributed with respect to the natural measure coming from the curvature of L, as N tends to infinity. Under certain boundedness assumptions on the curvature of the canonical line bundle of X and on the Chern form of L we prove a non-compact version of this result. We give various applications, including the limiting distribution of zeros of cusp forms with respect to the principal congruence subgroups of SL2(Z) and to the hyperbolic measure, the higher dimensional case of arithmetic quotients and the case of orthogonal polynomials with weights at infinity. We also give estimates for the speed of convergence of the currents of integration on the zero-divisors.Comment: 25 pages; v.2 is a final update to agree with the published pape