99 research outputs found

    Von verschwundenen WĂĽrfelaugen und Baseballkappen fĂĽr GĂĽrteltierbabys

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    Wird Mathematiklernen als das Hineinwachsen in eine mathematische Kultur verstanden, so wird ersichtlich, dass das Mathematiklernen von Kindern keinesfalls auf bewusst gestaltete pädagogische Situationen in Kindergarten oder Schule begrenzt ist. Unter dieser theoretischen Perspektive öffnet sich der Blick für einen Sozialisationsraum, der besonders im Hinblick auf frühe mathematische Erfahrungen von entscheidender Bedeutung ist: die Familie. So zeigen Street, Baker und Tomlin (2005) in einer qualitativen Studie, dass die Familie und die dort erfahrene mathematische Sozialisation erheblichen Einfluss auf das Gelingen des Schulstarts haben. In der Erklärung dieses Zusammenhangs betonen die britischen Forscher, dass der ausschlaggebende Aspekt nicht die konkreten inhaltlichen Anregungen seien, sondern der familiale Diskursstil. Vor diesem Hintergrund wird im Folgenden ein Promotionsprojekt vorgestellt, das auf den familialen Diskursstil fokussiert. Im Blickpunkt steht da-bei die elterliche Unterstützung in mathematischen Diskursen mit Vorschulkindern. Wie begleiten Eltern ihre Kinder auf dem Weg in die Mathematik

    Der Gebrauch von Fachsprache im Mathematikunterricht der Grundschule

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    Sowohl in der schulischen Praxis als auch in der mathematikdidaktischen Forschung ist es inzwischen unstrittig, dass eine differenzierte Sprachförderung mathematische Lernprozesse auf jedem Niveau unterstützen kann. Um eine Sprachförderung theorieorientiert planen und reflektieren zu können, bedarf es Kenntnisse über den alltäglichen Gebrauch von Fachsprache und dessen Entwicklung. In dem vorliegenden Beitrag wird nachgezeichnet, dass der alltägliche Gebrauch von Fachsprache ganz wesentlich von der Situation abhängt, in der über Mathematik gesprochen wird. In jeder Mathematikstunde wird Fachsprache nicht nur gebraucht, sondern auch neu normiert

    Nachruf auf Heinrich Bauersfeld

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    Argumentieren im Hier und Jetzt – Zur situativen Normierung von kollektiven Argumentationen im Mathematikunterricht

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    Aus soziologischer Perspektive gilt es als weitgehend unstrittig, dass die beweisende Disziplin Mathematik mit einer starken Normierung ihrer Erkenntnis-, Darstellungs- und Kommunikationsprozesse einhergeht. Zweck ist dabei, die inhaltliche Kohärenz und den sozialen Konsens der Disziplin zu sichern (Heintz, 2000). Doch die fachlichen Konventionen, die in der Mathematik gelten, gelten nicht ohne Weiteres auch im alltäglichen Mathematikunterricht. Die Lernenden sind mit den wissenschaftlichen Konventionen nicht vertraut. Sie müssen mit Blick auf mathematische Argumentationen im konkreten Unterricht erst lernen, was eine mathematische Argumentation auszeichnet, welche Darstellungen dafür zulässig sind und was im Kollektiv der Lerngruppe als eine überzeugende / gelungene / angemessene Argumentation gilt (Voigt, 1994). Obgleich das Argumentieren aus mathematikdidaktischer Perspektive einhellig als eine zentrale prozessbezogene Kompetenz erachtet wird und zahlreiche aktuelle Forschungsarbeiten eindrücklich die damit verbundenen Schwierigkeiten aufseiten der Lernenden dokumentieren (Rach et al. 2021, Ufer 2021, Welsing 2020), wurde die Normierung von Argumentationen im Mathematikunterricht bisher kaum untersucht. Wie werden Anforderungen an mathematische Argumentationen im Unterricht etabliert? Wie lernen die Kinder das Argumentieren im Hier und Jetzt des Unterrichtsalltags? In einem Forschungsprojekt zur situativen Normierung von kollektiven Argumentationen im inklusiven Mathematikunterricht erforschen wir in unterschiedlichen Schulstufen vergleichend, wie Argumentationen in Plenumssituationen soziomathematisch normiert werden (Voigt, 1994) und inwiefern dabei Inklusionsbemühungen umgesetzt werden – oder auch nicht. In diesem Beitrag stehen die methodologische Perspektivierung und methodische Umsetzung des Projekts im Fokus
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