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    Sozialpädagogik - "Jahrhundertprojekt" oder "Entsorgungsfall"?

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    Hinsichtlich ihrer disziplinären und professionellen Kontur schien die Sozialpädagogik seit dem letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts auf dem Weg zu ihrer Normalität zu sein. Dieser positive Blick auf die Sozialpädagogik gerät durch jüngste Diagnosen, die das Projekt der Sozialpädagogik im Hause der Erziehungswissenschaft als gescheitert ansehen, ins Wanken. Der Beitrag rekonstruiert und kritisiert die Position, wie sie insbesondere durch Jürgen Reyer vorgetragen wurde (vgl. Z.f.Päd. 2001, 47, S. 398-413; Z. f.Päd. 2002, 48, S. 398-413), die die heutige Sozialpädagogik als Produkt einer Verlust- und Verfallsgeschichte charakterisiert. Der Ort der Sozialpädagogik, so herausgestellt, kann gegenwärtig nur angemessen vor dem Hintergrund der allgemeinen Entwicklungsbedingungen des Feldes der Sozialen Arbeit bestimmt werden. Die Erziehungswissenschaft bildet für die moderne Sozialpädagogik nicht mehr den alleinigen Bezugspunkt für die Beantwortung sozialpädagogischer Fragestellungen. Ebenso wenig wie die Praxis sich noch allein über den Handlungsmodus des Erziehens definieren lässt, erscheint es angebracht, an einem ausschließlich historisch geprägten und philosophisch inspirierten, klassisch-pädagogischen Theoriekern festzuhalten. Demgegenüber wird in dem Beitrag für eine modernisierungstheoretisch fundierte und empirisch abgesicherte Theorie der Sozialpädagogik plädiert, auch weil die Komplexität und dynamische Widersprüchlichkeit sozialpädagogischen Handelns in den Umbrüchen der Moderne nur so angemessen zu beschreiben und zu konzeptualisieren ist. (DIPF/Orig.)As regards its disciplinary and professional contours, social education seemed to have found its way towards normality during the last third of the past century. However, this positive view is being questioned by recent diagnoses which consider the project of social education within the “house” of educational science a failure. The authors reconstruct and criticize this position as it is presented in this journal by Jürgen Reyer, in particular, and which characterizes modern social education as the product of a history of loss and decay. The locus of social education, as it emerges here, can at present only be adequately defined against the background of the general conditions of development in the field of social work. For modern social education, educational science no longer constitutes the only point of reference in dealing with sociopedagogical issues. Just as the practice can no longer be defined simply via the mode of educative action, it now seems inappropriate to adhere to an exclusively historically determined and philosophically inspired, classical- pedagogical theoretical core. In contrast, the authors plead for an empirically substantiated theory of social education based on a theory of modernization, also because this is the only way to adequately describe and conceptualize the complexity and dynamic inconsistency of sociopedagogical acting under the conditions of the upheavals of modern times. (DIPF/Orig.

    Experience and knowledge - interpretative patterns and forms of knowledge among professional pedagogues and social workers in out-of-school work with children and adolescents

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    Auf der Basis von narrativen, biographisch angelegten Interviews wird den berufsorientierten Deutungsmustern, Handlungsplänen und dem fachlichen Wissen von sozialpädagogischen Akteuren nachgespürt, die in Handlungsfeldern der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit tätig sind. Der Ertrag einer qualitativ orientierten empirischen Analyse der beruflichen Habitualisierung von Pädagoginnen und Pädagogen mit den unterschiedlichsten Profilen wird exemplarisch über eine Fallrekonstruktion verdeutlicht. Als ein Ergebnis wird festgehalten, daß die in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit Tätigen in der Regel bei der Herstellung einer "professionellen Praxis" ihren biographischen Ressourcen mehr vertrauen als der Ausbuchstabierung einer wissenschaftlich abgestützten Fachlichkeit. (DIPF/Text übernommen)On the basis of narrative, biographical interviews, the authors analyze the job-oriented interpretative patterns, plans of action, and professional knowledge of socio-pedagogical actors working with children and adolescents out of school. The results of the qualitatively oriented empirical analysis of the professional habitualization of pedagogues with diverse profiles are exemplified by means of a case reconstruction. The authors come to the conclusion that, in the construction of a "professional practice", those working with children and adolescents out of school usually rely more on their own biographical ressources than on academic professional knowledge. (DIPF/Orig.

    Formação pedagógica e serviço social: tendências históricas e desafios atuais no contexto da globalização e da “sociedade do conhecimento”

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    O presente texto aborda a questão da formação do profissional do serviço social. Para tanto, parte de uma análise histórica do desenvolvimento do “serviço social” na Alemanha e dos diferentes enfoques que o profissional foi ganhando. Na seqüência, aprofunda alguns desafios da formação de que esse profissional precisa dar conta para superar uma visão muito presente no serviço social, que é de assistencialismo. Aborda, ainda, algumas tendências na Alemanha e na Europa em termos de reformulações curriculares no contexto da globalização. O texto destaca os grandes desafios da formação do profissional em serviço social no sentido de uma maior qualificação das competências de agir etnográfico-hermenêuticas, bem como a necessidade de se avançar em pesquisas e estudos de casos concretos. Dessa forma, é possível produzir alternativas teóricas de interpretação e de compreensão analítica e científicas e alargar o projeto da profissionalização social-pedagógica para enfrentar os desafios da globalização e da “sociedade do conhecimento”

    Bildunsphilosophie und empirische Forschung

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    Die erziehungs- und sozialwissenschaftliche Forschungslandschaft hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten weltweit enorm expandiert und ausdifferenziert. Befördert wird diese Entwicklung durch die internationalen Vergleichsstudien der OECD wie das “Programme for International Student Assessment“ oder die Studie „Education at a Glance 2016“. Zu registrieren ist nicht nur ein deutlicher Zuwachs an empirischen Forschungsvorhaben, sondern auch und insbesondere eine Weiterentwicklung der methodologischen Konzepte, Standards und Ansprüche. In dem Beitrag wird aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive der Zuwachs an empirischer Forschung zu zentralen Fragen der Bildung erörtert. Nach einer Vergewisserung, was heute gemeint sein kann, wenn über Bildung gesprochen wird, und einem knappen Rückblick auf die Geschichte der pädagogischen Forschung wird erörtert, worin der Ertrag einer empirischen Beobachtung von Bildungsprozessen liegen kann. Diskutiert wird in diesem Zusammenhang auch die Ambivalenz zwischen quantitativ-statistischen und qualitativ-verstehenden Forschungsansätzen im Kontext einer erziehungswissenschaftlichen Forschung. In Erinnerung an die Beiträge Theodor W. Adornos zur empirischen Forschung wird dafür plädiert, den Streit über die Angemessenheit und Relevanz von unterschiedlichen Methoden nicht mehr theoriedogmatisch, sondern unter Bezug auf die jeweils in den Blick genommenen Fragestellungen zu führen. Gewarnt wird in diesem Kontext auch davor, die empirische Forschung gegen eine philosophisch orientierte Erziehungswissenschaft zu positionieren oder die kritische Bildungsphilosophie gegen empirisch grundierte Erkenntnisintentionen. Forschung bedarf der Theorie wie andererseits eine solide Generierung von theoretischem Wissen auf empirische Daten nicht verzichten sollte

    Die Wiederentdeckung der Erziehung und ihre Infragestellung durch die Neurobiologie

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    "'Erziehung' als aktive Sozialisationshilfeleistung erlebt gegenwärtig eine Renaissance. Vertrauen wir den Meldungen der halbaufgeklärten Boulevardpresse, dann melden sich die Eltern in ihrer Funktion als Erziehungsagentur zurück, um den 'Erziehungsnotstand', unter anderem ausgerufen von der Fernsehmoderatorin Petra Gerster, zu beheben. 'Super Nanny' ist in dem Konzert der 'Wiederentdeckung der Erziehung' nur die mediale Krönung einer allgemeinen Tendenz. Quasi im Rücken dieser öffentlichen Diskussion und Präsenz der 'Erziehung' ist ein Diskurs platziert, der die Möglichkeiten von Erziehung grundsätzlich anfragt. Die spätestens seit der Aufklärung den Europäern eigene 'Erziehungs- und Staatsreflexionen' sind an ihr Ende gekommen, erzählt beispielsweise Sloterdijk und plädiert dafür, darüber nachzudenken, ob nicht ein Übergang von der 'Menschenhütung' zur 'Menschenzucht' angesichts des Scheiters des erzieherischen Menschenprojekts auf der Tagesordnung steht. Die jüngere Hirnforschung wie auch die evolutionstheoretisch inspirierte Entwicklungstheorien distanzieren sich zwar von dem Modell einer derartig radikalen Wende, votieren jedoch ein neues Nachdenken über die biologischen Wurzeln von Sozialisation und Erziehung." (Autorenreferat

    Wissenschaftsbezogener Rechtspopulismus/-extremismus: Eine Podiumsdiskussion

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    Mit dem Begriff wissenschaftsbezogener Rechtspopulismus/-extremismus werden (extrem) rechte Praktiken, Diskurse, Akteur:innen und Organisationen beschrieben, die entweder von außen Bezüge zum Feld der Wissenschaft herzustellen versuchen oder selbst Teil des akademischen Milieus sind. Der hier vorliegende Text ist eine redigierte und stark gekürzte Transkription der Podiumsdiskussion „Wissenschaftsbezogener Rechtspopulismus/-extremismus“. Der Text gliedert sich entlang von drei Schwerpunktsetzungen. Zunächst nehmen wir eine historische Perspektive ein. Anschließend rücken wir das Thema Gender in den Mittelpunkt des Austauschs. Abschließend fokussieren wir hochschulimmanente (extrem) rechte Tendenzen

    (Re)Produktion von (Be-)Deutungen institutioneller Arrangements und Räume von Kindern in KiTas: Ein qualitativ-rekonstruktiver Zugang

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    Raum und Räumlichkeit sind genuiner Bestandteil respektive Ort institutionalisierter Bildungsangebote, auch von Angeboten der Pädagogik der Kindheit. Räume strukturieren pädagogische Arrangements je spezifisch, werden durch diese hervorgebracht und können als „konstitutive Dimension“ pädagogischen Handelns angesehen werden. In den, an die neuere sozialwissenschaftliche Kindheitsforschung anschließenden, children‘s geographies wird diese Charakterisierung erweitert und danach gefragt, welche Vorstellungen von Kindheit und Kindern sich in für Kinder produzierten Räumen abbilden und wie diese Raumkonstitutionen die Praktiken von Kindern strukturieren. DOI 10.18442/26
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