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Darstellung des Fasciculus Arcuatus durch deterministische Faserbahnenberechnungen aus diffusionsgewichteteten MR-Aufnahmen im Rahmen einer retrospektiven Studie
Diffusion Tensor Imaging (kurz DTI) ist Gegenstand aktueller Forschung, um subkortikale neuronale Netzwerke in Ihrer Anatomie und Funktion zu verstehen. Durch den Vorteil der Nicht-InvasivitĂ€t und der kurzen Untersuchungszeit fĂŒr den Patienten im Vergleich zur etablierten funktionellen Magnetresonanztomographie (kurz fMRT), sollte die klinische Relevanz zum Beispiel fĂŒr eine prĂ€operative neurochirurgische Diagnostik eruiert werden. Insbesondere kortikale Hirnregionen und Assoziationsfasern, die im Zusammenhang mit Sprachproduktion und SprachverstĂ€ndnis stehen, mĂŒssen bei neurochirurgischen Eingriffen möglichst geschont werden. Mehrere Forschungsgruppen konnten bereits relevante Assoziationsfasern innerhalb der weiĂen Hirnsubstanz, zu der der Fasciculus Arcuatus zĂ€hlt, mittels Fasertraktographie darstellen und in Zusammenhang mit den Ergebnissen etablierter fMRT-Methoden zur Identifikation von kortikalen Spracharealen bringen.
Aus diesen Ăberlegung ergaben sich drei Zielsetzungen fĂŒr diese Arbeit. Als erstes Ziel sollte ein Fasertraktographie-Algorithmus entworfen werden, der mithilfe weniger Datenprozessierungsschritte aus den Diffusionsdaten den Arcuatus Fasciculus als wichtige Assoziationsfaser der SprachdomĂ€ne identifiziert und welcher zudem fĂŒr Patienten mit neuropathologischen Erkrankungen verwendbar ist. Als zweite Zielsetzung sollte untersucht werden, ob eine strukturelle interhemisphĂ€rische Seitendifferenz in der Anzahl der zum Arcuatus Fasciculus zugehörigen Fasern gefunden werden kann. Die dritte Zielsetzung widmet sich der Untersuchung der Sprachdominanz des Patienten im Rahmen dessen die Seitendifferenz in Anzahl der Fasern mit den funktionellen Ergebnissen aus der fMRT korreliert werden.
DiffusionsdatensĂ€tze von 34 Patienten mit epileptischen Erkrankungen und extra- sowie intraaxialen Hirntumoren wurden mittels deterministischer Fasertraktographie verarbeitet, um fĂŒr jeden Patienten die Gesamtheit der zerebralen Faserbahnen zu identifizieren. AnschlieĂend wurde aus dieser Gesamtheit mittels weniger Prozessierungsschritte der Arcuatus Fasciculus fĂŒr beide HemisphĂ€ren getrennt dargestellt und die Anzahl der zugehörigen Fasern bestimmt. Bei sechs Patienten konnten aufgrund mangelnder DatenqualitĂ€t nicht ausreichend Faserbahnen im Arcuatus Fasciculus erfasst werden. Die Ergebnisse der restlichen 28 Patienten wurden mit den zugehörigen fMRT-Befunde korreliert.
Der in dieser Arbeit aufgefĂŒhrte Algorithmus zur Fasertraktographie des Arcuatus Fasciculus konnte anhand weniger Datenverarbeitungsschritte bei 28 von 34 Patienten der Arcuatus Fasciculus fĂŒr beide HemisphĂ€ren darstellen. AuĂerdem konnte gezeigt werden, dass eine individuelle Platzierung von Regions-of-Interest die SensitivitĂ€t fĂŒr die Erfassung der neuronalen Fasern erhöht. ZusĂ€tzlich fanden sich bei 25 von 28 Patienten interhemisphĂ€rische Unterschiede von mehr als 10 Fasern, sodass eine Untersuchung der Sprachdominanz anhand dieser Differenzen möglich ist. SchlieĂlich konnte gezeigt werden, dass in 91% der FĂ€lle die interhemisphĂ€rische Seitendifferenz im Fasertraktographie mit den funktionellen Seitendifferenzen im fMRT ĂŒbereinstimmt.
Daher demonstriert diese Arbeit die klinische Relevanz der DTI als nicht-invasive Bildgebung subkortikaler Sprachnetzwerke zu Forschungszwecken und zur prĂ€operativen Diagnostik vor neurochirurgischen und interventionellen Eingriffen. Durch Anpassung des Algorithmus kann der Anwendungsbereich auf andere subkortikale Netzwerke erweitert und durch Anwendung an gröĂeren und definierten Patientengruppen die Signifikanz der Ergebnisse gesichert werden
Combining TMS and tACS for Closed-Loop Phase-Dependent Modulation of Corticospinal Excitability: A Feasibility Study
Background: The corticospinal excitability indexed by motor evoked potentials (MEPs) following transcranial magnet stimulation (TMS) of the sensorimotor cortex is characterized by large variability. The instantaneous phase of cortical oscillations at the time of the stimulation has been suggested as a possible source of this variability. To explore this hypothesis, a specific phase needs to be targeted by TMS pulses with high temporal precision.Objective: The aim of this feasibility study was to introduce a methodology capable of exploring the effects of phase-dependent stimulation by the concurrent application of alternating current stimulation (tACS) and TMS.Method: We applied online calibration and closed-loop TMS to target four specific phases (0°, 90°, 180°, 270°) of simultaneous 20 Hz tACS over the primary motor cortex (M1) of seven healthy subjects. Result: The integrated stimulation system was capable of hitting the target phase with high precision (SD ± 2.05 ms, i.e. ± 14.45°) inducing phase-dependent MEP modulation with a phase lag (CI95% = - 40.37° to - 99.61°) which was stable across subjects (p=0.001). Conclusion: The combination of different neuromodulation techniques facilitates highly specific brain state-dependent stimulation, and may constitute a valuable tool for exploring the physiological and therapeutic effect of phase-dependent stimulation, e.g. in the context of neurorehabilitation