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    "Un/doing differences" im Unterricht: Zur Berücksichtigung der Kontingenz von Differenzierungen in der Weiterentwicklung ethnographischer Differenzforschung

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    Die ethnographische Differenzforschung leistet u.a. dadurch einen Beitrag zur Forschung zu Bildungsungleichheiten, dass sie den Fokus auf die Prozesse der Differenzierung und damit die Untersuchung von Differenzierungspraktiken als Eröffnung ungleicher, hierarchisierter Positionierungen untersucht. In diesem Beitrag wird ein Vorschlag für die Weiterentwicklung ethnographischer Differenzforschung zu Unterricht diskutiert, der auf die Kontingenz der Aktualisierungen von Differenz im Zusammenhang mit der Konstruktion von Leistung und weiteren sozialen Kategorisierungen im Unterricht zu antworten versucht. An zwei empirischen Beispielen werden Entwicklung und Ertrag eines Forschungsansatzes diskutiert, der die Frage danach, wie welche Differenzen im Unterricht aktualisiert werden, im Forschungsprozess immer wieder zu öffnen versucht.Among other things, ethnographic research on doing differences contributes to the research on educational inequalities by focussing on the processes of differentiation: practices of differentiation are analysed and understood as unequal, hierarchical positions. This article discusses a proposal for the further development of ethnographic research on doing differences in teaching and learning. It tries to respond to the contingency of updating differences in connection with the construction of achievement and further social categorisations in teaching and learning. Looking at two empirical examples, the article discusses the development and potential of a research approach that, within the research process, consistently tries to re-open the question of how which differences are being updated in teaching and learning

    Whose interpretation asserts itself? Requirements to a casuistic teacher training and empirical findings on the enforcement of claims for validity in university teaching

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    Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrages steht eine explorative Analyse ausgewählter Ausschnitte aus kasuistisch angelegten, universitären Lehrveranstaltungen, in denen die Beteiligten über videographierte Unterrichtsausschnitte sprechen. Mithilfe eines adressierungsanalytischen Zugangs gehen die Verfasserinnen der Frage nach, wie in der Praxis kasuistischer Lehrerbildung Ansprüche an \u27Wahrheit\u27 oder \u27Nützlichkeit\u27 erhoben und verbal durchgesetzt werden. Sie rekonstruieren drei Varianten der Etablierung asymmetrischer Positionen und damit verbundene Praktiken der Durchsetzung dieser Ansprüche. (DIPF/Orig.)This paper focuses on an explorative analysis of selected excerpts from casuistic university courses in which the participants talk about videographed teaching. Using an approach based on the analysis of recognition the authors investigate how claims to truth and utility are raised and verbally enforced in practical casuistic teacher training. They reconstruct three variants of the establishments of asymmetric positions and associated practices of enforcing these claims. (DIPF/Orig.

    Handlungsentlastung oder -belastung? Reflexionen und Referenzen in der universitären Praxis der Lehrer*innenbildung

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    Reflexivität in der Lehrer*innenbildung ist insbesondere mit Blick auf die Qualitätsoffensive Lehrerbildung eine steigende Bedeutsamkeit zu attestieren – dies zeigt sich bspw. daran, dass an immer mehr universitären Standorten Formate entstehen, die versuchen dem gleichermaßen theoriebegründeten wie programmatischen Anspruch eine reflexive Haltung Studierender zu befördern, gerecht zu werden. Referenzialität, als zentrales Merkmal eines reflexiven (Nach-)Denkens, setzt Reflexionsanlässe (bspw. Fälle aus der unterrichtlichen Praxis) in Bezug zu den Erfahrungen, Wissensbeständen und Haltungen des – zum Reflektieren aufgeforderten – Subjekts. Wir befragen daher in unserem Beitrag zwei Fälle aus der universitären Praxis darauf, welche Referenzbezüge von den Anwesenden als bedeutsam markiert werden – und relationieren unsere Ergebnisse zum kritischen Diskurs einer in qualitativ-rekonstruktiver Forschungstradition stehenden Lehrer*innenbildung. (DIPF/Orig.

    Hierarchisierungen unter Peers. Reflexionsangebote ethnografischer Forschung zu Beschämungspotenzialen inklusiven Unterrichts

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    Rabenstein K, Schäffer M, Gerlach J, Steinwand J. Hierarchisierungen unter Peers. Reflexionsangebote ethnografischer Forschung zu Beschämungspotenzialen inklusiven Unterrichts. In: Lütje-Klose B, Miller S, Schwab S, Streese B, eds. Inklusion: Profile für Schule und Unterricht in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Beiträge zur Bildungsforschung . Vol 2. Münster: Waxmann; 2017: 265-276.Vor dem Hintergrund des Risikos einer programmatischen Perspektive, die Komplexität der, Praxis' auf die Frage von gelungen/misslungen zu reduzieren, ist es Ziel dieses Beitrags, Reflexionspotenziale ethnografischer Beobachtungen aufzuzeigen. In der ethnografischen Beobachtung wird danach gefragt, wie welche Differenzen unter Schülerinnen und Schülern im individualisierenden Unterricht entstehen. Im Hauptteil des Beitrags rekonstruieren die Autoren dafür zwei Szenen, die sie in einer zweijährigen ethnografischen Untersuchung daraufhin beobachtet bzw. videografiert haben, wie Abwertungen von Anderssein in Peer-Praktiken entstehen und zu hierarchisierten Positionierungen führen. Ob und wie diese Reflexionen von Differenzproduktionen für die Unterrichtsentwicklung im Sinne einer "reflexiven Inklusion" (Budde & Hummrich, 2013) genutzt werden können, wird abschließend diskutiert. Im Detail gehen die Autoren wie folgt vor: Zunächst skizzieren sie den praxistheoretisch fundierten ethnografischen Zugang zur Beobachtung von Differenzproduktionen im individualisierenden Unterricht, wie er in dem Forschungsprojekt GemSe (siehe Fußnote 2) entwickelt wurde (2.), um sodann vor dem Hintergrund der Ergebnisse zu Differenzproduktionen im individualisierenden Unterricht zwei Situationen genauer auf die Entstehung von Hierarchien und Machtkonstellationen unter Peers hin zu untersuchen (3.). Im Fazit werden Potenziale ethnografischer Differenzforschung ausgelotet, Differenzproduktionen im Unterricht einer Reflexion zugänglich zu machen (4.). (DIPF/Orig.)
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