69 research outputs found

    Persistenz abwasserbürtiger Antipsychotika- und Sulfamethoxazolrückstände im Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser des südlichen Rhein-Neckar-Kreises

    Get PDF
    In der vorliegenden Arbeit wurde ein definiertes Beprobungsgebiet im südlichen Rhein- Neckar-Kreis auf Vorkommen und Verbleib von Arzneimittelrückständen aus den Wirkstoffgruppen Antipsychotika und Sulfonamidantibiotika untersucht, um das Kontaminationspotenzial von Kläranlagendirekteinleitungen für die als Vorfluter fungierenden Fließgewässer und die Trinkwasserförderung festzustellen. Grund hierfür war die Vermutung, dass die ausgewählten Substanzen über Patientenausscheidungen eines Landeskrankenhauses im Einzugsgebiet der Kläranlage Wiesloch durch diese nur unzureichend zurückgehalten bzw. abgebaut werden. Im Zeitraum von September 2006 bis Juni 2007 wurden vier Beprobungskampagnen durchgeführt deren jeweiliger Beprobungsumfang von der Punktquelle aus stetig erweitert wurde. In Kampagne IV konnte erstmalig eine Frachtbilanzierung der gesuchten Arzneimittelwirkstoffe für die bekannte Punktquelle und das übrige Einzugsgebiet des Abwasser- und Hochwasserschutzverband Wiesloch, die Kläranlage Wiesloch sowie die Vorfluter Leimbach und Hardtbach aufgestellt werden. Neben der Frachtbilanzierung wurden zusätzlich von den Fließgewässern tangierte Trinkwasserschutzgebiete mit den darin befindlichen Wasserwerken des Zweckverband Wasserversorgung Hardtgruppe (ZWH) und der Gemeinde Nußloch beprobt, um damit das Kontaminationspotenzial zum einen für die als Vorfluter fungierenden Fließgewässer zum anderen für die Trinkwassergewinnung, vor dem Hintergrund der behördlichen Richtwerte, lückenlos darzustellen. Des Weiteren wurde das Kontaminationspotenzial aus Regenüberläufen der Mischwasserkanalisation im Verbandsgebiet des Abwasser- und Hochwasserschutzverbands Wiesloch (AHW) untersucht, um Positivbefunde in den Fließgewässern vor der Direkteinleitungsstelle der Kläranlage Wiesloch erklären zu können. Für die Durchführung der Analytik wurde eine Multimethode für die Antipsychotika Perazin, Chlorprothixen, Zuclopenthixol, Haloperidol, Benperidol, Pipamperon, Melperon, Clozapin, Olanzapin, Risperidon und das Antibiotikum Sulfamethoxazol entwickelt. Die Quantifizierung erfolgte nach Anreicherung an einer Polymer-Festphase mit starken Kationentauschergruppen mittels HPLC-(ESI)-MS/MS-Gerätekopplung. Die angewandten Festphasenextraktionsvolumen lagen zwischen 250 mL und 1000 mL für Abwasserproben, 2000 mL für Oberflächenwasserproben und 3000 mL für Grund- und Trinkwasserproben. Die im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN) verabreichten Wirkstoffmengen lagen im Untersuchungszeitraum zwischen 0,2 kg/a und 19,8 kg/a. Daneben wurden die aus Privathaushalten stammenden Arzneimittelfrachten durch gezielte Beprobung der Verbandskanäle untersucht, um die kommunale Grundbelastung gegenüber der Punktquelle PZN festzustellen. Die von der Kläranlage Wiesloch in den Leimbach abgegebenen Jahresfrachten lagen zwischen 16 g/a und 3459 g/a. In den Fließgewässern war keine vergleichbare Hochrechnung der in den Rhein abgegebenen Jahresmengen durchführbar, da erst in Kampagne IV die Mündungsgebiete von Leimbach und Hardtbach beprobt werden konnten. Die auf Stichproben und mittleren Tagesabflüssen basierende Tagesfrachten beider Fließgewässer lagen zwischen 1,6 mg/d und 5312 mg/d. II Im Trinkwasser der untersuchten Wasserwerke wurden die Wirkstoffe Haloperidol, Benperidol, Pipamperon, Melperon, Clozapin und Sulfamethoxazol mit Konzentrationen zwischen 0,2 ng/L und 18,7 ng/L nachgewiesen. Für Oberflächengewässer und Trinkwasser liegen aktuell zwei unterschiedliche Schwellenkonzentrationen für anthropogene Substanzen (auch pharmakologisch aktive) vor. Der behördlichen Richtwert von 0,1 μg/L für Trinkwasser bei lebenslanger Aufnahme durch den Menschen liegt jedoch höher als die aus dem Leitfaden der EMEA stammende Schwellenkonzentration zur ökotoxikologischen Unbedenklichkeit einer anthropogenen Substanz ohne vollständige Risikobewertung in Fließgewässern von 0,01 μg/L. Vor dem Hintergrund der laufenden Maßnahmen zur Umsetzung der Europäischen EG-WRRL sind in naher Zukunft verbindlich einzuhaltende Grenzwerte gleicher Größenordnung für pharmakologisch aktive Substanzen zu erwarten. Durch Ozonisierungsversuche konnte gezeigt werden, dass die untersuchten pharmazeutischen Wirkstoffe innerhalb kurzer Behandlungszeiten vollständig eliminierbar sind. Damit wurde der Beweis geführt, dass entweder beim Indirekteinleiter oder zentral im Klärwerk, jedoch spätestens in den Wasserwerken eine vollständige Entfernung der untersuchten pharmazeutischen Wirkstoffe möglich ist. Für den Abwasser- und Hochwasserschutzverband Wiesloch liefern die durchgeführten Expositionsanalysen die Grundlage für eine schnelle Planung und kostengünstige Durchführung weiterer Monitoringuntersuchungen, die zur Bewertung von Persistenz und Mobilität von Arzneimittelrückständen aus Kläranlagenabläufen zukünftig notwendig werden könnten. Des Weiteren wurde durch die Beprobung von Oberflächen, Grund- und Trinkwasser die Grundlage zur Beurteilung des Kontaminationspotenzials ausgesuchter Arzneimittelrückstände geschaffen

    Collecting Survey and Smartphone Sensor Data With an App: Opportunities and Challenges Around Privacy and Informed Consent

    Get PDF
    The new European General Data Protection Regulation (GDPR) imposes enhanced requirements on digital data collection. This article reports from a 2018 German nationwide population-based probability app study in which participants were asked through a GDPR compliant consent process to share a series of digital trace data, including geolocation, accelerometer data, phone and text messaging logs, app usage, and access to their address books. With about 4,300 invitees and about 650 participants, we demonstrate (1) people were just as willing to share such extensive digital trace data as they were in studies with far more limited requests; (2) despite being provided more decision-related information, participants hardly differentiated between the different data requests made; and (3) once participants gave consent, they did not tend to revoke it. We also show (4) evidence for a widely-held belief that explanations regarding data collection and data usage are often not read carefully, at least not within the app itself, indicating the need for research and user experience improvement to adequately inform and protect participants. We close with suggestions to the field for creating a seal of approval from professional organizations to help the research community promote the safe use of data

    Israel-Solidarität in Welt und Jungle World: Die Grenzen des Links-Rechts-Spektrums

    Get PDF
    Die vorliegende Studie untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Israel-Berichterstattung der Zeitungen Welt und Jungle World. Trotz ihrer gegensätzlichen Positionierung im politischen Links-Rechts-Spektrum, ist den beiden Medien eine solidarische Haltung gegenüber dem Staat Israel gemeinsam. Damit stehen sie dem Mainstream deutscher Medien entgegen, die laut bestehenden empirischen Untersuchungen eher israelkritisch berichten. Eine einführende Analyse des historischen Hintergrunds verortet das Verhältnis von Deutschland und deutschen Medien zu Israel und beschreibt die Entwicklung der Israel-Solidarität innerhalb der deutschen Linken und der Axel Springer AG. Mittels einer explorativen Clusteranalyse wurden Medien-Frames ermittelt, die sich in Meinungs-artikeln der Jungle World und der Welt widerspiegeln. Ein intermedialer Vergleich zur quantitativen Verwendung dieser Frames wurde durch eine qualitative Sprach- und Themen-analyse ergänzt. Im Ergebnis des Forschungsberichts werden Hypothesen abgeleitet, die vielfältige Anknüpfungspunkte für weiterführende Forschung bieten

    Israel-Solidarität in Welt und Jungle World: Die Grenzen des Links-Rechts-Spektrums

    Get PDF
    Die vorliegende Studie untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Israel-Berichterstattung der Zeitungen Welt und Jungle World. Trotz ihrer gegensätzlichen Positionierung im politischen Links-Rechts-Spektrum, ist den beiden Medien eine solidarische Haltung gegenüber dem Staat Israel gemeinsam. Damit stehen sie dem Mainstream deutscher Medien entgegen, die laut bestehenden empirischen Untersuchungen eher israelkritisch berichten. Eine einführende Analyse des historischen Hintergrunds verortet das Verhältnis von Deutschland und deutschen Medien zu Israel und beschreibt die Entwicklung der Israel-Solidarität innerhalb der deutschen Linken und der Axel Springer AG. Mittels einer explorativen Clusteranalyse wurden Medien-Frames ermittelt, die sich in Meinungs-artikeln der Jungle World und der Welt widerspiegeln. Ein intermedialer Vergleich zur quantitativen Verwendung dieser Frames wurde durch eine qualitative Sprach- und Themen-analyse ergänzt. Im Ergebnis des Forschungsberichts werden Hypothesen abgeleitet, die vielfältige Anknüpfungspunkte für weiterführende Forschung bieten

    Corrigendum: Heterogeneities in the latent functions of employment: new findings from a large-scale German survey

    Get PDF
    Building on social psychologist Marie Jahoda’s pioneering work, the psychological literature has shown that work fulfills both manifest functions (e.g., monetary returns) and latent functions (e.g., social contact). This article uses data from the German panel study “Labor market and social security” (PASS), which contains information on latent and manifest factors (from a shortened latent and manifest benefits, or LaMB, scale), as well as a large array of other variables for over 9,000 respondents. This probability-sampled data allowed for detailed analyses that have not been previously possible. We investigate differences in these factors by labor market status, among those employed, and among those unemployed. We identify considerable variation between status groups, suggesting that employment, overall, is important and that longer periods of unemployment lead to a gradual decay of the latent and manifest factors. Furthermore, regression analyses show that the LaMB measures account for approximately 70% of the partial correlations between unemployment and various well-being measures

    Optimized pharmacological control over the AAV-Gene-Switch vector for regulable gene therapy.

    Get PDF
    Gene therapy in its current design is an irreversible process. It cannot be stopped in case of unwanted side effects, nor can expression levels of therapeutics be adjusted to individual patient's needs. Thus, the Gene-Switch (GS) system for pharmacologically regulable neurotrophic factor expression was established for treatment of parkinsonian patients. Mifepristone, the synthetic steroid used to control transgene expression of the GS vector, is an approved clinical drug. However, pharmacokinetics and -dynamics of mifepristone vary considerably between different experimental animal species and depend on age and gender. In humans, but not in any other species, mifepristone binds to a high-affinity plasma carrier protein. We now demonstrate that the formulation of mifepristone can have robust impact on its ability to activate the GS system. Furthermore, we show that a pharmacological booster, ritonavir (Rtv), robustly enhances the pharmacological effect of mifepristone, and allows it to overcome gender- and species-specific pharmacokinetic and -dynamic issues. Most importantly, we demonstrate that the GS vector can be efficiently controlled by mifepristone in the presence of its human plasma carrier protein, α1-acid glycoprotein, in a "humanized" rat model. Thus, we have substantially improved the applicability of the GS vector toward therapeutic use in patients

    Collecting survey and smartphone sensor data with an App: Opportunities and challenges around privacy and informed consent

    Get PDF
    Kreuter_Online_Supplement for Collecting Survey and Smartphone Sensor Data With an App: Opportunities and Challenges Around Privacy and Informed Consent by Frauke Kreuter, Georg-Christoph Haas, Florian Keusch, Sebastian Bähr, and Mark Trappmann in Social Science Computer Review</p

    Missing data and other measurement quality issues in mobile geolocation sensor data

    Get PDF
    As smartphones become increasingly prevalent, social scientists are recognizing the ubiquitous data generated by the sensors built into these devices as an innovative data source. Passively collected data from sensors that measure geolocation or movement provide an unobtrusive way to observe participants in everyday situations and are free from reactivity biases. Information on day-to-day geolocation could provide valuable insights into human behavior that cannot be collected via surveys. However, little is known about the quality of the resulting data. Using data from a 2018 German population-based probability app study, this article focuses on the measurement quality of geolocation sensor data, with a strong focus on missing measurements. Geolocation sensor data are an example of an available data type that is of interest to social science research. Our findings can be applied to the wider subject of sensor data. In our article, we demonstrate (1) that sensor data are far from error-free. Instead, device-related error sources, such as the manufacturer and operating system settings, design decisions of the research app, third-party apps, and the participant, can interfere with the measurement. To disentangle the different influences, we (2) apply a multistage error model to analyze and control the error sources in the specific missingness process of geolocation data. We (3) raise awareness of error sources in geolocation measurement, such as the use of GPS falsifier apps, or device sharing among participants. By identifying the different error sources and analyzing their determinants, we recommend (4) identification strategies for future research

    Using geofences to collect survey data: Lessons learned from the IAB-SMART study

    Get PDF
    Within the survey context, a geofence can be defined as a geographical area that triggers a survey invitation when an individual enters the area, dwells in the area for a defined amount of time or exits the area. Geofences may be used to administer context-specific surveys, such as an evaluation survey of a shopping experience at a specific retail location. While geofencing is already used in other contexts (e.g., marketing and retail), this technology seems so far to be underutilized in survey research. We implemented a geofence survey in a smartphone data collection project and geofenced 410 job centers with the Google Geofence API. Overall, the app sent 230 geofence-triggered survey invitations to 107 participants and received 224 responses from 104 participants. This article provides an overview of our geofence survey, including our experiences analyzing the data. We highlight the limitations in our design and examine how those shortcomings affect the number of falsely triggered surveys. Subsequently, we formulate the lessons learned that will help researchers improve their own geofence studies
    corecore