47 research outputs found

    Unterrichtsaufzeichnung in der DDR - Ein Schatz der Unterrichtsforschung: Vorstellung eines Forschungsvorhabens

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    Seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden an der Berliner Humboldt-Universität Schulstunden in einem dafür eingerichteten Studio auf Video mitgeschnitten. Mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) können an der Berliner Humboldt-Universität ab sofort ca. 100 Unterrichtsmitschnitte restauriert und aufbereitet werden, die in einem heute nicht mehr gängigen 1-Zoll-Format vorliegen und vom Zerfall bedroht sind. In einem von der Stiftung Aufarbeitung geförderten Pilotprojekt wurden zunächst drei auf Video dokumentierte Geschichtsstunden digitalisiert; darunter eine, die 1977 mit einer Köpenicker Schulklasse aufgezeichnet wurde und die «Sicherung der Staatsgrenze am 13.8.1961» zum Thema hatte. Es ist gelungen, die Schüler und Lehrer des Mitschnittes zu identifizieren und zu interviewen. Gemeinsam mit dem FWU (Film in Wissenschaft und Unterricht) München und der Stiftung Aufarbeitung konnte das gesamte Material auf einer DVD mit ausführlichem Hintergrundmaterial angereichert werden, das auch Lehrerhandreichungen und Unterrichtsvorschläge umfasst sowie Hintergrundliteratur integriert. In dem von der DFG für zwei Jahre bewilligten Forschungsprojekt soll das Videomaterial auf derzeit gängigen Medien gesichert, aufbereitet und im Internet der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. In einem anschliessend geplanten Projekt sollen diese exemplarisch mit westdeutschen Unterrichtsmitschnitten verglichen werden

    Trigger-Videos als Training im Umgang mit Unterrichtskonflikten – Videoeinsatz in der Lehrer*innenbildung der DDR sowie in der Transformationsphase an der Humboldt-Universität zu Berlin

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    Als Trigger-Videos wurden seit Ende der 1980er Jahre in Kontexten der Lehrer*innenbildung an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) entstandene Videoaufzeichnungen bezeichnet, die kritische Unterrichtssituationen zeigten und in Lehrveranstaltungen zur Diskussion anregen sollten. Dieser Beitrag gibt zuerst einen kurzen einführenden Überblick über erhaltene Bestände audiovisueller Unterrichtsaufzeichnungen aus der DDR und rekonstruiert dann die praktische Arbeit mit diesen Aufzeichnungen in der Lehrer*innenbildung an der HU mithilfe eines Zeitzeugenberichts und zeitgenössischen Publikationen. Anschließend soll danach gefragt werden, wie das hier dargestellte Beispiel eines Trigger-Videos in diesen Zusammenhang eingeordnet werden kann. Abschließend wird überlegt, ob und inwiefern die Auseinandersetzung mit diesen Dokumenten in einem produktiven Sinn zu einer Reflexion aktueller Ansätze des Videoeinsatzes in der Lehrer*innenbildung beitragen kann

    Education to freedom? To the presumed paradoxical relationship between educational purposes and educational relations

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    "Die Erziehung soll Menschen zur Mündigkeit [und Selbstbestimmung] führen, ist aber selbst eine Zwangsinstitution. Wie kann denn durch solchen Zwang der Erziehung überhaupt Freiheit erreicht werden? Schließt sich beides nicht kategorisch aus? Dieser alten und aktuellen Frage der Pädagogik, die schon Immanuel Kant formulierte, ... [wird im Beitrag] nachgegangen." Zunächst wird das Problem geschildert um dann aus einer anderen Perspektive, der "systemischen Kommunikationstheorie" betrachtet zu werden. Anschließend beschäftigt sich der Text mit der Frage: "Wie ist Freiheit zu erreichen? Hierzu werden Schlußfolgerungen pädagogischer und politischer Art diskutiert. (DIPF/Orig./So)Education should lead people to emotional and social maturity, however, education itself is a compulsory institution. How can compulsion lead to freedom? A solution can appear if one interprets the problem within the frame of the systemic communication theory. Deducible from that are educational and political conclusions. (DIPF/Orig.

    Sigrid Biskupek: Transformationsprozesse in der politischen Bildung. Von der Staatsbürgerkunde in der DDR zum Politikunterricht in den neuen Ländern. Schwalbach: Wochenschau-Verlag 2002 (226 S.) [Rezension]

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    Rezension von: Sigrid Biskupek: Transformationsprozesse in der politischen Bildung. Von der Staatsbürgerkunde in der DDR zum Politikunterricht in den neuen Ländern. Schwalbach: Wochenschau-Verlag 2002 (226 S.; ISBN 3-87920-468-3; 23,60 EUR)

    How much theory is required in teaching ethics? A plea for a reflexive teaching of values

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    In Auseinandersetzung mit Beiträgen von G. Nunner-Winkler und R. Spaemann wird eine Position erarbeitet, die sowohl daran festhält, dass der Ethikunterricht mit der Aufgabe eines Reparaturbetriebs moralischer Missstände der Gesellschaft überfordert ist, als auch sieht, dass Schule wertevermittelnd wirkt. Unterrichtlich kann dies nur durch eine reflexive (theoriegestützte) Aufklärung ethischer Problemzusammenhänge gelingen. (DIPF/Orig.)Discussing the contributions of G. Nunner-Winkler and R. Spaemann a position is claimed maintaining that ethics instruction cannot be used to fix moral shortcomings and deficits in society while also being aware of the function of school as a mediator of values. In the context of classroom instruction, this purpose can only be served through reflexive (theory-supported) analyses of ethical problems. (DIPF/Orig.

    Pluralität in Wiener Kindergärten. Prozesse und Strukturen von In- und Exklusion

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    Mit dem verpflichtenden Kindergartenjahr ist die Anzahl von Kindertagesstätten in Wien stark gestiegen. Manche dieser Einrichtungen wurden als "islamisch" bezeichnet und in der öffentlichen Debatte problematisiert. Die vorliegende Studie wirft erstmals einen vielperspektivischen Blick auf das heterogene Feld elementarpädagogischer Einrichtungen und untersucht die veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen, die Akten der kommunalen Aufsicht, führte Fragebogenerhebungen, Gruppendiskussionen und Beobachtungen durch und kam so zu überraschenden, wie auch zu erwarteten Befunden. (Autoren)With the compulsory kindergarten year, the number of day-care centers in Vienna has risen sharply. Some of these institutions have been labeled "Islamic" and have been problematized in public debate. The present study takes a multi-perspective look at the heterogeneous field of elementary educational institutions for the first time and examines the changed legal framework conditions, the files of municipal supervision, carried out questionnaires, group discussions and observations and thus came to surprising as well as expected findings. (Authors

    Irony - an educational goal?

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    Ausgehend von dem Plädoyer in einem Text Roland Reichenbachs, Ironie zum Bildungsziel der Politischen Bildung zu erheben, wird die Frage diskutiert, auf welches Verständnis von Ironie damit gezielt ist. Reichenbach diskutiert nicht, ob es auch andere Bildungsziele der politischen Bildung geben sollte. Da er jedoch keine weiteren benennt, widmet sich der vorliegende Beitrag hauptsächlich der These, dass Ironie zwar nicht alleiniges Bildungsziel der politischen Bildung sein kann, welches andere Bildungsziele wie Emanzipation und Affirmation ablösen könnte, wohl aber - zusammen mit diesen Zielen - Teil eines offenen Netzwerks von Bildungszielen sein könnte und sollte. Die Situationsbeschreibung Reichenbachs, die seiner These, dass die spätmoderne Situation Ironie als Ziel der politischen Bildung fordere, zugrunde liegt, gilt grundsätzlich für alle Bildungsbereiche. Insofern wird am Ende gefragt, ob diese Bildungszielbeschreibung sich auf andere Bildungsbereiche ausdehnen ließe. (DIPF/Orig.)Starting from the plea for making irony an educational goal of political education formulated by Roland Reichenbach in one of his writings, the author discusses the question of which concept of irony is aimed at in this context. Reichenbach himself does not elaborate on whether there should also be other educational objectives to be pursued by political education. However, since he does not mention any other goals, the present contribution mainly focuses on the thesis that irony - although it cannot be the only educational goal of political education, superseding other educational objectives such as emancipation or affirmation - could or should none the less - in combination with these other objectives - be part of an open network of educational goals. The description of the situation given by Reichenbach, which forms the basis of his thesis that the late modern situation requires irony to be a goal of political education, essentially holds true for all areas of education. This leads to the question, discussed in the third part of this contribution, whether this definition of educational goals could be extended to other areas of education. (DIPF/Orig.

    Erforschung (inter-)religiöser Kompetenz. Konzepte - Probleme - neue Ideen

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    [Der Autor] schlägt … eine Beschreibung des Verhältnisses von religiöser und interreligiöser Kompetenz vor, in der beide nicht voneinander zu trennen sind, sondern interreligiöse Kompetenz notwendige Ausprägung religiöser Kompetenz in der pluralen Welt ist. Die Frage, wie angesichts der in den ersten Beiträgen angemahnten notwendigen Differenzierungen (inter-)religiöse Kompetenz als eine unterrichtlich zu vermittelnde und domänenspezifisch zu verstehende Kompetenz empirisch zu erheben sei, wird daraufhin erörtert. Wenn es stimme, dass diese Kompetenzen für das Zusammenleben in der pluralen Gesellschaft notwendig sind, sie gleichwohl nicht einfach lebensweltlich erlernt werden, dann liegt in deren Vermittlung und kritischer Reflexion eine Aufgabe der öffentlichen Schule. In der Erhebung dieser Kompetenzen können einfache Leistungstests, die Merksätze abfragen, angesichts der angemahnten Differenzierungen nicht ausreichen. Andererseits darf auch das Bemühen, den individuellen Glauben festzustellen und zu bewerten nicht Ziel empirischer Tests (inter-)religiöser Kompetenz sein. [Der Autor] arbeitet deshalb Elemente heraus, die bei der Erhebung (inter-)religiöser Kompetenz zu berücksichtigen sind. Er zeigt aber auch bislang ungelöste Probleme in der fachspezifischen (inter-)religiösen Kompetenzforschung auf, wie die Abhängigkeit von der Lesekompetenz, die Unsichtbarkeit der den Outputs zugrundeliegenden Überlegungen und die Unterschiedlichkeit der religiösen Traditionen und der jeweiligen Unterrichte, die es schwer macht, für alle verbindliche Vergleichsverfahren zu finden. [Der Autor] entwickelt Ansätze zu Lösungen dieser Probleme, die neben ergänzenden qualitativen Erhebungsverfahren vor allem eine Alternative zur Schriftlichkeit des Tests beschreibt. Mit dem Vorschlag, interpretative religiöse Kompetenz auch an fiktionalen Religionen zu entwickeln und zu testen, wird ein neuer Weg der Konstruktion von Vignetten vorgeschlagen, der sicherlich kontrovers diskutiert werden wird. (DIPF/Orig.

    Der Beitrag der empirischen Bildungsforschung zur Bildungstheorie et vice versa

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    Nach einem einleitenden bildungsgeschichtlichen Rückblick geht der Autor auf Möglichkeiten, Notwendigkeiten und Grenzen produktiver Kooperation von Bildungsforschung und Bildungstheorien ein und verdeutlicht wechselseitige Bezüge anhand von Beispielen aus dem kooperativen DFG-Projekt "KERK". (DIPF/Kie.
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