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    Das Verhältnis von sozialer und biologischer Verwandtschaft: Konkurrenz oder Symbiose biologischer und soziologischer Konzepte?

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    "Die Soziologie der Verwandtschaft ist durch eine ambivalente Konzeptualisierung des Verhältnisses von biologischer und sozialer Verwandtschaft gekennzeichnet. Einerseits wird davon ausgegangen, dass Verwandtschaftsverhältnisse biologische Abstammungsverhältnisse sind, andererseits ist es ein Kernanliegen des Faches, den sozialen Konstruktionscharakter der Verwandtschaft nachzuweisen. Dies verweist auf die Notwendigkeit, ein soziologisches Konzept zu entwickeln, das das Verhältnis von biologischer und sozialer Verwandtschaft selbst zum Thema macht. Instruktiv für eine Soziologie der Verwandtschaft ist die für die Verhaltensbiologie zentrale Unterscheidung von ultimaten und proximaten Ursachen des Verhaltens: Die Erhöhung der Gesamtfitness eines Individuums ist der ultimate Mechanismus, der der in Tierpopulationen beobachtbaren Verwandtenpräferenz zugrunde liegt. Die Erklärung des konkreten Verhaltens ist dagegen eine Frage nach den proximaten Ursachen. Die Verhaltensbiologie kann zeigen, dass es keinen Automatismus der Verwandtenbevorzugung gibt, da die ultimat begründete Präferenz für genetisch nahestehende Verwandte nur dann eine Auswirkung auf das Verhalten haben kann, wenn überhaupt erkannt wird, wer verwandt ist. Allerdings sind diese proximaten Mechanismen fehleranfällig, insofern sie nicht auf die genetische Ebene selbst rekurrieren, sondern auf der erst im Laufe der Frühontogenese entwickelten Fähigkeit basieren, Artgenossen als verwandt zu erkennen. Die Unterscheidung von ultimaten und proximaten Mechanismen der Verwandtschaftspräferenz eröffnet die Möglichkeit eines soziologischen Verwandtschaftskonzepts, das zugleich biologisch rückgebunden ist, indem es die beiden Ebenen deutlich unterscheidet. Entscheidend für soziale Zusammenhänge ist, dass die Wahrnehmung der Verwandtschaft wesentlich über die Semantiken der Verwandtschaft konstituiert wird. Dabei sollte man aber nicht von einer einfachen Überformungsthese von Verwandtschaftssemantiken und den 'zugrundeliegenden' biologischen Verwandtschaftsverhältnissen ausgehen. Vielmehr operiert die Verwandtschaftssemantik auf einer von der Biologie der Verwandtschaft emergenten Ebene, gerade indem sie die ultimaten Mechanismen der Verwandtschaftspräferenz in Anspruch nimmt." (Autorenreferat

    Niklas Luhmann’s Card Index: The Fabrication of Serendipity

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    Nachwort: Verwaltung als Milieu

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    Kieserling A, Schmidt J. Nachwort: Verwaltung als Milieu. In: Schmidt JFK, Gesigora C, eds. Niklas Luhmann. Die Grenzen der Verwaltung. 1st ed. Berlin: Suhrkamp; 2021: 223-249

    Verwissenschaftlichung als Globalisierungsdiagnose?

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    Hilgert C, Werron T. Verwissenschaftlichung als Globalisierungsdiagnose? In: Kaube J, Schmidt JFK, eds. Die Wirklichkeit der Universität. Rudolf Stichweh zum 60. Geburtstag. Soziale Systeme. Vol Jg. 16, H. 2. Stuttgart: Lucius & Lucius; 2010: 243-258

    Freundschaft und Verwandtschaft in historischer Perspektive

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    Seidel K, Schuster P. Freundschaft und Verwandtschaft in historischer Perspektive. In: Schmidt JFK, Guichard M, Schuster P, Trillmich F, eds. Freundschaft und Verwandtschaft. Zur Unterscheidung und Verflechtung zweier Beziehungssysteme. Theorie und Methode, 42. Konstanz: Universitätsverlag Konstanz; 2007: 145-156

    Initial presenting manifestations in 16,486 patients with inborn errors of immunity include infections and noninfectious manifestations

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    Background: Inborn errors of immunity (IEI) are rare diseases, which makes diagnosis a challenge. A better description of the initial presenting manifestations should improve awareness and avoid diagnostic delay. Although increased infection susceptibility is a well-known initial IEI manifestation, less is known about the frequency of other presenting manifestations. Objective: We sought to analyze age-related initial presenting manifestations of IEI including different IEI disease cohorts. Methods: We analyzed data on 16,486 patients of the European Society for Immunodeficiencies Registry. Patients with autoinflammatory diseases were excluded because of the limited number registered. Results: Overall, 68% of patients initially presented with infections only, 9% with immune dysregulation only, and 9% with a combination of both. Syndromic features were the presenting feature in 12%, 4% had laboratory abnormalities only, 1.5% were diagnosed because of family history only, and 0.8% presented with malignancy. Two-third of patients with IEI presented before the age of 6 years, but a quarter of patients developed initial symptoms only as adults. Immune dysregulation was most frequently recognized as an initial IEI manifestation between age 6 and 25 years, with male predominance until age 10 years, shifting to female predominance after age 40 years. Infections were most prevalent as a first manifestation in patients presenting after age 30 years. Conclusions: An exclusive focus on infection-centered warning signs would have missed around 25% of patients with IEI who initially present with other manifestations. (J Allergy Clin Immunol 2021;148:1332-41.
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