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"Our tears are not for sale!" Decolonizing the hegemonic order of knowledge on racism
Der Beitrag hat zum Ziel, ausgehend von einer postkolonialen Kritik auf historische und gegenwärtige Formen der hegemonialen Wissensordnung für eine intersektional orientierte dekoloniale Praxis in der deutschsprachigen Rassismusforschung anzuregen. In diesem Zusammenhang wird das Konzept der Intersektionalität mit dekolonialen Perspektiven in Dialog gebracht und dafür plädiert, eine communityübergreifende, solidarische Widerstandspraxis zwischen den verschiedenen diskriminierten Gruppen in der Dominanzgesellschaft zu gestalten. Im Mittelpunkt des Beitrags steht die These, dass die Rassismusforschung in Deutschland von einer intersektional orientierten dekolonialen Praxis der Wissensproduktion profitieren kann. Eine herrschaftskritische, widerständige und intersektionale Wissensproduktion trägt zur Dekolonialisierung hegemonialer Rassismusforschung bei.Drawing on a postcolonial critique of historical and contemporary forms of the hegemonic order of knowledge, this article aims to foreground an intersectional oriented decolonial practice in research on racism in Germany. In this context, it brings the concept of intersectionality into dialogue with decolonial perspectives on racism and pleads for creating a cross-community practice of resistance and solidarity between the various discriminated groups in the dominant society. This article argues that research on racism in Germany can benefit from intersectional oriented decolonial knowledge production. An intersectional perspective aims to produce critical, resistant and decolonial knowledge on racism
Dekolonialisierung des Wissens: Eine partizipative Studie zu Diskriminierung und Teilhabe an Erwerbsarbeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen
Die voranschreitende Geopolitik geht mit komplexen Formen epistemischer Gewalt eurozentristischer Wissensordnungen einher. Diese zeigt sich auch in der Weitertradierung komplexitätsreduzierender Wissensproduktion sowohl über Behinderung als auch über Migration/Flucht: Es wird wiederholt über die Betroffenen, statt mit ihnen gesprochen. Robel Afeworki Abay widmet sich der Diskriminierung und Teilhabe an Erwerbsarbeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen und beleuchtet aus postkolonialen und intersektionalen Perspektiven die Zugangsbarrieren und Bewältigungsressourcen der Betroffenen. In seiner partizipativen Studie legt er dar, dass epistemische Gewalt hierbei als konstitutiver Bestandteil der Kolonialität des Wissens fungiert
Rassismus und Ableism: Same, Same but Different? Intersektionale Perspektive und konviviale Visionen auf Erwerbsarbeit in der Dominanzgesellschaft
Im vorliegenden Beitrag werden in einem ersten Schritt mögliche Verschränkungen von institutionalisiertem Rassismus und Ableism erläutert, um die Kontingenz sozialer Ungleichheitsverhältnisse mittels intersektionalitätstheoretischer Perspektive zu reflektieren. In einem weiteren Schritt werden Implikationen einer wechselseitigen Betrachtung der beiden Diskriminierungs- Ausgrenzungsphänomene, sowohl für die deutschsprachige Intersektionalitätsforschung an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht als auch für die sozialpädagogische Praxis, herausgearbeitet. Um nicht bei der Problematisierung bestehender Ungleichheits- und Diskriminierungsverhältnisse stehen zu bleiben, werden abschließend theoretische Überlegungen zum Konvivialismus als potenzieller Ausweg aus der meritokratischen Leistungsgesellschaft erläutert. (DIPF/Orig.
Globale Ideen gegen Rassismus: Von der Ideenreise zur digitalen Zukunftswerkstatt
Im Rahmen des Projekts „Global ideas against racism“ haben wir die Methode der Zukunftswerkstatt in das Feld der Antirassismusarbeit übertragen. Die Methode umfasst einen dreistufigen Prozess der Problemanalyse, Utopie-Entwicklung und der Konkretisierung eines Umsetzungsplans. Zu den drei Innovationen dieses Projekts gehören die Anwendung dieser Methoden in einem neuen Arbeitsbereich, die globale Ausrichtung und der Ansatz einer egalitären, reflexiven Wissensproduktion. In dieser Forschung reflektieren wir kritisch die Machtverhältnisse in der akademischen Wissensproduktion über Rassismus und geben als Konsequenz die Deutungsmacht an die Teilnehmer*innen ab. Dabei geht es um die Zusammenstellung verschiedener Problemfelder innerhalb des Phänomens Rassismus, die nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern parallel zueinanderstehen. Dies kann als eine kollektive Strategie des Verständnisses der verschiedenen Formen von Rassismen interpretiert werden. Zusammenfassend erwies sich die Anwendung der Methode als besonders fruchtbar, vor allem in der hybriden Anwendung, die auch Workshops vor Ort einschließt.Within the framework of the project “Global ideas against racism,” we applied the method of the future workshop to anti-racism work. The method includes a three-step process of problem analysis, utopia development, and the concretization of an implementation plan. In particular, the work with utopias can be interpreted as progressive as it generates knowledge that is more detached from expectations and ordinary thought patterns. By applying it in our project, we have broken new ground in the field of anti-racism work while at the same time upscaled the method so that it works on a more global level. In addition, we recognized and critically reflected on the power relations that exist within academic knowledge production and have therefore subsequently handed the power over to the participants. The digital implementation brought the advantage of including a more extensive range of participants and better access facilitation. Going forward, we recommend a hybrid form for future applications, including on-site workshops. The method application in the field of anti-racism engagements proved to be particularly fruitful, resulting in four concrete implementation projects
Empirische Intersektionalitätsforschung im Spannungsfeld zwischen Rekonstruktion, Dekonstruktion und Reproduktion von sozialen Ausschlüssen
Die Rezeption und Weiterführung des Intersektionalitätskonzepts erfährt gegenwärtig eine erhöhte wissenschaftliche Aufmerksamkeit, u.a. in den Sozialarbeitswissenschaften. Dennoch bleiben viele methodologische und forschungspraktische Fragen weiterhin offen. Eine intersektionale Perspektive weist auf die komplexen Bedingungen der Forschungspraxis hin, die auch im Zusammenhang mit den machtvollen Mechanismen der Reproduktion von einseitigen Zuschreibungen wie z.B. ,be-hindert‘ und ,migriert‘ bzw. ,geflüchtet‘ steht. Die essentialistische Konstruktion von gesellschaftlich marginalisierten Menschen als scheinbar homogene Untersuchungsgruppen rückt so gleich zu Beginn des Forschungsprozesses in den Fokus der notwendigen Reflexionsarbeit der Forschenden. In diesem Beitrag möchten wir Potenziale und zentrale Herausforderungen der Rekonstruktion von sozialen Ausschlüssen und der Dekonstruktion bestehender Kategorisierungspraxen aus unserer intersektionalen Forschungspraxis anhand von zwei aktuell laufenden Promotionsprojekten beleuchten, um zur empirischen Exploration und Weiterentwicklung der deutschsprachigen Intersektionalitätsforschung beizutragen
Empirische Intersektionalitätsforschung im Spannungsfeld zwischen Rekonstruktion, Dekonstruktion und Reproduktion von sozialen Ausschlüssen
Die Rezeption und Weiterführung des Intersektionalitätskonzepts erfährt gegenwärtig eine erhöhte wissenschaftliche Aufmerksamkeit, u.a. in den Sozialarbeitswissenschaften. Dennoch bleiben viele methodologische und forschungspraktische Fragen weiterhin offen. Eine intersektionale Perspektive weist auf die komplexen Bedingungen der Forschungspraxis hin, die auch im Zusammenhang mit den machtvollen Mechanismen der Reproduktion von einseitigen Zuschreibungen wie z.B. 'behindert' und 'migriert' bzw. 'geflüchtet' steht. Die essentialistische Konstruktion von gesellschaftlich marginalisierten Menschen als scheinbar homogene Untersuchungsgruppen rückt so gleich zu Beginn des Forschungsprozesses in den Fokus der notwendigen Reflexionsarbeit der Forschenden. In diesem Beitrag möchten wir Potenziale und zentrale Herausforderungen der Rekonstruktion von sozialen Ausschlüssen und der Dekonstruktion bestehender Kategorisierungspraxen aus unserer intersektionalen Forschungspraxis anhand von zwei aktuell laufenden Promotionsprojekten beleuchten, um zur empirischen Exploration und Weiterentwicklung der deutschsprachigen Intersektionalitätsforschung beizutragen.The reception and development of the intersectionality concept is currently gaining increasing academic attention in the social sciences, among other disciplines. However, various methodological and ethical questions still remain open. An intersectional perspective points to the existence of complex conditions in research practice which are related to the powerful mechanisms of reproducing unilateral social categories such as "disabled", "migrants" and "refugees". The essentialist construction of marginalized groups as seemingly homogeneous research groups thus becomes the focus of necessary reflective research practice right at the start of the research process. In this article, we would like to highlight the potentials and central challenges of intersectional research practice on the basis of two PhD projects in order to contribute to the empirical exploration and development of intersectionality research in German-speaking countries
Effect of a short course of iron polymaltose on acquisition of malarial parasitaemia in anaemic Indonesian schoolchildren: a randomized trial
Rassismus und Ableism: Same, Same but Different? Intersektionale Perspektive und konviviale Visionen auf Erwerbsarbeit in der Dominanzgesellschaft
Eine partizipative Studie zu Diskriminierung und Teilhabe an Erwerbsarbeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen
The publication of this work was supported by the Open Access Publication Fund of Humboldt-Universität zu Berlin.Die voranschreitende Geopolitik geht mit komplexen Formen epistemischer Gewalt eurozentristischer Wissensordnungen einher. Diese zeigt sich auch in der Weitertradierung komplexitätsreduzierender Wissensproduktion sowohl über Behinderung als auch über Migration/Flucht: Es wird wiederholt über die Betroffenen, statt mit ihnen gesprochen. Robel Afeworki Abay widmet sich der Diskriminierung und Teilhabe an Erwerbsarbeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen und beleuchtet aus postkolonialen und intersektionalen Perspektiven die Zugangsbarrieren und Bewältigungsressourcen der Betroffenen. In seiner partizipativen Studie legt er dar, dass epistemische Gewalt hierbei als konstitutiver Bestandteil der Kolonialität des Wissens fungiert
