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Globalisierung von Produktionsstrukturen: Eine arbeits- und industriepolitische Analyse globaler Entwicklungsverbünde
Mit dem hier vorliegenden Text werden die Ergebnisse der ersten Phase eine Forschungsprojektes vorgelegt, das sich auf die Untersuchung von Entwicklungsprojekten in internationalen Kooperationen und strategischen Allianzen richtet. Ausgangspunkt ist die Bildung von globalen Arbeitsprozessen als Kombination von geografisch auf eine Mehrzahl von verschiedenen Partnern verteilten Subprozesse, Effizienz und Ineffizienz solcher Prozesse sind nur partiell eine Frage des erfolgreichen Managements auf strategischer Ebene - mindestens genauso wichtig ist das Gelingen der Zerteilung von Aktivitäten und deren Koordinierung in einem einheitlichen Arbeitsprozeß. Die Wiederentdeckung des Arbeitsprozesses in internationalen Entwicklungskooperationen ist damit ein zentrales Anliegen des Forschungsvorhabens. Eingebettet in eine Branchenanalyse zur Telekommunikations- und Halbleiterindustrie stehen elf Vergleichsfallstudien aus den drei Triaderegionen im Zentrum der Untersuchung. Drei Kernfallstudien werden ausführlich dargestellt und öffnen den Blick für die Aufeinanderbezogenheit von Strategie- und operativer Ebene in internationalen Kooperationen. Alle Fallstudien werden im Hinblick auf ausgewählte Querschnittsthemen ausgewertet und auf Basis der Literatur bewertet: Globalisierungstrends und Entwicklungsverbünde, Internationalisierung von Unternehmen, Strukturgenese von Kooperationsverbünden, Performanz und Integration von Entwicklungsverbünden, global better practices sowie Internationalisierung von Entwicklungskooperationen und nationalstaatliches Institutionengefüge. In Kontrast zu bisherigen Befunden der Literatur kommt das Projekt u.a. zum Ergebnis, daß horizontale Produktentwicklungskooperationen sich oft auch auf das Kerngeschäft der Unternehmen beziehen, verbunden mit hoher technologischer Komplexität und hoher strategischer Relevanz. Herausgearbeitet wird zudem, daß das graduell unterschiedliche Gewicht rationaler Wahl und beziehungsbasierter Faktoren ökonomischen Konzepten widerspricht, die strategische Allianzen als ungebrochene Umsetzung strategischer Kalküle beschreiben. --
Vom chandlerianischen Unternehmensmodell zum Wintelismus: Ausgangsüberlegungen für ein Projektvorhaben über veränderte Governanceformen in der internationalen InfoCom und Automobilindustrie
Die Autoren präsentieren ein neues Projektvorhaben, mit dem die Entstehung neuer Governanceformen in Unternehmen der InfoCom- (Informations- und Kommunikationsindustrie) und Automobilindustrie im Globalisierungsprozeß untersucht werden soll. Im Blickfeld stehen drei Ebenen der Governance, nämlich Branchen-, Unternehmens- und Prozeßkettengovernance, die in ihrem Zusammenspiel beleuchtet werden. Die Autoren knüpfen damit an eine Diskussion an, die einen Paradigmenwechsel in den zentralen Branchen industrieller Produktion unterstellt. Demnach wird in den neunziger Jahren das bisherige Leitmodell der mechanikorientierten Automobilindustrie durch ein neues Unternehmensmodell der Elektronik- bzw. InfoCom-Industrie abgelöst. Zur Beschreibung und Konkretisierung dieser Entwicklung werden die Begriffe 'chandlerianisches Unternehmensmodell' versus 'Wintelismus' herangezogen. In dem Beitrag werden die aktuellen Diskussionsstränge in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen aufgearbeitet. Im Zusammenhang mit der Globalisierungsdebatte und dem Wandel der Unternehmen werden zentrale Fragestellungen aufgegriffen, die von der empirischen Forschung bis heute nur in rudimentärer Form beantwortbar sind: Wie weitreichend und nachhaltig ist der Wandel? Betrifft er nur die elektronikbasierten Branchen, oder greift er auch auf die traditionellen Branchen über? Sollte sich die These eines allgemeinen Paradigmenwechsels als richtig erweisen, hätte dies erhebliche Bedeutung für die Zukunft der Unternehmen. Der grundlegende Wandel von Unternehmensstrukturen würde weitreichende Folgen für die gesamte Arbeitswelt nach sich ziehen. (HH
Paradigmenkonkurrenz der Industriegovernance zwischen neuer und alter Ökonomie
"Das 'chandlerianische' Paradigma der Industriegovernance, das durch die Dominanz vertikal integrierter und diversifizierter Großunternehmen und die fokale Position der Endhersteller in den Wertschöpfungsketten gekennzeichnet ist, konkurriert mit einem neuen Paradigma, das Michael Borrus und John Zysman als 'Wintelismus' bezeichnet haben. Der Wintelismus ist gekennzeichnet durch die vertikale Desintegration fokaler Unternehmen, die stärkere Fragmentierung der Wertschöpfungsketten und die Verschiebung der Machtverhältnisse in den Akteurskonstellationen. Triebkräfte dieser Entwicklung sind vor allem eine stärker kapitalmarktorientierte Unternehmensführung und die Verkürzung der Produktlebenszyklen. Automobil- und InfoCom-Industrie sind die jeweils leitbildprägenden Branchen der alten und der neuen Ökonomie. Der Beitrag stellt die Restrukturierung der fokalen Unternehmen, der sektoralen Akteurskonstellationen und der industriellen Beziehungen dar und untersucht anhand eines Vergleichs der beiden Branchen die Entwicklungstendenzen der Industriegovernance." (Autorenreferat)"The 'Chandlerian' paradigm of industrial governance characterized by the dominance of vertically integrated and diversified giant firms and the core position of final assemblers in the value chains competes with a new paradigm which Michael Borrus and John Zysman have called 'Wintelism'. Wintelism is characterized by the vertical disintegration of core firms, the increasing fragmentation of value chains and shifting power relations between the industries' groups of actors. This process is primarily driven by the growing influence of the capital market on corporate governance structures and shorter product life cycles. The automobile and the information and communication industries are the leading sectors of the New and Old Economy. The article focuses on the restructuring of core firms, constellations of actors and industrial relations and by comparing both industries it analyses the developmental tendencies of industry governance." (author's abstract
Interorganisational integration processes in international software development projects
Titelblatt und Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Integrationskonzepte
Gegenstand und Methode
Fallstudien MultiCom
Ergänzende Fallstudien
Zusammenfassung und Diskussion
LiteraturDie Arbeit untersucht an Hand qualitativer Erhebungen die Entstehung
internationaler Softwareentwicklungskooperationen und fragt wie dabei die
Integration von Projektteams über räumliche, kulturelle und organisationale
Grenzen erreicht wird. Im konzeptionellen Teil wird der Integrationsbegriff
aus der Sicht wissensbasierter Ansätze interpretiert sowie praxisrelevante
Integrationskonzepte aus der M&A-Literatur;, der Allianzforschung und der
sozialpsychologisch orientierten Teamforschung diskutiert. Der prozessualen
Dimension von Integration wird durch die Analyse evolutionärer Modelle
interorganisationaler Kooperation Rechnung getragen wird. Die empirische
Untersuchung zeigt, dass es sinnvoll ist, zwischen sozialer und technischer
Integration zu unterscheiden. Oft sehen Manager allein die technische
Integration als die wesentliche Integrationsaufgabe an, was fast zwangsläufig
zu Schwierigkeiten im Kooperationsverlauf führt. Die Herausforderung der
internationalen Kooperation besteht weniger in der Übertragung des technischen
Wissens, sondern in der Integration eines jeweils spezifischen, sozial
strukturierten Produktionskontextes. Der Produktionskontext ist geprägt von
Normen und Regeln an denen sich, in diesem Fall, das Verhalten der
Softwareentwickler orientiert. Die Einbettung von Arbeitsprozessen in einen
normativ strukturierten Wissens- und Handlungskontext macht ihren Transfer
schwierig. Der Transfer von Prozesswissen kann in der Regel nur durch den
Transfer von Entwicklern an die Partnerstandorte erreicht werden. Das Konzept
des Boundary Spanner liefert eine Beschreibung der Rollen von Managern und
Projektmitarbeitern, die zwischen den Organisationen vermitteln. Durch den
Personaltransfer kann der Integrationsprozess erheblich beschleunigt werden,
da die so genannten Expats sofort zur Interaktion mit ihren Heimatstandorten
in der Lage sind. Andere Integrationsinstrumente wie Datenbanken,
Softwaretools oder technische und natürliche Sprachen können mit Hilfe des
Konzepts der Boundary Objects untersucht werden. Ihr Einsatz erfordert
Wissenstransfer, häufig in der Form von technischer Ausbildung, aber vor allem
auch ein klares Verständnis der Erfordernisse der Zusammenarbeit,
beispielsweise im Hinblick auf den Zugang zu Datenbanken. Gerade bei
unverbundenen Kooperationen verhindern hier strategische und rechtliche Motive
häufig eine optimale Integration. Die in den Fallstudien beschriebenen
Integrationsprozesse dauerten alle länger als ein Jahr bis eine zufrieden
stellende Qualität der Zusammenarbeit erreicht werden konnte. Die beobachteten
Zeiträume legen es nahe, die Thesen einiger populärer Managementansätze
,insbesondere des Dynamic Capabilities Ansatz und seine zahlreichen Varianten,
hinsichtlich eines dynamischen Rekonfigurationsmanagements und hochgradiger
Ressourcenflexibilität zumindest zu relativieren. Identitäten, Routinen und
Verhaltensmuster sind nicht einfach zu durchschauen und lassen sich deshalb
auch nicht einfach integrieren. Die Entwicklung einer gemeinsamen Wissensbasis
kann zwar vor allem durch Personalaustausch unterstütz werden. Dieses
Integrationsinstrument ist allerdings sehr kostspielig und kann deshalb vor
allem von kleineren Firmen kaum genutzt werden. Generell erfordert der Aufbau
von geographisch getrennten aber organisatorisch integrierten
Entwicklungsteams von den beteiligten Organisationen eine langfristige
Perspektive und einen Aufwand, der nicht vollständig planbar ist.The dissertation provides qualitative empirical research on the question of
how software development project-teams can be integrated across geographical,
cultural and organisational boundaries. The concept of integration is
interpreted in the perspective of knowledge-based theories of the firm and
related concepts from the M&A-literature;, alliance research and the
socio-psychological research on teams. Furthermore a longitudinal research
perspective is proposed by referring to evolutionary models of inter-
organisational cooperation. The empirical research shows that it makes sense
to differentiate between social and technical integration. The tendency of
managers to focus on technical integration almost inevitably leads to
difficulties in the process of collaborative work. The main challenge of
international cooperation rests less in the transfer of technical knowledge
but in the integration of socially structured production contexts. A
production context includes norms and rules that in this case constitute the
behaviour of software developers. The embeddedness of working processes into
mostly implicit social knowledge makes the transfer of these processes
difficult. The transfer of process-knowledge can hardly be achieved through
media alone and is usually dependent on some kind of personnel-transfer. The
concept of the boundary spanner helps to understand the role the inter-
mediating managers and engineers. Boundary-spanners sent to foreign
locations are a means to shorten the integration process as they are
immediately able to interact with their home-base. Other instruments of
integration like databases, software-tools and technical and natural languages
can be called boundary-objects . Their usage requires some knowledge transfer
and a clarification and understanding of the access possibilities required and
admitted by the partnering organizations. Here strategic and legal issues
together with a lack of understanding for the working needs of the partner
organization often stand in the way of effective collaboration. The
integration processes described in the case studies often went on for more
than one year until a satisfactory quality of interaction was achieved.
Considering the observed time-spans for the integration of international
software development, the propositions of some management theories, e.g.
Dynamic Capabilities View and related theories, concerning the reconfiguration
of resources have to be set into perspective. Identities, Routines and
behavioural patterns are not easily understood and integrated. The development
of a shared base of social knowledge is certainly helped by personnel-exchange
programmes, an instrument that is expensive and therefore rarely available for
smaller sized companies. For all organizations the build-up of geographically
separated but organisationally integrated development teams requires a long
term effort and commitment
Regimewandel und Prozesskettenreengineering in der globalen Telekommunikationsindustrie
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Regimewandel und Prozesskettenreengineering in der globalen Telekommunikationsindustrie
Marktliberalisierung und technologische Innovationsdynamik haben die Koordinationsbedingungen (Governance-Struktur) in der Telekommunikationsindustrie in den letzten zehn Jahren radikal veraendert. Vor allem die europaeischen und japanischen Herstellerunternehmen stehen vor der doppelten Herausforderung, ihre vormals oft quasimonopolistischen Positionen auf ihren Heimatmaerkten gegen die internationale Konkurrenz zu verteidigen und zugleich auch die internationalen Maerkte zu erschliessen. Gleichzeitig erfordert der Technologiewettbewerb immer hoehere Investitionen und vor allem komplexere technologische Kompetenzen, die oftmals nur noch durch Kooperationen mit anderen Unternehmen, und dies zunehmend auch in horizontalen Kooperationen von Wettbewerbsfirmen, aufgebracht werden koennen. Die Untersuchung zeigt, dass insbesondere Siemens durch seine historische Staerke und durch die staatliche Politik der inkrementellen Liberalisierung des deutschen Betreibermarktes eine gute Ausgangsposition im internationalen Wettbewerb hat. Anhand der empirischen Fallstudie zum bisherigen Verlauf der strategischen Allianz zwischen Siemens und Newbridge zur Entwicklung neuester Breitband-Technologie kann in einer international vergleichenden Perspektive und mit Bezug auf die Kooperationen zwischen Nortel und Dasa sowie Fujitsu/ Japan und Fujitsu/ USA auf exemplarische Weise sowohl die stark pfadabhaengige Entwicklung des deutschen Unternehmens beim Aufbau seiner technologischen und manageriellen Kompetenzen als auch der Internationalisierungsprozess seiner Strukturen dargelegt werden. (HH)SIGLEAvailable from UuStB Koeln(38)-981102636 / FIZ - Fachinformationszzentrum Karlsruhe / TIB - Technische InformationsbibliothekDEGerman