32 research outputs found

    Big Data: Inequality by Design?

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    This paper proposes to tackle the problem of digital inequality by introducing digital technologies of knowledge generation and decision-making to a feminist critique of rationality that is informed by discourse theory and intersectional perspectives on gender and gendered relations of inequality. Therefore, it takes a closer look at the epistemological foundations of Big Data as one prominent representation of digital technologies. While Big Data and Big Data-based results and decisions are generally believed to be objective and neutral, numeral cases of algorithmic discrimination have lately begged to differ. This paper argues that algorithmic discrimination is neither random nor accidental; on the contrary, it is - amongst others - the result of the epistemological foundation of Big Data - namely: data fundamentalism, post-explanatory anticipatory pragmatics, and anti-political solutionism. As a consequence, a critical engagement with the concepts and premises that become materialized in the design of digital technologies is needed, if they are not to silently (re)produce social inequalities

    The Politics of Datafication

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    Dieser Beitrag interessiert sich für die Frage, wie eine Machtanalyse digitaler Datentechnologien aussehen kann, die deren komplexe und ggfs. widersprüchliche Verflechtungen mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnissen in den Blick zu nehmen in der Lage ist. In Auseinandersetzung mit dem heterogenen und bisweilen disparaten Stand der Forschung zur fortschreitenden Digitalisierung und Datafizierung der Gegenwartsgesellschaft wird hierzu vorgeschlagen, digitale Datentechnologien im Anschluss an Michel Foucault als aktuell aufstrebende „Techniken und Verfahren der Wissensproduktion und Wahrheitsfindung“ zu betrachten. Ein solches Verständnis von digitalen Datentechnologien wird einerseits unter Hinzuziehung von antiessentialistischen und rationalitätskritischen Perspektiven auf Technik sowie andererseits unter Verweis auf intersektionalitätstheoretische Konzepte der feministischen Theoriebildung und feldtheoretische Perspektiven auf Macht- und Herrschaftsverhältnisse analytisch weiter geschärft werden. Erstere erlauben es, digitale Datentechnologien als technische Artefakte zu betrachten und die Aufmerksamkeit damit auf deren Design und die diesem zugrundeliegenden Konstruktionsprozesse ebenso zu richten wie auf die mit ihrem Einsatz verbundenen Techniknutzungs- bzw. Nichtnutzungspraktiken. Zweitere ermöglichen eine sozial- und geschlechtertheoretische Explizierung der interessierenden Macht- und Herrschaftsverhältnisse als intersektional verfasste, hierarchisch strukturierte soziale Felder, auf denen die digitale Datentechnologien entwickelnden bzw. nutzenden Akteur*innen agieren

    Ambivalente Männlichkeitskonstruktionen von Vätern zwischen Erwerbsarbeit und Fürsorgearbeit

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    "Gesellschaftliche Männlichkeitsentwürfe befinden sich derzeit im Umbruch. Damit gewinnen auch neue Vorstellungen von Vaterschaft an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag aus diskurstheoretischer Perspektive die Subjektposition des Vaters als Männlichkeitskonstruktion in Diskussionen rund um das Thema Väterkarenz. Dabei werden Ungleichzeitigkeiten und Widersprüchlichkeiten auf der Ebene des Diskursiven sichtbar, denen insbesondere mit Blick auf das Spannungsverhältnis von Erwerbsarbeit und väterlicher Fürsorgearbeit nachgegangen wird. Es wird vorgeschlagen, diese Disparitäten als Ambivalenz zu interpretieren und damit das Subjekt Vater als auf einer ambivalenten Männlichkeitskonstruktion basierend zu verstehen." (Autorenreferat)"New ideas on fatherhood and fathering are gaining relevance in the context of changes which social understandings of masculinity are currently undergoing. Based on these insights, this article analyzes the subject position of the father as a masculinity construction within discussions on fathers' parental leave from a discourse theoretical perspective. The contrariness and ruptures which are uncovered at the discursive level are investigated by focusing on the symbolic tensions between gainful employment and fathering. It is argued that these disparities should be interpreted as ambivalence, with the subject of the father being based on an ambivalent masculinity construction." (author's abstract

    Sein und Schein einer aufstrebenden Innovationskultur: Rezension zu "Prototyping Society: Zur vorauseilenden Technologisierung der Zukunft" von Sascha Dickel

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    Sascha Dickel: Prototyping Society - Zur vorauseilenden Technologisierung der Zukunft. Science studies. Bielefeld: transcript Verlag 2019. 978-3-8394-4736-9. https://doi.org/10.14361/978383944736

    Die Versprechen von Big Data im Spiegel feministischer Rationalitätskritik

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    Im Kontext von Digitalisierung und Datafizierung werden seit einigen Jahren die Potenziale und Risiken eines mit dem Aufstieg von Big Data verbundenen, neuen Wahrheitsregimes diskutiert. Dabei steht die Diskussion, wie Big Data aus feministischer Perspektive einzuschätzen ist, noch am Anfang. Der Aufsatz leistet einen Beitrag zu dieser Diskussion, indem er die Versprechen von Big Data, genauer die sich hierin artikulierende erkenntnistheoretische Trias aus Datenfundamentalismus, post-explanativem Antizipationspragmatismus und anti-politischem Solutionismus einer diskurstheoretisch informierten und feministisch inspirierten Rationalitätskritik zuführt. Analytisch rekonstruiert werden so die Verflechtungen der kulturellen (Wissens-)Grundlagen von Big Data mit vergeschlechtlichten und vergeschlechtlichenden Macht- und Herrschaftsverhältnissen.The rise of a new regime of truth, called big data, has attracted considerable attention within the context of digitization and datafication throughout the last couple of years. Feminist reflections on big data are, however, only just beginning. This article contributes to this debate by introducing the epistemological foundations of big data to a critique of rationality that is informed by discourse theory and feminist epistemologies. It thus takes a closer look at the promises and epistemological claims made in the name of big data, namely data fundamentalism, post-explanatory anticipation pragmatism and anti-political solutionism, and analyses their linkages with gendered power relations

    Analytical Strategy for Dealing with Neutrality Claims and Implicit Masculinity Constructions: Methodological Challenges for Gender Studies in Science and Technology

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    On the basis of an empirical example, we offer in this article a methodological discussion of the challenges and pitfalls gender studies scholars face when analyzing how gender norms are attributed to epistemic cultures in science and engineering. Faced with actors who claim neutrality and objectivity for themselves and their work, the challenge is to analyze gender norms that are mostly implicit without reifying gender differences. Committed to the goal of opening this black box, we propose an analytical strategy for qualitative empirical research to unveil these subtle, highly normalized, discursive practices of attributing gender norms to the epistemic subjects, objects and activities in science and engineering, and exemplify it with reference to our own empirical study. By comparing the patterns of distinction with respect to epistemic boundaries and to gender differentiations, it is possible to trace connections between the symbolic gender order and epistemic cultures within the data. The allegedly neutral scientist as well as the engineering scholar is then shown to be the androcentric construction of a masculine coded epistemic subject.Auf Basis eines empirischen Beispiels diskutieren wir in diesem Beitrag methodologische Herausforderungen für die Untersuchung geschlechtlicher Zuschreibungen in epistemischen Kulturen in Technik- und Naturwissenschaften. Konfrontiert mit Akteur_innen, die für sich selbst wie für ihre Arbeit Neutralität und Objektivität beanspruchen, sind Untersuchungen der Geschlechterforschung damit konfrontiert, Geschlechternormen zu rekonstruieren, die überwiegend implizit bleiben, ohne dabei selbst Geschlechterdifferenzen zu reifizieren. Mit dem Ziel, diese "Blackbox" zu öffnen, schlagen wir in diesem Beitrag eine Analysestrategie vor, um diesen subtilen, hochgradig normativen, diskursiven Praktiken der Zuschreibung von Geschlecht an epistemische Subjekte, Objekte und Tätigkeiten nachzugehen und exemplifizieren dies anhand einer eigenen empirischen Studie. Indem im qualitativen Datenmaterial Distinktionsmuster, einmal mit Bezug auf epistemische Grenzziehungen und einmal mit Bezug auf Geschlechterdifferenzierungen, miteinander verglichen werden, ist es möglich, die in den Daten existierenden Bezüge zwischen symbolischer Geschlechterordnung und epistemischen Kulturen aufzuspüren. Der vorgeblich neutrale "Wissenschaftler" bzw. "Ingenieur" wird dann als androzentrische Konstruktion eines männlich verfassten epistemischen Subjekts sichtbar

    Soziologie auf Distanz studieren: Studierendenperspektiven auf Distance Learning während der COVID-19-Pandemie

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    Dieser Beitrag handelt davon, wie Studierende des Bachelor Soziologie an einer österreichischen Universität das sogenannten Distance Learning im Frühjahr und Sommer 2020 erlebten. Die empirische Basis für diese Ausführungen bilden 27 qualitative leitfadengestützte Interviews. Obwohl ein Großteil der Beforschten der Fernlehre einige Vorzüge abgewinnen konnte, wünschten sich viele eine Rückkehr zum Präsenzstudium. Dies wurde in erster Linie damit begründet, dass in der Distanzlehre ›das ganze Soziale fehle‹ bzw. allgemeiner, dass beim Umstieg auf Distance Learning doch sehr viel ›verloren gehe‹. Die vorliegende, explorative Analyse geht diesen Verlusterzählungen nach und fragt, inwiefern ›das Digitale‹ nicht als gleichwertiger Ersatz für face-to-face Austausch erlebt wird. Vor diesem Hintergrund werden Lehren für zukünftige Digitalisierungsstrategien der (soziologischen) Hochschullehre abgeleitet. This paper asks how students experienced the so-called distance learning in spring and summer 2020. This exploratory analysis is based on 27 qualitative interviews with students of the Bachelor of Sociology at an Austrian university. Although a large part of the interviewees saw some advantages in distance learning, many wished to return to face-to-face forms of teaching and learning. The main reason given for this was that distance learning ›lacks the social aspects‹ or, more generally, that a lot is ›lost‹ when switching to distance learning. The paper investigates these narratives of loss and asks why ›the digital‹ is not experienced as equivalent to face-to-face exchange. Against this background, lessons for future digitalization strategies of (sociological) university teaching are derived

    Aporien der Integration von Geschlechterperspektiven in Technikentwicklung und Gestaltung

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    Auf Basis einer qualitativen Interviewstudie fragt der Beitrag, wie Technikwissenschaftler*innen, Ingenieur*innen und Architekt*innen an drei deutschen Technischen Universitäten den Zusammenhang von Technik und Geschlecht konzipieren, welche Deutungen von Geschlecht dabei leitend sind und wie diese in der fachlichen Arbeit aufgriffen werden. Im Fokus stehen damit solche Perspektiven auf Geschlecht, wie sie von Akteur*innen in technisch-gestalterischen Fächern selbst aufgegriffen und für die eigene Arbeit fruchtbar gemacht werden. Ziel ist es, die Herausforderungen besser zu verstehen, denen interdisziplinäre Vorhaben, insbesondere feministische Interventionen, in Technikentwicklung und Gestaltung gegenüberstehen

    FĂĽr eine engagierte datenwissenschaftliche Praxis

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