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    Zur Notwendigkeit einer Unterrichtspflicht im Fach Seniorenzahnmedizin am Beispiel Deutschland

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    EinfĂŒhrung Die HeterogenitĂ€t innerhalb der Gruppe der Seniorinnen und Senioren, die durch sehr unterschiedliche körperliche und kognitive FĂ€higkeiten gekennzeichnet ist, ist selbst fĂŒr erfahrene Zahnmediziner oft eine Herausforderung. Junge Zahnmediziner können diese nur annehmen, wenn sie wĂ€hrend ihres Studiums, als wichtiger Bestandteil ihrer Grundausbildung, auf die zahnĂ€rztliche Behandlung und die zahnmedizinische Betreuung von Senioren sowie von Menschen mit Pflegebedarf ausgebildet wurden. Ziel dieser Studie war es daher, a) den Status der universitĂ€ren Ausbildung im Fach Seniorenzahnmedizin (SZM) in Deutschland im Jahr 2019 aufzuzeigen und b) die Entwicklung ĂŒber einen Zeitraum von 15 Jahren anhand der Daten aus Studien aus den Jahren 2004, 2009 und 2014 zu skizzieren. Material und Methode Die Datenevaluation erfolgte im Jahr 2019 unter allen Klinikdirektoren bzw. Abteilungsleitern fĂŒr Prothetik, restaurative Zahnheilkunde / Parodontologie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Oralchirurgie (n=102) an allen deutschen UniversitĂ€tszahnkliniken (n=30). Ausgeschlossen waren die Kliniken fĂŒr KieferorthopĂ€die und Kinderzahnmedizin. Die Daten der Studie wurden mithilfe eines elektronischen Fragebogens mit dem Programm SurveyMonkey erhoben, der auf frĂŒheren Studien mit analogen Fragenbögen (2004, 2009, 2014) basierte und sowohl offene als auch geschlossene Fragen verwendete. ZusĂ€tzliche Fragen wurden hinzugefĂŒgt (Anzahl der Fragen: 2004: n=30, 2009: n=32, 2014: n=39, 2019: n=69). An Adressaten, die nicht geantwortet haben, wurden zweimal im Abstand von sechs Wochen Erinnerungen gemailt. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS Version 26.0. Die Daten wurden deskriptiv analysiert. Die Studie wurde von der Ethikkommission der UniversitĂ€t Leipzig als nicht genehmigungspflichtig eingestuft (ID: 449/18-ek). Ergebnisse Stand der Ausbildung in der Seniorenzahnmedizin in 2019 2019 wurden 45 (44,1%) von 102 Fragebögen der Klinikdirektoren fĂŒr Prothetik (n=30), restaurative Zahnheilkunde / Parodontologie (n=38), Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Oralchirurgie (n=34) zurĂŒckgesandt. Von 27 der 30 deutschen UniversitĂ€tszahnkliniken wurde mindestens ein Fragebogen aus einer der verschiedenen Kliniken einer UniversitĂ€tszahnklinik retourniert. Die höchste RĂŒcklaufquote wurde in den Kliniken fĂŒr ZahnĂ€rztliche Prothetik erzielt (n=22, 73,3%). Folgende Ergebnisse können aus der Befragung der Klinikdirektoren (n=45, 100%) aus 27 (100%) UniversitĂ€tszahnkliniken zusammengefasst werden. Gerostomatologische Ausbildung in den KernfĂ€chern: ‱ 86,7% der Klinikdirektoren unterrichten Aspekte der SZM in den Vorlesungsreihen ihres Kernfaches, wobei diese in insgesamt 63 Vorlesungen der KernfĂ€cher berĂŒcksichtigt werden. ‱ 52,6% der Vorlesungen (eine Vorlesungsstunde entspricht 45 min) mit Aspekten der SZM dauerten 1-2 Stunden, 3-4 Stunden machten jeweils 23,7% aus. ‱ Innerhalb der Vorlesungsreihe der KernfĂ€cher waren die gerostomatologischen Themen sehr unterschiedlich. 167 Nennungen (Mehrfachantworten möglich) wurden zu 73 Themen zusammengefasst, die elf Kategorien zugeordnet wurden. In den KernfĂ€chern wurden Aspekte der SZM (n=167, 100%) in absteigender HĂ€ufigkeit in den Bereichen „Geriatrie / Gerontologie“ (26,3%) und „Geriatrische Zahnheilkunde / Allgemeine Gerodontologie“ (25,7%), gefolgt von „Prothetik“ (12,6%), „Chirurgie“ (9,6%), „Mundhygiene / PrĂ€vention“ (7,2%) und „Physiologie des Alterns“ (6,0%), „Konservative Zahnmedizin“ (4,8%), „Parodontologie“ (2,4%), „Implantologie“ (2,4%), „ErnĂ€hrung“ (2,4%) und „Endodontie“ (0.6 %) behandelt. Gerostomatologische Ausbildung außerhalb der KernfĂ€cher: ‱ 55,6% der UniversitĂ€tszahnkliniken (n=15) bieten eine spezielle Ausbildung (spezielle Vor-lesungsreihen und / oder praktische Ausbildung) im Fach SZM an. ‱ 33,3% (n=9) der 27 UniversitĂ€tskliniken boten eine spezielle Vorlesungsreihe zur SZM an. Die Vorlesungen fanden zwischen dem dritten und neunten Semester statt. In 66,6% der neun UniversitĂ€tszahnkliniken war der Unterricht multidisziplinĂ€r aufgebaut (mittlere Dozenten-Anzahl: 5, Range 1-11, mittlere Vorlesungsdauer: 10 Stunden mit je 45 Minuten Dauer, Range 3-26). Innerhalb der speziellen Vorlesungsreihen wurden 93 Themennennungen zu 52 Themen zusammengefasst und erneut den elf Kategorien zugeordnet, wobei Themen aus dem Bereich „Geriatrische Zahnmedizin / Gerodontologie“ vorherrschten (n=38, 40,8%). In speziellen Vorlesungsreihen wurde im Vergleich zu den Vorlesungen innerhalb der KernfĂ€cher ein stĂ€rkerer Schwerpunkt auf die Bereiche „Geriatrie / Gerontologie“ gelegt (n=30, 32,3%). Es folgten „Mundhygiene / PrĂ€vention“ sowie „Physiologie des Alterns“ mit jeweils 6,5% (jeweils: n=6). Die Bereiche „Konservative Zahnheilkunde“ (n=4, 4,3%), „Chirurgie“ (n=3, 3,3%) sowie „Prothetik“, „Parodontologie“ und „ErnĂ€hrung“ waren die am wenigsten frequentierten Bereiche (jeweils: n=2, 2,1%). ‱ Praktischer Unterricht wurde in 20 Kliniken angeboten (44,4%). Dieser fand (Mehrfach-antworten möglich) entweder in Langzeitpflegeeinrichtungen (n=11, 55%) oder in geriatrischen sowie psychiatrischen KrankenhĂ€usern (n=4, 20%) statt. Zwei Kliniken boten Hausbesuche an (10%) und zwei gaben an, geriatrische Patienten im regulĂ€ren praktischen prothetischen Unterricht zu behandeln (10%). Praktische Schulungen waren fĂŒr Studierende in acht (40%) Abteilungen verpflichtend und in vier (20%) Abteilungen nicht obligatorisch, wĂ€hrend in acht Abteilungen (40%) nicht angegeben wurde, ob der Unterricht obligatorisch war oder nicht. Im praktischen Unterricht fanden verschiedene AktivitĂ€ten statt (n=52, Mehrfachantworten möglich). In diesem Rahmen konnten die Studierenden eine Mund- und Prothesenhygiene (einschließlich Zahnsteinentfernung) (n=12, 23,2%), eine zahnĂ€rztliche Untersuchung (n=10, 19,2%) oder eine Instruktion in Mund- und Prothesenhygiene fĂŒr Patienten, Angehörige und Betreuer (n=9, 17,3%) durchfĂŒhren. Ein Teil der Studierenden erhielt eine praktische Ausbildung (n=6, 11,5%) und fĂŒhrte die Behandlungsplanung (n=6, 11,5%) sowie die Dokumentation von Patientendaten und das Schreiben einer Krankengeschichte (n=6, 11,5 %) durch. Die Möglichkeit, Patienten ĂŒber die Entfernung von Zahnstein hinaus zu behandeln, bestand nur in drei Kliniken (5,8%). Weiterbildung, Fortbildung und Forschung auf dem Gebiet der Seniorenzahnmedizin ‱ Von 39 Kliniken, die die SZM in ihre Grundausbildung integriert haben, gaben 25 (64,1%) an, dass es einen auf SZM spezialisierten Mitarbeitenden in ihrer Einrichtung gibt. ‱ Sechzehn Kliniken (41%) gaben an, dass die SZM in der Forschung innerhalb ihrer Einrichtung besondere Beachtung findet. GrĂŒnde fĂŒr das Fehlen von AktivitĂ€ten in der Lehre im Fach Seniorenzahnmedizin Alle fĂŒnfzehn Klinikvertretenden (33,3%), ohne gerodontologische Themen in ihrer LehrtĂ€tigkeit, gaben GrĂŒnde fĂŒr das Fehlen von gerodontologischen Themen und / oder AktivitĂ€ten an (Mehrfachantworten möglich: n=25, 100%). Diese waren: - das Fehlen der SZM im Pflicht-Lehrplan (24,0%), - allgemeiner Mangel an Lehrpersonal (20,0%), - Mangel an wissenschaftlichen Mitarbeitenden mit Fachkenntnissen in der SZM (16,0%). Entwicklungen in der Ausbildung zwischen 2004, 2009, 2014 und 2019 Innerhalb der letzten fĂŒnfzehn Jahre können folgende VerĂ€nderungen aufgezeigt werden: ‱ Die RĂŒcklaufquote ging seit 2004 zurĂŒck (2004: 78,4%, 2009: 63,7%, 2014: 50,0%, 2019: 44,1%), Abteilungen fĂŒr Prothetik zeigten in allen Erhebungsjahren die höchste individuelle RĂŒcklaufquote (2004: 97,1%, 2009: 81,6%, 2014: 60,0%, 2019: 73,3%). ‱ Die Anzahl der Kliniken, die Aspekte der SZM in ihren KernfĂ€chern unterrichten, sowie die Gesamtzahl der Vorlesungen mit Aspekten der SZM sind seit 2004 leicht zurĂŒckgegangen. ‱ Der Anteil aller zahnmedizinischen UniversitĂ€tszahnkliniken, die spezielle Vorlesungsreihen oder praktischen Unterricht in der SZM oder eine Kombination aus beiden anbieten, stieg im Laufe der Jahre mit einem RĂŒckgang im Jahr 2014 (2004: n=3, 9,7%; 2009: n=4, 13,3%; 2014: n=3, 12%; 2019: n=5, 18,5%). ‱ Die Verteilung der Themen (KernfĂ€cher und spezielle Vorlesungsreihe) nach Zuordnung zu elf Kategorien unterscheidet sich im gesamten Beobachtungszeitraum. KernfĂ€cher behandelten zunehmend Themen mit spezifischen gerodontologischen Fragestellungen. Neue Themen beziehen sich auf interdisziplinĂ€res Wissen verwandter Disziplinen (z. B. Ethik, öffentliche Gesundheit, Pflegewissenschaften usw.). Diskussion und Schlussfolgerungen Die Aufnahme des Faches SZM in den nationalen Lernzielkatalog ist ein entscheidender Faktor fĂŒr die Integration des Fachs im Studium der Zahnmedizin. Der 15-jĂ€hrige Beobachtungszeitraum zeigt, dass die Schaffung einer Verpflichtung zum Unterrichten der SZM sinnvoll ist. Die Empfehlungen des European College of Gerodontology (2009) und der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Alterszahnmedizin (2020) in Bezug auf didaktischen und praktischen Unterricht sollten deshalb im Lehrplan umgesetzt werden. Teilweise fehlen qualifizierte Mitarbeitende, obwohl eine Spezialisierung bei der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Alterszahnmedizin e.V. möglich ist. Entsprechend ist dafĂŒr Sorge zu tragen, dass finanzielle und personelle Voraussetzungen geschaffen werden. Die Studierenden sollten sich sicher sein können, dass sie wie in anderen FĂ€chern auch fĂŒr die zahnmedizinische Betreuung und Behandlung der sehr heterogenen Patientengruppe der Senioren gut ausgebildet werden. :1 EinfĂŒhrung 1.1 Zum demografischen Umbruch in der Bevölkerungsstruktur 1.1.1 Welt und Europa 1.1.2 Deutschland 1.2 Seniorenzahnmedizin im zahnĂ€rztlichen Alltag 1.3 Seniorenzahnmedizin in der Lehre fĂŒr Studierende der Zahnmedizin 1.4 Einstellung der Studierenden zum Fach Seniorenzahnmedizin 1.5 Zum Nutzen der gerostomatologischen Ausbildung 1.6 Ableitung der Rationale fĂŒr die publizierte Studie 2 Publikationsmanuskript 3 Zusammenfassung der Arbeit 3.1 Einleitung 3.2 Material und Methode 3.3 Ergebnisse 3.4 Diskussion 3.5 Schlussfolgerungen 4 Literaturverzeichnis 5 ErklĂ€rung ĂŒber die eigenstĂ€ndige Abfassung der Arbeit 6 ErklĂ€rung ĂŒber den eigenen wissenschaftlichen Beitrag zur Publikation 7 Curriculum Vitae 8 Danksagun

    On the Necessity of a Geriatric Oral Health Care Transition Model: Towards an Inclusive and Resource-Oriented Transition Process

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    People in need of care also require support within the framework of structured dental care in their different life situations. Nowadays, deteriorations in oral health tend to be noticed by chance, usually when complaints or pain are present. Information on dental care is also lost when life situations change. An older person may rely on family members having oral health skills. This competence is often not available, and a lot of oral health is lost. When someone, e.g., a dentist, physician, caregiver, or family member notices a dental care gap, a structured transition to ensure oral health should be established. The dental gap can be detected by, e.g., the occurrence of bad breath in a conversation with the relatives, as well as in the absence of previously regular sessions with the dental hygienist. The aim of the article is to present a model for a structured geriatric oral health care transition. Due to non-existing literature on this topic, a literature review was not possible. Therefore, a geriatric oral health care transition model (GOHCT) on the basis of the experiences and opinions of an expert panel was developed. The GOHCT model on the one hand creates the political, economic, and legal conditions for a transition process as a basis in a population-relevant approach within the framework of a transition arena with the representatives of various organizations. On the other hand, the tasks in the patient-centered approach of the transition stakeholders, e.g., patient, dentist, caregivers and relatives, and the transition manager in the transition process and the subsequent quality assurance are shown

    Zweiter DGAZ-Tag der Lehre

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    Zur Notwendigkeit einer Unterrichtspflicht im Fach Seniorenzahnmedizin am Beispiel Deutschland

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    EinfĂŒhrung Die HeterogenitĂ€t innerhalb der Gruppe der Seniorinnen und Senioren, die durch sehr unterschiedliche körperliche und kognitive FĂ€higkeiten gekennzeichnet ist, ist selbst fĂŒr erfahrene Zahnmediziner oft eine Herausforderung. Junge Zahnmediziner können diese nur annehmen, wenn sie wĂ€hrend ihres Studiums, als wichtiger Bestandteil ihrer Grundausbildung, auf die zahnĂ€rztliche Behandlung und die zahnmedizinische Betreuung von Senioren sowie von Menschen mit Pflegebedarf ausgebildet wurden. Ziel dieser Studie war es daher, a) den Status der universitĂ€ren Ausbildung im Fach Seniorenzahnmedizin (SZM) in Deutschland im Jahr 2019 aufzuzeigen und b) die Entwicklung ĂŒber einen Zeitraum von 15 Jahren anhand der Daten aus Studien aus den Jahren 2004, 2009 und 2014 zu skizzieren. Material und Methode Die Datenevaluation erfolgte im Jahr 2019 unter allen Klinikdirektoren bzw. Abteilungsleitern fĂŒr Prothetik, restaurative Zahnheilkunde / Parodontologie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Oralchirurgie (n=102) an allen deutschen UniversitĂ€tszahnkliniken (n=30). Ausgeschlossen waren die Kliniken fĂŒr KieferorthopĂ€die und Kinderzahnmedizin. Die Daten der Studie wurden mithilfe eines elektronischen Fragebogens mit dem Programm SurveyMonkey erhoben, der auf frĂŒheren Studien mit analogen Fragenbögen (2004, 2009, 2014) basierte und sowohl offene als auch geschlossene Fragen verwendete. ZusĂ€tzliche Fragen wurden hinzugefĂŒgt (Anzahl der Fragen: 2004: n=30, 2009: n=32, 2014: n=39, 2019: n=69). An Adressaten, die nicht geantwortet haben, wurden zweimal im Abstand von sechs Wochen Erinnerungen gemailt. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS Version 26.0. Die Daten wurden deskriptiv analysiert. Die Studie wurde von der Ethikkommission der UniversitĂ€t Leipzig als nicht genehmigungspflichtig eingestuft (ID: 449/18-ek). Ergebnisse Stand der Ausbildung in der Seniorenzahnmedizin in 2019 2019 wurden 45 (44,1%) von 102 Fragebögen der Klinikdirektoren fĂŒr Prothetik (n=30), restaurative Zahnheilkunde / Parodontologie (n=38), Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Oralchirurgie (n=34) zurĂŒckgesandt. Von 27 der 30 deutschen UniversitĂ€tszahnkliniken wurde mindestens ein Fragebogen aus einer der verschiedenen Kliniken einer UniversitĂ€tszahnklinik retourniert. Die höchste RĂŒcklaufquote wurde in den Kliniken fĂŒr ZahnĂ€rztliche Prothetik erzielt (n=22, 73,3%). Folgende Ergebnisse können aus der Befragung der Klinikdirektoren (n=45, 100%) aus 27 (100%) UniversitĂ€tszahnkliniken zusammengefasst werden. Gerostomatologische Ausbildung in den KernfĂ€chern: ‱ 86,7% der Klinikdirektoren unterrichten Aspekte der SZM in den Vorlesungsreihen ihres Kernfaches, wobei diese in insgesamt 63 Vorlesungen der KernfĂ€cher berĂŒcksichtigt werden. ‱ 52,6% der Vorlesungen (eine Vorlesungsstunde entspricht 45 min) mit Aspekten der SZM dauerten 1-2 Stunden, 3-4 Stunden machten jeweils 23,7% aus. ‱ Innerhalb der Vorlesungsreihe der KernfĂ€cher waren die gerostomatologischen Themen sehr unterschiedlich. 167 Nennungen (Mehrfachantworten möglich) wurden zu 73 Themen zusammengefasst, die elf Kategorien zugeordnet wurden. In den KernfĂ€chern wurden Aspekte der SZM (n=167, 100%) in absteigender HĂ€ufigkeit in den Bereichen „Geriatrie / Gerontologie“ (26,3%) und „Geriatrische Zahnheilkunde / Allgemeine Gerodontologie“ (25,7%), gefolgt von „Prothetik“ (12,6%), „Chirurgie“ (9,6%), „Mundhygiene / PrĂ€vention“ (7,2%) und „Physiologie des Alterns“ (6,0%), „Konservative Zahnmedizin“ (4,8%), „Parodontologie“ (2,4%), „Implantologie“ (2,4%), „ErnĂ€hrung“ (2,4%) und „Endodontie“ (0.6 %) behandelt. Gerostomatologische Ausbildung außerhalb der KernfĂ€cher: ‱ 55,6% der UniversitĂ€tszahnkliniken (n=15) bieten eine spezielle Ausbildung (spezielle Vor-lesungsreihen und / oder praktische Ausbildung) im Fach SZM an. ‱ 33,3% (n=9) der 27 UniversitĂ€tskliniken boten eine spezielle Vorlesungsreihe zur SZM an. Die Vorlesungen fanden zwischen dem dritten und neunten Semester statt. In 66,6% der neun UniversitĂ€tszahnkliniken war der Unterricht multidisziplinĂ€r aufgebaut (mittlere Dozenten-Anzahl: 5, Range 1-11, mittlere Vorlesungsdauer: 10 Stunden mit je 45 Minuten Dauer, Range 3-26). Innerhalb der speziellen Vorlesungsreihen wurden 93 Themennennungen zu 52 Themen zusammengefasst und erneut den elf Kategorien zugeordnet, wobei Themen aus dem Bereich „Geriatrische Zahnmedizin / Gerodontologie“ vorherrschten (n=38, 40,8%). In speziellen Vorlesungsreihen wurde im Vergleich zu den Vorlesungen innerhalb der KernfĂ€cher ein stĂ€rkerer Schwerpunkt auf die Bereiche „Geriatrie / Gerontologie“ gelegt (n=30, 32,3%). Es folgten „Mundhygiene / PrĂ€vention“ sowie „Physiologie des Alterns“ mit jeweils 6,5% (jeweils: n=6). Die Bereiche „Konservative Zahnheilkunde“ (n=4, 4,3%), „Chirurgie“ (n=3, 3,3%) sowie „Prothetik“, „Parodontologie“ und „ErnĂ€hrung“ waren die am wenigsten frequentierten Bereiche (jeweils: n=2, 2,1%). ‱ Praktischer Unterricht wurde in 20 Kliniken angeboten (44,4%). Dieser fand (Mehrfach-antworten möglich) entweder in Langzeitpflegeeinrichtungen (n=11, 55%) oder in geriatrischen sowie psychiatrischen KrankenhĂ€usern (n=4, 20%) statt. Zwei Kliniken boten Hausbesuche an (10%) und zwei gaben an, geriatrische Patienten im regulĂ€ren praktischen prothetischen Unterricht zu behandeln (10%). Praktische Schulungen waren fĂŒr Studierende in acht (40%) Abteilungen verpflichtend und in vier (20%) Abteilungen nicht obligatorisch, wĂ€hrend in acht Abteilungen (40%) nicht angegeben wurde, ob der Unterricht obligatorisch war oder nicht. Im praktischen Unterricht fanden verschiedene AktivitĂ€ten statt (n=52, Mehrfachantworten möglich). In diesem Rahmen konnten die Studierenden eine Mund- und Prothesenhygiene (einschließlich Zahnsteinentfernung) (n=12, 23,2%), eine zahnĂ€rztliche Untersuchung (n=10, 19,2%) oder eine Instruktion in Mund- und Prothesenhygiene fĂŒr Patienten, Angehörige und Betreuer (n=9, 17,3%) durchfĂŒhren. Ein Teil der Studierenden erhielt eine praktische Ausbildung (n=6, 11,5%) und fĂŒhrte die Behandlungsplanung (n=6, 11,5%) sowie die Dokumentation von Patientendaten und das Schreiben einer Krankengeschichte (n=6, 11,5 %) durch. Die Möglichkeit, Patienten ĂŒber die Entfernung von Zahnstein hinaus zu behandeln, bestand nur in drei Kliniken (5,8%). Weiterbildung, Fortbildung und Forschung auf dem Gebiet der Seniorenzahnmedizin ‱ Von 39 Kliniken, die die SZM in ihre Grundausbildung integriert haben, gaben 25 (64,1%) an, dass es einen auf SZM spezialisierten Mitarbeitenden in ihrer Einrichtung gibt. ‱ Sechzehn Kliniken (41%) gaben an, dass die SZM in der Forschung innerhalb ihrer Einrichtung besondere Beachtung findet. GrĂŒnde fĂŒr das Fehlen von AktivitĂ€ten in der Lehre im Fach Seniorenzahnmedizin Alle fĂŒnfzehn Klinikvertretenden (33,3%), ohne gerodontologische Themen in ihrer LehrtĂ€tigkeit, gaben GrĂŒnde fĂŒr das Fehlen von gerodontologischen Themen und / oder AktivitĂ€ten an (Mehrfachantworten möglich: n=25, 100%). Diese waren: - das Fehlen der SZM im Pflicht-Lehrplan (24,0%), - allgemeiner Mangel an Lehrpersonal (20,0%), - Mangel an wissenschaftlichen Mitarbeitenden mit Fachkenntnissen in der SZM (16,0%). Entwicklungen in der Ausbildung zwischen 2004, 2009, 2014 und 2019 Innerhalb der letzten fĂŒnfzehn Jahre können folgende VerĂ€nderungen aufgezeigt werden: ‱ Die RĂŒcklaufquote ging seit 2004 zurĂŒck (2004: 78,4%, 2009: 63,7%, 2014: 50,0%, 2019: 44,1%), Abteilungen fĂŒr Prothetik zeigten in allen Erhebungsjahren die höchste individuelle RĂŒcklaufquote (2004: 97,1%, 2009: 81,6%, 2014: 60,0%, 2019: 73,3%). ‱ Die Anzahl der Kliniken, die Aspekte der SZM in ihren KernfĂ€chern unterrichten, sowie die Gesamtzahl der Vorlesungen mit Aspekten der SZM sind seit 2004 leicht zurĂŒckgegangen. ‱ Der Anteil aller zahnmedizinischen UniversitĂ€tszahnkliniken, die spezielle Vorlesungsreihen oder praktischen Unterricht in der SZM oder eine Kombination aus beiden anbieten, stieg im Laufe der Jahre mit einem RĂŒckgang im Jahr 2014 (2004: n=3, 9,7%; 2009: n=4, 13,3%; 2014: n=3, 12%; 2019: n=5, 18,5%). ‱ Die Verteilung der Themen (KernfĂ€cher und spezielle Vorlesungsreihe) nach Zuordnung zu elf Kategorien unterscheidet sich im gesamten Beobachtungszeitraum. KernfĂ€cher behandelten zunehmend Themen mit spezifischen gerodontologischen Fragestellungen. Neue Themen beziehen sich auf interdisziplinĂ€res Wissen verwandter Disziplinen (z. B. Ethik, öffentliche Gesundheit, Pflegewissenschaften usw.). Diskussion und Schlussfolgerungen Die Aufnahme des Faches SZM in den nationalen Lernzielkatalog ist ein entscheidender Faktor fĂŒr die Integration des Fachs im Studium der Zahnmedizin. Der 15-jĂ€hrige Beobachtungszeitraum zeigt, dass die Schaffung einer Verpflichtung zum Unterrichten der SZM sinnvoll ist. Die Empfehlungen des European College of Gerodontology (2009) und der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Alterszahnmedizin (2020) in Bezug auf didaktischen und praktischen Unterricht sollten deshalb im Lehrplan umgesetzt werden. Teilweise fehlen qualifizierte Mitarbeitende, obwohl eine Spezialisierung bei der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Alterszahnmedizin e.V. möglich ist. Entsprechend ist dafĂŒr Sorge zu tragen, dass finanzielle und personelle Voraussetzungen geschaffen werden. Die Studierenden sollten sich sicher sein können, dass sie wie in anderen FĂ€chern auch fĂŒr die zahnmedizinische Betreuung und Behandlung der sehr heterogenen Patientengruppe der Senioren gut ausgebildet werden. :1 EinfĂŒhrung 1.1 Zum demografischen Umbruch in der Bevölkerungsstruktur 1.1.1 Welt und Europa 1.1.2 Deutschland 1.2 Seniorenzahnmedizin im zahnĂ€rztlichen Alltag 1.3 Seniorenzahnmedizin in der Lehre fĂŒr Studierende der Zahnmedizin 1.4 Einstellung der Studierenden zum Fach Seniorenzahnmedizin 1.5 Zum Nutzen der gerostomatologischen Ausbildung 1.6 Ableitung der Rationale fĂŒr die publizierte Studie 2 Publikationsmanuskript 3 Zusammenfassung der Arbeit 3.1 Einleitung 3.2 Material und Methode 3.3 Ergebnisse 3.4 Diskussion 3.5 Schlussfolgerungen 4 Literaturverzeichnis 5 ErklĂ€rung ĂŒber die eigenstĂ€ndige Abfassung der Arbeit 6 ErklĂ€rung ĂŒber den eigenen wissenschaftlichen Beitrag zur Publikation 7 Curriculum Vitae 8 Danksagun

    Zur Notwendigkeit einer Unterrichtspflicht im Fach Seniorenzahnmedizin am Beispiel Deutschland

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    EinfĂŒhrung Die HeterogenitĂ€t innerhalb der Gruppe der Seniorinnen und Senioren, die durch sehr unterschiedliche körperliche und kognitive FĂ€higkeiten gekennzeichnet ist, ist selbst fĂŒr erfahrene Zahnmediziner oft eine Herausforderung. Junge Zahnmediziner können diese nur annehmen, wenn sie wĂ€hrend ihres Studiums, als wichtiger Bestandteil ihrer Grundausbildung, auf die zahnĂ€rztliche Behandlung und die zahnmedizinische Betreuung von Senioren sowie von Menschen mit Pflegebedarf ausgebildet wurden. Ziel dieser Studie war es daher, a) den Status der universitĂ€ren Ausbildung im Fach Seniorenzahnmedizin (SZM) in Deutschland im Jahr 2019 aufzuzeigen und b) die Entwicklung ĂŒber einen Zeitraum von 15 Jahren anhand der Daten aus Studien aus den Jahren 2004, 2009 und 2014 zu skizzieren. Material und Methode Die Datenevaluation erfolgte im Jahr 2019 unter allen Klinikdirektoren bzw. Abteilungsleitern fĂŒr Prothetik, restaurative Zahnheilkunde / Parodontologie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Oralchirurgie (n=102) an allen deutschen UniversitĂ€tszahnkliniken (n=30). Ausgeschlossen waren die Kliniken fĂŒr KieferorthopĂ€die und Kinderzahnmedizin. Die Daten der Studie wurden mithilfe eines elektronischen Fragebogens mit dem Programm SurveyMonkey erhoben, der auf frĂŒheren Studien mit analogen Fragenbögen (2004, 2009, 2014) basierte und sowohl offene als auch geschlossene Fragen verwendete. ZusĂ€tzliche Fragen wurden hinzugefĂŒgt (Anzahl der Fragen: 2004: n=30, 2009: n=32, 2014: n=39, 2019: n=69). An Adressaten, die nicht geantwortet haben, wurden zweimal im Abstand von sechs Wochen Erinnerungen gemailt. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS Version 26.0. Die Daten wurden deskriptiv analysiert. Die Studie wurde von der Ethikkommission der UniversitĂ€t Leipzig als nicht genehmigungspflichtig eingestuft (ID: 449/18-ek). Ergebnisse Stand der Ausbildung in der Seniorenzahnmedizin in 2019 2019 wurden 45 (44,1%) von 102 Fragebögen der Klinikdirektoren fĂŒr Prothetik (n=30), restaurative Zahnheilkunde / Parodontologie (n=38), Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Oralchirurgie (n=34) zurĂŒckgesandt. Von 27 der 30 deutschen UniversitĂ€tszahnkliniken wurde mindestens ein Fragebogen aus einer der verschiedenen Kliniken einer UniversitĂ€tszahnklinik retourniert. Die höchste RĂŒcklaufquote wurde in den Kliniken fĂŒr ZahnĂ€rztliche Prothetik erzielt (n=22, 73,3%). Folgende Ergebnisse können aus der Befragung der Klinikdirektoren (n=45, 100%) aus 27 (100%) UniversitĂ€tszahnkliniken zusammengefasst werden. Gerostomatologische Ausbildung in den KernfĂ€chern: ‱ 86,7% der Klinikdirektoren unterrichten Aspekte der SZM in den Vorlesungsreihen ihres Kernfaches, wobei diese in insgesamt 63 Vorlesungen der KernfĂ€cher berĂŒcksichtigt werden. ‱ 52,6% der Vorlesungen (eine Vorlesungsstunde entspricht 45 min) mit Aspekten der SZM dauerten 1-2 Stunden, 3-4 Stunden machten jeweils 23,7% aus. ‱ Innerhalb der Vorlesungsreihe der KernfĂ€cher waren die gerostomatologischen Themen sehr unterschiedlich. 167 Nennungen (Mehrfachantworten möglich) wurden zu 73 Themen zusammengefasst, die elf Kategorien zugeordnet wurden. In den KernfĂ€chern wurden Aspekte der SZM (n=167, 100%) in absteigender HĂ€ufigkeit in den Bereichen „Geriatrie / Gerontologie“ (26,3%) und „Geriatrische Zahnheilkunde / Allgemeine Gerodontologie“ (25,7%), gefolgt von „Prothetik“ (12,6%), „Chirurgie“ (9,6%), „Mundhygiene / PrĂ€vention“ (7,2%) und „Physiologie des Alterns“ (6,0%), „Konservative Zahnmedizin“ (4,8%), „Parodontologie“ (2,4%), „Implantologie“ (2,4%), „ErnĂ€hrung“ (2,4%) und „Endodontie“ (0.6 %) behandelt. Gerostomatologische Ausbildung außerhalb der KernfĂ€cher: ‱ 55,6% der UniversitĂ€tszahnkliniken (n=15) bieten eine spezielle Ausbildung (spezielle Vor-lesungsreihen und / oder praktische Ausbildung) im Fach SZM an. ‱ 33,3% (n=9) der 27 UniversitĂ€tskliniken boten eine spezielle Vorlesungsreihe zur SZM an. Die Vorlesungen fanden zwischen dem dritten und neunten Semester statt. In 66,6% der neun UniversitĂ€tszahnkliniken war der Unterricht multidisziplinĂ€r aufgebaut (mittlere Dozenten-Anzahl: 5, Range 1-11, mittlere Vorlesungsdauer: 10 Stunden mit je 45 Minuten Dauer, Range 3-26). Innerhalb der speziellen Vorlesungsreihen wurden 93 Themennennungen zu 52 Themen zusammengefasst und erneut den elf Kategorien zugeordnet, wobei Themen aus dem Bereich „Geriatrische Zahnmedizin / Gerodontologie“ vorherrschten (n=38, 40,8%). In speziellen Vorlesungsreihen wurde im Vergleich zu den Vorlesungen innerhalb der KernfĂ€cher ein stĂ€rkerer Schwerpunkt auf die Bereiche „Geriatrie / Gerontologie“ gelegt (n=30, 32,3%). Es folgten „Mundhygiene / PrĂ€vention“ sowie „Physiologie des Alterns“ mit jeweils 6,5% (jeweils: n=6). Die Bereiche „Konservative Zahnheilkunde“ (n=4, 4,3%), „Chirurgie“ (n=3, 3,3%) sowie „Prothetik“, „Parodontologie“ und „ErnĂ€hrung“ waren die am wenigsten frequentierten Bereiche (jeweils: n=2, 2,1%). ‱ Praktischer Unterricht wurde in 20 Kliniken angeboten (44,4%). Dieser fand (Mehrfach-antworten möglich) entweder in Langzeitpflegeeinrichtungen (n=11, 55%) oder in geriatrischen sowie psychiatrischen KrankenhĂ€usern (n=4, 20%) statt. Zwei Kliniken boten Hausbesuche an (10%) und zwei gaben an, geriatrische Patienten im regulĂ€ren praktischen prothetischen Unterricht zu behandeln (10%). Praktische Schulungen waren fĂŒr Studierende in acht (40%) Abteilungen verpflichtend und in vier (20%) Abteilungen nicht obligatorisch, wĂ€hrend in acht Abteilungen (40%) nicht angegeben wurde, ob der Unterricht obligatorisch war oder nicht. Im praktischen Unterricht fanden verschiedene AktivitĂ€ten statt (n=52, Mehrfachantworten möglich). In diesem Rahmen konnten die Studierenden eine Mund- und Prothesenhygiene (einschließlich Zahnsteinentfernung) (n=12, 23,2%), eine zahnĂ€rztliche Untersuchung (n=10, 19,2%) oder eine Instruktion in Mund- und Prothesenhygiene fĂŒr Patienten, Angehörige und Betreuer (n=9, 17,3%) durchfĂŒhren. Ein Teil der Studierenden erhielt eine praktische Ausbildung (n=6, 11,5%) und fĂŒhrte die Behandlungsplanung (n=6, 11,5%) sowie die Dokumentation von Patientendaten und das Schreiben einer Krankengeschichte (n=6, 11,5 %) durch. Die Möglichkeit, Patienten ĂŒber die Entfernung von Zahnstein hinaus zu behandeln, bestand nur in drei Kliniken (5,8%). Weiterbildung, Fortbildung und Forschung auf dem Gebiet der Seniorenzahnmedizin ‱ Von 39 Kliniken, die die SZM in ihre Grundausbildung integriert haben, gaben 25 (64,1%) an, dass es einen auf SZM spezialisierten Mitarbeitenden in ihrer Einrichtung gibt. ‱ Sechzehn Kliniken (41%) gaben an, dass die SZM in der Forschung innerhalb ihrer Einrichtung besondere Beachtung findet. GrĂŒnde fĂŒr das Fehlen von AktivitĂ€ten in der Lehre im Fach Seniorenzahnmedizin Alle fĂŒnfzehn Klinikvertretenden (33,3%), ohne gerodontologische Themen in ihrer LehrtĂ€tigkeit, gaben GrĂŒnde fĂŒr das Fehlen von gerodontologischen Themen und / oder AktivitĂ€ten an (Mehrfachantworten möglich: n=25, 100%). Diese waren: - das Fehlen der SZM im Pflicht-Lehrplan (24,0%), - allgemeiner Mangel an Lehrpersonal (20,0%), - Mangel an wissenschaftlichen Mitarbeitenden mit Fachkenntnissen in der SZM (16,0%). Entwicklungen in der Ausbildung zwischen 2004, 2009, 2014 und 2019 Innerhalb der letzten fĂŒnfzehn Jahre können folgende VerĂ€nderungen aufgezeigt werden: ‱ Die RĂŒcklaufquote ging seit 2004 zurĂŒck (2004: 78,4%, 2009: 63,7%, 2014: 50,0%, 2019: 44,1%), Abteilungen fĂŒr Prothetik zeigten in allen Erhebungsjahren die höchste individuelle RĂŒcklaufquote (2004: 97,1%, 2009: 81,6%, 2014: 60,0%, 2019: 73,3%). ‱ Die Anzahl der Kliniken, die Aspekte der SZM in ihren KernfĂ€chern unterrichten, sowie die Gesamtzahl der Vorlesungen mit Aspekten der SZM sind seit 2004 leicht zurĂŒckgegangen. ‱ Der Anteil aller zahnmedizinischen UniversitĂ€tszahnkliniken, die spezielle Vorlesungsreihen oder praktischen Unterricht in der SZM oder eine Kombination aus beiden anbieten, stieg im Laufe der Jahre mit einem RĂŒckgang im Jahr 2014 (2004: n=3, 9,7%; 2009: n=4, 13,3%; 2014: n=3, 12%; 2019: n=5, 18,5%). ‱ Die Verteilung der Themen (KernfĂ€cher und spezielle Vorlesungsreihe) nach Zuordnung zu elf Kategorien unterscheidet sich im gesamten Beobachtungszeitraum. KernfĂ€cher behandelten zunehmend Themen mit spezifischen gerodontologischen Fragestellungen. Neue Themen beziehen sich auf interdisziplinĂ€res Wissen verwandter Disziplinen (z. B. Ethik, öffentliche Gesundheit, Pflegewissenschaften usw.). Diskussion und Schlussfolgerungen Die Aufnahme des Faches SZM in den nationalen Lernzielkatalog ist ein entscheidender Faktor fĂŒr die Integration des Fachs im Studium der Zahnmedizin. Der 15-jĂ€hrige Beobachtungszeitraum zeigt, dass die Schaffung einer Verpflichtung zum Unterrichten der SZM sinnvoll ist. Die Empfehlungen des European College of Gerodontology (2009) und der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Alterszahnmedizin (2020) in Bezug auf didaktischen und praktischen Unterricht sollten deshalb im Lehrplan umgesetzt werden. Teilweise fehlen qualifizierte Mitarbeitende, obwohl eine Spezialisierung bei der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Alterszahnmedizin e.V. möglich ist. Entsprechend ist dafĂŒr Sorge zu tragen, dass finanzielle und personelle Voraussetzungen geschaffen werden. Die Studierenden sollten sich sicher sein können, dass sie wie in anderen FĂ€chern auch fĂŒr die zahnmedizinische Betreuung und Behandlung der sehr heterogenen Patientengruppe der Senioren gut ausgebildet werden. :1 EinfĂŒhrung 1.1 Zum demografischen Umbruch in der Bevölkerungsstruktur 1.1.1 Welt und Europa 1.1.2 Deutschland 1.2 Seniorenzahnmedizin im zahnĂ€rztlichen Alltag 1.3 Seniorenzahnmedizin in der Lehre fĂŒr Studierende der Zahnmedizin 1.4 Einstellung der Studierenden zum Fach Seniorenzahnmedizin 1.5 Zum Nutzen der gerostomatologischen Ausbildung 1.6 Ableitung der Rationale fĂŒr die publizierte Studie 2 Publikationsmanuskript 3 Zusammenfassung der Arbeit 3.1 Einleitung 3.2 Material und Methode 3.3 Ergebnisse 3.4 Diskussion 3.5 Schlussfolgerungen 4 Literaturverzeichnis 5 ErklĂ€rung ĂŒber die eigenstĂ€ndige Abfassung der Arbeit 6 ErklĂ€rung ĂŒber den eigenen wissenschaftlichen Beitrag zur Publikation 7 Curriculum Vitae 8 Danksagun

    Senioren - eine vulnerable Patientengruppe in der zahnÀrztlichen Praxis

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    Jeder kann erkennen, dass es immer mehr Ă€ltere Menschen in unserem Alltag gibt. Schon ein Blick in die FußgĂ€ngerzonen zeigt uns, dass der Anteil der Älteren grĂ¶ĂŸer geworden ist. Seniorenreisen, Tanzkurse fĂŒr Senioren oder Senioren-Computerkurse in der Volkshochschule liefern weitere Hinweise auf den demografischen Wandel. Dies bedeutet mit Blick auf das Gesundheitswesen, dass sich die Leistungserbringer auf die doch sehr heterogene Gruppe der Senioren einstellen mĂŒssen - eine Forderung, die auch an die Berufsgruppe der ZahnĂ€rzte zu richten ist. Betagte Menschen unterscheiden sich nicht nur zahlenmĂ€ĂŸig von denjenigen vor 50 Jahren, sondern auch durch den Umstand, dass sie im Durchschnitt eine bessere orale (und allgemeine) Gesundheit aufweisen. Es sind damit nicht vorrangig zahnlose Senioren, welche die Zahnmediziner mit neuen Totalprothesen im hohen Alter herausfordern. Vielmehr haben die heutigen und kĂŒnftigen Senioren hĂ€ufig noch eigene ZĂ€hne und partielle Prothesen, die es situationsadĂ€quat zu versorgen gilt. Vor diesem Hintergrund scheint es geboten, der zahnĂ€rztlichen Behandlung der Senioren ein besonderes Augenmerk zu schenken

    PflegebedĂŒrftigkeit im zahnmedizinischen Kontext

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    Impact of an Oral Hygiene Intervention in People with and without Dementia on Oral Health Parameters-Results from the Oral Health, Bite Force, and Dementia (OrBiD) Pilot Study

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    This study aimed to assess the influence of an oral hygiene intervention on oral health, depending on the degree of dementia. A clinical evaluation of oral health parameters (index of decayed, missing, and filled teeth (DMFT-index), periodontal screening index (PSI), oral hygiene index (OHI), and bleeding on probing (BOP)) was performed in 120 subjects assigned to five groups, based on the mini mental state examination (MMSE) at baseline and after 12 months. Each MMSE group (no dementia (noDem, MMSE 28-30), mild cognitive impairment (mCI, MMSE 25-27), mild dementia (mDem, MMSE 18-24), moderate dementia (modDem, MMSE 10-17), and severe dementia (sDem, MMSE ≀ 9)) was split into control (no intervention) and experimental groups (intervention on oral hygiene: increased frequency, daily usage of high-fluoride toothpaste). In total, 99 out of 120 subjects were included in the analysis. The dropout rate was high in subjects with modDem and sDem due to death. In subjects with noDem, mCI, and mDem, no changes in the DMFT were found, but improvements in the OHI, BOP, and PSI were observed. Subjects with modDem or sDem demonstrated a deterioration in DMFT; however, in these patients, OHI improved in all control and experimental groups, BOP improved in the experimental group only, and PSI did not improve at all. The scope of improving oral health parameters by increasing the recall frequency and by continuously using high fluoride toothpaste is at its limits in people with severe dementia. Multidimensional approaches should be sought to improve the oral health of vulnerable older patients

    Impact of an Oral Hygiene Intervention in People with and without Dementia on Oral Health Parameters—Results from the Oral Health, Bite Force, and Dementia (OrBiD) Pilot Study

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    This study aimed to assess the influence of an oral hygiene intervention on oral health, depending on the degree of dementia. A clinical evaluation of oral health parameters (index of decayed, missing, and filled teeth (DMFT-index), periodontal screening index (PSI), oral hygiene index (OHI), and bleeding on probing (BOP)) was performed in 120 subjects assigned to five groups, based on the mini mental state examination (MMSE) at baseline and after 12 months. Each MMSE group (no dementia (noDem, MMSE 28–30), mild cognitive impairment (mCI, MMSE 25–27), mild dementia (mDem, MMSE 18–24), moderate dementia (modDem, MMSE 10–17), and severe dementia (sDem, MMSE ≤ 9)) was split into control (no intervention) and experimental groups (intervention on oral hygiene: increased frequency, daily usage of high-fluoride toothpaste). In total, 99 out of 120 subjects were included in the analysis. The dropout rate was high in subjects with modDem and sDem due to death. In subjects with noDem, mCI, and mDem, no changes in the DMFT were found, but improvements in the OHI, BOP, and PSI were observed. Subjects with modDem or sDem demonstrated a deterioration in DMFT; however, in these patients, OHI improved in all control and experimental groups, BOP improved in the experimental group only, and PSI did not improve at all. The scope of improving oral health parameters by increasing the recall frequency and by continuously using high fluoride toothpaste is at its limits in people with severe dementia. Multidimensional approaches should be sought to improve the oral health of vulnerable older patients
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