59 research outputs found

    Öffentlichkeit und Selbstkontrolle: die Rolle der Experten ; Festrede des Präsidenten des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung zur 20-Jahre-Feier von ZUMA am 5. 10. 1994

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    Der Autor vertritt in seiner vorliegenden Festrede die folgende These: 'Das Forum der durch Massenmedien konstituierten Öffentlichkeit bildet einen Kontext, der relativ viele Fehler erlaubt und dann auch tatsächlich produziert. Deutet man die Fehlerhäufigkeit als einen Indikator für den Rationalitätsgrad von Kommunikationen, so läßt sich die Behauptung auch zu der These formulieren: Die Rationalitätsdefizite öffentlicher Kommunikation erscheinen als relativ hoch.' Er fragt im folgenden, welche elementaren Merkmale von Öffentlichkeit eine relativ hohe Fehlerwahrscheinlichkeit öffentlicher Meinungsbildung mit sich bringen und welche zusätzlichen Bedingungen darauf Einfluß haben. Hierzu macht er einige grundsätzliche Anmerkungen über das Funktionssystem Öffentlichkeit, speziell über seine Schwierigkeiten zur Selbstkontrolle. Desweitern geht es um die Rolle von Experten 'als Spezialisten der Fehlervermeidung'. Ihre Aufgabe ist es, 'den legitimen Streit von vermeidbaren Fehlern zu befreien und ihn insoweit vernünftiger zu machen'. (psz

    Das Forschungsrating des Wissenschaftsrats

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    Die deutsche Soziologie wurde vom Wissenschaftsrat in den beiden letzten Jahren mit einem Forschungsrating geprüft. Die existierenden Forschungseinrichtungen wurden fast vollständig erfasst und im Hinblick auf die Qualität von Forschung, Nachwuchsförderung und Wissenstransfer (Anwendung) bewertet. Im Beitrag werden die Probleme und die versuchten Problemlösungen bei der Datenerhebung, der Definition der Bewertungseinheiten, der Validierung von Indikatoren sowie der Urteilsfestlegung beschrieben. Es wird betont, dass die vorgelegten Ergebnisse kritischer Diskussionen im Fach und einer empirischen Kontrolle der Ratingfolgen bedürfen. During the past two years German sociology has been evaluated by the Wissenschaftsrat (German Council of Science and Humanities). The evaluation covers almost all research institutes and judges them with respect to the quality of research, promotion of young researchers, and knowledge transfer. The article describes problems and solution approaches concerning data collection, definition of indicators, validation of indicators, and assessment. It is emphasized that the results presented need professional critique as well as a checkup of the empirical consequences of the rating

    "Public Sociology" - Burawoy-Hype und linkes Projekt

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    Review essay: 1) Burawoy, Michael: Public Sociology - Öffentliche Soziologie gegen Marktfundamentalismus und globale Ungleichheit. Herausgegeben von Brigitte Aulenbacher und Klaus Dörre mit einem Nachwort von Hans-Jürgen Urban. Weinheim, Basel: Beltz Juventa 2015. 2) Aulenbacher, Brigitte, Burawoy, Michael, Dörre, Klaus, & Sittel, Johanna (Hrsg.): Öffentliche Soziologie - Wissenschaft im Dialog mit der Gesellschaft. Frankfurt am Main, New York: Campus 2017

    Forschung über Meinungsforschung

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    Die Meinungsforschung großen Stils wird heute fast ausschließlich von kommerziellen Instituten praktiziert und ist überwiegend an den Interessen von Auftraggebern und Anwendern außerhalb des Wissenschaftsbereiches orientiert. Zu ihrer Durchführung sind betriebswirtschaftliche Organisationsformen erforderlich. Wahrnehmungsmuster, Relevanzkriterien und Erhebungstechniken werden in starken Maße von diesem Kontext her bestimmt. Die Frage, welches Wissen auf diese Weise entsteht und ob die 'öffentliche Meinung' durch das Umfragewissen qualifizierter wird, ist weithin unerforscht. Eine Wissenssoziologie der Meinungsforschung existiert nicht. Ein Vergleich verschiedener Jugendumfragen zeigt, daß die Studien der Institute nicht kompatibel sind, sei es dadurch, daß der Begriff der Jugend altersmäßig unterschiedlich operationalisiert wurde, sei es dadurch, daß beim Zeitvergleich ein verändertes Fragebogendesign verwandt wurde. Hierdurch werden Kontrollmöglichkeiten weitgehend ausgeschlossen. Erzeugt wird bei der Datenproduktion ein Übermaß an sowohl unvergleichbaren als auch widersprüchlichen Befunden, deren sich die Auftraggeber nach Belieben bedienen können, sei es auch darum, um auf die öffentliche Meinung gezielt einzuwirken. Unter diesen Bedingungen trägt die Meinungsforschung zur Rationalisierung gesellschaftlicher Befunde nicht bei. Sie verfügt auch über keine effektive Selbstkontrolle. In den hier geschilderten Schwierigkeiten spiegeln sich aber auch Defizite der sozialwissenschaftlichen Grundlagenforschung. (NG

    Wissenschaft als öffentliche Angelegenheit

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    Die Bürger einer Gesellschaft unterstützen Wissenschaft auf Dauer nur in dem Maße, in dem diese ihre Sinn- und Nutzenerwartungen hinreichend befriedigt. Das setzt bei den Institutionen der Wissenschaft voraus, dass sie das ihnen verliehene Mandat zur Selbststeuerung nicht als Recht auf akademischen Autismus interpretieren dürfen. Die vorliegende Studie untersucht die gegenwärtigen Öffentlichkeitsoffensiven der Wissenschaft, die auf der Annahme beruhen, dass der Zustand wechselseitiger Anerkennung von Wissenschaft und Öffentlichkeit zum nachhaltigen Schaden der Wissenschaft zunehmend verpasst wird. Der Autor fragt danach, ob eine entsprechende Krisendiagnose berechtigt ist und wie sich die Kritik an Wissenschaft äußert. Er berichtet über eine eigene einschlägige Recherche, um vorhandene Problemformulierungen zum Thema "Wissenschaft als öffentliche Angelegenheit" zu überprüfen. Die Daten entstammen einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Das Material bezieht sich auf Pressekommentare aus überregionalen Zeitungen (Die Welt, Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau, die tageszeitung). (ICA2

    Zugutachterei: Bedingungen und Folgen korruptiver Nachsicht

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    Die Analyse von Gutachterei greift zu kurz, wenn sie sich allein auf die Beziehungen zwischen Prüfling und Prüfer versteift; man muss eruieren, wer wie in deren Verhältnis zusätzlich mitspielt. Hier beginnt die Soziologie. Auswahl und Finanzierung von Gutachtern beeinflussen mehr als alles andere ihre Unabhängigkeit. Ungute Folgen lassen sich prinzipiell durch den öffentlichen Verkauf der Prüfungsergebnisse beziehungsweise durch staatliche Finanzierung vermeiden. Befinden Prüflinge selbst sowohl über die Wahl ihrer Gutachter als auch über deren Finanzierung, sind von vornherein Abhängigkeiten im Prüfprozess vorhanden. Die Wahrscheinlichkeit von Gefälligkeitsgutachten ("Zugutachterei") ist bei dieser Kapitalisierung von Begutachtungen geschäftsbedingt. Verstärkungen dieser Wahrscheinlichkeit ergeben sich unter anderem bei einer Vermengung von Begutachtung und Beratung, bei Einschränkungen gutachterlicher Erhebungs- und Darstellungskompetenzen, sowie bei Vorliegen staatlich geschützter 'Haftungsprivilegien'. All dies ist heute vor allem im Wirtschaftsbereich verbreitet. Aber auch der Staat ist als Kontrolleur nicht immer verlässlich. Ausdruck dafür ist unter anderem eine hierzulande ideologisch gewollte Unterfinanzierungen staatlicher Kontrollen sowie deren Finanzierung.The analysis of review and assessment processes does not go far enough if it focuses solely on the relationship between the controllers and those who are assessed. It is necessary to find out who else plays a role in their relationship and how. This is where sociology comes in. More than anything else, the selection and funding of the reviewers influence their independence. Unfavorable consequences can be avoided if assessors finance themselves by selling the results of their assessments or by receiving state funding. If those who are assessed decide themselves both on the selection of reviewers and on their financing, then there exists a dependency between the two actors from the outset. Under this condition, the probability of favorable assessments is very high. The likelihood of positive assessments is further increased if assessment and consulting are mixed-up, if the assessors are restricted in the collection of data and in publishing their findings, and if there exist state-protected liability privileges. All this is common today, especially in the business sector. However, even the state is not always reliable as a controller. This is evident in Germany where state institutions are underfunded as a matter of political will and their privatization is favored

    Die Stimme der Medien im politischen Prozeß: Themen und Meinungen in Pressekommentaren

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    "Der vorliegende Beitrag skizziert den theoretischen Hintergrund, das Untersuchungsdesign und die zentralen Fragestellungen des Projekts 'Stimme der Medien im politischen Prozeß: Themen und Meinungen in Pressekommentaren'. Ziel des Projekts ist es, anhand einer Inhaltsanalyse von Kommentaren überregionaler Tageszeitungen den eigenständigen Beitrag von Medien zum politischen Diskurs zwischen 1993 und 1998 zu erfassen. Das Projekt geht zum einen der Frage nach, welche politischen Themen die Medien in ihren Kommentaren aufnehmen, in welcher Weise sie diese definieren und interpretieren und dabei bestimmte Akteure und Akteursbeziehungen ansprechen und bewerten. Es untersucht zum anderen, unter welchen Bedingungen die auf diese Weise erfolgenden Relevanzzuweisungen und Problemdeutungen im politischen System Resonanz finden. Die Annahme ist, daß die Wahrscheinlichkeit der politischen Resonanzerzeugung mit dem Ausmaß der in Kommentarvergleichen meßbaren thematischen Fokussierungen, Meinungskonsonanzen und Persistenzen im Mediensystem steigt. Ein Vergleich von Kommentaragenda und politischer Agenda - wie sie in Parteiprogrammen, Regierungserklärungen, Anfragen und aktuellen Stunden im Bundestag zum Ausdruck kommt - soll Aufschluß über wechselseitige Einflüsse zwischen Medien und Politik geben." (Autorenreferat)"This paper outlines the theoretical background, design and research questions of the project 'The Media's Voice in the Political Process: Issues and Opinions in Press Editorials'. A content analysis of the editorials in national newspapers between 1993 and 1998 will put us in the position to assess the autonomous contribution of the media to the political discourse. On the one hand, the project investigates which political issues the media address in their editorials, how they define and interpret them, which political actors and constellations of actors they refer to and how they evaluate these. On the other hand, we ask under which circumstances the media's relevance assignments and problem definitions find resonance in the political system. We assume that high levels of issue focusing, opinion consonance and persistence in the media system increase the probability of political resonance. A comparison between the editorial agenda and the political agenda- as indicated by party manifestos, government briefings and interpellations in parliament - will contribute to the explanation of the reciprocal effects between media and politics." (author's abstract

    Konjunkturen der NS-Bewegung: eine Untersuchung der Veranstaltungsaktivitäten der Münchener NSDAP, 1925-1930

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    "Basierend auf den Erkenntnissen der Soziologie sozialer Bewegungen werden die unterschiedlichen Konjunkturen in der Konstitutionsphase der NSDAP in München von 1925 bis 193O untersucht. Insbesondere wird entlang von framing-Strategien der Frage nachgegangen, ob und in welchem Maß die Nutzung besonderer Opportunitätsstrukturen der Partei den Durchbruch bei den Reichstagswahlen im September 1930 ermöglicht hat. Mittels einer inhaltsanalytischen Auswertung der im Völkischen Beobachter angekündigten Vortragsthemen öffentlicher Veranstaltungen der NSDAP in München kann gezeigt werden, daß es der NSDAP in dem ausgeprägten konjunkturellen 'auf und ab' der Parteiaktivitäten seit Anfang 1929 gelungen ist, dank eines zusammenhängenden Rahmens von Themen und deren geschickter Einbindung in identity, injustice und agency frames, spezifische political opportunities in geeigneter Weise in Sinnmuster zu integrieren und als zentrale Probleme für den Bewegungserfolg operativ und effektiv zu nutzen. Diese framing-Leistung ist der NSDAP in ihrer Durchbruchsphase offensichtlich mit eindrucksvollem Erfolg gelungen und hat ihren Aufstieg zur Macht zumindest erleichtert." (Autorenreferat)"Following insights of social movement theory, this paper looks at movement cycles during the initial development of the NSDAP in Munich between 1925 and 1930. The paper explores the different framing strategies the party employed in trying to make efficient use of opportunity structures in the political discourse of the late 1920s, for the mobilizations of resources and popular support. It is argued that changes in framing strategies after 1928 provided an important ingredient leading to the party's political breakthrough with the national elections of September 1930. Based on a content analysis of the official party newspaper, Völkischer Beobachter, the topics of political events and speeches the NSDAP organized in Munich between 1925 and 1930 are analyzed. The results show that, after a period of political difficulties in 1927-1928, the NSDAP managed to achieve a coherent set of themes around economic and political issues that had been characteristically absent in previous periods. Specifically, evidence is found that from 1929 onwards, the party managed to integrate an injustice frame with an identity frame and an agency frame to forge a politically powerful and forward-looking message that may have facilitated both its acceptance among broader segments of the population, and its ultimate rise to power." (author's abstract

    Going underground: Resort to terrorism in mass mobilization dissident campaigns

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    © The Author(s) 2018. When and why do groups participating in mass dissent choose to initiate terrorist campaigns? I argue that groups involved in civil wars and mass civil resistance might face similar organizational pressures, which encourage the initiation of terrorism due to higher tactical effectiveness. Internal organizational pressure might depend on leaders’ expectations of a decline in followers’ commitment with protracted use of mass tactics. This is likely to motivate leaders to initiate terrorist campaigns to secure organizational survival. External organizational pressures might depend on increasing dissident campaigns’ fragmentation. This intensifies competition making leaders more likely to initiate terrorism so as to establish themselves at the forefront of their movements. The findings provide empirical support consistent with my claims and indicate no significant difference between civil wars and mass civil resistance movements with regards to these effects. Contrary to the common idea that the use of conventional violence should entail a higher willingness to engage in illegal violence against non-combatants, this finding suggests that conflict dynamics affect the decision to initiate terrorism and that terrorist campaigns have a coherent strategic logic across different types of mass dissent.Economic and Social Research Council (1511095
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