22 research outputs found

    Determinanten der Wahrnehmung sozialer Konflikte. Objektive und subjektive Faktoren im Ländervergleich

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    Seit rund drei Jahrzehnten verzeichnen zahlreiche OECD-Länder wieder eine wachsende sozio-ökonomische Ungleichheit, und vormalige Mittelschichtgesellschaften geraten zunehmend unter Druck. In der Konsequenz mag auch die Wahrnehmung vertikaler sozialer Konflikte wieder an Bedeutung gewinnen. Unter Nutzung von Individualdaten des International Social Survey Programme 2009 sowie geeigneter Ländervariablen wird in diesem Beitrag ein Vergleich objektiver und subjektiver Determinanten der Wahrnehmung sozialer Konflikte vorgenommen. Die Befunde von Mehrebenenanalysen auf der Basis von 27 OECD-Ländern zeigen, dass von aggregierten subjektiven Stratifikationsvorstellungen eine eigenständige Erklärungskraft ausgeht, welche die Wirkmächtigkeit objektiver Ländervariablen dominiert

    Manche denken darüber nach, andere nicht, aber alle müssen mit Zeit leben: Zeiterleben, Zeitdenken und Zeithandeln als Schlüsselelemente alltäglicher Lebensführung

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    "Die Auseinandersetzung mit zeitthematischen Abhandlungen sozialwissenschaftlicher Provenienz führt zu dem Eindruck, dass wir in einer Zeit der Beschleunigung - ja: in einer Beschleunigungsgesellschaft - leben und dass Beschleunigung ein wesentlicher Aspekt von Modernisierung ist. Derartige Gegenwartsdiagnosen entstammen jedoch überwiegend theoretischen Überlegungen; systematische empirische Studien hierzu sind hingegen rar. Mit diesem Beitrag ist die Absicht verbunden, die Lücke zwischen theoretischer Analyse und empirischer Untersuchung zu schließen. Forschungsleitend ist die Frage, wie sich Beschleunigung auf die alltägliche Lebensführung und den Lebenslauf von erwerbstätigen Erwachsenen, deren Zeit a priori vergleichsweise knapp bemessen ist, auswirkt. Auf der Grundlage einer Studie, die einem Mixed-Methods-Design folgt, werden vier empirisch konstituierte Typen des Zeiterlebens, Zeitdenkens und Zeithandelns vorgestellt: (1) der reflektierende Zeitgestresste, (2) der egozentrische Zeitsensible, (3) der zufriedene Zeitstrategielose und (4) der robuste Zeitpragmatiker. Diese Typologie lässt erkennen, dass sich Menschen - auch in der Beschleunigungsgesellschaft - in ihrer Weise, Zeit zu erleben, über Zeit nachzudenken und mit Zeit handelnd umzugehen, deutlich unterscheiden. Theorien historischer Beschleunigung, die auf der Makroebene formuliert werden, sollten diese bedeutsamen Unterschiede auf der Mikroebene berücksichtigen. Darüber hinaus wird deutlich, dass ein hoher Grad an Zeitreflexion und (in konventioneller Weise verstandene) Zeitkompetenz nicht notwendigerweise das Leben eines guten Lebens' erleichtern. Die Studie trägt somit zur Stärkung der Verbindung von Zeit- und Lebenslaufsoziologie bei." (Autorenreferat)"Social scientific treatises on time create the impression that we are living in an era of acceleration - if not in an accelerated society - and that acceleration is a crucial aspect of modernization. Yet, such diagnoses are primarily based on theoretical considerations whereas systematic empirical studies are rare. This article aims to bridge the gap between theoretical analysis and empirical investigation. The central research question explores how acceleration impacts on the everyday lives and life courses of employed adults whose time is a priori comparatively restricted. On the basis of findings from a study using a mixed methods design, four types of time experience, time concept and time management are presented: (1) the stressed and reflective type, (2) the egocentric and sensitive type, (3) the contented type without strategy, and (4) the robust and pragmatic type. This typology indicates that people - even in the accelerated society - differ strongly in the ways they experience, think about, and deal with time. Theories claiming a historical acceleration at the macro-level must pay attention to these considerable differences at the micro-level. Moreover, it becomes clear that high degrees of time reflexivity and time competence (in a conventional manner) do not necessarily facilitate living a 'good life'. This study thus contributes to enhancing the linkage between the sociology of time and life course sociology." (author's abstract

    "Times of life in times of change": sociological perspectives on time and the life course

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    Gesellschaft mit beschränktem Zugang? Inklusionsprofile in peripheren ländlichen Räumen

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    "Der soziologische Blick richtet sich wieder in zunehmendem Maße auf benachteiligte periphere ländliche Räume, deren ökonomische und infrastrukturelle Entwicklungen nicht mit der allgemeinen Entwicklung mitgezogen sind und auf diese Weise dem normativ begründeten territorialen Gleichheitspostulat zuwiderlaufen. Zur näheren Analyse dieser Form der regionalen Ungleichheit wählen wir das Konzept der Inklusionsprofile als eine differenzierungstheoretische Perspektive, die die Einbindung von Bewohnern peripherer ländlicher Regionen in verschiedene Lebensbereiche untersucht. Anhand der Darstellung typischer Inklusionsprofile - von Bewohnern peripherer ländlicher Regionen im Vergleich zu Bewohnern von Ballungsräumen sowie zur Gesamtbevölkerung - möchten wir einen Beitrag zur Re- Thematisierung der Problematik des Stadt-Land-Gefälles leisten. Zu den Fragen, die wir im Plenum beantworten möchten, zählen die folgenden: Wie stellen sich regionale Disparitäten in Form teilsystemischer Inklusionsprofile dar? Treffen die negativen Folgen regionaler Disparitäten vielleicht lediglich bestimmte soziale Gruppen? Wie stark ist die Determinationskraft der Region im Hinblick auf die Inklusionsprofile und im Vergleich zu anderen Merkmalen sozialer Lage? " (Autorenreferat

    Akademische Karrierewege

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    Mobilität gilt allgemein aber insbesondere in der Wissenschaft als Qualifizierungsmerkmal, dessen Relevanz durch strukturelle Beschäftigungsbedingungen unterstrichen und durch mit Ortswechseln verbundenen sozialen Aufstiegen indiziert wird. In dem Beitrag werden Karrieredynamiken thematisiert, die im Feld der Wissenschaft mit individuellen, sozialen und strukturellen Einflussfaktoren in Verbindung stehen. Hier fragen wir nach dem Zusammenhang von räumlicher und sozialer (Im-)Mobilität und deren Wirkungsgeflechten. Dabei verstehen wir räumliche Mobilität nicht nur als positiv konnotierte Optionensteigerung, sondern legen den Blickwinkel zugleich darauf, inwiefern auch soziale Ungleichheiten entstehen oder verfestigt werden können. Dazu werden konzeptionelle Überlegungen auf Basis eines fortgeschrittenen Projektvorhabens vorgestellt sowie Einblicke in die geplante methodische Umsetzung gegeben

    "Times of life in times of change": soziologische Perspektiven zu Zeit und Lebenslauf

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    Thema des Sonderbandes sind die Zusammenhänge von Zeit und Lebenslauf. Die Grundkategorie der Zeit spielt in der Lebenslaufsoziologie eine entscheidende Rolle, bleibt jedoch oft implizit und theoretisch wenig durchdrungen. Demgegenüber interessiert sich die Zeitsoziologie in hohem Maße für die Zusammenhänge von "historischer Zeit" und "biografischer Zeit", hat sich bisher aber kaum etwa der konzeptuellen Reflexion zeitlich definierter Lebenslaufkategorien angenommen. Indes sind die Grundlagen für einen konstruktiven Dialog tragfähig: Zeit- und Lebenslaufsoziologie eint nicht nur eine genuin dynamische Sicht, ein prozesshaftes Verständnis der sozialen Wirklichkeit. Sie teilen auch die "integrative" Perspektive, d. h. einen metatheoretischen Standpunkt, der die alten Dualismen der Sozialtheorie zu überwinden sucht, indem eine analytische Sowohl-als-auch-Position eingenommen wird: Sowohl Handeln als auch Strukturen, sowohl objektive Bedingungen als auch subjektive Prozesse, sowohl Makro- als auch Mikroebene werden in beiden Forschungsfeldern nicht als Widersprüche problematisiert, sondern in ihren Zusammenhängen analysiert. Prozessualität und Integrativität sind folglich zwei wesentliche verbindende Merkmale von Lebenslauf- und Zeitsoziologie. Vor diesem Hintergrund werden die Beiträge des Bandes dargestellt. (ICF2

    Zeiterleben und Zeithandeln Erwerbstätiger

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    Die vorliegende zeitsoziologische Veröffentlichung ist der empirisch zu beantwortenden Frage, wie Erwerbstätige Zeit erleben und wie sie mit Zeit umgehen, gewidmet. Neben diesem inhaltlichen Ziel wird auch ein methodologisches Ziel verfolgt: Es wird der Nutzen der - immer noch vergleichsweise selten praktizierten - Integration quantitativer und qualitativer Erhebungs- und Auswertungsverfahren belegt; in Anlehnung an das Verfahren der Typologischen Analyse nach Udo Kuckartz wird eine Typologie des Zeiterlebens und Zeithandelns Erwerbstätiger entwickelt. Während die theoriegeleitete Auseinandersetzung mit der Zeitthematik den Eindruck hinterlässt, dass Erwerbstätige in einer Welt leben, die ihnen in zeitlicher Hinsicht viel abverlangt, sodass Probleme im Umgang mit der Zeit nahezu zwangsläufig auftreten, führen empirische Befunde zu einem differenzierteren Bild: Die Klassifikation ergibt vier verschiedene Zeittypen, die deutlich unterschiedliche Grade der Zeitproblematik aufweisen

    “Der perfekte Zeitmanager“ – und warum es ihn so selten gibt. Soziologische Betrachtungen der Methoden und Techniken des Zeitmanagements

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    Der Beitrag ist dem boomenden Zeitmanagement gewidmet. Warum erfreut es sich insbesondere unter erwerbstätigen Erwachsenen so großer Beliebtheit Was versprechen die Methoden und Techniken des Zeitmanagements – und was können sie halten Eine systematische Gegenüberstellung der in der Ratgeberliteratur thematisierten Probleme und Lösungen im Umgang mit Zeit deckt eine verfängliche Neigung zur Individualisierung typischer Zeitkonflikte auf und führt zu der Feststellung, dass das Gros der Ratgeber folglich auf individuelle Handlungsentscheidungen fokussiert und den sozialen Charakter von Zeit weitgehend ausblendet. Dies wiederum erklärt, warum es “den perfekten Zeitmanager“ so selten gibt – was auch anhand einer empirischen Typologie der Zeit(nicht)manager deutlich wird. Abstract The article deals with the booming issue of time management. Why does it enjoy great popularity, particularly among employed adults What do methods and techniques of time management promise – and do they keep these promises A systematic comparison of problems and solutions in dealing with time, which are addressed by time management manuals, reveals a tricky inclination to individualise typical time conflicts. It comes to the finding that the majority of how-to manuals therefore focuses on individual decision-makings while widely ignoring the social character of time. This in turn explains why perfect time managers are hardly found – which is also conveyed by an empirical typology of time (non)managers

    Conflict perceptions across 27 OECD countries: the roles of socioeconomic inequality and collective stratification beliefs

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    Socioeconomic inequality and conflicts regarding distributional issues have resurfaced in many OECD countries over the past three decades. Whereas most research has focused on the objective determinants of perceived social conflicts, we contribute a new facet to this discussion by assessing the relevance of collective stratification beliefs as an independent driver of vertical conflict perceptions. After formulating theoretical positions that give precedence to two factors in explaining the perceptions of social conflicts - objective inequality and the collective stratification belief - we use individual-level data from the 2009 International Social Survey Programme, along with suitable country-level indicators to evaluate both hypotheses. Amid the diverse collective stratification beliefs, we focus on the role of an egalitarian (middle-) class imagery. We are particularly interested in the extent to which such a class imagery can mediate the relationship between socioeconomic inequality and individual conflict perceptions. The results of our multilevel analyses of 27 OECD countries indicate that an egalitarian (middle-) class imagery held by a certain share of a country’s population constitutes a distinct dimension of reality and clearly dominates country-level objective inequality in the explanation of individually perceived social conflicts

    Lebensverlauf

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    Diewald M. Lebensverlauf. In: Mau S, Schöneck NM, eds. Handwörterbuch zur Gesellschaft Deuschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften; In Press
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