89 research outputs found

    Determinanten von Bildungsdifferenzen in Deutschland. Lehren und Grenzen der PISA-Studie

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    Die PISA-Studien haben zu einer intensiven Bildungsdebatte beigetragen. In Deutschland werden Bildungsdifferenzen häufig singulär durch Bildungspolitik oder durch soziale Ungleichheit erklärt. Anhand von PISA-Daten (2006) werden Determinanten des Bildungsniveaus und ihre relative Erklärungskraft analysiert. Es wird gezeigt, dass Migrationshintergrund, soziale Schicht, Schüler-Lehrkräfte-Verhältnis und regionale Faktoren das Kompetenzniveau beeinflussen, wobei ein Interaktionseffekt von Migration und Schicht die Wirkung verstärkt. (DIPF/Orig.)The PISA-studies have immensely affected the education debate. Educational differences within Germany are often singularly explained by education policy or social inequality. The study analyses determinants of educational success by PISA-data (2006). The results show that migration background, social class, student-teacher-ratio and regional factors have an impact on students’ competence. The interaction of migration and social inequality increases the effect. (DIPF/Orig.

    Fertility declines near the end of the COVID-19 pandemic: Evidence of the 2022 birth declines in Germany and Sweden

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    Following the onset of the COVID-19 pandemic, several countries faced short-term fertility declines in 2020 and 2021, a development which did not materialize in Scandinavian and German-speaking countries. However, more recent birth statistics show a steep fertility decline in the aftermath of the pandemic in 2022. We aim to provide data on the unexpected birth decline in 2022 in Germany and Sweden and relate these data to pandemic-related contextual developments which could have influenced the post-pandemic fertility development. We rely on monthly birth statistics and present seasonally adjusted monthly Total Fertility Rates (TFR) for Germany and Sweden. We relate the nine-months lagged fertility rates to contextual developments regarding COVID-19 mortality and morbidity, unemployment rates, and COVID-19 vaccinations. The seasonally adjusted monthly TFR of Germany dropped from 1.5-1.6 in 2021 to 1.3-1.4 in 2022, a decline of about 14%. In Sweden, the corresponding TFR dropped from about 1.7 in 2021 to 1.5-1.6 in 2022, a decline of almost 10%. There is no association of the fertility trends with changes in unemployment, infection rates, or COVID-19 deaths. However, there is a strong association between the onset of vaccination programmes and the fertility decline nine months after of this onset. The fertility decline in the first months of 2022 in Germany and Sweden is remarkable. Common explanations of fertility change during the pandemic do not apply in its aftermath. The association between the onset of mass vaccinations and subsequent fertility decline indicates that people adjusted their behaviour to get vaccinated before becoming pregnant, as societies were opening up with post-pandemic life conditions. Our study provides novel information on fertility declines in countries previously not affected by any COVID-19 baby bust. We provide a first appraisal of the COVID-19-fertility nexus in the immediate aftermath of the pandemic

    Impact of Regional Factors on Cohort Fertility: New Estimations at the District Level in Germany

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    "Incorporating the regional context into fertility research has a long standing tradition. However, in Germany, fertility data at the district level only exist for period total fertility rates (TFR), but not for cohort total fertility rates (CTFR). Based on the 2011 census and birth statistics, we estimate the CTFR at the district level and analyse factors influencing their variation. First, we estimate the CTFR for the 1969-72 cohorts in all 402 German districts. The estimated CTFR differ strongly across German districts ranging between 1.05 and 2.01. Further, the estimated CTFR differ substantially from the known TFR values. This is mainly due to biases in the tempo component of the TFR, which are crucial in East German districts, university cities and in urban-rural comparisons. Therefore, the estimated CTFR allow for a better assessment of fertility differences across districts. Second, we analyse the differences in the newly estimated CTFR employing regression models. Composition effects such as a low proportion of highly educated women, a high share of Catholics or immigrants are significantly associated with higher CTFR in West German districts. However, regional opportunities are also important: A low population density, the availability of relatively spacious dwellings, a surplus of males, a small service sector and low unemployment rates are associated with higher fertility. Overall the analyses show regional factors are highly relevant for fertility." (author's abstract). This article contains supplementary material in the form of an online appendix: http://dx.doi.org/10.12765/CPoS-2017-08e

    Folgen der dauerhaft niedrigen Fertilität in Deutschland. Demografische Projektionen und Konsequenzen für unterschiedliche Politikfelder

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    Deutschland ist länger als alle anderen Länder der Welt ein „Low-Fertility“-Land, seit vier Jahrzehnten liegt die Total Fertility Rate unterhalb von 1,5. Als „Pionier“ in dieser Entwicklung lassen sich anhand einer Fallstudie Deutschlands die Folgen eines langfristigen Geburtenrückgangs analysieren. Dieser Rückgang ist in Deutschland zunehmend auch ein Megathema in Politik und Wissenschaft, da die Folgen sich auf mehrere Politikbereiche auswirken und teilweise bereits deutlich sichtbar sind. Allerdings werden diese Folgen völlig unterschiedlich eingeschätzt – zum einen in ihrer Vehemenz und danach, ob die Alterung oder die Schrumpfung das größere Problem ist. Nach beiden Prozessen differenziert, verbindet der Beitrag die demografische Analyse mit der politikwissenschaftlichen Bewertung der Folgen für die Politikfelder Rente, Gesundheit, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Kultur, Europäische Union, Internationale Beziehungen sowie den Parteienwettbewerb.Die Folgen sind für alle diese Politikfelder gravierend, teilweise ambivalent, aber in der Summe negativ. Der Zeitpunkt der Folgen und die politischen Möglichkeiten damit umzugehen unterscheiden sich zwischen den Politikfeldern erheblich. Alterung ist ein größeres Problem als die Schrumpfung, da die vehementen Altersstruktureffekte für die Sozialversicherungen bis 2040 die meisten Deutschen betreffen und unabwendbar sind. Anders die Folgen der Schrumpfung, denn sie sind demografisch noch abwendbar und beträfen nicht alle Einwohner negativ. Bei einem Bevölkerungsrückgang muss man zwischen individueller und staatlicher Ebene differenzieren: Die Auswirkungen auf den Staat sind durch einen Rückgang an internationalem Einfluss und Macht, insbesondere in der Europäischen Union, negativ. Die Studie zeigt aber auch, dass die langfristigen Folgen des Geburtenrückgangs für den politischen Wettbewerb, die Kultur, den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft nicht negativ sein müssen, wenn entsprechende Politikmaßnahmen erfolgen. Die Analyse identifiziert demografische und politische Stellschrauben für die Zukunft. Die Befunde dieser Fallstudie sind auch für andere Low-Fertility-Länder relevant, die einige Jahre später mit ähnlichen Prozessen konfrontiert sind.The English translation of this article is available in Vol 40, No 2 (2015). Deutschland ist länger als alle anderen Länder der Welt ein „Low-Fertility“-Land, seit vier Jahrzehnten liegt die Total Fertility Rate unterhalb von 1,5. Als „Pionier“ in dieser Entwicklung lassen sich anhand einer Fallstudie Deutschlands die Folgen eines langfristigen Geburtenrückgangs analysieren. Dieser Rückgang ist in Deutschland zunehmend auch ein Megathema in Politik und Wissenschaft, da die Folgen sich auf mehrere Politikbereiche auswirken und teilweise bereits deutlich sichtbar sind. Allerdings werden diese Folgen völlig unterschiedlich eingeschätzt – zum einen in ihrer Vehemenz und danach, ob die Alterung oder die Schrumpfung das größere Problem ist. Nach beiden Prozessen differenziert, verbindet der Beitrag die demografische Analyse mit der politikwissenschaftlichen Bewertung der Folgen für die Politikfelder Rente, Gesundheit, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Kultur, Europäische Union, Internationale Beziehungen sowie den Parteienwettbewerb. Die Folgen sind für alle diese Politikfelder gravierend, teilweise ambivalent, aber in der Summe negativ. Der Zeitpunkt der Folgen und die politischen Möglichkeiten damit umzugehen unterscheiden sich zwischen den Politikfeldern erheblich. Alterung ist ein größeres Problem als die Schrumpfung, da die vehementen Altersstruktureffekte für die Sozialversicherungen bis 2040 die meisten Deutschen betreffen und unabwendbar sind. Anders die Folgen der Schrumpfung, denn sie sind demografisch noch abwendbar und beträfen nicht alle Einwohner negativ. Bei einem Bevölkerungsrückgang muss man zwischen individueller und staatlicher Ebene differenzieren: Die Auswirkungen auf den Staat sind durch einen Rückgang an internationalem Einfluss und Macht, insbesondere in der Europäischen Union, negativ. Die Studie zeigt aber auch, dass die langfristigen Folgen des Geburtenrückgangs für den politischen Wettbewerb, die Kultur, den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft nicht negativ sein müssen, wenn entsprechende Politikmaßnahmen erfolgen. Die Analyse identifiziert demografische und politische Stellschrauben für die Zukunft. Die Befunde dieser Fallstudie sind auch für andere Low-Fertility-Länder relevant, die einige Jahre später mit ähnlichen Prozessen konfrontiert sind

    Geburtenrückgang und Familienpolitik

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    "Der Geburtenrückgang hat alle Industrieländer erfasst, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß. Die Auswirkungen für die sozialen Sicherungssysteme, Wirtschaft und Staat sind von immenser Tragweite. Ob Familienpolitik die Geburtenrate beeinflussen kann, ist bisher umstritten. Angesichts der internationalen Gemeinsamkeit des Phänomens und der Länderunterschiede steht die Wissenschaft vor der Herausforderung einer integrierenden Erklärung, die auch den vielfältigen Entwicklungen seit 1970 gerecht wird. Der Autor untersucht die Ursachen des Geburtenrückgangs in neuartig breiter Dimension: 28 Länder werden über vier Jahrzehnte und anhand von 51 Faktoren analysiert. Es wird eine Erklärung entworfen, die ökonomische, gesellschaftliche, technische und politische Faktoren berücksichtigt und für den Beginn des Geburtenrückgangs und die heutige Ländervariation unterschiedliche Wirkmechanismen anführt. Die Makrostudie belegt einen erheblichen Einfluss der Familienpolitik und zeigt, welche Kontextbedingungen dabei wichtig sind. Die identifizierten politischen Maßnahmen können gleichzeitig die Lebensperspektiven für Familien verbessern und zur demografischen Nachhaltigkeit beitragen.

    Die fünf Ziele des Elterngelds im Spannungsfeld von Politik, Medien und Wissenschaft

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    "Der Diskurs über das 2007 eingeführte Elterngeld und dessen politische Legitimation hängen eng mit der Wirkung auf bestimmte Ziele zusammen. Welche primären Ziele das Elterngeld hat, wird in den Sphären Politik, Medien und Wissenschaft unterschiedlich beantwortet. Der Beitrag zeigt die jeweils charakteristischen Merkmale der Elterngeld-Diskurse in diesen Bereichen und durch welche Mechanismen diese wechselseitig verknüpft sind. Empirische Grundlage ist eine Frequenz- und Valenzanalyse von Zeitungsartikeln für 2004 bis 2012, die mit einer Inhaltsanalyse parlamentarischer Dokumente kombiniert wird. Die Analysen belegen, dass das Elterngeld in allen drei Sphären fünf Zieldimensionen hat. Sie verdeutlichen, dass die Definition von Zielen des Elterngelds der Schlüssel zum Verständnis der Diskurse und der Bewertung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes (BEEG) in der Öffentlichkeit ist. Basierend auf Regressionsanalysen sind der Anlass der Berichterstattung und die Summe der attribuierten Ziele zentrale Faktoren für die Valenz von Zeitungsartikeln. Demnach ist für die Politik eine Kommunikationsstrategie vielversprechend, die den Fünfklang an Zielen betont." (Autorenreferat)"In Germany, the discourse about the incomerelated parental leave policy introduced in 2007 and its legitimisation strongly depends on its effects in the context of certain goals. However, the question of which goals the parental leave policy actually has, is answered controversially in the arenas of politics, media and science. This article shows the characteristics of the different discourses about the parental leave policy in these arenas and the mechanisms behind their interaction. Empirically, frequency analyses and valency analyses of newspapers between 2004 and 2012 are carried out which are combined with content analyses of documents of the German Federal Parliament. The analyses confirm that the different goals can be categorised into five groups. The results show that the definition of goals is the key for understanding the discourses and the public judgement of the parental leave policy. OLS regressions show that the main factors for a positive or negative disposition in the media are the initial reason for the article and the number of considered goals. Hence, for politicians, a communication strategy stressing all five goals is promising." (author's abstract

    Familienpolitik und Geburtenrate. Ein internationaler Vergleich

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    Diese Studie analysiert den Zusammenhang von Familienpolitik und Fertilität im internationalen Vergleich auf der Makroebene und versucht durch ein räumlich und zeitlich neuartig breites Forschungsdesign – berücksichtigt sind 28 OECD-Länder über vier Jahrzehnte – Gesetzmäßigkeiten aufzudecken. Hierbei bestätigt diese Studie einen robusten Einfluss von Zeit-, Infrastruktur- und Transferleistungspolitik auf die Geburtenrate, weist aber gleichzeitig auf Kontextgebundenheit, Interaktionseffekte und Timelags (Zeitverzögerung) dieser Wirkung hin

    Changes in personal attitudes and perceived public opinions towards external childcare

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    This study investigates how the transition to parenthood relates to changes in personal attitudes and perceived public opinion towards external childcare for children under three. We use German panel data which capture cultural perceptions such as individual attitudes and perceived public opinions regarding day care for under threes. We analyze how both variables change during the family formation phase using panel regressions with linear between-within (hybrid) models. The findings suggest that cultural perceptions are strongly influenced by life course events. After their first child is born, parents are less skeptical of day care for under threes; however, we found no systematic changes in perceived public opinion. The results show an increasing gap between personal attitudes of parents and their perception of public opinion regarding childcare acceptance. These diverging views point to a conflict between the wish to use external childcare and societal expectations, which has strong implications for gender equality

    Kinderlosigkeit in Deutschland: wie interagieren Bildung, Wohnort, Migrationshintergrund, Erwerbstätigkeit und Kohorte?

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    "Kinderlosigkeit ist ein Phänomen, das in Deutschland besonders ausgeprägt ist. Bisherige Studien zeigen gruppenspezifische Unterschiede, jedoch ist das Zusammenspiel der Faktoren noch wenig erforscht. Diese Forschungslücke versucht der vorliegende Beitrag auf Basis von Dendrogrammanalysen und logistischen Regressionsanalysen mit Daten des Mikrozensus 2012 für Frauen der Jahrgänge 1950-1969 zu schließen. Die multivariaten Befunde zeigen, dass urbaner Wohnort, hoher Bildungsabschluss, kein Migrationshintergrund, keine Ehe und Vollzeiterwerbstätigkeit die Wahrscheinlichkeit von Kinderlosigkeit erheblich erhöhen und sich wechselseitig verstärken, während die Effekte pekuniärer Faktoren wegfallen. Drei Gruppendifferenzierungen sind bemerkenswert: Die geringe Kinderlosigkeit bei niedriger Bildung beruht überwiegend auf dem Effekt von Frauen mit Migrationshintergrund. Der Urbanisierungseffekt betrifft nur Frauen ohne Migrationshintergrund. Der ansteigende Trend von Kinderlosigkeit ist bei Akademikerinnen gestoppt - auf hohem Niveau: Eine Akademikerin in einer westdeutschen Großstadt ohne Migrationshintergrund ist zu 38% kinderlos, wenn sie Vollzeit arbeitet zu 51%. In Westdeutschland schreitet die Polarisierung zwischen Mutterschaft und Karriere weiter voran: Mutterschaft hat oft die Konsequenz einer dauerhaft geringen Teilhabe am Arbeitsmarkt. Umgekehrt führen die gewachsenen Optionen bezüglich Beruf, Partnerwahl und Freizeit häufig zu Kinderlosigkeit." (Autorenreferat)"Childlessness is a widespread phenomenon in Germany. Previous studies show considerable variation in different population groups; the interaction of different factors is, however, largely unexplored. This article aims to fill this research gap by both dendrogram analyses and by estimating logistic regression analyses for women in the cohorts 1950-1969 based on Microcensus data from 2012. Multivariate results reveal that an urban place of residence, high education, no migration background, no marriage, and full-time employment largely increase the probability of childlessness. These factors cumulatively interact with each other, while the effects of pecuniary variables rather decrease. Three group-specific differentiations are remarkable: The low childlessness rate of women with low education is predominantly based on the effect of migrants. The effect of urbanisation does not apply to women with a migration background. The trend of increasing childlessness among highly educated women has stopped - at a high level: The childlessness rate of highly educated women without migration background in western German cities amounts to 38%, with a full time occupation it even rises to 51%. For western Germany, this paper shows an increasing polarisation between motherhood and career: For many women, motherhood is accompanied by a permanently reduced participation in the labour market. Conversely, the growing new opportunities regarding occupation, relationships and leisure often end in permanent childlessness." (author's abstract

    Talsohle bei Akademikerinnen durchschritten? Kinderzahl und Kinderlosigkeit in Deutschland nach Bildungs- und Berufsgruppen

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    Die niedrige Kinderzahl und die hohe Kinderlosigkeit von Akademikerinnen sind ein markantes Phänomen der westdeutschen Geburtenentwicklung. Nicht nur in der Forschung, sondern auch in den Medien wurde dieser Aspekt häufig thematisiert. Seit der Sondererhebung des Mikrozensus 2008 hat sich die Datenlage zur Kinderlosigkeit zwar deutlich verbessert, jedoch lässt sich die Entwicklung der Kinderzahl nach Bildungsunterschieden gerade für jüngere Kohorten damit weniger erfassen. Wie entwickelt sich die Geburtenrate von Akademikerinnen in Deutschland? Setzt sich der Rückgang fort oder ist eine Trendwende in Sicht? Wie unterscheiden sich dabei West- und Ostdeutschland? Diese Fragestellungen sind aktuell von Interesse, da sich durch den Ausbau der Kinderbetreuung, das Elterngeld und die Bemühung der Arbeitgeber nach weiblichen Fachkräften die Rahmenbedingungen speziell für Akademikerinnen verändert haben. Der Beitrag zeigt die Geburtenentwicklung von Akademikerinnen und einzelnen Berufsgruppen seit den 1970er Jahren mit besonderem Schwerpunkt auf den aktuellsten Entwicklungen. Durch ein neues Schätzmodell (CFR34+), das die endgültige Kinderzahl 34-jähriger Frauen auf Basis altersspezifischer Fertilitätsraten hochrechnet, lassen sich auf neuartige Weise aktuelle demografische Entwicklungen bei Akademikerinnen zeigen. Datenbasis sind die Mikrozensen von 1973 bis 2011. Das zentrale Ergebnis ist, dass der Geburtenrückgang bei Akademikerinnen in West- und Ostdeutschland gestoppt ist. Dabei sind sogar kleine Anzeichen eines Anstiegs der Kohortengeburtenrate sichtbar. Diese Entwicklung beruht auf einem zunehmenden Recuperation-Effekt bei über 34-jährigen Akademikerinnen. Während in Ostdeutschland die Unterschiede zwischen Bildungsgruppen gering sind, liegt in Westdeutschland die Kinderzahl von Nichtakademikerinnen deutlich über der von Akademikerinnen. Zudem unterscheiden sich die Kinderzahlen erheblich zwischen den einzelnen Berufsgruppen. Die Befunde zeigen, dass sich hinter der Konstanz der zusammengefassten Geburtenrate (TFR) dynamische Veränderungen verbergen - mit zum Teil erheblicher politischer Brisanz. Sie zeigen, dass erhebliche Verschiebungen bei altersspezifischen Geburtenraten und innerhalb von Bildungsgruppen stattfinden, die frühzeitig auf mögliche Trendwenden der Geburtenentwicklung in Deutschland hindeuten können
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