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Book review- Nation on Board: Becoming Nigerian at Sea by Lynn Schler
Jochen Lingelbach recommends this book as an accessible labour history and a convincing bottom-up perspective on decolonisation
Twelve meditations on venture capital
publication-status: PublishedAuthor's draft isued as working paper 09/06 by University of Exeter Business School. Final version published in Venture capital: investment strategies, structures, and policies; ed. Douglas J. Cumming. Wiley, 2012. ISBN 9780470499146This paper reflects on the policy formation process in the burgeoning area of venture capital
finance. An important question is raised as to why so little extant academic research, of both rigor
and relevance, is employed in policy formation. The authors argue that the long term,
international and comparative perspective of the academic researcher is of increasing importance
in government. The gap between policy practice and academic empiricism is illustrated by
reference to contemporary policy interest in the creation of public/private (‘hybrid’) venture
capital funds. The rubric of 12 Meditations is employed as a device to communicate across the
academic/policy maker divide
Funktionelle Bedeutung von VCAM-1 und CD4+ T-Zellen fuer die Induktion einer protektiven Immunantwort bei der murinen Toxoplasmose
In der vorliegenden Arbeit wurde die Funktion des Zelladhaesionsmolekuels VCAM-1 (Vascular Cell Adhesion Molecule-1) bei der Toxoplasmose, und damit erstmals bei einer murinen Infektionskrankheit, analysiert. Dazu wurden VCAMflox/flox MxCre Maeuse verwendet, in denen das VCAM-1-Gen durch eine IFN-alpha induzierbare Cre loxP-abhaengige Deletion neonatal ausgeschaltet war. Dies fuehrte zu einer fehlenden Induktion von VCAM-1 auf den Endothelzellen zerebraler Blutgefaesse. Die konstitutive Expression von VCAM-1 auf dem Epithelzellen des Plexus choroideus und dem Ependym der Gehirnkammern war dagegen nicht betroffen. Die Resistenz gegen Toxoplasma gondii in VCAMflox/flox MxCre Maeusen war stark beeintraechtigt. So verstarben VCAM-1-defiziente Maeuse an einer chronischen Toxoplasma Enzephalitis (TE) aufgrund einer unzureichenden, zerebralen Erregerkontrolle. Entgegen der Erwartung war die Rekrutierung der Leukozyten unveraendert. Dagegen zeigten VCAMflox/flox MxCre Maeuse eine Reduktion in der Produktion T.gondii-spezifischer Antikoerper sowie in der Frequenz und im Aktivierungsstatus intrazerebraler, T.gondii-spezifischer T-Zellen. Auch die Makrophagen- und Mikrogliaaktivierung war deutlich verringert.
In dieser Arbeit wurde ausserdem die Rolle der CD4+ T-Zellen bei der Induktion einer T.gondii-spezifischen Immunantwort in CD4-depletierten, T.gondii-resistenten Maeusen, die keine CD4+ T-Zellen besitzen, untersucht. Als Vergleich dienten nicht-depletierte Kontrolltiere. Wurden CD4-depletierte Maeuse mit beta-Galaktosidase-exprimierenden Toxoplasmen infiziert, entwickelten sie eine nekrotisierende TE und verstarben bis zum Tag 28 nach Infektion, waehrend nicht-depletierte Tiere ueberlebten. Die Frequenz und der Aktivierungsstatus beta-Galaktosidase-spezifischer CD8+ T-Zellen war in CD4-depletierten, T.gondii-resistenten Maeusen nicht beeintraechtigt. Antigen-spezifische CD8+ T-Zellen der Milz und des Gehirns aus CD4-depletierten Tieren produzierten ausserdem IFN-gamma und TNF-alpha und waren zytotoxisch aktiv. Diese Funktionen der CD8+ T-Zellen waren in depletierten Maeusen im Gehirn jedoch geringfuegig reduziert. Die Aktivierung zerebraler Makrophagen und Mikroglia, die durch die MHC Kl. II-Expression und TNF-alpha Produktion ermittelt wurde, war in CD4-depletierten Maeusen nicht vermindert. Dagegen war die Produktion T.gondii-spezifischer Antikoerper im Serum CD4-depletierter Maeuse im Vergleich zur Kontrollgruppe stark reduziert. Im Liquor fuehrte die CD4-Depletion zum voelligen Verlust T.gondii-spezifischer IgG und IgM Antikoerper. Die Behandlung mit T.gondii-antikoerperhaltigem Immunserum konnte die Resistenz CD4-depletierter Maeuse gegen T.gondii verbessern und die Ueberlebensrate deutlich erhoehen.
Die funktionelle Bedeutung von CD4+ T-Zellen fuer die Induktion einer T.gondii-spezifischen Antikoerperantwort wurde auch in T.gondii-suszeptiblen, MHC Kl. II-defizienten Maeusen, denen konventionelle CD4+ T-Zellen fehlen, sowie in T.gondii-suszeptiblen, CD4-depletierten Maeusen nachgewiesen. Aehnlich wie in T.gondii-resistenten Maeusen, wiesen infizierte T.gondii-suszeptible Maeuse eine erheblich Reduktion der T.gondii-spezifischen Antikoerper auf. Durch die Behandlung mit T.gondii-spezifischen Antikoerpern von MHC Kl. II-defizienten Maeusen konnte die eingeschraenkte Resistenz temporaer ueberwunden werden. Im Gegensatz zur B-Zellantwort war die Induktion einer CD8+ T-Zellantwort in T.gondii-suszeptiblen Maeusen von CD4+ T-Zellen unabhaengig. Die Untersuchung von nicht-konventionellen, T.gondii-spezifischen CD4+ T-Zellen aus MHC Kl. II-defizienten Maeusen ergab, dass diese trotz der CD1-abhaengigen IFN-gamma Produktion, nicht zum Schutz gegen T.gondii beitragen. Ausserdem war sowohl die Induktion einer T.gondii-spezifischen Antikoerperantwort als auch die Induktion einer T.gondii-spezifischen CD8+ T-Zellantwort von nicht-konventionellen CD4+ T-Zellen unabhaengig.
In der vorliegenden Arbeit konnte nachgewiesen werden, dass VCAM-1 und CD4+ T-Zellen fuer die Kontrolle des intrazellulaeren Parasiten T.gondii von entscheidender Bedeutung sind. Waehrend VCAM-1 sowohl fuer die Induktion einer T.gondii-spezifischen Antikoerperantwort als auch fuer eine effektive T-Zellantwort und Makrophagen/Mikrogliaaktivierung verantwortlich ist, koennen andere Zelladhaesionsmolekuele die VCAM-1-abhaengige Rekrutierung ueber die zerebralen Blutgefaesse effektiv kompensieren. Auch die Funktion von CD4+ T-Zellen besteht darin eine T.gondii-spezifische Antikoerperantwort zu induzieren. Im Gegensatz zu VCAM-1 sind CD4+ T-Zellen an der Induktion einer T.gondii-spezifischen CD8+ T-Zellantwort nur unwesentlich beteiligt und spielen keine Rolle bei der Makrophagen- und Mikrogliaaktivierung
Plasmodium falciparum: Funktionelle Analyse von Proteinen des sekretorischen Transportweges in transfizierten Zellen
In erythrozytären Entwicklungsstadien von
Plasmodium falciparum werden Parasitenproteine zu verschiedenen
Kompartimenten innerhalb des Parasiten transportiert sowie in
die Wirtszelle exportiert und stehen in direktem Zusammenhang
mit der schweren klinischen Symptomatik der Malaria tropica.
Der Transport der meisten Parasitenproteine wird durch die
Gegenwart von Brefeldin A (BFA) inhibiert. Die Zielstruktur von
BFA ist die konservierte Sec7 Domäne der
Arf-Guanin-Nukleotid-Austauschfaktoren (Arf-Gef), die für die
Aktivierung von Arf (ADP-Ribosylierungsfaktor) und für die
Ausbildung von COP I-Transportvesikeln notwendig ist. Über
double cross-over Gen-Austausch in P. falciparum konnte in
dieser Arbeit gezeigt werden, dass eine Punktmutation innerhalb
der Sec7 Domäne ausreichend ist, um BFA-Resistenz der Parasiten
zu begründen. Es wurden Komplementations-Studien in der Hefe S.
cerevisiae durchgeführt, die einen intermediären Phänotyp
hervorbrachten und darauf hindeuten, dass das P. falciparum
Arf-Gef möglicherweise als GDP-GTP-Austausch-Protein in
ER-/Golgi-Transportprozessen funktioniert. In der Sec7 Region
des PfArf-Gef existiert eine ungewöhnlich lange
Einschubsequenz, deren Bedeutung in der Hefe und in silico
untersucht wurde. Exportierte Parasitenproteine, die
beispielsweise in die Kompartimente des Apikalkomplexes oder in
den Apikoplast transportiert werden, besitzen meist N-terminale
ER-Signalsequenzen, während viele der in die Wirtszelle
transportierten Proteine interne hydrophobe Regionen besitzen,
von denen angenommen wird, dass sie als
?ungewöhnliche? ER-Signalsequenzen fungieren
könnten. Die interne hydrophobe Region von PfGbp130
(glycophorine binding protein) und verkürzte Varianten dieses
Bereiches sowie die experimentell charakterisierte
Signalsequenz von Exp-1 wurden in der Hefe S. cerevisiae als
ER-Signalsequenzen getestet und erwiesen sich als nicht
funktionell. Möglicherweise existieren ungewöhnliche oder
verschiedene sekretorische Wege in P. falciparum, die in
heterologen Systemen nicht rekonstituiert werden können. In
dieser Arbeit wurden zwei Teilaspekte der sekretorischen
Prozesse in P. falciparum untersucht. Die Identifizierung und
molekulare Analyse weiterer Mediatormoleküle im
Proteintransport des Parasiten sind notwendig, um ein möglichst
komplettes Bild über die sekretorischen Abläufe entwerfen zu
können
Untersuchungen zur Topologie der Glycosylphosphatidylinositol-Biosynthese in Toxoplasma gondii
Toxoplasma gondii ist ein obligat intrazellulär lebendes, parasitisches Protozoon mit großer medizinischer Bedeutung vor allem in zwei Fällen: Zum einen bei Erstinfektion während einer Schwangerschaft, hier kann es zur Schädigung des Fötus kommen, zum anderen als opportunistischer Krankheitserreger bei immunsupprimierten Patienten (z. B. AIDS), hier kann eine Reaktivierung von Dauerstadien zum Tod führen. Einen Ansatzpunkt zur Bekämpfung der Parasiten stellt ein spezieller Stoffwechselweg dar, die Glycosylphosphatidylinositol- (GPI-) Biosynthese. GPIs bestehen aus einer konservierten hydrophilen Glycan-Grundstruktur, die durch Seitenketten modifiziert werden kann, und einem hydrophoben Inositol-Phospholipid. Wie bei einer Vielzahl anderer parasitärer Protozoen sind auch bei T. gondii die Hauptoberflächenproteine durch GPIs in der Zelloberfläche verankert, eine Blockierung der GPI-Biosynthese führt zum Absterben der Parasiten. Um bei therapeutischen Ansätzen jedoch nur die Parasiten zu bekämpfen und die in den Wirtszellen ebenfalls stattfindende GPI-Biosynthese nicht zu beeinflussen, sind detaillierte Kenntnisse über diesen Stoffwechselweg nötig.
Es wurde ein System aus permeabilisierten Tachyzoiten von T. gondii entwickelt und erstmals die Verteilung von GPI-Ankervorläufern und weiterer GPI-Biosyntheseintermediate über die Membran des endoplasmatischen Reticulums (ER) untersucht. Durch hypotone Behandlung wird die Zellmembran effektiv permeabilisiert, das ER bleibt bei dieser Behandlung intakt. Dieses System wurde genutzt, um GPIs mit verschiedenen radioaktiven Vorläufermolekülen (Zuckernukleotiden) zu markieren. Die von permeabilisierten Toxoplasmen gebildeten GPI-Intermediate wurden anhand spezifischer enzymatischer Behandlungen und chemischer Hydrolysen charakterisiert und mit bereits bekannten Daten verglichen. Dabei wurde festgestellt, daß die hydrophilen Komponenten der GPI-Intermediate mit den beschriebenen Strukturen übereinstimmen. Außerdem konnte in dieser Arbeit nachgewiesen werden, daß vor Einsetzen der Mannosylierungs-Schritte eine Acylierung am Inositol von GlcN-PI zu GlcN-(acyl)-PI erfolgt.
Anschließend an die radioaktive Markierung der Glycolipide wurde mit Hilfe des Enzyms PI-PLC, das zwischen hydrophilem und hydrophobem Anteil der GPIs spaltet, die Orientierung der GPI-Biosyntheseintermediate in der ER-Membran untersucht. Es konnte gezeigt werden, daß sowohl frühe, als auch höher glycosylierte Intermediate und sogar GPI-Ankervorläufer zum überwiegenden Teil eine cytoplasmatische Orientierung in der ER-Membran aufweisen. Im Zusammenhang mit transienter Acylierung des Inositolringes scheint ein mehrfacher Wechsel der verschiedenen Intermediate über die ER-Membran ("flip-flop") möglich. Erstmals konnte hier gezeigt werden, daß derart große GPI-Ankervorläufer mit einer zusätzlichen hydrophilen Seitenkette, bestehend aus N-Acetyl-Galactosamina1-4Glucose, eine Lipid-Doppelmembran überqueren
Das Kaufverhalten bei Ökokleidung : ein Ansatz auf Basis der Theorie des geplanten Verhaltens
Verfolgt man die mit viel Leidenschaft geführt Diskussion über den Umgang des Menschen mit der Natur, so sprechen zahlreiche Experten von einer immer mehr an Eigendynamik gewinnenden Vernichtung der Lebenswelt des Menschen durch den Menschen. Einen wesentlichen Anteil an dieser Aufzehrung der natürlichen Ressourcen haben die in entwickelten Industrienationen lebenden Individuen. Um eine ökologische Selbstzerstörung der Industriegesellschaft zu verhindern, müssen daher sowohl Unternehmen als auch Konsumenten im Rahmen ihrer Produktions- und Konsumprozesse einen eigenständigen Beitrag zum Schutz der natürlichen Umwelt leisten. Einen ersten Schritt in diese Richtung machten in den vergangenen Jahren zahlreiche Unternehmen durch die Herstellung umweltfreundlicher Produkte. Die Sinnhaftigkeit dieser Vorgehensweise wurde und wird durch die Ergebnisse vielfältiger Bevölkerungsumfragen (in Deutschland) genährt, die übereinstimmend eine zunehmende Sensibilisierung der Verbraucher für Umweltprobleme und deren Lösungen ausweisen. Recht eindrucksvoll verdeutlicht eine Studie des Bundesministeriums für Umwelt aus dem Jahre 1996 die Sensitivität der Deutschen gegenüber dem Schutz der Natur: Ca. 60% der Bürger aus Ost- und Westdeutschland stufen sich demnach als "umweltbewusst" ein. Obschon das hohe Umweltbewusstsein der Gesellschaft ein positives Konsumklima für die Nachfrage nach ökologischen Produkte schafft, zeigen die Absatzzahlen für diese Güter, daß die deutschen Konsumenten das bekundete hohe Umweltbewusstsein in Kauf und Konsum nicht zum Ausdruck bringen. Als ein besonders eindringliches Beispiel mag in Deutschland die Baubranche dienen. Der Marktanteil bauökologischer Produkte lag in diesem Sektor im Jahre 1996 bei unter 5%
Identifizierung neuer Kerndomänen assoziierter Proteine
Der Zellkern eukaryotischer Zellen zeichnet sich durch zahlreiche morphologisch sowie funktionell unterschiedliche Domänen aus, die als Kernkompartimente bezeichnet werden. Zu ihnen gehören u. a. der Nukleolus und die Promyelozytische Leukämie (PML) Protein Kerndomänen, die als dynamische subnukleäre Strukturen bei der Regulation des Zellzyklus, der Apoptose, der Transkription, der Tumorsuppression und der zellulären, antiviralen Antwort eine wichtige Bedeutung besitzen. Die Funktion sowie die Regulation der in Kerndomänen ablaufenden Prozesse sind gegenwärtig weitgehend nur unzureichend verstanden. Ziel dieser Dissertation war es, neue Kerndomänen-assoziierte Komponenten zu identifizieren und zu charakterisieren. Diese Studien sollten zu einem besseren Verständnis der Funktion von Kerndomänen beitragen.
Zu diesem Zweck wurden neue, nicht charakterisierte proteinkodierende Abschnitte von in Sequenzdatenbanken bis zu diesem Zeitpunkt nicht annotierten cDNAs an EYFP fusioniert, in humanen Zelllinien exprimiert und auf ihre subzelluläre Lokalisation analysiert. Zwei dieser neuen Proteine konnten aufgrund ihrer Lokalisation als neue Kerndomänen-assoziierte Komponenten identifiziert werden.
Bei einem der beiden Proteine, dem PAROT (PML-associated repressor of transcription)-Protein, handelt es sich um einen Repressor der Transkription, der eine N-terminale Repressordomäne, eine KRAB- (Krüppel associated box) Domäne, eine Linker-Domäne und eine C-terminale C2H2-Zinkfinger (ZNF)-Domäne zur DNA-Bindung, sowie drei Konsensus- Kernlokalisationssignale (NLS) besitzt. Anhand seiner Domänenstruktur konnte PAROT der ZNF91-Proteinfamilie der multiple-adjacent-KRAB-C2H2-Zinkfinger Proteine zugeordnet und das zugehörige Gen, ebenso wie die meisten anderen Mitglieder der ZNF91-Proteinfamilie, auf dem Chromosom 19p13.11 kartiert werden. Die PAROT mRNA konnte in verschiedenen menschlichen Geweben wie Skelettmuskel, Niere, Dickdarm und Gehirn als ein 4.4 kb Transkript nachgewiesen werden. Ektopisch exprimiertes PAROT-Protein lokalisiert in Kerndomänen und kann durch die PML-Isoform IV in PML-Kerndomänen rekrutiert werden. Weiterhin kolokalisiert es mit dem Korepressor TIF1b sowie mit Mitgliedern der Heterochromatin Protein 1 (HP1)-Proteinfamilie, was vermuten lässt, dass das PAROT-Protein, ähnlich wie andere KRAB-ZNF Repressoren, über die direkte Interaktion mit TIF1b die Genexpression reprimiert. Die Repression der Transkription durch das PAROT-Protein kann aufgrund der Rekrutierung durch die PML-Isoform PML IV in PML-Kerdomänen dosisabhängig aufgehoben werden. Somit handelt es sich bei PAROT um einen durch seine Assoziation mit PML-Kerndomänen regulierbaren Transkriptionsrepressor. Indirekte Immunfluoreszenzanalysen mit unterschiedlichen gegen das PAROT-Protein gerichteten Antikörpern zeigten unerwarteterweise eine Kolokalisation von PAROT mit Mitochondrien, was als Hinweis verstanden werden kann, dass PAROT nur auf bestimmte Stimuli hin in den Zellkern einwandert und seine Zielgene reprimiert.
Das zweite identifizierte Kerndomänenprotein, Nucleostatmin, besitzt zwei putative NLS, eine mögliche Nukleoluslokalisierungssequenz (NoLS) und ein RNA-Erkennungsmotiv (RRM), das dieses Protein als ein RNA-bindendes Protein klassifiziert. Nucleostatmin ist ein in Maus und Ratte konserviertes Protein und zeigt eine starke Sequenzhomologie zum Protein aus Maus und Ratte, die besonders in den Bereichen des RRM und der möglichen NoLS ausgeprägt sind. Ektopisch exprimiertes Nucleostatmin lokalisierte überwiegend im Nukleoplasma, war jedoch auch im Nukleolus nachweisbar. Endogenes Nucleostatmin Protein ist zusammen mit der DNA-abhängigen RNA Polymerase I und dem UBF Protein in fibrillären Zentren des Nukleolus lokalisiert. Wurde die DNA-abhängige RNA-Synthese der RNA Pol I durch AMD inhibiert, lokalisierte Nucleostatmin nicht mehr im Nukleolus, sondern war diffus im Nukleoplasma verteilt. Demnach übt Nucleostatmin möglicherweise eine Funktion auf transkriptioneller oder post-transkriptioneller Ebene der rRNA Transkription aus.
Zwei neue, unbekannte Kerndomänen-assoziierten Proteine konnten mithilfe dieses methodischen Lösungsansatzes identifiziert und charakterisiert wurden. Es stellte sich im Laufe dieser Arbeit heraus, dass dabei die Lokalisation der EYFP-Fusionsproteine nicht zwingend der des endogenen Proteins entspricht, was erstmals eine Schwachstelle dieses Ansatzes zur Identifizierung neuer Kerndomänenkomponenten aufzeigt. Dennoch bestätigte sich für PAROT als ersten Vertreter der KRAB-C2H2-Zinkfinger Proteinfamilie nachweislich eine PML-Kerndomänen Assoziation. Interessanterweise wurde auch ein weiteres KRAB-C2H2-Zinkfinger, KRIM1A, von PML IV in PML-Kerndomänen rekrutiert. Eine PML-Kerndomänen Assoziation von Nucleostatmin bleibt zu analysieren. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um ein neues RNA-bindendes, nukleoläres Protein, das eine noch unbekannte Funktion in der rRNA Transkription ausübt
Die biochemische Analyse des Plasmodium falciparum Zytoadhärenz Moleküls PfEmp1 zeigt einen potentiell neuen Mechanismus für die Insertion von Oberflächenproteinen in Membranen
Das 1995 entdeckte Plasmodium falciparum
Zytoadhärenz-Molekül PfEmp1 wird auf der Oberfläche von
infizierten Erythrozyten exponiert und ist ein wichtiger
Pathogenitätsfaktor in Malaria. PfEmp1-Proteine bilden eine
hoch-variable Antigenfamilie, die dem intraerythrozytären
Parasiten die Immunevasion ermöglicht. In der allgemeinen
Vorstellung wird PfEmp1, das eine zum C-Terminus proximale
hydrophobe Region besitzt, als Typ 1-Membranprotein
synthetisiert und als solches in die Erythrozytenmembran
sezerniert. Dieses Modell setzt einen
Protein-Sekretionsapparat, wie er in allen kernhaltigen
eukaryoten Zellen vorhanden ist, in der Wirtszelle voraus.
Erythrozyten sind jedoch weder zu der Synthese noch zu dem
Transport von Proteinen fähig. Dieses Problem wurde in dem
vorliegenden Projekt zum Anlass genommen, das Modell einer
genauen biochemischen Überprüfung zu unterziehen. Das Protein
konnte nach Behandlung von infizierten Erythrozyten mit dem
Sekretions-Inhibitor BFA im Parasiten akkumuliert werden und
ließ sich dort mit alkalischem Karbonatpuffer im Gegensatz zu
einem integralen Marker-Membranprotein extrahieren. Es wurde
ein Verfahren zur Untersuchung von Transportvesikeln
entwickelt, jedoch konnte die Assoziation von PfEmp1 mit
solchen nicht gezeigt werden. Stattdessen war das Protein,
einmal in die Wirtszelle sezerniert, unter Bedingungen, unter
denen integrale Membranproteine unlöslich sind, löslich.
PfEmp1-Moleküle, die in die Erythrozytenmembran inseriert
waren, konnten mit Harnstoff extrahiert werden. Integrale
Marker-Membranproteine waren resistent gegen die
Harnstoffbehandlung, und in Saccharose-Dichtegradienten konnte
Oberflächen-PfEmp1 nach Harnstoffbehandlung von
Membranproteinen des Erythrozyten getrennt werden. Die
Ergebnisse dieser Arbeit zeichnen ein neues Bild von der
Membranassoziation von PfEmp1 und deuten auf einen gänzlich
verschiedenen Mechanismus der Sekretion und der
Membraninsertion hin. Das Protein wird vermutlich als
peripheres Membranprotein oder als Teil eines Komplexes
sezerniert und über einen unbekannten Mechanismus, der die
spezifische Interaktion von PfEmp1 mit Protein-Bindungspartnern
impliziert, in die Erythrozytenmembran inseriert. Dort steht
PfEmp1 im Verband mit anderen Proteinen, ohne selber direkt mit
Lipiden wechselzuwirken
An alternative secretory pathway in the malaria parasite Plasmodium falciparum
The malaria parasite P. falciparum invades human red blood cells (RBCs). During invasion a compartment surrounding the parasite, the so-called parasitophorous vacuole (PV), is formed. The parasite resides and develops within the PV, which protects the parasite from the host cell cytosol. During its intraerythrocytic growth the parasite exports a vast number of proteins to the host cell in order to maintain its survival within the RBC. Proteins, which are directed to the host cell cytosol and host cell membrane, respectively, therefore are challenged to cross the parasite plasma membrane, the PV and the parasitophorous vacuolar membrane (PVM). However, the secretion and export mechanisms of many parasite proteins are still not understood. The current study focuses on the discovery of an alternative secretory pathway to the ER/Golgi route in the malaria parasite P. falciparum in infected RBCs. Two proteins appeared to be promising candidates of an alternative secretory pathway: the PfADPribosylation factor 1 (ARF1) and the Pfadenylate kinase 2 (AK2). Both proteins contained a N-myristoylation site at their N-terminus, which is indicative for Nmyristoylation. N-myristoylation is a co-translational modification of a protein, whereby a fatty acid (myristate) is irreversibly attached to the glycine residue at the N-terminus of a protein via the PfN-myristoyltransferase (NMT). A preceding proteomic analysis of the parasitophorous vacuole and a reporter construct study proposed for both PfARF1 (determined by a proteomic study) and PfAK2 (determined by a reporter construct study) PV localization although both proteins lacked a signal peptide. That’s why it was hypothesized whether or not N-myristoylation would drive protein secretion across the parasite plasma membrane (PPM). The subcellular localization of the PfARF1/GFP parasites and the PfAK2/GFP parasites, respectively, were analyzed via epifluorescence microscopy and biochemical methods. In parallel, another batch of reporter constructs were generated and analyzed, where the N-myristoylation site of PfARF1 (this study) and PfAK2 (Ma et al., 2012), respectively, was removed (PfARF1G2A/GFP and PfAK2G2A/GFP). Live cell imaging showed that the fusion protein ARF1/GFP was localized as dot-like structures in the parasite. In contrast, the phenotype of the fusion protein of the PfARF1G2A/GFP parasites showed an evenly distributed signal in the parasite cytosol. Further analysis of the subcellular localization of the PfARF1 strongly supports its localization to compartments of the early secretory pathway of the parasite, but no localization in the PV. In contrast, the fusion protein PfAK2/GFP localized to a ring-like structure around the parasite indicating PV localization. The PfAK2G2A/GFP parasites showed a cytosolic localization of the fusion protein (Ma et al., 2012). Biochemical analyses revaled that the fusion protein PfAK2/GFP was secreted into the PV when the N-myristoylation site was present. Furthermore, it could be shown that the N-terminus of the PfAK2 protein is sufficient for parasite plasma membrane targeting, stable membrane anchoring and subsequent protein translocation across the PPM. A possible role of the early secretory pathway in PfAK2 trafficking and the folding state of PfAK2 prior to translocation across the PPM was also examined. However, the exact mechanism how PfAK2 is translocated across the PPM still remains elusive
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