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    Dekubitusprävention: Die Rolle von trockener Haut und Outcomes in der Präventionsforschung

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    Einleitung: Dekubitus sind durch Druckbelastung bedingte lokale Schädigungen der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes. Hautphysiologische Veränderungen im hohen Alter und bei Typ-2-Diabetes führen zu einem erhöhten Risiko für Dekubitus. Das Identifizieren von weiteren, noch nicht bekannten Faktoren, welche die Vulnerabilität für Dekubitus erhöhen, kann eine gezieltere Durchführung präventiver Maßnahmen ermöglichen und somit zu einer effektiveren Prävention beitragen. Zudem sind evidenzbasierte Kenntnisse zur Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen essentiell. Durch mangelnde Vergleichbarkeit von einzelnen Studienergebnissen ist die Zusammenfassung der Evidenz häufig limitiert. Sogenannte „Core Outcome Sets“ (COS) streben eine Verbesserung der Vergleichbarkeit von Studienergebnissen an. Methoden: Die Daten zweier in deutschen Krankenhäusern und Pflegeheimen durchgeführter Prävalenzstudien aus den Jahren 2014 und 2015 wurden hinsichtlich der Fragestellung untersucht, ob das Vorhandensein von Dekubitus mit trockener Haut assoziiert ist. Anhand von Prävalenzstudien aus den Jahren 2015 und 2016 wurde untersucht, wie hoch der Anteil von Hauttrockenheit bei hautpflegeabhängigen Pflegeheimbewohnern und Krankenhauspatienten ist und ob ein Zusammenhang zwischen der Anwendung von Hautpflegeprodukten und trockener Haut besteht. Anhand einer explorativen Studie wurde untersucht, ob sich die trockene Fußhaut von Typ-2-Diabetikern und Nicht-Diabetikern hinsichtlich Struktur, Funktion und Biomarker unterscheidet. Als ein erster Schritt zur Entwicklung eines COS für klinische Studien zur Dekubitusprävention wurden eine Literaturübersicht durchgeführt und Outcomedomänen identifiziert. Ergebnisse: Anhand eines logistischen Regressionsmodells wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen Hauttrockenheit und Dekubitus im Fersenbereich festgestellt (OR 1,9; 95% CI 0,8-4,1). Dieser Zusammenhang war bezüglich des Sakralbereichs nicht zu beobachten. In der zweiten Studie wurde bei 43,7% aller hautpflegeabhängigen Pflegeheimbewohner trockene Haut festgestellt, in den Krankenhäusern traf dies auf 70,2% zu. Bei Vorliegen von trockener Haut wurden anteilig mehr pflegeabhängige Studienteilnehmer mit Hautpflegeprodukten versorgt. Die Diabetikergruppe der explorativen Studie hatte am rechten Fuß durchschnittlich 11,0 (SD 6,2) oberflächliche Fissuren im Vergleich zu 3,9 (SD 4,2) in der Nicht-Diabetikergruppe. Die Konzentration des aus dem Stratum corneum herausgelösten Histamins war in der Diabetikergruppe deutlich höher. Basierend auf der Literaturübersicht wurden 68 Outcomedomänen induktiv gebildet. Diskussion: Die Wahrscheinlichkeit eines Dekubitus am Fuß war bei Vorhandensein von Hauttrockenheit fast doppelt so hoch. Die Angemessenheit der Hautpflege in hautpflegeabhängigen Pflegeheimbewohnern und Krankenhauspatienten ist aufgrund der hohen Prävalenz von trockener Haut zu hinterfragen. Die trockene Fußhaut bei Typ-2-Diabetikern zeigte eine circa dreimal erhöhte Anzahl oberflächlicher Fissuren auf, wodurch das Risiko für die Entwicklung von Fußulceras steigt. Die erhöhte Konzentration an Histamin deutet auf eine Beteiligung an entzündlichen Vorgängen hin und könnte eine neue Zielstruktur für zukünftige präventive und therapeutische Maßnahmen darstellen. Alle im Review erfassten Outcomes zeigten eine große Diversität hinsichtlich der Messinstrumente und der Berichterstattung. Die gebildeten Outcomedomänen stellen den Ausgangspunkt für die weitere COS Entwicklung dar.Introduction: Pressure ulcers are localized damages to the skin and/or underlying tissue. Skin physiological changes in old age and due to type 2 diabetes lead to an increased risk for pressure ulcers. The identification of further, yet unknown factors that increase the vulnerability to pressure ulcers can enable more targeted preventive measures and thus more effective prevention. In addition, evidence-based knowledge on the effectiveness of preventive measures is essential. Due to a lack of comparability of individual study results, the summary of the evidence is often limited. The concept of so-called "Core Outcome Sets" (COS) aims to improve the comparability of study results. Methods: The data of two prevalence studies conducted in German hospitals and nursing homes in 2014 and 2015 were examined with regard to the question, whether dry skin is associated with pressure ulcers. The prevalence studies from 2015 and 2016 were used to investigate the proportion of skin dryness in skincare dependent nursing home residents and hospital patients as well as the relation between the use of skincare products and dry skin. An exploratory study was conducted to investigate whether dry foot skin in type 2 diabetics differs from non-diabetics in terms of skin structure, function and biomarkers. As a first step of the COS-project on pressure ulcer prevention a literature review was conducted and outcome domains were identified. Results: Using a logistic regression model, a possible association between skin dryness and pressure ulcers at the heel area was found (OR 1.9; 95% CI 0.8-4.1). This association was not observed in the sacral region. In the second study dry skin was found in 43.7% of all skincare dependent nursing home residents, in hospitals this applied for 70.2%. In case of dry skin, a proportionally higher number of skincare dependent study participants were provided with skincare products. The diabetic group of the exploratory study had on average almost three times as many superficial fissures on the foot compared to the non-diabetic group. The concentration of histamine released from the stratum corneum was clearly higher in the diabetic group. Based on the literature search 68 outcome domains were inductively created. Discussion: The probability of pressure ulcer on the foot was almost twice as high in the presence of dry skin. The appropriateness of the skincare in skincare dependent nursing home residents and hospital patients should be questioned given the high prevalence of dry skin. Dry skin on the feet of type 2 diabetics showed about three times as many superficial fissures, which increases the risk of developing foot ulcers. The higher concentration of histamine indicates an involvement in inflammatory processes and could represent a new target structure for future preventive and therapeutic measures. All outcomes recorded in the review showed a great diversity in terms of measurement instruments and reporting. The created outcome domains represent an important starting point for the further COS development

    Ankommen nach der Flucht: Die Sicht begleiteter und unbegleiteter junger Geflüchteter auf ihre Lebenslagen in Deutschland

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    Unter den Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland geflüchtet sind, befinden sich viele Jugendliche. Sie kamen alleine, mit einzelnen Familienangehörigen oder im Familienverbund, um Schutz zu suchen und sich eine Zukunft aufzubauen. Die Jugendlichen stehen nach ihrer Ankunft in Deutschland vor zahlreichen Herausforderungen. Diese reichen vom Aufbau einer Alltagsstruktur, der Aufnahme neuer sozialer Kontakte, der Entwicklung schulischer und beruflicher Perspektiven bis hin zur Klärung von asyl- und familienrechtlichen Fragen. Um die Jugendlichen darin zu unterstützen, sind institutionelle, finanzielle und zivilgesellschaftliche Ressourcen erforderlich, die sich nicht nur kurzfristig bei der Aufnahme und Versorgung, sondern auch im Hinblick auf den längerfristigen Verbleib dieser jungen Menschen in Deutschland ergeben. Um diese institutionellen Angebote und Verfahren adressatengerecht weiterentwickeln und ausbauen zu können, wird es notwendig, Wissen über den Alltag, die Bedürfnisse und Wünsche der jugendlichen Geflüchteten zu generieren. Diesem Forschungsinteresse geht die explorative DJI-Studie "Unbegleitete und begleitete minderjährige Flüchtlinge - Lebenslagen, Bedarfe, Erfahrungen und Perspektiven aus Sicht der Jugendlichen" nach, die im Herbst 2015 startete und den Ausgangspunkt für eine längerfristig angelegte Studie zur Untersuchung der Entwicklungen dieser Jugendlichen darstellt. So wird an die erste Befragung mit zwei weiteren qualitativen Interviews derselben Jugendlichen angeknüpft. Im Rahmen der ersten Befragungswelle wurden mehr als hundert unbegleitete (53) und begleitete (51) minderjährige Geflüchtete im Alter zwischen 14 und 18 Jahren in fünf Bundesländern interviewt. Darunter waren 25 Mädchen und 79 Jungen. Insgesamt nahmen Jugendliche aus 15 verschiedenen Herkunftsländern an den Gesprächen teil. Die Dauer des Aufenthalts in Deutschland rangierte zum Befragungszeitpunkt zwischen 7 Tagen und etwa einem Jahr. Die Jugendlichen haben in ihren Herkunftsländern in unterschiedlichen familiären Kontexten gelebt, haben verschiedene Bildungserfahrungen gemacht und unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Interessen, Wünsche und Zukunftsvorstellungen. So heterogen die Jugendlichen selbst sind, unterscheiden sich auch die institutionellen Lebensbedingungen, auf die sie in Deutschland treffen. Dennoch lassen sich im Hinblick auf die Entwicklung von längerfristigen Perspektiven in Deutschland gemeinsame Problemlagen identifizieren, die einen Großteil der Jugendlichen in ihrer Phase des Ankommens betreffen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass viele der Jugendlichen bereits einen Zugang zur Schule oder anderen Bildungsmöglichkeiten und erste unverbindliche Kontakte zur Aufnahmegesellschaft geknüpft haben. Gleichzeitig standen der Entwicklung von Orientierungspunkten und Verbindlichkeiten zahlreiche Momente der Fremdbestimmung entgegen, die sich in Umzügen durch Verteilverfahren, in Abbrüchen und damit einhergehenden Wechsel der Bezugspersonen äußerten. Weitere wesentliche Probleme, die bei der Analyse zutage traten, sind Informationsdefizite in vielen wichtigen Lebensbereichen und das fehlende Wissen über niedrigschwellige Beratungsangebote sowie Ansprechpersonen. Die Jugendlichen waren so der Schwierigkeit ausgesetzt, in einem Umfeld der Unbeständigkeit eine konkrete Vorstellung von ihrer Zukunft zu entwickeln und ihre Möglichkeiten auszutarieren. Die Unsicherheit darüber, ob sie in Deutschland bleiben können und die Angst vor Abschiebung, wurden von vielen Jugendlichen als größte Belastung beschrieben, die zudem durch eine unzureichende Informationslage verstärkt wurde. Die Jugendlichen skizzierten eindrücklich, wie sich diese Sorgen auf ihre schulische Motivation, aber auch auf viele andere Lebensbereiche negativ auswirkten. Der vorliegende Forschungsbericht geht vertiefend auf einzelne Themen wie Wohnen, Bildung, Gesundheit, soziale Beziehungen, Verfahren und Diskriminierungserfahrungen ein und rückt die Beschreibung der Lebenssituationen der Jugendlichen aus ihrer eigenen Sicht in den Fokus

    Comparing the effects of three different multilayer dressings for pressure ulcer prevention on sacral skin after prolonged loading: An exploratory crossover trial

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    Evidence suggests that preventive dressings applied on sacral skin help to prevent pressure ulcers. However, possible performance differences of different dressing types are unclear. An exploratory randomized crossover trial with intra-individual comparisons was conducted to compare the effects of three different multi-layer foam dressings (Mepilex Border Sacrum, ALLEVYN Life Sacrum and Optifoam Gentle Sacrum) compared to no dressing on the sacral skin. Healthy female volunteers (n = 12, mean age 72 years) wore three different dressings on their sacral skin for 3.5 hours while lying supine on a standard hospital mattress. At regular intervals, subjects performed standardized movements to enhance shear loads. Skin surface temperature, stratum corneum hydration, erythema, skin roughness and the interleukin 1 alpha (IL-1 alpha) concentration per total protein were measured at baseline and after the lying periods. After 3.5 hours, the median skin temperature increased in all four groups between 3.0 degrees C and 3.8 degrees C with only minor differences between the no dressing and the dressing groups. Median stratum corneum hydration increased during the lying period in all groups with highest increases in the Optifoam Gentle Sacrum (7.3 arbitrary units) and no dressing group (7.0 arbitrary units). There was a median decrease of the mean roughness (Rz) in the Optifoam Gentle Sacrum group of -6.3 mu m but no relevant changes in the other groups. After loading, the erythema index was highest in the ALLEVYN Life Sacrum and no dressing groups. Highest releases of IL-1 alpha were observed in the ALLEVYN Life Sacrum and Optifoam Gentle Sacrum groups, in the Mepilex Border Sacrum group changes were minor. Study results indicate, that the application of preventive dressings on sacral skin during loading do not cause additional occlusion compared to loading without dressings when lying supine. Different dressings cause different cutaneous responses during loading

    Dry skin and the use of leave-on products in nursing care: A prevalence study in nursing homes and hospitals

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    Aims: To describe the prevalence of dry skin in nursing homes and hospitals and to describe relationships between topical skincare interventions and dry skin. Design: Two multicentre descriptive cross-sectional prevalence studies. Methods: The studies were performed in German nursing homes and hospitals in 2015 and 2016. Data were collected by trained nurses based on a standardized data collection form. The severity of dry skin was measured using the Overall Dry Skin Score. Results: In total, 1,662 nursing home residents and 1,486 hospital patients participated. The prevalence of dry skin was 41.2% in nursing homes and 55.2% in hospitals. In case of skincare dependency, the proportions of participants with dry skin were higher, particularly in hospitals (70.2%). In both institutions, the application of leave-on products increased when dry skin was present but remained lower in hospitals. Considering the high amount of skin dryness in skincare-dependent participants, interventions seem not to be successful. Results indicate a need for skincare improvement in future

    Exploring a regional repair network with a public funding scheme for customer repairs: The ‘GRAZ repariert’-case

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    Repair is an essential part of the transition towards a circular economy by recovering full functionality of faulty products or components, and thus, extending the product usage phase. This is seen as a core strategy to obtain desired environmental impact like waste reduction and resource conservation. Beyond that, repair services also affect societal and economic aspects like the number of local jobs. To realize the potential, supply with as well as demand for repair services has to be ensured. In this study we report on how the city of Graz, Austria deals with challenges related to this by introducing a public funding scheme for repair services to increase demand, and funding and organizing a repair network to strengthen the suppliers. By means of a case study, we explore success factors and critical aspects related to setting up a repair network, and provide insights into the interplay of a financial incentive scheme for promoting repair. Key findings show that: (1) having the local government as the network organizer facilitates the integration of multiple sectors but might jeopardize the network's sustainability due to political reasons; (2) the interplay between public funding and the repair network is effective, but network heterogeneity induces risk; (3) cooperation within the network can improve price and service quality and thus, affect customer demand, but lacking awareness of repair in general and the repair network constrains demand. These insights and the related discussion result in the identification of future research opportunities and related questions

    Evaluation of a synthetic single-crystal diamond detector for relative dosimetry on the Leksell Gamma Knife Perfexion radiosurgery system

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    Purpose: To evaluate the new commercial PTW-60019 synthetic single-crystal microDiamond detector (PTW, Freiburg, Germany) for relative dosimetry measurements on a clinical Leksell Gamma Knife Perfexion radiosurgery system. Methods: Detector output ratios (DORs) for 4 and 8 mm beams were measured using a micro- Diamond (PTW-60019), a stereotactic unshielded diode [IBA stereotactic field detector (SFD)], a shielded diode (IBA photon field detector), and GafChromic EBT3 films. Both parallel and transversal acquisition directions were considered for PTW-60019 measurements. Measured DORs were compared to the new output factor reference values for Gamma Knife Perfexion (0.814 and 0.900 for 4 and 8 mm, respectively). Profiles in the three directions were also measured for the 4 mm beam to evaluate full width at half maximum (FWHM) and penumbra and to compare them with the corresponding Leksell GammaPlan profiles. Results: FWHM and penumbra for PTW-60019 differed from the calculated values by less than 0.2 and 0.3 mm, for the parallel and transversal acquisitions, respectively. GafChromic films showed FWHM and penumbra within 0.1 mm. The output ratio obtained with the PTW-60019 for the 4 mm field was 1.6% greater in transverse direction compared to the nominal value. Comparable differences up to 0.8% and 1.0% for, respectively, GafChromic films and SFD were found. Conclusions: The microDiamond PTW-60019 is a suitable detector for commissioning and routine use of Gamma Knife with good agreement of both DORs and profiles in the three directions
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