11 research outputs found
Therapieprozesse und Wirkmechanismen psychologischer Schmerztherapie
Das übergeordnete Ziel dieses Dissertationsprojektes war es Therapieprozesse und Wirkmechanismen von Expositionstherapie bzw. kognitiver Verhaltenstherapie zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen zu untersuchen. Im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Therapiestudie mit hochängstlichen chronischen Rückenschmerzpatientinnen und Rückenschmerzpatienten (n=61) wurden therapiespezifische und gemeinsame Therapieprozesse auf Grundlage wöchentlicher Prozessmessungen untersucht. Hierbei wurden Veränderungen in Angstvermeidungsüberzeugungen als gemeinsamer Therapieprozess identifiziert. Weiterhin beeinflussten Entspannung, Ablenkung, Konfrontation, Aktivitätsniveau und Selbstwirksamkeit sowohl den Therapieerfolg der Expositionstherapie als auch der kognitiven Verhaltenstherapie.
Im Rahmen einer anschließenden Einzelfallstudie mit hochängstlichen chronischen Rücken-schmerzpatientinnen und Rückenschmerzpatienten (n=12) wurden einzelne Therapieelemente auf Grundlage täglicher Prozessmessungen evaluiert. Zudem wurden Effekte auf biologische Stressmarker exploriert. Während individuelle Expositionserfahrungen eine Reihe von unmittelbaren Veränderungsprozessen bewirkten, führte die kognitive Verhaltenstherapie eher zu zeitverzögerten Veränderungsprozessen. Weiterhin zeigten sich in der Expositionsgruppe vergleichsweise niedrigere Kortisolwerte während eines Verhaltenstests unmittelbar nach Therapieende. Die Erforschung von Therapieeffekten auf biologische Stressmarker scheint also ein vielversprechender Untersuchungsgegenstand für zukünftige Forschung.
Im Rahmen eines Experiments mit gesunden Studentinnen (n=112) wurden zwei therapeutische Instruktionen während der Durchführung von Expositionen evaluiert. Diese Instruktionen beruhten auf konkurrierenden Theorien über zugrundeliegende Wirkmechanismen. Die Annahmen des Habituationsmodells und des Inhibitionsmodells wurden einander gegenübergestellt. Beide Instruktionen verbesserten die kognitive Schmerzbewältigung. Allerdings verbesserte nur die Instruktion gemäß des Inhibitionsmodells die Schmerztoleranz. Zudem führte nur die Instruktion gemäß des Inhibitionsmodells zu einem spezifischen psychophysiologischen Aktivierungsmuster, welches sich besser durch Annahmen des Inhibitionsmodells als durch Annahmen des Habituationsmodells erklären lässt.
Insgesamt trägt die vorliegende Arbeit unter Einsatz unterschiedlicher Forschungsmethoden zu einem besseren Verständnis von Therapieprozessen und Wirkmechanismen psychologischer Schmerztherapie bei. Gleichzeitig wurden isolierte Therapieelemente sowie therapeutische Instruktionen evaluiert. Methodische Überlegungen bei der Auswahl der jeweiligen Forschungsdesigns werden im Hinblick auf zukünftige Psychotherapieforschung diskutiert
EFFECT-BACK
The primary goal of this project is to improve and expand the treatment options for patients with chronic low back pain. The project aims to compare the effects of Pain Exposure Treatment (EXP) and Cognitive Behavioral Therapy (CBT) and to explore potential predictors of treatment effects
The potential of ambulatory assessment, network analysis, and single-case experimental designs for psychotherapy research: A delphi study
We conduct a Delphi study to collect and discuss expert opinions concerning the potential and obstacles that ambulatory assessment, network analysis, and single-case experimental designs hold for the future of psychotherapy research
Therapieprozesse und Wirkmechanismen psychologischer Schmerztherapie
Das übergeordnete Ziel dieses Dissertationsprojektes war es Therapieprozesse und Wirkmechanismen von Expositionstherapie bzw. kognitiver Verhaltenstherapie zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen zu untersuchen. Im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Therapiestudie mit hochängstlichen chronischen Rückenschmerzpatientinnen und Rückenschmerzpatienten (n=61) wurden therapiespezifische und gemeinsame Therapieprozesse auf Grundlage wöchentlicher Prozessmessungen untersucht. Hierbei wurden Veränderungen in Angstvermeidungsüberzeugungen als gemeinsamer Therapieprozess identifiziert. Weiterhin beeinflussten Entspannung, Ablenkung, Konfrontation, Aktivitätsniveau und Selbstwirksamkeit sowohl den Therapieerfolg der Expositionstherapie als auch der kognitiven Verhaltenstherapie.
Im Rahmen einer anschließenden Einzelfallstudie mit hochängstlichen chronischen Rücken-schmerzpatientinnen und Rückenschmerzpatienten (n=12) wurden einzelne Therapieelemente auf Grundlage täglicher Prozessmessungen evaluiert. Zudem wurden Effekte auf biologische Stressmarker exploriert. Während individuelle Expositionserfahrungen eine Reihe von unmittelbaren Veränderungsprozessen bewirkten, führte die kognitive Verhaltenstherapie eher zu zeitverzögerten Veränderungsprozessen. Weiterhin zeigten sich in der Expositionsgruppe vergleichsweise niedrigere Kortisolwerte während eines Verhaltenstests unmittelbar nach Therapieende. Die Erforschung von Therapieeffekten auf biologische Stressmarker scheint also ein vielversprechender Untersuchungsgegenstand für zukünftige Forschung.
Im Rahmen eines Experiments mit gesunden Studentinnen (n=112) wurden zwei therapeutische Instruktionen während der Durchführung von Expositionen evaluiert. Diese Instruktionen beruhten auf konkurrierenden Theorien über zugrundeliegende Wirkmechanismen. Die Annahmen des Habituationsmodells und des Inhibitionsmodells wurden einander gegenübergestellt. Beide Instruktionen verbesserten die kognitive Schmerzbewältigung. Allerdings verbesserte nur die Instruktion gemäß des Inhibitionsmodells die Schmerztoleranz. Zudem führte nur die Instruktion gemäß des Inhibitionsmodells zu einem spezifischen psychophysiologischen Aktivierungsmuster, welches sich besser durch Annahmen des Inhibitionsmodells als durch Annahmen des Habituationsmodells erklären lässt.
Insgesamt trägt die vorliegende Arbeit unter Einsatz unterschiedlicher Forschungsmethoden zu einem besseren Verständnis von Therapieprozessen und Wirkmechanismen psychologischer Schmerztherapie bei. Gleichzeitig wurden isolierte Therapieelemente sowie therapeutische Instruktionen evaluiert. Methodische Überlegungen bei der Auswahl der jeweiligen Forschungsdesigns werden im Hinblick auf zukünftige Psychotherapieforschung diskutiert
Mind the gap - Ideas for making clinical research more relevant for practitioners and patients
The limited practical relevance of “typical clinical trials” - that often compare a small to medium sized group of patients diagnosed according to a standard clinical manual to a waiting list control condition - has been the matter of longstanding debate in clinical psychology. In this letter we present five reasons for why most clinical research might have gotten a reputation as “one source of many” and “oftentimes not relevant” for the everyday practice of clinical psychologists. More importantly we present novel ways for addressing major problems in our field based on recent developments. In short, we describe why addressing the research-practice gap requires a shift towards dismantling the effect of specific therapeutic techniques on better-operationalized transdiagnostic mechanisms. Further we discuss why monitoring individual trajectories and using causal inference in routine care can provide valuable insights into therapy effectiveness, if needed at an individual level. Finally, we believe that the active involvement of non-scientists in participatory science programs can be utilized to create research that is interesting and engaging to practitioners and patients alike
Leveraging Single-Case Experimental Designs to Promote Personalized Psychological Treatment: Step-by-Step Implementation Protocol with Stakeholder Involvement of an Outpatient Clinic for Personalized Psychotherapy
Our objective is to implement a single-case experimental design (SCED) infrastructure in combination with experience-sampling methods (ESM) into the standard diagnostic procedure of a German outpatient research and training clinic. Building on the idea of routine outcome monitoring, the SCED infrastructure introduces intensive longitudinal data collection, individual effectiveness measures, and the opportunity for systematic manipulation to push personalization efforts further. It aims to empower psychotherapists and patients to evaluate their own treatment (idiographic perspective) and to enable researchers to analyze open questions of personalized psychotherapy (nomothetic perspective). Organized around the principles of agile research, we plan to develop, implement, and evaluate the SCED infrastructure in six successive studies with continuous stakeholder involvement: In the project development phase, the business model for the SCED infrastructure is developed that describes its vision in consideration of the context (Study 1). Also, the infrastructure's prototype is specified, encompassing the SCED procedure, ESM protocol, and ESM survey (Study 2 and 3). During the optimization phase, feasibility and acceptability are tested and the infrastructure is adapted accordingly (Study 4). The evaluation phase includes a pilot implementation study to assess implementation outcomes (Study 5), followed by actual implementation using a within-institution A-B design (Study 6). The sustainability phase involves continuous monitoring and improvement
The interplay of emotion regulation, depressive symptoms, and age under a COVID-19 lockdown: Capturing emotion regulation variability, effort, and success
Background: Emotion regulation (ER) plays an important role for mental health. However, there is limited research involving ER variability as a prerequisite for adaptive ER. The present study assessed the relations between two indicators of ER variability (between- and within-strategy), depressive symptoms, perceived ER effort and success, and age. Methods: We implemented a three-week ambulatory assessment study during a nationwide lockdown in Germany during the Covid-19 pandemic (April 2020). The sample comprised 322 participants aged between 15 and 82 years (M = 28.8 years, SD = 14.0, 74.5 % female). Participants reported their daily use of ER strategies in the evening. The data were analysed with stepwise regression analyses. Results: We found significant positive associations between within-strategy variability and depressive symptoms. Perceived ER effort was positively correlated to depressive symptoms, while perceived ER success was negatively associated with depressive symptoms. Between-strategy variability did not show a significant connection to depressive symptoms. Age was negatively associated with within-strategy variability. Conclusions: The findings support that day-to-day ER variability, particularly within-strategy variability, is a significant correlate of depressive symptoms across a wide age range. Our results underscore the importance of considering situational context information when analyzing the adaptiveness of specific ER patterns
Treatment processes during exposure and cognitive-behavioral therapy for chronic back pain: A single-case experimental design with multiple baselines
Our aim was to evaluate isolated elements of psychological pain treatments and explore treatment effects on biological stress markers. We employed a single-case experimental design with multiple baselines. Matching pairs of twelve participants (chronic low back pain >6 months; elevated pain-related fear) were randomly assigned to graded in vivo exposure (EXP) or cognitive-behavioral therapy (CBT) in a yoked design. Primary assessments were taken during baseline (7-26 days), treatment (23-44 days) and at 6-months follow-up (11-30 days) including changes in pain symptoms, disability, pain-related fear, acceptance, body confidence, self-efficacy, and positive thoughts. Psycho-educational, behavioral, cognitive, and exposure interventions were compared to baseline. EXP exhibited immediate middle-to-large effects; CBT's small-to-middle effects were delayed. Within the EXP approach, change mainly occurred during exposure but not during psycho-educational sessions. Overall cortisol was lower in EXP than CBT at post-treatment. We recommend integrating exposure elements in the management of CLBP to increase its efficacy. Psycho-educational sessions might not be necessary or should be adapted, e.g. with stronger focus on motivational aspects. Since CBT seemed to produce delayed effects, core CBT interventions such as cognitive restructuring might be added after exposure treatment to sustain therapeutic effects.status: publishe