8 research outputs found

    Ruth Zeifert: Nicht ganz koscher. Vaterjuden in Deutschland

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    Der Materialismus migrantischer Mittelschichten

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    Mein Beitrag beleuchtet den migrantischen Materialismus russischsprachiger Migrant*innen und diskutiert die Aneignungspraxen und Beziehungen zu deutschen Konsumkulturen. Ausgehend von den Ergebnissen meiner empirischen Studie zu Wohn- und Einrichtungsweisen migrantischer Mittelschichten unter russischsprachigen Migrant_innen in Deutschland, untersuche ich Aushandlungen widersprĂŒchlicher moralischer Ökonomien unter postsowjetischen Migrant*innen. Ich betrachte die Artikulation eines Anspruches auf urbane und europĂ€ische BĂŒrger*innenschaft durch kultivierten, sparsam-kreativen oder kosmopolitischen Konsum. Und trage bei zu einer rassismuskritischen Diskussion der Verhandlung von sozialer Zugehörigkeit und Konsum in einer postmigrantischen deutschen Gesellschaft. Russischsprachige Mittelschichtsmigrant*innen, die als SpĂ€taussiedler*innen, als russischsprachig jĂŒdische KontingentflĂŒchtlinge oder als Bildungsmigrant*innen nach Deutschland einreisten, erlebten durch die Migration in der Regel eine schwerwiegende Entwertung ihres kulturellen Kapitals und soziale Deklassierung. Zugleich erfahren sie punktuell oder durch alle Lebensbereiche eine Verbesserung ihres Lebensstandards, wenn sie diesen mit den unruhigen postsowjetischen Staaten vergleichen, die sie in den Neunzigern verließen. Alltagspraxen, Ă€sthetische und biographische SelbstverstĂ€ndnisse verhandeln somit die ungleichen sozialen VerhĂ€ltnisse zwischen Ost-und Westeuropa, die Erfahrung des Sozialismus und europĂ€ische Migrationsregime

    Die Evaluation von Migrationspolitiken mittels Lebensgeschichten von Migrant*innen

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    Das Projekt MIGREVAL, ein Kooperationsprojekt zwischen den Unis Strasbourg und Frankfurt am Main, baut derzeit eine digitale Datenbank auf, in der bereits ĂŒber 70 Lebensgeschichten von Migrant*innen aus verschiedenen LĂ€ndern in beiden Kontexten gespeichert sind. Ziel ist eine biographische Policy-Evaluation von Migrationspolitiken in Frankreich und Deutschland anhand der Frage, wie sich welche politischen Entscheidungen und Maßnahmen auf Makro-Ebene auf die Biographien und Familiengeschichten ausgewirkt haben.Lebens- und Familiengeschichten bieten sich dazu besonders an, da sie zum einen die Rekonstruktion sozialer Prozesse in ihrer Tiefendimension erlauben, zum anderen besonders lange ZeitrĂ€ume abdecken und es erlauben, Langzeitfolgen in den Blick zu nehmen. Eine so umfassende Datenbank erlaubt darĂŒber hinaus, „in die Breite zu gehen“ und sehr unterschiedliche Flucht- und Migrationsprozesse in ihrem historisch-gesellschaftlichen Hintergrund zu erfassen und zu kontrastieren.Dabei kommt notwendigerweise den Kategorien „Generation“ und „Gender“ zentrale Bedeutung zu, etwa beim Fokus auf die Aushandlungsprozesse zwischen Generationen und die Handlungsstrategien von Subjekten im familiĂ€ren Zusammenhang. Der Ansatz der Biographieforschung ermöglicht es, GenerationenverhĂ€ltnisse in ihren psychosozialen Dynamiken, in ihrem materiellen Austausch und ihrer „Generationenlagerung“, also in ihrer spezifischen zeitgeschichtlichen Lage zu untersuchen und zu begreifen, wie Individuen auf einschneidende gesellschaftliche VerĂ€nderungen, politische VerĂ€nderungen und Maßnahmen reagieren und diesen auch Widerstand entgegensetzen, inwiefern sie auf institutionelle UnterstĂŒtzung zurĂŒckgreifen können, und wie dies gerade im intergenerationellen VerhĂ€ltnis geschieht.Wir möchten die biographische Bedeutung der Kategorien von „Generation“ und „Gender“ an verschiedenen FĂ€llen aus unserer Datenbank exemplifizieren. Dabei möchten wir die besondere Rolle von Biographischer Policy Evaluation bei der Entstehung und Überwindung von biographischen Verlaufskurven thematisieren und erste Elemente eines an den Fallstudien gewonnenen theoretischen Modells skizzieren

    Ruth Zeifert: Nicht ganz koscher. Vaterjuden in Deutschland

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    Ruth Zeifert: Nicht ganz koscher. Vaterjuden in Deutschland

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    WorĂŒber wir reden, wenn wir mit jemandem nicht reden wollen : zum SpannungsverhĂ€ltnis von Rassismuskritik und Meinungsfreiheit an der UniversitĂ€t

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    Public discussions concerning the cancellation of a planned lecture by the controversial chairman of the German Police Trade Union (DPolG), Rainer Wendt, at the Goethe-University Frankfurt provides an example to reflect on current discursive-political shifts towards the right in Germany. We develop this reflection along three motives, namely the non-performativity of antidiscrimination proclamations, the (re)normalization of racism, and the liberal insistence on the privileged role and value of freedom of expression vis-Ă -vis other democratic values. We insist that debates on the relationship between antidiscrimination and freedom of expression must not privilege the latter against the former, and approach the question of who is provided access to a public scene itself as a subject of political dispute. Furthermore, we argue that such debates should be understood against the backdrop of a current swing to right-wing politics and its implications for public discourse and political argument."Die Goethe-UniversitĂ€t ist eine weltoffene Werkstatt der Zukunft mitten in Europa. 1914 von BĂŒrgerInnen fĂŒr BĂŒrgerInnen gegrĂŒndet, hat sie seit 2008 als autonome StiftungsuniversitĂ€t an diese Tradition wieder angeknĂŒpft. Ihrer wechselvollen Geschichte kritisch verpflichtet, ist sie geleitet von den Ideen der EuropĂ€ischen AufklĂ€rung, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit und wendet sich gegen Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus. Die Goethe-UniversitĂ€t ist ein Ort argumentativer Auseinandersetzung; Forschung und Lehre stehen in gesellschaftlicher Verantwortung." Dieses Leitbild strahlt an einem Freitagabend im Januar 2018 zwei Stunden lang ĂŒber einem voll besetzten, unruhigen Hörsaal. Der groß an die Wand projizierte Text richtet sich an das Publikum einer Veranstaltung der "Frankfurter BĂŒrgeruniversitĂ€t" mit dem Titel "Diskurskultur im Zwielicht – Wie viel Meinungsfreiheit vertrĂ€gt die Uni?" Die AtmosphĂ€re ist fĂŒr eine öffentliche Abendveranstaltung ungewöhnlich angespannt: Menschen mit unterschiedlichen politischen Einstellungen sitzen dicht beieinander, ein paar Burschenschaftler mit SchĂ€rpe nehmen die Mitte des Saales ein, es gibt GerĂŒchte, die AfD habe zu der Veranstaltung mobilisiert. ..

    WorĂŒber wir reden, wenn wir mit jemandem nicht reden wollen. Zum SpannungsverhĂ€ltnis von Rassismuskritik und Meinungsfreiheit an der UniversitĂ€t

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    Public discussions concerning the cancellation of a planned lecture by the controversial chairman of the German Police Trade Union (DPolG), Rainer Wendt, at the Goethe-University Frankfurt provides an example to reflect on current discursive-political shifts towards the right in Germany. We develop this reflection along three motives, namely the non-performativity of antidiscrimination proclamations, the (re)normalization of racism, and the liberal insistence on the privileged role and value of freedom of expression vis-Ă -vis other democratic values. We insist that debates on the relationship between antidiscrimination and freedom of expression must not privilege the latter against the former, and approach the question of who is provided access to a public scene itself as a subject of political dispute. Furthermore, we argue that such debates should be understood against the backdrop of a current swing to right-wing politics and its implications for public discourse and political argument

    Legionella antibiotic susceptibility testing: is it time for international standardization and evidence-based guidance?

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    Legionella pneumophila, a Gram-negative bacillus, is the causative agent of Legionnaire’s disease, a form of severe community-acquired pneumonia. Infection can have high morbidity, with a high proportion of patients requiring ICU admission, and up to 10% mortality, which is exacerbated by the lack of efficacy of typical empirical antibiotic therapy against Legionella spp. The fastidious nature of the entire Legionellaceae family historically required inclusion of activated charcoal in the solid medium to remove growth inhibitors, which inherently interferes with accurate antimicrobial susceptibility determination, an acknowledged methodological shortfall, now rectified by a new solid medium that gives results comparable to those of microbroth dilution. Here, as an international Legionella community (with authors representing various international reference laboratories, countries and clinical stakeholders for diagnosis and treatment of legionellosis), we set out recommendations for the standardization of antimicrobial susceptibility testing methods, guidelines and reference strains to facilitate an improved era of antibiotic resistance determination
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