25 research outputs found
An examination of the influence of social changes (change of values) on the motivation of suicide
Titel und Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Kapitel 1: Phänomenologie des Suizides
Kapitel 2: Werte
Kapitel 3: Suizidtheorien
Kapitel 4: Das sozialpsychologische Dissonanz-Einengungskonstrukt
Kapitel 5: Quantitative Untersuchungen
Kapitel 6: Qualitative Untersuchung
Kapitel 7: Hypothesenprüfung und Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Kapitel 8: Suizidforen: Neuland für die professionellen Helfer
Kapitel 9: LiteraturDie spezifische Konzentration der Dissertation auf die gesellschaftlichen
Entwicklungen in beiden deutschen Staaten ab 1961 bis zur Wende und darüber
hinaus und auf den Zusammenhang dieser Entwicklungen mit der Suizidalität
basiert auf der Annahme, dass sich der Einfluss gesellschaftlicher
Veränderungsprozesse (Wertewandel) auf ein individuelles Geschehen wie den
Suizid am besten an einem solchen gesellschaftlichen Großereignis studieren
lässt. Im Mittelpunkt steht die regio-und geschlechtsspezifische Betrachtung
des Suizidgeschehens bei der jungen Generation im Alter von 10 bis 25 Jahren.
Im theoretischen Teil wird eine phänomenologische Skizze der verschiedenen
Betrachtungsweisen und Erklärungen von Suizid, Suizidalität, parasuizidalen
Handlungen vorgenommen, der eine Auseinandersetzung mit der Werteproblematik
folgt. Dabei wird aus der Perspektive des lernenden Individuums die Begegnung
mit Werten und Normen, Werteerziehung und Wertevermittlung dargestellt. Daran
anschließend werden Formen von Wertewandel anhand historischer Beispiele
beschrieben. Häufig in der Fachliteratur erwähnte Suiziderklärungsansätze
sowie prädisponierende und protektive Faktoren werden im Anschluss
vorgestellt. Angesichts der Tatsache, dass die beschriebenen Erklärungsansätze
einzeln als Rahmentheorie unzulänglich sind, erfolgt der Entwurf eines
Handlungsmodells in Form eines Personen-Umwelt-Interaktionsansatzes. Zur
Durchführung der Untersuchung werden zwei Methoden kombiniert. Als erstes
erfolgt eine quantitative Längschnittuntersuchung, basierend auf Daten aus
amtlichen Statistiken, die das Suizidgeschehen in Ost und West zwischen 1961
und 2005 in seinem quantitativen Verlauf analysiert. Im Anschluss folgt eine
Analyse der Fachliteratur der DDR und früheren Bundesrepublik. Die qualitative
Untersuchung basiert auf Ergebnissen von 27 durchgeführten leitfadengestützten
Experteninterviews. Die verschiedenen Teile der empirischen Untersuchung
werden anschließend zusammengeführt. Die quantitative Untersuchung der
Suizidraten zeigt eine anhaltende Konstanz höherer Suizidmortalität in der DDR
im Vergleich zur früheren Bundesrepublik. Im Verlauf der 80er Jahre ist in
beiden Gebieten ein deutlicher Rückgang der Suizidraten festzustellen, der
sich über die Wiedervereinigung hinaus fortsetzt und im Zusammenhang mit
allmählichen gesellschaftlichen Wandlungsprozessen zu sehen ist, die sich in
Form von veränderten Verhaltensbereitschaften und geändertem Wertinteresse
konkretisieren. Vor dem Hintergrund sich angleichender gesellschaftlicher
Rahmenbedingungen nach der Wiedervereinigung nähern sich die Suizidraten in
Ost und West an. Es kann festgestellt werden, dass mit dem Großereignis der
Wende nur vorübergehend ein Anstieg der Suizidhäufigkeit bei der jungen
Bevölkerung in den neuen Bundesländern verbunden ist. Die Zusammenführung
beider Gebiete Deutschlands in Form eines Transformationsprozesses an die
westlichen Werte-und Normenfeststellungen wurde von der jungen Generation in
der ehemaligen DDR hingegen früherer Vorhersagungen offensichtlich besser
verkraftet. Die qualitativen Untersuchungsergebnisse bestätigen Zusammenhänge
zwischen Wertewandel und Suizidgeschehen und weisen auch auf die Bedeutung von
Werten und Wertevermittlung hin. Darüber hinaus berichten die Interviewten
Einstellungsveränderungen zur Suizidthematik.The specific emphasis of the dissertation, the development of society in the
two German nations since 1961 until the unification and beyond and apparent
relationship to suicidality, is based on the assumption that the influence of
social changes in society (change of values) on individual behavior like
suicide, can best be researched from the view point of such key event in
society. The focus has been on suicide mortality by region and gender of the
young generation, age 10 to 25. The theoretical part sketches out the
different points of view and explanations on suicide, suicidality, para-
suicidal actions and is followed by a discussion on value issues. It presents
a perspective of the learning individual facing values, norms as well as
education on values and the passing on of sets of values. Thereafter, cases of
social change are presented in a historical context. It follows a presentation
often used suicide theories in expert literature of suicide like pre-
disposition and protective factors. Due to the fact that the described
explanation attempts are not valid individually as a theoretical framework, a
design of a theory has been created based on an individual-environment
interaction model. Two methods have been applied in the research. A
quantitative analysis was done based on public data on suicide in East and
West between 1961 and 2005, followed by an analysis of expert literature in
the former GDR and FRG. The qualititative part was derived from the results of
27 expert interviews conducted by way of specific questionnaires. Then,
different empirical parts of the research have been combined. The quantitative
research of suicide rates points to a consistently higher degree of suicide
mortality in the GDR compared to the FRG data. During the 1980s, the suicide
mortality rates show a sharp decrease in both regions. This trend has
continued after unification due to gradual social changes resulting from
alterations of behaviors and interest in values. As a consequence of the
alignment of the framework after unification, the suicide rates in East and
West have come closer. Findings show that there was only a temporary increase
of suicide mortality among the young population of the new German states after
unification. Contrary to former predictions, the young generation of the
former GDR has apparently been coping much better with the unification of the
two german nations, done through a transformation process towards western
value standards. The qualititative research results confirm the relationship
between social change (change of values) and suicide rates and furthermore
point to the importance of values the passing on of them. More importantly,
the interviewees report changes in attitudes towards the subject of suicide