15 research outputs found
SoloselbststÀndige Erwerbsarbeit in der Plattformökonomie.
Das unabhĂ€ngige Kurierkollektiv, das 2017 in Berlin gegrĂŒndet wurde, ist zu 100 Prozent selbstverwaltet, autonom und emissionsfrei. Es agiert als dezentrales Netzwerk und will als "Agentur fĂŒr nachhaltige urbane Logistik" sowohl einen individuellen Bewusstseinswandel als auch einen gesellschaftlichen Wandel im Hinblick auf eine nachhaltige Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen initiieren.
Die explorative qualitative Fallstudie befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Plattformökonomie, wie den Arbeitsbedingungen (Stichwort: Atomisierung und Ausbeutung der Arbeitenden), die durch das Kollektiv mittels Selbstbestimmung und kollektive Entscheidungsfindung ĂŒberwunden werden sollen. Aber auch in Bezug auf die technischen Koordinationsmechanismen setzt sich das selbstverwaltete Unternehmen von anderen Plattformunternehmen ab. Die von Crow genutzte technische Infrastruktur lĂ€sst sich nicht auf einen alles koordinierenden Algorithmus reduzieren, sondern wird aus mehreren Quellen gespeist, was die Fehlerquote erhöht, gleichzeitig aber auch immer alternative Strategien bereitstellt, wenn es ein technisches Problem mit einer der verwendeten Anwendungen gibt
Gewerkschaftliche Gleichstellung der Geschlechter am Beispiel der IG Metall. SelbstverstÀndnis versus Politische Kultur.
Vor dem Hintergrund, dass die »Gleichberechtigung der Geschlechter« bereits 1949 im Grundgesetz verankert wurde, stellt sich die Frage, warum fast 70 Jahre spÀter weiterhin in allen Lebensbereichen geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu beobachten sind. AnlÀsslich des 125-jÀhrigen JubilÀums der IG Metall im Jahr 2016 wird der Frage nachgegangen, wie sich die IG Metall durch die Mitgliedschaft von Frauen* in Bezug auf die Implementierung einer Gleichstellungspolitik verÀndert hat. Dazu wird das geschlechterdemokratische SelbstverstÀndnis der IG Metall herausgearbeitet, um dieses als Vergleichsfolie zu der Praxis der Gewerkschaftsarbeit zu konzeptualisieren. Die Praxis der IG Metall wird, anhand von empirischer Gruppendiskussionen mit Ehren- und Hauptamtlichen Mitgliedern der IG Metall als politische Kultur operationalisiert. Die Aufmerksamkeit gilt dem SpannungsverhÀltnis des (diskursiven) geschlechterdemokratischen SelbstverstÀndnisses und der konkreten politischen Praxis der innergewerkschaftlichen Partizipationsstrukturen.
Der IG Metall haftet immer noch der Ruf an, eine mĂ€nnlich* dominierte Organisation zu sein, obwohl sie in den letzten Jahrzehnten ein Mitgliederzuwachs an Frauen* verzeichnet, âFrauen-Offensivenâ durchgefĂŒhrt, die Institutionalisierung von Gender-Mainstreaming und GleichstellungsmaĂnahmen erfolgte sowie eine verbindliche Quotierung fĂŒr Frauen* (gemÀà ihrem Mitgliederanteil) forciert wurde. Bei den verabschiedeten MaĂnahmen wird deutlich, dass die vorreflexive Zweigeschlechtlichkeit als Strukturmoment des Sozialen nach wie vor ihre strukturierende Wirkung, anhand der sozialen Unterscheidung der Geschlechter, entfaltet. WĂ€hrend der Genderbericht 2011 der IG Metall eine (ĂŒberwiegend) formal-quantitative Gleichberechtigung konstatiert, zeigen die Gruppendiskussionen, dass in den politischen Gremien der IG Metall, vor allem auf der betrieblichen Ebene, eine anhaltende strukturelle WirkmĂ€chtigkeit von Geschlechterhierarchien festzustellen ist. Diskriminierung und Sexismus Ă€uĂern sich mittels »qualitativer Differenzen« im Arbeitsalltag, beispielsweise durch die Zuweisung von »Hilfsjobs« ohne Ăffentlichkeitswirkung. DrĂ€ngende Problempunkte, wie die Gleichverteilung von Einkommen und Freizeit, werden organisational als »Frauenthemen« abgehandelt, wodurch die thematische Relevanz nicht gesamtgewerkschaftlich wirksam wird, da diese hauptsĂ€chlich in den Sondergremien der IG Metall Frauen* zur Disposition stehen. Frauen* werden so gesamtgewerkschaftlich als das »Andere« betrachtet. Durch die idealisierende oder diskriminierende ReprĂ€sentation der »Anderen« zeigt sich ein identitĂ€tslogischer Konstruktionsmodus der Gender-Differenz, der die Reproduktion der tradierten VerhĂ€ltnisse aufrechterhĂ€lt und erklĂ€rt, warum auch nach 70 Jahre keine Gleichheit der Geschlechter konstatiert werden kann
VerÀnderung der Erwerbsarbeit durch die »Sharing Economy«?
Die Narrative der »Sharing Economy« verheiĂen ökologische Nachhaltigkeit, Gemeinschaftlichkeit und Selbstbestimmung, manchmal sogar die Ăberwindung des Kapitalismus. Das sich ausdifferenzierende, aber noch relativ junge PhĂ€nomen, dass unter dem Begriff der Sharing Economy subsumiert wird, beinhaltet jedoch unterschiedliche GeschĂ€ftsmodelle, die dem skizzierten Ideal, eine âgerechtere und nachhaltigereâ Arbeits- und Wirtschaftswelt zu etablieren, entgegenstehen können.
In dem Vortrag sollen die Ambivalenzen der sogenannten Sharing Economy in den Blick genommen werden, deren Kern onlinebasierte Transaktionsplattformen bilden. Als IntermediĂ€re stellen die plattformbetreibenden Unternehmen die technischen Infrastrukturen fĂŒr die Koordination von Angebot und Nachfrage bereit und lassen sich diese Leistung von den jeweiligen Anbietenden wie auch deren Kund*innen zweifach bezahlen â in Form von Geld und mit Daten. Die Plattformstrukturen können dabei cum grano salis als Surrogat sozialer Beziehungen beschrieben werden: Plattformmarken lösten (vordergrĂŒndig) das Problem fehlenden Vertrauens durch Bewertungs- und Reputationsmechanismen durch die âCommunityâ. Die daraus resultierenden Implikationen fĂŒr die Anbieter*innenseite bringen dabei erhebliche VerĂ€nderungen bzw. Grenzverschiebungen fĂŒr die Ausgestaltung der Erwerbsarbeit ĂŒber diese Plattformstrukturen mit sich.
Entlang einer empirischen Fallskizze ĂŒber das Unternehmen foodora GmbH, das auf lokalen ArbeitsmĂ€rkten agiert, soll geklĂ€rt werden, inwiefern sich eine zunehmende Organisierung von mehrseitigen MĂ€rkten ĂŒber digitale Plattformen auf die Praktiken und Institutionen der Erwerbsarbeit auswirkt und welche Chancen und Risiken daraus fĂŒr Arbeitnehmer*innen resultieren
Digitale Durchdringung durch Plattformisierung: VerÀnderung der Arbeitswelten durch Plattformarbeit
Die Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt hat diverse neue GeschĂ€ftsmodelle hervorgebracht und damit einhergehend eine massive Datafizierung in Gang gesetzt. Nahezu alle digitalen AktivitĂ€ten, Handlungen und Interaktionen, die auf den handelsĂŒblichen Hard- und Software-Programmen durchgefĂŒhrt werden, werden registriert, getrackt, gespeichert, aggregiert und ausgewertet sowie weiterverkauft. Die Durchdringung fast jeder digitalen AktivitĂ€t in beinahe jedem Alltagsbereich betrifft vielfĂ€ltige soziale Prozesse und forciert eine Grenzauflösung zwischen privaten, öffentlichen und ökonomischen RĂ€umen.
Dabei ist das digitale Panoptikum unsichtbar, schmerzfrei und tritt diskursiv mit Schlagworten wie Transparenz, Vernetzung und Sharing auf. Plattformunternehmen inszenieren sich als neutrale Vermittlungsinstanzen und propagieren, dass ihre Datensammlungen eine Form der âhöherenâ Intelligenz, die Wissen, Wahrheit und ObjektivitĂ€t herstellen wĂŒrden. Nicht thematisiert wird dabei, dass diese Datafizierung einem Daten-Behaviorismus sowie einer algorithmischen Gouvernance Vorschub leistet.
Im Rahmen des Beitrags wird die Frage diskutiert, wie in diesem Spannungsfeld die Verwendung von algorithmischer Infrastrukturarchitektur zur Durchdringung der Arbeitskoordination beitrĂ€gt und zur Steuerung und Herrschaft genutzt wird. Denn der Grundgedanke von (Arbeits-)Plattformkonzepten beruht auf der groĂflĂ€chigen, automatisierten und vernetzten Sammlung und Nutzung von (Persönlichkeits- und Meta-)Daten als GeschĂ€ftsmodell. Ziel des Vortrags ist es, die Spannungen, Ambivalenzen und Herausforderungen, die durch die Datafizierung möglich geworden sind und die eine erhebliche Brisanz fĂŒr Arbeitsbeziehungen in sich bergen, exemplarisch anhand empirischer Beispiele aus dem Kurierwesen zu diskutieren
BrĂŒchige SolidaritĂ€t in der Gig Economy: Zwischen Zusammenhalt und Individualismus
Der Artikel untersucht die ehemalige Graswurzelbewegung "Liefern am Limit" in Deutschland, eine Organisierungsform der Kurierfahrerinnen verschiedener Plattformunternehmen, und deren PrĂ€senz auf Facebook und X/Twitter. Im Mittelpunkt stehen die Selbstdarstellung ihrer Kampagnen von 2018 bis 2023 und die Konstruktion von SolidaritĂ€t innerhalb der Gig Worker*innen. Anhand des Machtressourcenansatzes von Schmalz und Dörre (2014) werden die Organizing-Taktiken analysiert und die angewandten Strategien veranschaulicht. Die Forschungsfrage fokussiert darauf, wie SolidaritĂ€t innerhalb der Gig Worker*innen konstruiert und inwieweit dies durch die Kampagnen und Organizing-Taktiken beeinflusst wird. Die Social-Media-Kampagnen dienen nicht nur der Reichweitensteigerung, sondern verbessern auch die Erreichbarkeit der Kurierfahrerinnen, was sowohl den Aufbau der Organisationsmacht als auch der gesellschaftlichen Machtressource zugutekommt. Allerdings offenbart sich eine brĂŒchige SolidaritĂ€t im Verlauf der Kampagnen, basierend auf einer gespaltenen SolidaritĂ€t.The article examines the former grassroots movement "Liefern am Limit" in Germany, an organizing form of delivery drivers from various platform companies, and their presence on Facebook and X/Twitter. The focus is on the self-presentation of their campaigns from 2018 to 2023 and the construction of solidarity within gig workers. Using Schmalz and Dörre's (2014) power resource approach, the organizing tactics are analyzed, and the applied strategies illustrated. The research question addresses how solidarity is constructed within gig workers and to what extent this is influenced by campaigns and organizing tactics. The social media campaigns serve not only to increase reach but also to improve the accessibility of deli-very drivers, benefiting both the buildup of organizational power and societal power resources. However, a fragile solidarity emerges during the campaigns, based on a divided solidarity
Plattformökonomie und Erwerbsarbeit: Auswirkungen algorithmischer Arbeitskoordination; das Beispiel Foodora
Die plattformbasierte "Sharing Economy" mit ihren ambivalenten Effekten auf die Arbeitswelt gerĂ€t zunehmend in den Blickpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das vorliegende Papier befasst sich mit den Potentialen und Risiken intermediĂ€rer Plattformen sowie algorithmischer Koordination fĂŒr die Strukturierung und die Bedingungen von Erwerbsarbeit. ZunĂ€chst arbeiten wir allgemeine Organisationsprinzipien und Funktionsweisen onlinezentrierter Plattformunternehmen heraus. Daran anknĂŒpfend beleuchten wir am Beispiel des Unternehmens Foodora bis dato beobachtbare Dynamiken und RĂŒckwirkungen plattformbasierter Arbeitskoordination
Algorithmische Arbeitskoordination in der plattformbasierten Gig Economy: das Beispiel Foodora
Die Plattformökonomie mit ihren ambivalenten Effekten auf die Wirtschafts- und Arbeitswelt gerĂ€t zunehmend in den Blickpunkt der sozialwissenschaftlichen Forschung. AnknĂŒpfend an diesen Diskurs befasst sich der vorliegende explorative Beitrag mit den Potentialen und Risiken algorithmisch strukturierter Plattformen in der Koordination ortsgebundener Erwerbsarbeit. ZunĂ€chst arbeiten wir allgemeine Organisationsprinzipien und Funktionsweisen online-zentrierter Plattformunternehmen heraus. AnschlieĂend beleuchten wir am Beispiel des Unternehmens Foodora bis dato beobachtbare Dynamiken und RĂŒckwirkungen plattformbasierter Arbeitskoordination in der On-Demand bzw. Gig Economy.The platform economy with its ambivalent effects on the business and working environment is becoming a focal point of social science research. On that note, our contribution explores the potentials and challenges of digital platforms and algorithmic management in the coordination of localized labor. First, we outline the general organizational structures and operational patterns of platform-based enterprises. Drawing on the example of the online food delivery company Foodora, we subsequently elaborate on the currently observable dynamics and implications of algorithm-driven labor coordination in the so-called âgigâ or âon-demandâ economy
Gewerkschaftliche Gleichstellung der Geschlechter am Beispiel der IG Metall. SelbstverstÀndnis versus Politische Kultur.
Vor dem Hintergrund, dass die »Gleichberechtigung der Geschlechter« bereits 1949 im Grundgesetz verankert wurde, stellt sich die Frage, warum fast 70 Jahre spÀter weiterhin in allen Lebensbereichen geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu beobachten sind. AnlÀsslich des 125-jÀhrigen JubilÀums der IG Metall im Jahr 2016 wird der Frage nachgegangen, wie sich die IG Metall durch die Mitgliedschaft von Frauen* in Bezug auf die Implementierung einer Gleichstellungspolitik verÀndert hat. Dazu wird das geschlechterdemokratische SelbstverstÀndnis der IG Metall herausgearbeitet, um dieses als Vergleichsfolie zu der Praxis der Gewerkschaftsarbeit zu konzeptualisieren. Die Praxis der IG Metall wird, anhand von empirischer Gruppendiskussionen mit Ehren- und Hauptamtlichen Mitgliedern der IG Metall als politische Kultur operationalisiert. Die Aufmerksamkeit gilt dem SpannungsverhÀltnis des (diskursiven) geschlechterdemokratischen SelbstverstÀndnisses und der konkreten politischen Praxis der innergewerkschaftlichen Partizipationsstrukturen.
Der IG Metall haftet immer noch der Ruf an, eine mĂ€nnlich* dominierte Organisation zu sein, obwohl sie in den letzten Jahrzehnten ein Mitgliederzuwachs an Frauen* verzeichnet, âFrauen-Offensivenâ durchgefĂŒhrt, die Institutionalisierung von Gender-Mainstreaming und GleichstellungsmaĂnahmen erfolgte sowie eine verbindliche Quotierung fĂŒr Frauen* (gemÀà ihrem Mitgliederanteil) forciert wurde. Bei den verabschiedeten MaĂnahmen wird deutlich, dass die vorreflexive Zweigeschlechtlichkeit als Strukturmoment des Sozialen nach wie vor ihre strukturierende Wirkung, anhand der sozialen Unterscheidung der Geschlechter, entfaltet. WĂ€hrend der Genderbericht 2011 der IG Metall eine (ĂŒberwiegend) formal-quantitative Gleichberechtigung konstatiert, zeigen die Gruppendiskussionen, dass in den politischen Gremien der IG Metall, vor allem auf der betrieblichen Ebene, eine anhaltende strukturelle WirkmĂ€chtigkeit von Geschlechterhierarchien festzustellen ist. Diskriminierung und Sexismus Ă€uĂern sich mittels »qualitativer Differenzen« im Arbeitsalltag, beispielsweise durch die Zuweisung von »Hilfsjobs« ohne Ăffentlichkeitswirkung. DrĂ€ngende Problempunkte, wie die Gleichverteilung von Einkommen und Freizeit, werden organisational als »Frauenthemen« abgehandelt, wodurch die thematische Relevanz nicht gesamtgewerkschaftlich wirksam wird, da diese hauptsĂ€chlich in den Sondergremien der IG Metall Frauen* zur Disposition stehen. Frauen* werden so gesamtgewerkschaftlich als das »Andere« betrachtet. Durch die idealisierende oder diskriminierende ReprĂ€sentation der »Anderen« zeigt sich ein identitĂ€tslogischer Konstruktionsmodus der Gender-Differenz, der die Reproduktion der tradierten VerhĂ€ltnisse aufrechterhĂ€lt und erklĂ€rt, warum auch nach 70 Jahre keine Gleichheit der Geschlechter konstatiert werden kann
Sharing â Sharing Economy: AusprĂ€gungen der digitalen Sharing Economy im Lebensmittelsektor
Das PhĂ€nomen Sharing Economy sorgte in den letzten Jahren fĂŒr Kontroversen und ambivalente Bewertungen. UrsprĂŒnglich ging mit der Sharing Economy die Hoffnung einher, ein Gegenmodell zu der auf Eigentum basierenden Ăkonomie zu etablieren. Sukzessive rĂŒckten dabei die Gefahren und Risiken wie etwa die Kommodifizierung aller Lebensbereiche durch die Sharing Economy in den Vordergrund. Daher soll zuerst die PluralitĂ€t und HeterogenitĂ€t der Definitionen von Sharing Economy, die sich ideell wie auch empirisch in den unterschiedlichen Diskursen und Funktionsweisen der Sharing bzw. Plattformökonomie widerspiegelt aufgezeigt. AnschlieĂend wird dann anhand einer empirischen Analyse diverser Organisationen aus dem Lebensmittelsektor eine Typologie der digitalen Sharing Economy vorgestellt um abschlieĂend zu klĂ€ren, inwiefern das Sharing der Sharing Economy nur partiell mit der sozialen Praktik des Teilens gleichgesetzt werden kann.In recent years, the phenomenon of the sharing economy has led to controversies and ambivalent valuations. Originally, the Sharing Economy was linked to the hope of establishing a counter-model to the property-based economy. In the meantime, however, the risks of commodification of all areas of life are increasingly coming to the surface. By means of the different narratives, the present contribution will examine the different discourses that also deal with the functioning of the sharing or platform economy. Subsequently, an empirical study of various sharing organizations in the food sector will visualize the digital sharing economy by means of a typology. This will help to finally clarify why the sharing of the sharing economy can only partially be equated with the social practice of sharing
Das PhÀnomen Sharing Economy am Beispiel des Foodsektors
Unter dem Begriff der Sharing Economy werden sehr unterschiedliche Konzepte und Ideen diskutiert. UrsprĂŒnglich bezeichnete er alternative Modelle der gemeinschaftlichen Nutzung unausgelasteter Ressourcen. Inzwischen steht er meist fĂŒr disruptive GeschĂ€ftsmodelle wie Uber. Anhand von empirischen Beispielen von Foodsharing bis Foodora bringt dieses Working Paper Ordnung in das PhĂ€nomen der Sharing Economy. Es zeigt, welche Rolle die Webplattform und die Auswertung von Daten in den jeweiligen Modellen spielen und wie die Idee des Teilens fĂŒr neue Formen prekĂ€rer BeschĂ€ftigung ausgebeutet wird