7 research outputs found

    Veränderung der Erwerbsarbeit durch die »Sharing Economy«?

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    Die Narrative der »Sharing Economy« verheißen ökologische Nachhaltigkeit, Gemeinschaftlichkeit und Selbstbestimmung, manchmal sogar die Überwindung des Kapitalismus. Das sich ausdifferenzierende, aber noch relativ junge Phänomen, dass unter dem Begriff der Sharing Economy subsumiert wird, beinhaltet jedoch unterschiedliche Geschäftsmodelle, die dem skizzierten Ideal, eine ‚gerechtere und nachhaltigere‘ Arbeits- und Wirtschaftswelt zu etablieren, entgegenstehen können. In dem Vortrag sollen die Ambivalenzen der sogenannten Sharing Economy in den Blick genommen werden, deren Kern onlinebasierte Transaktionsplattformen bilden. Als Intermediäre stellen die plattformbetreibenden Unternehmen die technischen Infrastrukturen für die Koordination von Angebot und Nachfrage bereit und lassen sich diese Leistung von den jeweiligen Anbietenden wie auch deren Kund*innen zweifach bezahlen – in Form von Geld und mit Daten. Die Plattformstrukturen können dabei cum grano salis als Surrogat sozialer Beziehungen beschrieben werden: Plattformmarken lösten (vordergründig) das Problem fehlenden Vertrauens durch Bewertungs- und Reputationsmechanismen durch die ‚Community‘. Die daraus resultierenden Implikationen für die Anbieter*innenseite bringen dabei erhebliche Veränderungen bzw. Grenzverschiebungen für die Ausgestaltung der Erwerbsarbeit über diese Plattformstrukturen mit sich. Entlang einer empirischen Fallskizze über das Unternehmen foodora GmbH, das auf lokalen Arbeitsmärkten agiert, soll geklärt werden, inwiefern sich eine zunehmende Organisierung von mehrseitigen Märkten über digitale Plattformen auf die Praktiken und Institutionen der Erwerbsarbeit auswirkt und welche Chancen und Risiken daraus für Arbeitnehmer*innen resultieren

    Digitale Durchdringung durch Plattformisierung: Veränderung der Arbeitswelten durch Plattformarbeit

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    Die Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt hat diverse neue Geschäftsmodelle hervorgebracht und damit einhergehend eine massive Datafizierung in Gang gesetzt. Nahezu alle digitalen Aktivitäten, Handlungen und Interaktionen, die auf den handelsüblichen Hard- und Software-Programmen durchgeführt werden, werden registriert, getrackt, gespeichert, aggregiert und ausgewertet sowie weiterverkauft. Die Durchdringung fast jeder digitalen Aktivität in beinahe jedem Alltagsbereich betrifft vielfältige soziale Prozesse und forciert eine Grenzauflösung zwischen privaten, öffentlichen und ökonomischen Räumen. Dabei ist das digitale Panoptikum unsichtbar, schmerzfrei und tritt diskursiv mit Schlagworten wie Transparenz, Vernetzung und Sharing auf. Plattformunternehmen inszenieren sich als neutrale Vermittlungsinstanzen und propagieren, dass ihre Datensammlungen eine Form der „höheren“ Intelligenz, die Wissen, Wahrheit und Objektivität herstellen würden. Nicht thematisiert wird dabei, dass diese Datafizierung einem Daten-Behaviorismus sowie einer algorithmischen Gouvernance Vorschub leistet. Im Rahmen des Beitrags wird die Frage diskutiert, wie in diesem Spannungsfeld die Verwendung von algorithmischer Infrastrukturarchitektur zur Durchdringung der Arbeitskoordination beiträgt und zur Steuerung und Herrschaft genutzt wird. Denn der Grundgedanke von (Arbeits-)Plattformkonzepten beruht auf der großflächigen, automatisierten und vernetzten Sammlung und Nutzung von (Persönlichkeits- und Meta-)Daten als Geschäftsmodell. Ziel des Vortrags ist es, die Spannungen, Ambivalenzen und Herausforderungen, die durch die Datafizierung möglich geworden sind und die eine erhebliche Brisanz für Arbeitsbeziehungen in sich bergen, exemplarisch anhand empirischer Beispiele aus dem Kurierwesen zu diskutieren

    Plattformökonomie und Erwerbsarbeit: Auswirkungen algorithmischer Arbeitskoordination; das Beispiel Foodora

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    Die plattformbasierte "Sharing Economy" mit ihren ambivalenten Effekten auf die Arbeitswelt gerät zunehmend in den Blickpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das vorliegende Papier befasst sich mit den Potentialen und Risiken intermediärer Plattformen sowie algorithmischer Koordination für die Strukturierung und die Bedingungen von Erwerbsarbeit. Zunächst arbeiten wir allgemeine Organisationsprinzipien und Funktionsweisen onlinezentrierter Plattformunternehmen heraus. Daran anknüpfend beleuchten wir am Beispiel des Unternehmens Foodora bis dato beobachtbare Dynamiken und Rückwirkungen plattformbasierter Arbeitskoordination

    Gewerkschaftliche Gleichstellung der Geschlechter am Beispiel der IG Metall. Selbstverständnis versus Politische Kultur.

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    Vor dem Hintergrund, dass die »Gleichberechtigung der Geschlechter« bereits 1949 im Grundgesetz verankert wurde, stellt sich die Frage, warum fast 70 Jahre später weiterhin in allen Lebensbereichen geschlechtsspezifische Ungleichheiten zu beobachten sind. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der IG Metall im Jahr 2016 wird der Frage nachgegangen, wie sich die IG Metall durch die Mitgliedschaft von Frauen* in Bezug auf die Implementierung einer Gleichstellungspolitik verändert hat. Dazu wird das geschlechterdemokratische Selbstverständnis der IG Metall herausgearbeitet, um dieses als Vergleichsfolie zu der Praxis der Gewerkschaftsarbeit zu konzeptualisieren. Die Praxis der IG Metall wird, anhand von empirischer Gruppendiskussionen mit Ehren- und Hauptamtlichen Mitgliedern der IG Metall als politische Kultur operationalisiert. Die Aufmerksamkeit gilt dem Spannungsverhältnis des (diskursiven) geschlechterdemokratischen Selbstverständnisses und der konkreten politischen Praxis der innergewerkschaftlichen Partizipationsstrukturen. Der IG Metall haftet immer noch der Ruf an, eine männlich* dominierte Organisation zu sein, obwohl sie in den letzten Jahrzehnten ein Mitgliederzuwachs an Frauen* verzeichnet, ‚Frauen-Offensiven’ durchgeführt, die Institutionalisierung von Gender-Mainstreaming und Gleichstellungsmaßnahmen erfolgte sowie eine verbindliche Quotierung für Frauen* (gemäß ihrem Mitgliederanteil) forciert wurde. Bei den verabschiedeten Maßnahmen wird deutlich, dass die vorreflexive Zweigeschlechtlichkeit als Strukturmoment des Sozialen nach wie vor ihre strukturierende Wirkung, anhand der sozialen Unterscheidung der Geschlechter, entfaltet. Während der Genderbericht 2011 der IG Metall eine (überwiegend) formal-quantitative Gleichberechtigung konstatiert, zeigen die Gruppendiskussionen, dass in den politischen Gremien der IG Metall, vor allem auf der betrieblichen Ebene, eine anhaltende strukturelle Wirkmächtigkeit von Geschlechterhierarchien festzustellen ist. Diskriminierung und Sexismus äußern sich mittels »qualitativer Differenzen« im Arbeitsalltag, beispielsweise durch die Zuweisung von »Hilfsjobs« ohne Öffentlichkeitswirkung. Drängende Problempunkte, wie die Gleichverteilung von Einkommen und Freizeit, werden organisational als »Frauenthemen« abgehandelt, wodurch die thematische Relevanz nicht gesamtgewerkschaftlich wirksam wird, da diese hauptsächlich in den Sondergremien der IG Metall Frauen* zur Disposition stehen. Frauen* werden so gesamtgewerkschaftlich als das »Andere« betrachtet. Durch die idealisierende oder diskriminierende Repräsentation der »Anderen« zeigt sich ein identitätslogischer Konstruktionsmodus der Gender-Differenz, der die Reproduktion der tradierten Verhältnisse aufrechterhält und erklärt, warum auch nach 70 Jahre keine Gleichheit der Geschlechter konstatiert werden kann

    Technology and the Promise of Decentralization. Origins, Development, Patterns of Arguments

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    Analysis of Phenotype

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