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    Parameterwahl fĂĽr die thermische Inaktivierung von Coronaviren - eine datengestĂĽtzte Empfehlung

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    Background: Healthcare workers and large parts of the population are currently using personal protective equipment, such as face masks, to avoid infections with the novel coronavirus SARS-CoV-2. This equipment must be sterilized as gently as possible before reuse. One possibility is thermal inactivation, but professional autoclaves with their high temperatures are often not available or suitable. If the inactivation period is long enough, coronavirus inactivation can also be carried out at relatively low temperatures. The required duration was determined in this study. Material and methods: Data from published thermal inactivation studies on coronaviruses were applied to determine the temperature dependence of the rate constant k(T) for each coronavirus by employing Arrhenius models. Results: The data obtained exhibit large variations, which appear to be at least partially caused by different sample properties. Samples with high protein content or samples in dry air sometimes seem to be more difficult to inactivate. Apart from this, the Arrhenius models describe the thermal inactivation properties well and SARS-CoV and SARS-CoV-2 can even be represented by a combined model. Furthermore, the available data suggest that all samples, including critical ones, can be mathematically included by a worst-case Arrhenius model. Conclusion: Coronaviruses can already be inactivated at relatively low temperatures. For most samples, application times of approximately 32.5, 3.7, and 0.5 minutes will be sufficient at 60°C, 80°C, and 100°C, respectively, for a 5 log-reduction. For difficult conditions, the worst-case model provides significantly longer application times of 490, 55, and 8 minutes for the temperatures mentioned.Hintergrund: Um Infektionen mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 zu vermeiden, setzen sowohl Beschäftigte im Gesundheitswesen als auch große Teile der Bevölkerung derzeit persönliche Schutzausrüstung, wie Gesichtsmasken, ein. Diese Ausrüstung muss vor der Wiederverwendung möglichst schonend sterilisiert werden. Eine Möglichkeit dafür ist die thermische Inaktivierung. Professionelle Autoklaven mit ihren hohen Temperaturen sind jedoch oft nicht verfügbar oder geeignet. Bei Coronaviren kann die Inaktivierung aber auch bei niedrigeren Temperaturen erfolgen, wenn die Inaktvierungsdauer lang genug ist. Diese notwendige Dauer soll hier bestimmt werden. Material und Methoden: Daten aus publizierten thermischen Inaktivierungsstudien an Coronaviren werden herangezogen, um mit Hilfe von Arrhenius-Modellen für jedes Coronavirus die Temperaturabhängigkeit der Ratenkonstante k(T) zu bestimmen. Ergebnisse: Die ermittelten Daten weisen große Variationen auf, die möglicherweise auch auf unterschiedliche Probeneigenschaften zurückzuführen sind. Coronaviren in Proben mit hohem Proteingehalt oder Proben an trockener Luft scheinen manchmal schwerer zu inaktivieren sein. Abgesehen davon scheint das Arrhenius-Modell die thermischen Inaktivierungseigenschaften gut zu beschreiben, wobei sich SARS-CoV und SARS-CoV-2 durch ein gemeinsames Modell darstellen lassen. Darüber hinaus deuten die verfügbaren Daten darauf hin, dass alle Proben mathematisch durch ein Worst-Case-Modell berücksichtigt werden können, das auch potentiell kritische Proben miteinschließt.Schlussfolgerung: Coronaviren lassen sich bereits durch relativ niedrige Temperaturen inaktivieren. Für Standardproben sind z.B. bei 60°C, 80°C und 100°C Anwendungsdauern von ca. 32,5, 3,7 und 0,5 min notwendig, um eine Reduktion von 5 Logstufen zu erreichen. Für eine sicherere Inaktivierung liefert das Worst-Case-Modell für die genannten Temperaturen deutlich längere Anwendungszeiten von 490, 55 und 8 min

    Wieso das Facharztweiterbildungsmodell ungeeignet fĂĽr die Psychotherapeuten-Ausbildung ist

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    Betrachtet man den beeindruckend umfassenden Katalog an Weiterbildungsbestandteilen für den Facharzt für Psychia-trie und Psychotherapie, so denkt man, dass die so erworbene Psychotherapie-Kompetenz derjenigen der Psychologischen PsychotherapeutInnen in nichts nachsteht. Allerdings muss man nur ausrechnen, wie viele Stunden ein Lehrender aufbringen müsste, um diesen Lehrstoff wirklich zu vermitteln, dann wird schnell ersichtlich, dass die Kliniken diesen Katalog einfach nicht umsetzen können – mit Ausnahme von einigen Universitätskliniken mit ihrem beneidenswert gutem Personalschlüssel. Diese müssen sich aber auch entscheiden, ob sie die ihnen zugestandenen Ressourcen in die biolo-gisch-psychiatrische Forschung stecken wollen oder in die Psychotherapie. Die Integration von Psychotherapie in die Psychiatrie wurde zwar spätestens ab 1980 durch Forschung und klinische Versorgung mit großem Aufwand betrieben (z. B. Brenner, 1980; Linden & Hautzinger, 1981; Helmchen et al., 1982; Sulz, 1987). Mit der Einführung der Dialektisch-Behavioralen Therapie DBT von Borderline-PatientInnen kam die Psychotherapie mit Macht ins psychiatrische Krankenhaus (Linehan, 1996). Auch die CBASP-Behandlung von chronisch Depressiven erhöhte psychotherapeutische Aktivität im Krankenhaus (McCullough 2003). Dennoch ist die psychiatrische Klinik noch weit davon entfernt, der optimale Ort zu sein, an dem sich Psychotherapie lernen lässt. Sie wäre eine sehr wertvolle Ergänzung, wenn eine Koordination mit einem Ausbildungsinstitut stattfinden würde, das all das anbietet, was die Klinik nicht selbst anbieten kann. Dass dies nicht geschieht, hat drei Gründe: Zum einen soll ja die AssistenzärztIn nichts für die Psychotherapie-Weiterbildung bezahlen müssen - obwohl Kostbares nicht kostenlos sein kann. Zum zweiten motiviert sie ihre AssistenzärztInnen nicht, Psychotherapie zu lernen („Ich mache später sowieso keine Psychotherapie!“). Zum dritten meint die Klinik immer noch, sie können das selbst genau so gut wie das Ausbildungsinstitut

    "Ich liebe dich" - "Ich mich auch" – Strategische Psychotherapie des narzisstischen Selbstmodus

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    Ausgehend von einer entwicklungstheoretischen Betrachtung der Persönlichkeit und ihrer Störungen und von einem systemtheoretischen Modell der Persönlichkeitsakzentuierung als „Attraktor“, wird der Begriff des Selbstmodus eingeführt, analog zu den Begriffen des state of mind, Ego-State und Schemamodus. Es wird unterschieden zwischen dem primären Selbstmodus, der alle angeborenen Merkmale und Fähigkeiten für die Lebensgestaltung verfügbar hat und sie in Interaktion mit der Umwelt optimal entwickeln kann und dem sekundären Selbstmodus, der einige dieser Merkmale unterdrücken und andere kompensatorische übermäßig elaborieren muss, um emotional zu überleben. Hinzugefügt wird die Heuristik eines tertiären Selbstmodus, der kognitiv und emotional so reif entwickelt ist, dass er Konflikte zwischen den beiden anderen Selbstmodi immer wieder lösen kann. Dies entspricht einer dialektischen Entwicklung, die darin resultiert, dass ein hoch entwickelter Erwachsener mit einem kindlichen und einem maladaptiven Teil des Selbst gut umgehen kann. In der Psychotherapie ist das der Teil des Selbst, mit dem ein Arbeitsbündnis geschlossen werden kann und muss. Davon ausgehend wird das Verständnis und die Entwicklungstherapie der narzisstischen Persönlichkeitsstörung und maladaptiver narzisstischer Persönlichkeitszüge dargelegt und diskutiert. Schemaanalyse und Funktionsanalyse münden in die narzisstische Überlebensregel als maladaptiver Systemregel. In der Beziehungsgestaltung wird wesentlich von Kohuts Grundhaltung ausgegangen. Interventionsmöglichkeiten, die diese Entwicklung fördern, werden vorgestellt und diskutiert

    VDS38 Ressourcen-Defizit-Rating RDR als kognitiv-behaviorale Alternative zur OPD-Struktur-Achse in der Psychotherapie-Diagnostik und Zielanalyse

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    Die VDS38-RDR-Checkliste enthält Ressourcen-Variablen, die deutlich über die Verhaltenstheorie hinausgehen und grundsätzliche menschliche Fähigkeiten und Ressourcen darstellen, die Erkrankung versus Gesunderhaltung und Lebens- und Beziehungsqualität erfassen: Die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung, zur Selbststeuerung, Emotionsregulation, sozialen Wahrnehmung, Kommunikation, Abgrenzung, Bindung (Aufrechterhaltung einer Beziehung), zum Umgang mit Beziehungen, auch sich aus einer Beziehung zu lösen, zur Utilisierung von Ressourcen, zur Bewältigung krisenhafter Situationen und zur Leidenskapazität. An Umweltressourcen wird das Eingebunden sein in ein stabiles berufliches bzw. privates Umfeld sowie reale Chancen einer Veränderung. Sie stehen im Zusammenhang mit dem Grad der Mentalisierung, mit der Höhe der erreichten Entwicklungsstufe, mit weniger schwerer psychischer Erkrankung insbesondere weniger Depression sowie weniger dysfunktionalen Persönlichkeitszügen. Diese Ergebnisse bedürfen jedoch dringender empirischer Überprüfung. Wir können jedoch festhalten, dass die empirischen Daten die Aussage zulassen, dass VDS8-RDR eine kognitiv-behaviorale Alternative zur Strukturachse von OPD-2 ist – ohne die Metatheorie der Psychoanalyse zu benötigen

    Entwicklung als Therapie - Therapiemodul der Strategisch-Behavioralen Therapie (SBT)

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    Mit Piagets Botschaft „Was sich noch nicht entwickelt hat, kann noch nicht lernend überformt werden“ wendet sich der Strategische Therapieansatz (SKT, SBT, SJT und PKP) dem Prinzip „Entwicklung als Therapie“ zu. Piagets und Kegans Theorie der Entwicklungsstufen des Selbst mit qualitativ unterscheidbaren Niveaus des Denkens, Fühlens und in Beziehung Tretens hilft, auch bei Erwachsenen vorhandene Defizite zu beheben, die schließlich zur Symptombildung beigetragen haben. Die erste Aufgabe ist es, den Patienten aus dem Entwicklungsloch heraus zu helfen, in das er sich in der Kindheit geflüchtet hat (z. B. Non-Impulisivität), so dass von da an eine Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit nicht mehr möglich war. Der zweite Schritt der Psychotherapie besteht darin, dem Patienten nur auf die nächst höhere Entwicklungsstufe zu helfen (z. B. souveräne Stufe), auf derer Selbstwirksamkeit erwirbt und eine realistische Theory of Mind (TOM) bildet. Der dritte Schritt, der nicht vorgezogen werden darf, besteht in der Entwicklung auf die zwischenmenschliche Stufe mit der Befähigung zum echten Perspektivenwechsel und zu reifer Empathie. Auf dieser Stufe ist die Affektregulierung/Emotionssteuerung effektiv und Mentalisierungsfähigkeit vorhanden und es wird nicht mehr in einem maladaptiven Selbstmodus verharrt

    Die Rolle der Angst bei der Symptomentstehung und im Therapieprozess

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    In dieser Arbeit wird die Bedeutung der Angst für die Symptombildung, für die therapeutische Beziehung und für den Verlauf des Therapieprozesses diskutiert: Angst ist die Drehscheibe menschlichen Erlebens und Verhaltens in schwierigen Situationen. Sie führt in der symptomauslösenden Situation dazu, dass kompetentes wehrhaftes Verhalten unterlassen wird und stattdessen ein Symptom entsteht. Im therapeutischen Prozess ist sie Quelle des Widerstands. Ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge verspricht, Therapien effektiver werden zu lassen. Als Interventionen werden Schemaanalyse, Funktionsanalyse, Angstexposition und kognitiv-emotive Gesprächsführung angeboten, die zweiphasig mit Emotion Tracking und metakognitiver Reflexion stattfindet

    Aging is associated with low thyroid state and organ-specific sensitivity to thyroxine.

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    Background: Serum thyroid state in older adults correlates with extended longevity. We hypothesized that age impacts not only systemic but also organ-specific thyroid state and response to thyroxine (T4). Methods: Young (3 months) and old (23 months) male mice were analyzed at baseline and after acute T4 challenge. Age effects on circulating thyrotropin (TSH) and thyroid hormone (TH) concentrations, transcript expression in the pituitary and thyroid were compared with organ-specific responses characterized by hepatic and cardiac content of TH and TH metabolites and expression of TH-target genes, as well as hepatic deiodinase 1 activity. Results: Circulating TH concentrations and hepatic and cardiac TH content were lower in old versus young mice. After injection with T4, conversion of T4 to triiodothyronine was decreased in old mice while TH transport in liver and heart was not affected. Organ-specific TH response was augmented in old mice in liver but not heart, indicating age- and tissue-specific sensitivity to TH. A compensatory increase of thyroid stimulating hormone subunit beta expression in the pituitary and increased serum TSH concentrations, but reduced expression of thyroid differentiation markers were found in old mice. Conclusions: We suggest that a reduced activity of the aged thyroid is responsible for the systemic low TH state in old mice. Further, divergent TH metabolism and tissue response in liver and heart occur after T4 treatment in an aged organism. These rodent data are in agreement with a much narrower window for T4 substitution in the older adults to avoid overtreatment

    Spieler, Gegenspieler und der neue Regisseur : Primärer versus sekundärer Selbstmodus und die Entwicklung des tertiären Selbstmodus in der Therapie

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    Den Heuristiken der Selbstanteile, States of Mind, Ego-States und Schemamodus wird die Heuristik des primären, sekundären und tertiären Selbstmodus hinzugefügt. Dieses Konzept wird verbunden mit dem Paradigma der lebenslangen Entwicklung und den natürlichen Entwicklungsmodi. Entstehung, Phänomenologie und Funktionalität der Selbstmodi werden dargestellt, die inhaltliche Ausgestaltung der häufigsten Selbstmodi (dysfunktionalen Persönlichkeitszügen entsprechend) und ein neuer Ansatz ihrer Therapie beschrieben: 1. Entwicklung auf die nächsthöhere Stufe fördern, so dass ein reiferer Entwicklungsmodus verfügbar ist (von impulsiv zu souverän zu zwischenmenschlich). 2. Etablierung eines tertiären integrativen Selbstmodus, der den primären und sekundären Selbstmodus ausbalanciert, so dass Interaktion und Beziehung adaptiver werden. 3. Konkrete therapeutische Interventionen bezüglich Emotionsregulation und Selbstregulation (Umgang mit Bedürfnissen, Ängsten, Überlebensregel). 4. Konkrete Interventionen zur Veränderung des Dysfunktionalen Repetitiven Interaktions- und Beziehungs-Stereotyps DRIBS, um zu einer befriedigenden Beziehungsgestaltung zu finden

    Das Selbstmoduskonzept in der Strategisch-Behavioralen Therapie – vom dysfunktionalen sekundären Selbstmodus zum reifen tertiären Selbstmodus

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    Die Heuristik des primären, sekundären und tertiären Selbstmodus wird den bekannten Heuristiken der Selbstanteile, States of Mind, Ego-States und Schemamodus hinzugefügt. Entstehung, Phänomenologie und Funktionalität der Selbstmodi werden dargestellt, die inhaltliche Ausgestaltung der häufigsten Selbstmodi (dysfunktionalen Persönlichkeitszügen entsprechend) und ein neuer Ansatz ihrer Therapie beschrieben: 1. Entwicklung auf die nächsthöhere Stufe fördern, so dass ein reiferer Entwicklungsmodus verfügbar ist (von impulsiv zu souverän zu zwischenmenschlich). 2. Etablierung eines tertiären integrativen Selbstmodus, der den primären und sekundären Selbstmodus ausbalanciert, so dass Interaktion und Beziehung adaptiver werden. 3. Konkrete therapeutische Interventionen bezüglich Emotionsregulation und Selbstregulation (Umgang mit Bedürfnissen, Ängsten, Überlebensregel). 4. Konkrete Interventionen zur Veränderung des Dysfunktionalen Repetitiven Interaktions- und Beziehungs-Stereotyps DRIBS, um zu einer befriedigenden Beziehungsgestaltung zu finden. Zentralen Stellenwert hat dabei der szenische Stuhldialog
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