4 research outputs found

    Towards a transnational civil society: actors and concepts in Europe from the late eighteenth to the twentieth century

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    "Since late eighteenth-century Enlightenment, the concept of civil society has increasingly assumed a transnational dimension that has given rise to political debates and attracted scholarly interest. This paper provides a research report and a historical overview of the emergence and transformation of civil society organizations that have transcended national borders and cultural boundaries, especially International Non-Governmental Organizations. Based on deliberations about the definition and conceptualization of 'transnational civil society', the investigation concentrates on the abolitionists, the workers' organizations as well as on peace and on women's movements. The authors suggest that further historical studies of transnational civil society should relate its groups and activists to specific contexts and conditions. They also argue that further research should pay particular attention to the actors of transnational civil society, their performance and representations. Overall, static conceptions of transnational civil society have ignored its flexibility and changeability over the course of the last two centuries." (author's abstract)"Seit der Aufklärung im späten 18. Jahrhundert hat der Begriff Zivilgesellschaft eine zunehmend transnationale Dimension erreicht, die insbesondere politische Diskussionen und wissenschaftliches Interesse auslöste. Das vorliegende Diskussionspapier lässt sich als Forschungsbericht verstehen, der einen historischen Überblick über Auftreten und Transformation zivilgesellschaftlicher Organisationen gibt, die insbesondere national und kulturell grenzüberschreitend institutionalisiert sind, wie beispielsweise internationale Nichtregierungsorganisationen. Auf der Grundlage einer sorgfältigen Analyse von Definition und Konzeption 'transnationaler Zivilgesellschaft', konzentriert sich die Untersuchung vor allem auf die Gegner der Todesstrafe, aber auch Gewerkschaften sowie Friedens- und Frauenbewegungen. Beide Autoren plädieren für eine Auseinandersetzung mit der Thematik aus historischer Perspektive, um insbesondere bestimmte Gruppen und Aktivisten in direkten Bezug zu ihrem historischen Kontext und Vorbedingungen zu stellen. Darüber hinaus heben sie hervor, dass daran anknüpfende Studien gerade den Akteuren, ihrem Auftreten und ihrer Präsentation gewidmet werden sollen. Im Gesamtzusammenhang lässt sich festhalten, dass die bisher eher statisch geprägten Untersuchungen zum Forschungsschwerpunkt 'transnationale Zivilgesellschaft' insbesondere die Flexibilität und Unbeständigkeit derselbigen in den letzten beiden Jahrhunderten nicht berücksichtigten." (Autorenreferat

    Drohgebärden. Repräsentationen von Herrschaft im Wandel

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    Im Russischen Zarenreich waren Drohungen ein zentrales Instrument der Machtausübung. Die Androhung von Gewalt erlaubte es dem Staat, seine Untertanen in Schach zu halten, ohne Gewalt tatsächlich anwenden zu müssen. Als während der Gewaltexzesse der Revolution von 1905 die Drohkulisse des Zarenreiches in sich zusammenfiel, geriet das System in eine elementare Krise. In dieser Arbeit wird anhand einer Fallstudie untersucht, wie die imperiale russische Armee als zentraler politischer Akteur neue Praktiken entwickelte, die das Überleben des Zarenreichs sicherten. In Zusammenarbeit von Militäreinheiten vor Ort und dem Ministerium in St. Petersburg wurden Regelungen ausgearbeitet, mit denen die symbolische Androhung von Gewalt durch den tatsächlichen, realisierten Gewaltakt ersetzt werden sollte. Hierzu wollten die Militärs zunächst, dass die Differenz zwischen Soldaten und Zivilisten wieder sichtbar gemacht werden sollte. Soldaten sollten sich nur noch in Extremsituationen auf den Strassen blicken lassen um dann „schnell und entschieden“, wie eine der zentralen Forderungen jener Zeit lauerte, zur Waffe zu greifen. Diese Taktiken hatten kurzfristig Erfolg. Langfristig führten sie jedoch zur Erosion des russischen Zarenreichs: Die Revolution von 1905 hatte die Grenzen der Drohpotentiale des Zaren aufgezeigt.In Tsarist Russia, the threat was an important instrument of rule. Threats of violence enabled the state to subdue its subjects without the need to resort to the actual use of violence. But when the Tsar’s threats lost their effectiveness during the excessive violence of the revolution of 1905, Russia endured a fundamental crisis. My work uses Warsaw as a case study to examine how the Imperial Russian Army secured the survival of Tsarist Russia by developing new practices of threat. Units on the ground and the military bureaucracy in St. Petersburg developed new regulations that aimed at replacing the symbolic threat of violence with its actual and finely regulated application. As a precondition for this, the military command wanted to reestablish the symbolic boundaries between soldiers and civilians. Soldiers were allowed to leave their barracks only in situations when this was absolutely necessary. However, they then had to use violence “quickly and decisively,” as a popular phrase described it. In the short term, these tactics proved successful. In the longer run, however, they led to the erosion of the Tsarist regime during its next fundamental moment of crisis. The revolution of 1905 had shown to the people the limitations of the Tsar’s threat potential
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