10 research outputs found

    Read The Fucking Manual. In- und Exklusion nicht-technischer User in Open Source Software Communities

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    Durch die prinzipielle Aufhebung der Trennung von Entwickler und Nutzer durch offene Softwarelizenzen stellt sich, analog zur Erscheinung Nicht-Zertifizierter Experten in der Wissenschaft (Dickel und Franzen 2016), ein „Problem of Extension“ (Collins and Evans 2002), nĂ€mlich die Frage zu welchem Maße User in die Gestaltung der Software involviert werden sollten. Damit ergibt sich ein grundsĂ€tzliches Spannungsfeld zwischen Inklusion und Exklusion von Mitgliedern und deren BeitrĂ€gen in Freie / Open Source Software (FOSS) Communities.Im Zentrum des vorgestellten empirischen Vergleichs von Linux-Communities stehen die Fragen: Welche Rolle spielen nicht-technische Nutzer in FOSS Communities? Wie organisieren und legitimieren verschiedene Communities die Selektion ihrer Mitglieder? Und wie wirken sich diese sozialen Setzungen aus auf das gemeinsam entwickelte Produkt?Linux-Distributionen stellen ihren Usern Software zur VerfĂŒgung und machen somit den Computer als Handlungsressource zugreifbar. Ausgehend vom grundsĂ€tzlichen Primat der Offenheit bilden sich epistemische Regime aus, die die Partizipationsmöglichkeiten der User definieren. DarĂŒber hinaus fließt das normative GrundverstĂ€ndnis welche Kompetenzen ein User mitbringen sollte in die gemeinsame Softwareproduktion ein.Die Analyse der betrachteten FĂ€lle beleuchtet nicht nur Grenzziehung zwischen Experten und Laien in den Communities, sondern gibt auch Einblicke in die Auswirkungen auf Partizipationsmöglichkeiten ihrer Mitglieder. Nicht zuletzt spiegelt die gemeinsam produzierte Technik die normativen Vorstellungen der Community wider, und wirkt zurĂŒck auf ihre Nutzer. Die Studie trĂ€gt bei zu einer Diskussion der Grenzen und Potentiale technik-zentrierter Partizipationskulturen

    Comparing scripts and scripting comparisons: toward a systematic analysis of technologically mediated influence

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    While it is generally accepted in Science and Technology Studies that technological artefacts have an impact on human practices, the question how this impact is achieved has been answered idiosyncratically for each case studied. This gap between abstract theoretical conceptualisations of non-human agency and largely descriptive accounts of many empirical instances to which they are applied is difficult to overcome unless the agency of artefacts can be compared. The aim of this paper is to propose and test a theoretically grounded framework that enables comparisons of agential qualities of technologies. In order to compare the ways in which technologies influence human behaviour, technology needs to be positioned in social theory. We do so by arguing that technology is one of three distinct modes of exercising influence, positioning technology in a general framework of kinds and modes of influence, and utilising Akrich's notion of scripts to capture the mediation of influence as a particular property of technology. From this, we derive a framework for comparing scripts in seven dimensions. We apply this framework to a test of conflicting hypotheses about consequences of the increasing sophistication of technology and to the exploration of the complexity underlying a typology of ‘persuasive technologies’. Our ‘proof of concept’ enables the conclusion that comparative studies of technologies enable unique contributions to Science and Technology Studies as well as related fields like studies on technoregulation.Die Science and Technology Studies sind sich zwar darin einig, dass Technik menschliche Praktiken beeinflusst, geben jedoch bislang auf die Frage, wie das geschieht, fĂŒr jeden untersuchten Fall eine idiosynkratische Antwort. Diese LĂŒcke zwischen abstrakten Konzeptualisierungen nichtmenschlicher Agency und Einzelfallbeschreibungen kann nicht ĂŒberwunden werden, solange die Agency von Artefakten nicht verglichen werden kann. Das Ziel dieses Papers ist es, einen theoretisch begrĂŒndeten Vergleichsrahmen fĂŒr handlungsbeeinflussende Eigenschaften von Technik vorzuschlagen und zu testen. Um Formen der Beeinflussung menschlichen Verhaltens durch Technik vergleichen zu können, muss letztere in die Sozialtheorie eingeordnet werden. Wir tun das, indem wir Technik in einen allgemeinen Rahmen von Arten und Modi der Beeinflussung einordnen und Akrichs Konzept des Skripts fĂŒr die Erfassung der handlungsbeeinflussenden Eigenschaften von Technik nutzen. Daraus entwickeln wir einen Vergleichsrahmen fĂŒr Skripte mit sieben Dimensionen. Diesen Vergleichsrahmen wenden wir in einem Test einander widersprechender Hypothesen ĂŒber Folgen einer steigenden KomplexitĂ€t der Technik sowie in der Erkundung der KomplexitĂ€t einer Typologie von 'Beeinflussungstechnologien' an. Unsere 'Pilotstudie' gestattet die Schlussfolgerung, dass vergleichende Studien von Technologien neuartige BeitrĂ€ge zu den Science and Technology Studies sowie zu angrenzenden Gebieten wie den Studien zur Techno-Regulation ermöglichen

    Technik vergleichen: ein Analyserahmen fĂŒr die Beeinflussung von Arbeit durch Technik

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    Wenn eine Aufgabe der Arbeitssoziologie darin besteht, einen Zusammenhang zwischen spezifischen Technologien und den Effekten ihres Einsatzes fĂŒr Arbeit herzustellen, dann muss sie Technik vergleichend beschreiben. Das Ziel unseres Beitrages besteht darin, der Arbeitssoziologie einen Analyserahmen fĂŒr Technik anzubieten, der vergleichende empirische Untersuchungen und die Formulierung theoretisch gehaltvoller Aussagen auf mittleren Abstraktionsebenen unterstĂŒtzen soll. Wir positionieren technikvermittelte Beeinflussung in der Sozialtheorie als eine dritte Form der Beeinflussung neben interaktiver und strukturvermittelter Beeinflussung. FĂŒr die vergleichende Analyse solcher Beeinflussungen lĂ€sst sich das in den Science and Technology Studies entwickelte Konzept des Skripts nutzen. Vergleichsdimensionen fĂŒr Skripte lassen sich aus allgemeinen Merkmalen von Beeinflussungssituationen ableiten. Wir demonstrieren die Anwendung des Vergleichsrahmens durch die Beantwortung der Frage, wie drei Installationsprogramme fĂŒr verschiedene Versionen des Betriebssystems Linux die Handlungen der NutzerInnen beeinflussen. Durch den Vergleich der Skripte fokussiert unser Vergleichsrahmen bislang auf Beeinflussungsintentionen. Eine Ausweitung auf den Vergleich situativer Techniknutzung scheint aber möglich.If the sociology of work wants to discover links between specific technologies and their effects on work, it needs to comparatively analyse technologies. The aim of our contribution is to offer a comparative framework for technologies that enables comparative empirical investigations and the formulation of contributions to middle-range theories. We position technologically mediated influence as a third form of exercising influence besides interactive and structurally mediated influence. The comparative analysis of this form of influence can be based on the concept of a script, which has been developed in science and technology studies. Dimensions for the comparison of scripts can be derived from general properties of situations in which influence is exercised. We apply our comparative framework to three installation programmes for different versions of the Linux operating system and answer the question as to how these programmes influence the actions of users. Since it compares scripts, our framework focuses on the intentions of designers so far. However, an extension to the comparison of situated uses of technology seems possible

    Linux fĂŒr alle? Zur Rolle von Laien in Communities der quelloffenen Softwareproduktion

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    RTFM aka "Read the fucking manual" ist sicher jedem GNU/Linux-User schon begegnet. Dieser auf den ersten Blick schroffe Hinweis auf Wissensdefizite mag als Widerspruch zur Idee von "freiem Wissen" und "freier Software" erscheinen. TatsĂ€chlich ist dies aber nicht unbedingt herablassend gemeint, sondern Ausdruck einer bestimmten Community-Kultur. Genauer betrachtet zeigen sich ganz unterschiedliche Umgangsweisen mit Wissen und Anforderungen an User zwischen "Linux for Human Beings" und "Keep it simple, stupid". Diese spiegeln sich wider in der Organisation der gemeinschaftlichen Produktion von Wissen und Software: Letztlich prĂ€gen sie die Gestaltung der Software selbst. Die empirischen Befunde zur Strukturierung der Linux-Communities Arch, Debian und Ubuntu und ihrer Auswirkungen auf die Gestaltung der fĂŒr die und von der Community programmierten Software verknĂŒpft der Autor mit der theoretischen Frage nach der Rolle von Macht und Vertrauen in Technik sowie der Rolle von Laien in der Expertenwelt der Softwareentwicklung. Er baut das soziologische Konzept epistemischer Regime aus zu einem Vergleichsrahmen, um die Rolle von Werten in der scheinbar objektiven Sachwelt der Software- und Wissensproduktion zu untersuchen, und arbeitet so die Wechselwirkungen zwischen Organisation und Produkt heraus. Die Arbeit macht deutlich, wie Technik ganz konkret unterschiedlich gestaltet wird und worauf diese unterschiedliche Gestaltung beruht
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