7 research outputs found

    Essays on higher education and the housing market

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    Over the past decades, higher education has experienced tremendous growth around the world. Given the significant role of education, many governments pursue long-term strategies to strengthen their higher education systems, such as the Bologna Process. At the same time, changes in higher education have an inherent regional dimension and interact closely with labor and housing markets. This dissertation contributes to the understanding of how shifts and policies in the higher education system and the housing market (Bologna Process, higher education expansion, housing price boom) affect individuals' educational decisions and labor market outcomes. In particular, it focuses on the adjustments within regional higher education and housing markets. Chapter 2 reviews the empirical quantitative literature on the impact of the Bologna Process on outcomes along students’ trajectories (enrollment, study success, and labor market returns). We find that the literature is surprisingly small, selective, and ambiguous. While enrollment seems to have increased in countries implementing the reform more quickly, the evidence on study success is mixed. The results on employment outcomes are more consistent, with BA graduates having lower labor market returns than graduates with pre-reform or MA degrees. Altogether, studies often do not allow for causal conclusions, making evidence-based adjustments in reform implementation difficult. Chapter 3 evaluates the effects of the introduction of three-year undergraduate BA degrees in the course of the Bologna Process on the dual apprenticeship system in Germany, where three out of ten apprentices are qualified for university. We exploit regional and temporal variation in reform adoption, using administrative student and labor market data. The reform implementation reduced the number of new highly educated apprentices considerably. In particular, clerical apprenticeships were affected. Firms did not substitute with less-educated apprentices, but partly replaced the lower supply of new highly educated apprentices with university graduates in the long run. Chapter 4 examines the early career effects of entering the labor market during the recent higher education expansion in Germany. We use detailed individual-level data on employment biographies and exploit differential exposure of entry cohorts to the expansion over time and across regions. We find small negative effects on entry wages, driven by the high-skilled. With increasing experience, this effect diminishes and becomes slightly positive, with large positive spillover effects for low-skilled workers. The dynamics of the effects result from two countervailing mechanisms: supply effects (cohort crowding) and demand effects (skill- and routine-biased technological change). Chapter 5 investigates the role of regional supply and demand fundamentals in the German housing price boom between 2008 and 2021. Drawing on quality-adjusted housing price data at the district level, we show that regional fundamentals explain up to two-thirds of between-region and 77 to 87 percent of within-region variation in price growth. Price increases were mainly driven by co-movements in local demand fundamentals, notably population density and skill level. However, we further reveal systematic variation unrelated to fundamentals (overvaluation of top 7 cities, path dependency, and spatial spillovers), which we interpret as evidence of speculation, investor preference for liquid markets, and bounded rationality. Chapter 6 studies the effects of rental price changes on college enrollment rates. We exploit cross-district variation in the size and timing of local rental price booms in Germany during the 2010s. We find that an increase in apartment rents significantly reduced per-capita college enrollment, driven by first-year students moving long distances and being more pronounced in less densely populated locations. Housing costs - the largest component of students’ expenditures and an important location factor - have contributed to the slowdown in higher education expansion in some areas and reduced the skill-binding effect of universities there.Die Hochschulbildung hat in den letzten Jahrzehnten weltweit ein enormes Wachstum erfahren. Angesichts der grundlegenden Bedeutung von Bildung verfolgen viele Staaten langfristige Strategien zur Stärkung ihrer Hochschulsysteme, wie z.B. den Bologna-Prozess. Gleichzeitig haben Veränderungen im Hochschulwesen eine inhärente regionale Dimension und stehen in enger Wechselwirkung mit Arbeits- und Wohnungsmärkten. Diese Dissertation leistet einen Beitrag zum Verständnis dazu, wie sich Veränderungen und Reformen im Hochschulsystem und auf dem Wohnungsmarkt (Bologna-Prozess, Bildungsexpansion, Immobilienpreisboom) auf individuelle Bildungsentscheidungen und Arbeitsmarkterträge auswirken. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Anpassungen innerhalb regionaler Hochschul- und Wohnungsmärkte. Kapitel 2 gibt einen systematischen Überblick über die quantitative empirische Literatur zu den Auswirkungen des Bologna-Prozesses auf verschiedene Ergebnisgrößen entlang des Studienverlaufs (Einschreibung, Studienerfolg und Arbeitsmarkterträge). Wir stellen fest, dass die Literatur überraschend dünn, selektiv und ambivalent ist. In Ländern, in denen die Reform schneller umgesetzt wurde, scheinen die Einschreibungen zugenommen zu haben. Im Gegensatz dazu sind die Befunde in Bezug auf den Studienerfolg gemischt. Die Ergebnisse zu den Arbeitsmarkterträgen sind wiederum konsistenter: BA-Absolvent*innen erzielen tendenziell niedrigere Arbeitsmarkterträge als Absolvent*innen mit Abschlüssen aus der Zeit vor der Reform oder MA-Absolvent*innen. Insgesamt lassen die Studien oftmals keine kausalen Schlüsse zu, was evidenzbasierte Anpassungen bei der Umsetzung der Reform erschwert. In Kapitel 3 untersuchen wir die Auswirkungen der Einführung von Bachelor-Studiengängen im Zuge des Bologna-Prozesses auf das duale Ausbildungssystem in Deutschland, in dem drei von zehn Auszubildenden über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügen. Wir nutzen regionale und zeitliche Variation in der Einführung der Reform aus und verwenden administrative Studierenden- und Arbeitsmarktdaten. Die Umsetzung der Reform hat die Zahl der neuen Auszubildenden mit Hochschulzugangsberechtigung erheblich reduziert. Davon betroffen waren vor allem kaufmännische Ausbildungsberufe. Die Betriebe substituierten nicht durch weniger gut ausgebildete Auszubildende, sondern ersetzten das geringere Angebot an neuen Auszubildenden mit Hochschulzugangsberechtigung langfristig teilweise durch Hochschulabsolvent*innen. Kapitel 4 analysiert die Auswirkungen der jüngsten Bildungsexpansion auf die frühen Erwerbsverläufe von Berufseinsteiger*innen in Deutschland. Wir verwenden detaillierte individuelle Daten zu Erwerbsbiographien und nutzen die unterschiedliche Betroffenheit der Eintrittskohorten von der Expansion im Zeitverlauf und zwischen verschiedenen Regionen aus. Wir finden geringe negative Effekte auf die Einstiegslöhne, insbesondere für Hochqualifizierte. Mit zunehmender Berufserfahrung nimmt dieser Effekt jedoch ab und wird leicht positiv, mit starken positiven Spillover-Effekten für Geringqualifizierte. Die Dynamik der Effekte ergibt sich aus zwei gegenläufigen Mechanismen: Angebots- (cohort crowding) und Nachfrageeffekte (skill- and routine-biased technological change). Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Rolle regionaler Angebots- und Nachfragefaktoren im deutschen Immobilienpreisboom zwischen 2008 und 2021. Anhand von qualitätsbereinigten Wohnungspreisdaten auf Kreisebene zeigen wir, dass regionale Fundamentaldaten bis zu zwei Drittel der Variation zwischen den Regionen und 77 bis 87 Prozent der Variation innerhalb der Regionen im Preiswachstum erklären. Der Preisanstieg fällt hauptsächlich mit Veränderungen der lokalen Nachfragefaktoren zusammen, insbesondere der Bevölkerungsdichte und des Akademikeranteils. Wir identifizieren jedoch auch systematische Variation über die Fundamentalfaktoren hinaus (Überbewertung der Top-7-Städte, Pfadabhängigkeit und räumliche Spillover-Effekte). Dies interpretieren wir als Beleg für Spekulation, die Präferenz von Anleger*innen für liquide Märkte und begrenzte Rationalität. In Kapitel 6 werden die Auswirkungen von Mietpreisänderungen auf die Studienanfängerquoten untersucht. Wir nutzen Unterschiede zwischen den deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten hinsichtlich der Höhe und des Zeitpunkts lokaler Mietpreissteigerungen in den 2010er Jahren aus. Wir finden, dass ein Anstieg der Wohnungsmieten zu einem signifikanten Rückgang der Studienanfängerquoten geführt hat. Dieser Rückgang ist insbesondere auf Studienanfänger*innen zurückzuführen, die aus weiter entfernten Orten stammen. Zudem ist der Rückgang in weniger dicht besiedelten Gebieten besonders ausgeprägt. Die Wohnkosten, die den größten Anteil an den Ausgaben der Studierenden ausmachen und einen wichtigen Standortfaktor darstellen, haben daher in einigen Regionen zu einer Verlangsamung der Bildungsexpansion und zu einer Verringerung der qualifikationsbindenden Wirkung von Hochschulen geführt
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