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Flood disasters and political culture at the German North Sea coast: a long-term historical perspective
'Der Beitrag untersucht die langfristigen Auswirkungen von Katastrophen auf die politische Kultur am Fall der deutschen Nordseeküste. Norddeutsche Küstenregionen bieten ein gutes Beispiel für Bewältigungsstrategien, die durch Permanenz 'kulturell' geworden sind. Die deutsche Nordseeküste wird als Risikoregion (Kenneth Hewitt) beschrieben, die seit nahezu einem Millennium ihre eigene Risikotechnologie besitzt. Deiche und Drainagesysteme haben eine Kulturlandschaft der Protektion gegen die Gefahren des Meeres geformt - eine Landschaft der Bewältigung. Darüber hinaus haben Deiche der Gesellschaft Anforderungen ihrer Aufrechterhaltung und Rekonstruktion auferlegt, die das Alltagsleben bestimmt haben. In diesem Beitrag wird das Deichrecht und seine Entwicklung als der vielleicht dauerhafteste Ausdruck der politischen Kultur einer 'hydrographischen Gesellschaft' (Simon Schama) skizziert und interpretiert. Es entstand gleichermaßen aus Kooperation, kommunaler Organisation und Konflikt. Wechselwirkungen zwischen Recht, Technologie, lokalen und zentralen politischen Gewalten sowie wiederholten Katastrophenerfahrungen werden untersucht.' (Autorenreferat)'Taking the case of the German North Sea coast, this paper seeks to investigate the impacts of disaster on political culture in a long-term perspective. German North Sea regions offer a good example for strategies of coping that became 'cultural' through permanency. The German North Sea coast will be described as a 'region of risk' (Kenneth Hewitt) that has had its own risk technology for almost a millennium. Dikes and drainage systems have shaped a cultural landscape of protection against the dangers of the sea. It is a landscape of coping. By imposing demands of upkeep and reconstruction dikes have strongly influenced the daily life and political culture of North Sea communities. Dike law will be interpreted as the most obvious expression of a 'hydrographic society' (Simon Schama) that has emerged from cooperation, communal organization, and conflict.' (author's abstract
Die "Europäische Gelehrtenrepublik" des 18. Jahrhunderts: eine netzwerkanalytische Rekonstruktion des Netzes wissenschaftlicher Korrespondenznetzwerke
"Schriftliche Korrespondenzen waren in der Wissenschaft im 18. Jahrhunderts die Mittel zum überregionalen Austausch. Heute werden die Archive dieser Korrespondenzen von einer Reihe von Wissenschaftshistorikern intensiv bearbeitet. Der Vortrag berichtet von dem gemeinsamen Versuch, die in verschiedenen wissenschaftshistorischen Projekten verfügbaren Informationen mit Mitteln der Netzwerkanalyse und Netzwerkvisualisierung zu einem globalen Bild der Wissenschaftslandschaft des 18. Jahrhunderts zusammenzufügen. Die Kombination der Quellen produziert nicht nur eine Gesamtschau des 'europäischen Wissenschaftssystems des 18. Jahrhunderts' sondern identifiziert darüber hinaus zentrale Personen, deren historische Bedeutung einer weiteren Klärung bedarf." (Autorenreferat
Unlocking pre-1850 instrumental meteorological records
A global inventory of early instrumental meteorological measurements is compiled that comprises thousands of mostly nondigitized series, pointing to the potential or weather data rescu
"Anthropozän": Plädoyer für eine Klimageschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
Vor etwas mehr als zehn Jahren schlug der Atmosphärenchemiker und Nobelpreisträger Paul Crutzen vor, eine neue geologische Epoche zu taufen, die mit der Industrialisierung in England und im übrigen Europa begonnen habe: das Anthropozän. Die Bezeichnung unterstreicht, dass menschliche Aktivitäten immer größere Spuren in allen Teilsystemen des Erdsystems hinterlassen, seitdem sie sich mit der Kraft fossiler Brennstoffe entfalten. Der geologische Epochenschnitt koinzidiert mit einer Zäsur in der Gesellschaftsgeschichte, die in der Geschichtswissenschaft seit langem allgemein akzeptiert ist: die industrielle Transformation. Die daraus folgende Parallelisierung von Menschen- und Erdgeschichte kann nicht zufällig sein. Aber bisher ist unklar, in welcher Verbindung ihre Narrative stehen und welche Implikationen das für die Geschichtsschreibung hat. Das folgende Plädoyer für eine Klimageschichte des 19. und 20. Jahrhunderts zielt auf diesen Nerv