20 research outputs found
Zur Situation bei wichtigen Infektionskrankheiten – Importierte Infektionskrankheiten 2021
Die infolge der COVID-19-Pandemie eingeschränkten Möglichkeiten für Auslandsreisen haben wie schon 2020 auch im Jahr 2021 dazu geführt, dass deutlich weniger Fälle von importierten Infektionskrankheiten an das RKI gemeldet wurden als in den Jahren vor der Pandemie. Mit Ausnahme von Malaria und Hepatitis A lagen die Fallzahlen von importierten Infektionen 2021 sogar niedriger als 2020. Wegen des anhaltend veränderten Reiseverhaltens und durch die bei einzelnen Krankheiten sehr geringen Fallzahlen ergeben sich Verzerrungen und zufallsbedingte Schwankungen, die nicht das eigentliche Infektionsrisiko im jeweiligen Land widerspiegeln. Der vorliegende Bericht beschränkt die ausführliche Darstellung der Daten deshalb auf Malaria und Hepatitis A.Peer Reviewe
BundeslandÂĂĽbergreifender Hepatitis-A-Genotyp-IB-Ausbruch im Zusammenhang mit dem Verzehr von TiefkĂĽhl- Erdbeeren, Deutschland, 2021–2023
Im Januar 2022 wurde das RKI vom Konsiliarlabor für Hepatitis-A-Viren (HAV) erstmals über acht Fälle mit identischer HAV-Genotyp-IB-Sequenz aus zwei Bundesländern informiert. Bei fehlender Reiseanamnese der Primärfälle und überregionaler Verteilung der Erkrankungen bestand der Verdacht auf eine mögliche Übertragung durch kontaminierte Lebensmittel. Seitdem wurden aus zehn Bundesländern insgesamt 55 sequenzbestätigte Fälle sowie vier wahrscheinliche Fälle identifiziert. Aufgrund erster Routinebefragungen durch die zuständigen Gesundheitsbehörden und Erfahrungen aus vergangenen Ausbrüchen ergab sich die Hypothese, dass die Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Verzehr von kontaminierten TK-Beeren stehen könnten. Diese wurden in den letzten Jahren immer wieder als Vehikel in lebensmittelbedingten Hepatitis-A-Ausbrüchen verdächtigt bzw. bestätigt. TK-Produkte können durch die lange Haltbarkeit und die hohe Stabilität von HAV unter diesen Lagerungsbedingungen auch viele Monate nach Erwerb durch den Verbrauchenden noch zu Erkrankungen führen.Peer Reviewe
Epidemiologie der Virushepatitiden A bis E in Deutschland
Mit Virushepatitis A bis E werden verschiedene infektiöse Entzündungen des Leberparenchyms bezeichnet, die durch die Hepatitisviren A bis E (HAV, HBV, HCV, HDV und HEV) ausgelöst werden. Zwar ähneln sich die Krankheitsbilder, die Erreger gehören jedoch zu verschiedenen Virusfamilien und unterscheiden sich bezüglich der Pathogenese, der Übertragungswege, des klinischen Verlaufs und der Präventions- und Therapiemöglichkeiten. In Deutschland besteht eine namentliche Meldepflicht nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) für den direkten oder indirekten Nachweis und für Verdacht, Erkrankung und Tod. Die Daten werden an das Robert Koch-Institut übermittelt.
In diesem Beitrag wird die Epidemiologie der Hepatitiden A bis E anhand publizierter Studien und Meldedaten beschrieben und es werden aktuelle Herausforderungen und Präventionsansätze aufgezeigt. Letztere bestehen insbesondere in der verbesserten Umsetzung bereits bestehender Impfempfehlungen (Hepatitis A und B), dem verbesserten Zugang zu Prävention, Testung und Versorgung, einschließlich Therapie mit antiviralen Medikamenten (Hepatitis B, C und D), und der Erkennung und Verhinderung lebensmittelbedingter Infektionen und Ausbrüche und Verbesserungen auf dem Gebiet der Lebensmittelsicherheit (Hepatitis A und E).Viral hepatitis A to E describes various infectious inflammations of the liver parenchyma that are caused by the hepatitis viruses A to E (HAV, HBV, HCV, HDV, and HEV). Although the clinical pictures are similar, the pathogens belong to different virus families and differ in terms of pathogenesis, transmission routes, clinical course, prevention, and therapy options. In Germany, there is mandatory reporting according to the Infection Protection Act (IfSG) for direct or indirect laboratory evidence and for suspicion, illness, and death of viral hepatitis. The data are transmitted to the Robert Koch Institute.
In this article, on the basis of published studies and notification data, we describe the epidemiology of hepatitis A to E as well as current challenges and prevention approaches. In particular, the latter contains the improvement of existing vaccination recommendations (hepatitis A and B); improvement of access to prevention, testing, and care including therapy with antiviral drugs (hepatitis B, C, and D) and the detection and prevention of foodborne infections and outbreaks; and improvements in the field of food safety (hepatitis A and E).Peer Reviewe
Zur Situation bei wichtigen Infektionskrankheiten – Importierte Infektionskrankheiten 2022
Der im Epidemiologischen Bulletin 46/2023 veröffentlichte Bericht zu reiseassoziierten Erkrankungen 2022 basiert auf den Meldedaten gemäß Infektionsschutzgesetz, die dem RKI mit Datenstand 1. März 2023 übermittelt wurden. Dabei wird das Auftreten von Erkrankungen wie z. B. Malaria, Shigellose, Typhus abdominalis, Hepatitis A und weiteren mit den Vorjahren verglichen. Die Jahre 2020 und 2021 waren durch Reisebeschränkungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie und dem damit verbundenen deutlichen Rückgang aller Erkrankungen gekennzeichnet, die in Deutschland überwiegend als im Ausland erworbene Infektionen auftreten. 2022 sind die Fallzahlen gegenüber 2021 – mutmaßlich aufgrund intensiverer Reiseaktivität – bei fast allen gemeldeten Erkrankungen wieder deutlich angestiegen. Sie liegen jedoch mit wenigen Ausnahmen weiterhin unter dem vorpandemischen Niveau von 2019
Resurgence of an international hepatitis A outbreak linked to imported frozen strawberries, Germany, 2018 to 2020
Following outbreaks linked to frozen strawberries in Sweden and Austria in 2018, 65 cases linked to the same hepatitis A virus strain were detected in Germany between October 2018 and January 2020, presenting in two waves. Two case-control studies and a comparison of cases' consumption frequencies with purchase data from a large consumer panel provided strong evidence for frozen strawberry cake as the main vehicle of transmission. Of 46 cases interviewed, 27 reported consuming frozen strawberry cake and 25 of these identified cake(s) from brand A spontaneously or in product picture-assisted recall. Trace back investigations revealed that the Polish producer involved in the previous outbreaks in Sweden and Austria had received frozen strawberries from Egypt via a wholesaler that also delivered frozen strawberries to manufacturer of brand A. Phylogenetic analyses linked the outbreak strain to similar strains formerly isolated from sewage, stool and strawberries in Egypt. Complete trace back and timely recall of products with strong evidence of contamination is important to control an outbreak and prevent later resurgence, particularly for food items with a long shelf life. Continued molecular surveillance of hepatitis A is needed to identify outbreaks and monitor the success of food safety interventions
Zur Situation bei wichtigen Infektionskrankheiten – Importierte Infektionskrankheiten 2022
Der im Epidemiologischen Bulletin 46/2023 veröffentlichte Bericht zu reiseassoziierten Erkrankungen 2022 basiert auf den Meldedaten gemäß Infektionsschutzgesetz, die dem RKI mit Datenstand 1. März 2023 übermittelt wurden. Dabei wird das Auftreten von Erkrankungen wie z. B. Malaria, Shigellose, Typhus abdominalis, Hepatitis A und weiteren mit den Vorjahren verglichen. Die Jahre 2020 und 2021 waren durch Reisebeschränkungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie und dem damit verbundenen deutlichen Rückgang aller Erkrankungen gekennzeichnet, die in Deutschland überwiegend als im Ausland erworbene Infektionen auftreten. 2022 sind die Fallzahlen gegenüber 2021 – mutmaßlich aufgrund intensiverer Reiseaktivität – bei fast allen gemeldeten Erkrankungen wieder deutlich angestiegen. Sie liegen jedoch mit wenigen Ausnahmen weiterhin unter dem vorpandemischen Niveau von 2019
Epidemiological trends of notified human brucellosis in Germany, 2006–2018
Objective
We describe epidemiological trends of human brucellosis in Germany over a 13 year period based on national surveillance data.
Methods
We analyzed demographic, clinical, laboratory and exposure information of symptomatic laboratory-confirmed brucellosis cases notified 2006–18. Using official population data, we calculated incidences and risk ratios (RR).
Results
From 2006 to 2018, 408 brucellosis cases were notified in Germany (mean annual incidence: 0.38/1,000,000 population), of which 75% were travel-associated. Yearly notifications peaked in 2014 (n = 47) and remained elevated compared to 2006–2013 (mean: n = 25). Asylum seekers (AS) arriving in Germany accounted for 9/44 (2015) and 15/36 (2016) cases, respectively. RR AS/non-AS 2015–2016: 28, 95% CI: 17–45. Unpasteurized milk products were most frequently notified as source of infection. Imported food and occupational exposure played a role in autochthonous cases.
Conclusions
The incidence of human brucellosis has markedly increased in recent years. Most of the observed rise in notifications can be explained by infections in AS. Exposure still predominantly occurs abroad. Risk factors for autochthonous infections need to be investigated further, though imported dairy products seem to play a role. Physicians should consider brucellosis as differential diagnosis in AS and people with travel to endemic regions with compatible symptoms.Peer Reviewe
Zur Situation bei wichtigen Infektionskrankheiten – Reiseassoziierte Krankheiten 2020
Im Jahr 2020 war die Zahl der dem RKI gemeldeten bzw. übermittelten Fälle von reiseassoziierten Infektionskrankheiten wesentlich niedriger als in den Vorjahren. Ursache für diesen Rückgang waren die nach dem 1. Quartal aufgrund der COVID-19-Pandemie stark eingeschränkten Möglichkeiten für Auslandsreisen. Im Epidemiologischen Bulletin 48/2021 werden am Beispiel der Malaria einige Auswirkungen der eingeschränkten Fernreiseaktivitäten aufgezeigt
Zur Situation bei wichtigen Infektionskrankheiten Reiseassoziierte Krankheiten 2017.
Der Bericht basiert auf den Meldedaten nach Infektionsschutzgesetz (IfSG), die dem Robert Koch-Institut
(RKI) mit Datenstand 1. März 2018 übermittelt worden waren. Diese wurden ergänzt um Angaben
aus anderen Erfassungssystemen, soweit diese verfĂĽgbar waren. Leishmaniosen sind nicht meldepflichtig;
die Daten zur Leishmaniose stammen vom Institut für Tropenmedizin der Charité Berlin