Im Januar 2022 wurde das RKI vom Konsiliarlabor für Hepatitis-A-Viren (HAV) erstmals über acht Fälle mit identischer HAV-Genotyp-IB-Sequenz aus zwei Bundesländern informiert. Bei fehlender Reiseanamnese der Primärfälle und überregionaler Verteilung der Erkrankungen bestand der Verdacht auf eine mögliche Übertragung durch kontaminierte Lebensmittel. Seitdem wurden aus zehn Bundesländern insgesamt 55 sequenzbestätigte Fälle sowie vier wahrscheinliche Fälle identifiziert. Aufgrund erster Routinebefragungen durch die zuständigen Gesundheitsbehörden und Erfahrungen aus vergangenen Ausbrüchen ergab sich die Hypothese, dass die Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Verzehr von kontaminierten TK-Beeren stehen könnten. Diese wurden in den letzten Jahren immer wieder als Vehikel in lebensmittelbedingten Hepatitis-A-Ausbrüchen verdächtigt bzw. bestätigt. TK-Produkte können durch die lange Haltbarkeit und die hohe Stabilität von HAV unter diesen Lagerungsbedingungen auch viele Monate nach Erwerb durch den Verbrauchenden noch zu Erkrankungen führen.Peer Reviewe