6 research outputs found

    Dysphagie-Management beim alten Patienten - eine Herausforderung

    No full text
    Hintergrund: Dysphagie tritt in allen Altersgruppen auf, ihre Prävalenz ist jedoch beim alten Menschen am höchsten und wird in der Literatur zwischen 15% und 51% angegeben , . Für die Lebenserwartung des alten Menschen sind der Ernährungszustand, die Fähigkeit zur selbständigen oralen Ernährung und eine Vermeidung aspirationsbedingter pulmonaler Komplikationen von großer prognostischer Bedeutung. Altersbedingte Veränderungen des Schluckaktes müssen nicht zwangsläufig zu einer Dysphagie führen. Man unterscheidet eine sogenannte primäre Presbyphagie (Schluckakt im Alter) ohne Krankheitswert von einer sekundären Presbyphagie mit Krankheitswert. Management der sekundären Presbyphagie: Um der Komplexität des gestörten Schluckaktes gerecht zu werden, ist eine interdisziplinäre Kooperation von unterschiedlichen medizinischen und therapeutischen Fachdisziplinen erforderlich.Da eine Aspiration nur durch direkte Visualisierung bewiesen oder ausgeschlossen werden kann, kommen zur Diagnostik die komplementären instrumentellen dynamischen Untersuchungsmethoden der Videoendoskopie des Schluckaktes (FEES - fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing, FEESST - fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing with sensory testing) und der Röntgen-Videokinematographie zum Einsatz.Sofern keine kausale chirurgische Therapie erforderlich ist, erfolgt u.a. eine funktionelle logopädische Schlucktherapie. Überdies müssen psychische, kognitive und soziale Faktoren Berücksichtigung finden .Fazit für die Praxis: Für den dysphagischen geriatrischen Patienten ist das möglichst frühzeitige Erkennen einer Aspiration sowie die Sicherstellung einer suffizienten aspirationsfreien Ernährung nicht nur für die Lebensqualität, sondern auch für die Lebenserwartung von entscheidender Bedeutung. Somit wird der Phoniater/HNO-Arzt in Zukunft zunehmend gefordert sein, ein interdisziplinär ausgerichtetes adäquates diagnostisches und therapeutisches Management vorzunehmen bzw. zu koordinieren

    Synkinetische Reinnervation bei Rekurrensparesen

    No full text
    Hintergrund: Während bei einseitigen Rekurrensparesen bisher klinisch die Unterscheidung zwischen permanenten und temporären Paresen im Vordergrund stand, stellt sich immer häufiger die Frage nach einer synkinetischen Reinnervation. Die Synkinesie wird für eine Reihe von unklaren Kasuistiken bei ein- und beidseitigen Paresen verantwortlich gemacht. Ziel der Studie war die retrospektive Auswertung laryngealer EMG-Untersuchungen, die zwischen 2015-2018 durchgeführt wurden.Material und Methoden: Es konnten die LEMG-Daten von 103 Patienten (47 männlich, 56 weiblich) ausgewertet werden. Im Falle der 84 einseitigen Rekurrensparesen (UFVP) wurde bei 21 Patienten und im Falle der 19 beidseitigen Paresen (BVFP) bei 13 Patienten im LEMG Hinweise für eine Synkinesie festgestellt.Ergebnisse: Die statistischen Analysen zeigten, dass die synkinetische Reinnervation im Falle einer UVFP im längeren Zeitverlauf häufiger auftritt (p=0.022). Für die statistische Berechnung eines Zusammenhanges zwischen Regenerationszeit und Häufigkeit einer Synkinesie bei BVFP war die Stichprobe zu klein und damit nicht signifikant (p=0,516).Diskussion: Die LEMG-Untersuchung stellt für die Diagnostik einer synkinetischen Reinnervation den Goldstandard dar. Sie sollte zur Erkennung einer Synkinesie frühestens 2 Monate nach Paresebeginn durchgeführt werden.Fazit: Die Kenntnis der Synkinesie erweitert therapeutische Möglichkeiten, z.B. im Hinblick auf die Anwendung von Botulinumtoxin als auch auf den zukünftigen Einsatz des Kehlkopfschrittmachers

    Experiences with Cidofovir in the treatment of papillomatosis of the larynx and trachea

    No full text
    Die Problematik in der chirurgischen Behandlung der rezidivierenden respiratorischen Papillomatose (RRP) stellt die aufgrund der Pathophysiologie bedingte Unmöglichkeit der Eradikation der Papillome dar. Daher kommen komplementär zu unter phonochirurgischen Aspekten zu erfolgenden mikrochirurgischen Interventionen adjuvante Therapien zum Einsatz. In den letzten Jahren hat die intraläsionale Applikation des Nukleotid-Analogons Cidofovir (Vistide®) immer mehr Verbreitung gefunden. An unserer Abteilung wurden 12 Patienten im Alter von 22 Monaten bis 59 Jahren (10 Patienten mit Larynxpapillomatose, 2 mit Trachealpapillomatose) mittels mikrochirurgischem Laser-Debulking und intraläsionaler Cidofovir-Applikation behandelt. Pro Patient wurden bis zu 13 Sitzungen durchgeführt. Alle Patienten mit laryngealer Manifestation zeigten einen Behandlungserfolg (8 komplette, 2 partielle Remissionen). Bei den Trachealpapillomatosen war in 1 Fall eine komplette Remission nach 3 Gaben zu beobachten; im anderen Fall zeigte sich erst nach wiederholter Cidofovir-Gabe eine geringe Besserung, nach 13 Injektionen eine Papillom-freie Trachea, jedoch Manifestationen im Pharynx. Nebenwirkungen traten in keinem Fall auf. Diese Ergebnisse zeigen einen positiven Effekt von Cidofovir auf die RRP: die Intervalle zwischen den Mikrolarynx-Operationen wurden verlängert, der Schweregrad der Rezidiv-Manifestationen reduziert. Offen bleibt nach wie vor die Frage nach dem idealen Therapiekonzept (Konzentration und Dosierung der Substanz, Behandlungsintervalle), die in Multicenterstudien zu untersuchen ist

    Videoendoscopic evaluation of oropharyngeal swallowing disorders with the Viennese swallowing diagnostic protocol

    No full text
    Die flexible Videoendoskopie des pharyngealen Schluckaktes ist - neben der Röntgen-Videokinematographie - die dynamische Untersuchungsmethode der Wahl zur Diagnostik oropharyngealer Schluckstörungen. Sie ermöglicht eine Visualisierung des oberen Aerodigestivtraktes im Hinblick auf Morphologie und Funktion. Eine retrospektive Aufarbeitung von 277 konsekutiven videoendoskopischen Schluckversuchen aus unserem Patientengut mit über 5000 Videoendoskopien zeigt den großen diagnostischen Stellenwert der Endoskopie: nur auf Grundlage einer klinischen Beurteilung allein - ohne Endoskopie - würden 13% der Aspirationen nicht erkannt werden. Zur eingehenden Befunderhebung in der klinischen Praxis ist ein strukturiertes, standardisiertes und zugleich praktikables Vorgehen erforderlich. Diese Anforderungen führten zur Entwicklung eines Schluckdiagnostikbogens. Dieser beinhaltet neben anamnestischen Angaben folgende Parameter, die mit ja/nein bzw. normal/pathologisch Antworten erfasst werden: Motilität von Lippen, Zunge, Velum und Stimmlippen, Mechanismen des Larynxverschlusses und Hustenreflex; Drooling, Bolusbildung, Leaking, Schluckreflex, nasale Regurgitation, laryngeale Penetration und Aspiration (Konsistenz: flüssig, breiig, fest; Art: prä-, intra-, postdeglutitiv; silent, non-silent), Retentionen, willkürliches Abräuspern und pharyngeale Regurgitation. Durch die gute Praktikabilität und übersichtliche Dokumentation der umfassenden Befunderhebung hat sich der Schluckdiagnostikbogen in der klinischen Routine bewährt und ist zu einem wichtigen Hilfsmittel im Rahmen der Schluckdiagnostik geworden

    Erfahrungen mit Larynx-EMG-Untersuchungen in der klinischen Routine

    No full text
    corecore