Synkinetische Reinnervation bei Rekurrensparesen

Abstract

Hintergrund: Während bei einseitigen Rekurrensparesen bisher klinisch die Unterscheidung zwischen permanenten und temporären Paresen im Vordergrund stand, stellt sich immer häufiger die Frage nach einer synkinetischen Reinnervation. Die Synkinesie wird für eine Reihe von unklaren Kasuistiken bei ein- und beidseitigen Paresen verantwortlich gemacht. Ziel der Studie war die retrospektive Auswertung laryngealer EMG-Untersuchungen, die zwischen 2015-2018 durchgeführt wurden.Material und Methoden: Es konnten die LEMG-Daten von 103 Patienten (47 männlich, 56 weiblich) ausgewertet werden. Im Falle der 84 einseitigen Rekurrensparesen (UFVP) wurde bei 21 Patienten und im Falle der 19 beidseitigen Paresen (BVFP) bei 13 Patienten im LEMG Hinweise für eine Synkinesie festgestellt.Ergebnisse: Die statistischen Analysen zeigten, dass die synkinetische Reinnervation im Falle einer UVFP im längeren Zeitverlauf häufiger auftritt (p=0.022). Für die statistische Berechnung eines Zusammenhanges zwischen Regenerationszeit und Häufigkeit einer Synkinesie bei BVFP war die Stichprobe zu klein und damit nicht signifikant (p=0,516).Diskussion: Die LEMG-Untersuchung stellt für die Diagnostik einer synkinetischen Reinnervation den Goldstandard dar. Sie sollte zur Erkennung einer Synkinesie frühestens 2 Monate nach Paresebeginn durchgeführt werden.Fazit: Die Kenntnis der Synkinesie erweitert therapeutische Möglichkeiten, z.B. im Hinblick auf die Anwendung von Botulinumtoxin als auch auf den zukünftigen Einsatz des Kehlkopfschrittmachers

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