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    Mediatisierte wissenschaftsinterne Kommunikation: Stand der Forschung und theoretische Rahmung

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    "Wissenschaft als gesellschaftliches Feld und wissenschaftliches Wissen sind kommunikativ konstruiert. Wissenschaftskommunikation ist permanentem Wandel unterworfen. Damit wandeln sich auch die Wissenschaft selbst und das von ihr produzierte Wissen. Ein wichtiger (aber nicht alleiniger) Faktor dieses Wandels ist der technologische Medienwandel. In diesem Aufsatz wird der Frage nachgegangen, wie sich der Medienwandel seit EinfĂŒhrung des World Wide Web auf die wissenschaftsinterne Kommunikation auswirkt. Der Forschungsstand zeigt, dass Web 1.0-Anwendungen in der Wissenschaft weit verbreitet sind und das wissenschaftliche Arbeiten grundlegend verĂ€ndert haben. Gleichzeitig werden Web 2.0-Anwendungen (Social Software) kaum angewendet. In diesem Beitrag soll die Frage nach den GrĂŒnden dieser selektiven und partiellen Übernahme von innovativen Medientechnologien in das wissenschaftliche Feld bearbeitet werden. Ziel dieses Beitrags ist es, Anzeichen und Bedingungen von mediatisierter interner Wissenschaftskommunikation auf der Basis des Forschungsstands herauszuarbeiten und darauf aufbauend eine theoretische Rahmung dieser Prozesse zu entwickeln. Grundlage dafĂŒr ist Pierre Bourdieus kultursoziologisches Gesamtkonzept mit den Teilkonzepten soziales Feld bzw. Raum, Habitus, Praxis, Kapital und sozialer Akteur sowie die Vorstellung von Mediatisierung als Meta-Prozess (Friedrich Krotz). Mediatisierte interne Wissenschaftskommunikation wird begriffen als Ergebnis des dynamischen und komplexen Zusammenspiels von Medieninnovationen und feldspezifischen Regeln." (Autorenreferat

    Field-specific mediatization: Testing the combination of social theory and mediatization theory using the example of scientific communication

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    In contemporary media and communication science, mediatization is regarded as an “emerging paradigm”, but the term itself is diffuse and highly contingent. An attempt is made in this paper to integrate structural and individual concepts of mediatization theory by combining it with Bourdieu’s field theory using the example of science. After outlining the notion of mediatization underlying this text, the special features of scientific communication and the scientific field are presented. Hypotheses mentioned in the literature on the influence of new media technologies on science are contrasted with the state of research. This reveals that the impact of media innovations cannot be seen in a monocausal manner. In field-specific mediatization, they interact with various structural and individual elements

    Informelle interne Wissenschaftskommunikation

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    KlimakommunikationEin wichtiger SchlĂŒsselbegriff in der Klimaforschung, aber auch in der öffentlichen Kommunikation ĂŒber Klimawandel und in der Beratung von wissenschaftsexternen Akteuren (wie z.B. Politik) ist Nachhaltigkeit. Wie jedes sprachliche Symbol ist auch Nachhaltigkeit einem permanenten Bedeutungswandel unterworfen. Bei besonders wichtigen gesellschaftlichen Leitsymbolen ist ihre Bedeutung stark umkĂ€mpft. Dies gilt auch fĂŒr den Nachhaltigkeitsbegriff, bei dem sich nicht nur das AlltagsverstĂ€ndnis vom ExpertenverstĂ€ndnis unterscheidet, sondern der politische Gebrauch auch vom wissenschaftlichen. Auch als Wissenschaftsbegriff und analytische Kategorie ist Nachhaltigkeit nicht klar definiert. In den verschiedenen Disziplinen variiert das VerstĂ€ndnis stark. Klimaforschung ist ein interdisziplinĂ€res Forschungsgebiet. Beteiligt sind neben Naturwissenschaften auch Gesellschafts-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften. InterdisziplinĂ€re Kooperation verlĂ€uft nicht immer konfliktfrei. Die grĂ¶ĂŸten Herausforderungen liegen in der Aushandlung von gemeinsamen und verbindlichen Terminologien und wissenschaftlichen Praktiken. Die grĂ¶ĂŸten Hindernisse sind (unreflektierte) disziplinĂ€re Kulturen mit entsprechenden Praktiken und disziplinen- bzw. fĂ€chergruppenspezifische wissenschaftstheoretische Konzepte. Im Dezember 2012 wurde an der UniversitĂ€t Hamburg das vom Kompetenzzentrum Nachhaltige UniversitĂ€t unterstĂŒtzte KoKoNaWi-Projekt durchgefĂŒhrt. Erforscht wurden Aspekte der informellen internen Wissenschaftskommunikation in der Klimaforschung mit offenen Gruppendiskussionen (dokumentarische Methode nach Bohnsack). Es wurden die folgenden Fragestellungen bearbeitet: Mit welchen Bedeutungsdimensionen ist der Begriff Nachhaltigkeit in verschiedenen wissenschaftlichen Kontexten versehen? Welche Vorstellungen haben WissenschaftlerInnen von InterdisziplinaritĂ€t? Wie verlaufen kommunikative Konstruktions- und Aushandlungsprozesse in verschiedenen disziplinĂ€ren und interdisziplinĂ€ren Kontexten? Wer ist legitimer Sprecher und bekommt die Deutungshoheit? Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden insgesamt vier Gruppendiskussionen durchgefĂŒhrt mit WissenschaftlerInnen aus an der Klimaforschung beteiligten Disziplinen. Die Gruppen waren professoral zusammengesetzt (ProfessorInnen und JuniorprofessorInnen). Drei Gruppen waren disziplinĂ€r geschlossen besetzt (Bodenkunde, Meteorologie und Volkswirtschaftslehre), eine Gruppe war interdisziplinĂ€r zusammengestellt mit TeilnehmerInnen aus Geographie, Soziologie und Meereskunde. In diesem Vortrag sollen die Ergebnisse des Projektes erstmals vorgestellt und diskutiert werden

    Formale wissenschaftliche Kommunikation

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    Taubert NC. Formale wissenschaftliche Kommunikation. In: Bonfadelli H, FĂ€hnrich B, LĂŒthje C, Milde J, Rhombert M, SchĂ€fer M, eds. Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation. Wiesbaden: VS Verlag; 2017: 1

    Funktionale Analyse mittlerer Reichweite als Methode neuer kulturgeschichtlicher Kommunikationsforschung: Methodologisch-erkenntnistheoretische BegrĂŒndung und Anwendungsbeispiele

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    Die Verbindung von Kommunikationsgeschichte und neuer Kulturgeschichte hat sich bisher im deutschen Sprachraum nicht etabliert. Die GrĂŒnde sind vor allem in methodischen und erkenntnistheoretischen Problemen verankert. Das Dilemma bezieht sich auf die Integration von komplexen Strukturen und individuellen Akteuren in Wandlungsprozessen. In diesem Aufsatz wird mit der funktionalen Analyse eine eigentlich altbekannte, aber selten empirisch angewendete Methode als Lösung vorgeschlagen. Nach der KlĂ€rung des Funktionsbegriffs wird die Theorie komplexer dynamischer Systeme (nach Klaus Mainzer) vorgestellt, die sich durch einen geringen Grad an Elaboration auszeichnet. FĂŒr jede zu untersuchende Form von System muss eine eigene Begrifflichkeit gefunden werden. FĂŒr die Anwendung auf soziokulturelle PhĂ€nomene folgt daraus, dass eine Anpassung an eine gesellschafts- und kulturtheoretische Epistemologie Vorbedingung fĂŒr die Adaption ist. In diesem Aufsatz wird dafĂŒr der Strukturkonstruktivismus von Pierre Bourdieu vorgeschlagen, gefolgt von den methodologischen Grundlagen der funktionalen Methode (Robert K. Merton und Niklas Luhmann). Schließlich werden mit Medienproduktgeschichte und Rekonstruktion der Bildung des sozialen GedĂ€chtnisses zwei Anwendungsbeispiele gebracht. Medienproduktgeschichte ist ein Beispiel fĂŒr Medienwandel und fĂŒr ein originĂ€r kommunikationswissenschaftliches, aber intradisziplinĂ€r zu realisierendes Forschungsprogramm. Das soziale GedĂ€chtnis hingegen wird in Zusammenhang mit Hazardkommunikation thematisiert. Hier geht es um die Funktionen medialer Kommunikation im gesellschaftlichen Wandel. Das Konzept eines regionalen Geohazard ist nicht nur interdisziplinĂ€r, sondern durch die Integration von Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaften inhĂ€rent fĂ€chergruppenĂŒbergreifend, wobei Kommunikation das SchlĂŒsselprinzip darstellt. Die funktionale Analyse ist in diesem Fall auch eine Handreichung fĂŒr das Gelingen interdisziplinĂ€rer Zusammenarbeit. Den Schluss des Aufsatzes bildet eine kritische Bewertung der LeistungsfĂ€higkeit und PraktikabilitĂ€t der Methode
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