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    Differenz(en) in der Sozialen Arbeit: pädagogisch-praktische Überlegungen zu Kultur- und Fremdheitsdiskursen

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    Im Kontext der aktuell geführten Kultur- und Fremdheitsdiskurse in den Sozial- und Erziehungswissenschaften beschäftigt sich der Beitrag mit der Sozialen Arbeit in Deutschland hinsichtlich der kulturellen Heterogenität ihres Klientel und den praktischen Problemen, die damit in Verbindung gebracht werden. Erstens wird der Soziale Arbeit gewahr, dass auch ihrem Klientel mit kulturellem Schwarz-Weiß-Denken kaum noch beizukommen ist. Denn es sind nicht nur die Kinder und Jugendlichen der zweiten, dritten und vierten Generation mit ihren 'hybriden' Identitäten, die das Bildungssystem frequentieren, sondern es sind ebenso die mittlerweile erwachsenen und älter werdenden Menschen, deren Biografien sich nicht durch kulturelle Eindeutigkeit und Widerspruchslosigkeit auszeichnen. Daraus ergibt sich zweitens eine Herausforderung für die unterschiedlichen Praxisfelder Sozialer Arbeit: Wie ist mit kultureller Heterogenität umzugehen, wenn sie denn zu einem kennzeichnenden Merkmal des Klientel avanciert ist? Und es deutet sich - etwa für die Lehre - ein Vermittlungsproblem an: Was können differenztheoretische Paradigmen zur Praxis Sozialer Arbeit beitragen? Ein erster Schritt befasst sich mit dem unmittelbaren Einfluss demografischer Veränderungen auf Struktur und Bedarf Sozialer Arbeit im Sinne eines Dienstleistungsangebots seitens der Bundesregierung. Daran knüpft eine Auseinandersetzung mit den pädagogisch-didaktischen Herausforderungen für die Vermittlung interkultureller Kompetenzen in der Sozialen Arbeit an. Dabei orientieren sich die Ausführungen an folgenden Fragen: Wie gehe ich in meinem beruflichen Alltag mit kultureller Heterogenität um? Welchen Stellenwert messe ich kulturellen Heterogenitäten in der praktischen Sozialen Arbeit überhaupt zu? Reicht es, in der Gewissheit zu leben, dass wir um kulturelle Heterogenität wissen oder haben wir nicht auch zu fragen, was uns überhaupt dazu führt, von kultureller Differenz zu sprechen? Welche Annahmen liegen eigentlich unserem Verhältnis zu 'fremden' Kulturen, zu den beschworenen 'Anderen', zu 'Ausländern' etc. zugrunde? Zusammenfassend stellt der Autor hierzu fest, dass Fremdheit ein soziales Konstrukt ist und eine Differenz zwischen dem Eigenen und dem so genannten Fremden markiert. Daraus ergeben sich in einem dritten Schritt die Schlussfolgerungen für eine angemessene pädagogisch-praktische Herangehensweise in der Sozialen Arbeit. Als ein entscheidender Gesichtspunkt der Förderung kulturkompetenter professioneller Ressourcen gilt das pädagogische Bemühen um die Bereitschaft, den Blickwinkel zu verschieben, mit dem kulturelle Differenzen im Allgemeinen betrachtet werden. Es geht nicht mehr in erster Linie darum, zu erfahren, wie sie denn nun eigentlich sind, die Ausländer, die alten nichtdeutschen MitbürgerInnen, die kulturell Anderen - und um die damit verbundene Hoffnung, durch ein immer intensiveres Kennenlernen des immer schon gewussten Anderen zu einem (einseitig bereichernden) Miteinander zu finden. Die pädagogische Zielrichtung orientiert sich vielmehr an der Frage: Wie entsteht und entwickelt sich Fremdheit in der Interaktion zwischen den Menschen, wo und wie und durch wen wird Fremdheit definiert und festgeschrieben und wie verändert sich der Fremdheitsstatus von Menschen? (ICG2

    Von der notwendigen Praxis der Kritik in den Disability Studies

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    Der Autor geht davon aus, dass Disability Studies in unhintergehbarer Weise praxisorientiert sind – nicht nur intentional in ihrem disziplinären Selbstverständnis als politisches Projekt, sondern durch ihren im Kern transdisziplinären Entwurf. Das verleiht den Disability Studies jedoch ein kritisches Potenzial nur in dem Maße, in dem es gelingt, den gesellschaftlich durchgesetzten Wissensbestand über Behinderung zu destabilisieren und zu verändern. Mit Blick darauf, wie die seit 2009 ratifizierte UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung (UN-BRK) in einer Migrationsgesellschaft wie der Bundesrepublik Deutschland Anwendung finden und praktische Wirksamkeit entwickeln kann, soll im Folgenden betont werden, dass es in den Disability Studies einer ausgeprägt transdisziplinären und vielstimmigen Perspektive bedarf, um dem skizzierten Selbstverständnis und geteilten Geltungsanspruch entsprechen zu können. Diese transdisziplinär positionierte Vielstimmigkeit bemisst sich in einer Migrationsgesellschaft nicht zuletzt an den Repräsentationschancen aller Menschen, die sich unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Aufenthaltsstatus als behindert adressiert sehen. (DIPF/Orig.

    KörperDifferenz: zur Dekonstruktion von Körper und Behinderung in biographischen Erzählungen von Frauen

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    "Der Beitrag fusst auf den Befunden eines im Februar an der LMU-München bei Prof.Dr. Heiner Keupp abgeschlossenen Dissertationsprojekts. Narrativ-biografische Interviews mit als körperbehindert geltenden Frauen werden als empirische Basis herangezogen, um die soziale Konstruktion von Körper und Behinderung in ihrer Dynamik und Prozesshaftigkeit nachzuzeichnen. Körper sind unweigerlich vergeschlechtlicht, sozial klassifiziert, ethnisch und kulturell entworfen sowie Normalitäts- und Ästhetikdiskursen unterworfen. So werden unterschiedliche und unterschiedene Körper laufend hervorgebracht und verändert, was sich in gesellschaftlichen Macht- und Dominanzverhältnissen niederschlägt. Welchen sozialen Produktionsbedingungen unterliegt dabei der als 'behindert' ausgerufene (verrufene)Körper? Unser Bild vom Körper ist stark verbunden mit Vorstellungen von Wachstum und Entwicklung, von Werden und Vergehen, von Veränderung und Bewegung. Weiter dominiert die Vorstellung, dass dem Körper Subjekte gegenüberstehen, die ihn zu ihrem Beobachtungsobjekt machen könnten: Körper sind den (eigenen und fremden) Blicken ausgesetzt, sie stehen im Rampenlicht, sie werden wahrgenommen. Fern erkennen wir die gesellschaftlichen Ein- und Angriffe auf den Körper: Körper verändern sich nicht nur von selbst (quasi von Innen heraus, durch ihre 'natürliche' Alterung), sie werden verändert, sie entstehen nicht nur, sie werden geschaffen und sie vergehennicht nur, sie werden vernichtet. Welche Texte schreiben also den Körper, welcheBilder entwerfen ihn, wie sehen die Sozialisationsprozesse und Selbstverständnisse bezüglich des Körpers aus? Biografische Forschungsmethoden bieten die Möglichkeit, Ambivalenzen in Identifikationsprozessen sichtbar werden zu lassen, den Neu-Territorialisierungen und Verschiebungen des Schnittfeldes von class, gender,race und body über die Erzählungen der Interviewten nachzuspüren. Biografische Erzählungen informieren, wie und wodurch sich Körper(selbst)bilder, Behinderung(en) und Geschlechterverhältnisse herstellen, reproduzieren und verändern." (Autorenreferat

    Differenz(en) in der Sozialen Arbeit. Pädagogisch-praktische Überlegungen zu Kultur- und Fremdheitsdiskursen

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    Debatten um und über Differenz(en) haben Konjunktur. Differenztheoretische Diskurse haben inzwischen Eingang in die deutschsprachigen Sozialwissenschaften gefunden - wenn auch mit einiger Verzögerung, wie beispielsweise die zeitlich versetzte Rezeption der Cultural Studies hierzulande belegt. Eine ganze Reihe von Disziplinen reklamiert unter Bezugnahme auf die Entdeckung der Differenz ihre fachspezifische Genese: Von der Ausländerpädagogik zur Interkulturellen Pädagogik, von der Frauenforschung zur Geschlechterforschung, von der Behindertenpädagogik zur Integrativen Pädagogik - so lauten die gängigen Geschichtsschreibungen. Auch in den Erziehungswissenschaften hat das Differenzparadigma inzwischen Einzug gehalten. Empirischer Ausgangspunkt ist die »Entdeckung« der kulturellen Heterogenität ihres Klientels und die praktischen Probleme, die damit in Verbindung gebracht werden. (DIPF/Orig.

    An-, Zu- und Ungehörigkeiten Jugendlicher: Herkunft als Auskunft?

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    Die Autoren resümieren Fragestellung und Befunde einer empirischen Untersuchung, die sie von 1995 bis 1998 in einem Münchener Stadtteil, dem von ethnischer Vielfalt gekennzeichneten Münchener Westend, durchgeführt haben. Zentrales Thema der Untersuchung ist die Bedeutung von national-ethnischer Zugehörigkeit bei Jugendlichen. Einigen „vorwissenschaftliche Annäherungen“ folgt ein Kapitel zum „Wissenschaftlichen Zugang: zur Fragestellung des Projekts“. Im dritten Kapitel werden das methodische Vorgehen und einige Beobachtungen bei der Untersuchung dargelegt, wohingegen im vierten Kapitel „Ambivalente Zugehörigkeiten – Herkunft als Auskunft?“ (aus leitfadengestützten Interviews) „exemplarisch Aussagen von Jugendlichen über Zugehörigkeiten bzw. Nichtzugehörigkeiten zu einer Clique hinsichtlich dabei anzutreffender Ambivalenzen von Differenzsetzungen vorgestellt werden.“ (DIPF/ ssch

    Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung. Eine Einleitung

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    Thiessen B, Dannenbeck C, Wolf M. Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung. Eine Einleitung. In: Thiessen B, Dannenbeck C, Wolff M, eds. Sozialer Wandel und Kohäsion. Ambivalente Veränderungsdynamiken, Reihe Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden; 2019: 1-13

    Aushandlungsprozesse im Geschlechterverhältnis ; eine qualitative Studie im Auftrag der BZgA

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    Sozialer Wandel und Kohäsion. Ambivalente Veränderungsdynamiken

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    Thiessen B, Dannenbeck C, Wolff M, eds. Sozialer Wandel und Kohäsion. Ambivalente Veränderungsdynamiken. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden; 2019

    Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel. Die Bedeutung von Care-Theorien für Soziale Arbeit

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    Thiessen B. Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel. Die Bedeutung von Care-Theorien für Soziale Arbeit. In: Thiessen B, Dannenbeck C, Wolff M, eds. Sozialer Wandel und Kohäsion. Ambivalente Veränderungsdynamiken, Reihe Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden; 2019: 79-97
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