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    Autoritarismus von unten: Lokale Politik in Ă„gypten

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    Steigende Nahrungsmittel- und Energiekosten in Vebindung mit hoher Arbeitslosigkeit und Hyperinflation haben 2008 häufig zu Streiks und Protesten in vielen arabischen Staaten geführt. In Bahrain protestierten Anfang Februar Arbeitsemigranten gegen die sinkende Kaufkraft. Im Mai nahmen junge Leute im algerischen Oran die Niederlage ihres Fußballclubs zum Anlass, um allgemein ihrem Frust wegen der Perspektivlosigkeit und Machtarroganz der Herrschenden Luft zu machen. Im Nachbarland Tunesien kam es im Juni in Gafsa, im ärmeren Südwesten des Landes, zu Massenprotesten gegen die im nationalen Vergleich überdurchschnittliche Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Auch in Ägypten war 2008 ein Jahr mit intensiver politischer Mobilisierung bei Streiks, Sit-Ins und Protesten gegen steigende Lebensmittelpreise sowie sogar einem Aufruf zum Generalstreik

    Provincializing and Localizing Core-Periphery Relations

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    The paper engages with core-periphery conceptions because they are a useful Denkfigur in a time of increasing global interconnectedness. I argue that the coreperiphery metaphor is a useful one because it provides us with a relational tool of analysis and at the same time with a focus on asymmetric power relations. But it also has some serious limitations, such as a tendency to be over-deterministic and to be too global in scale. In order to address these limitations, I suggest rescaling Prebisch, Amin and Wallerstein's global conception of core and periphery to the local scale. I hold that we need to "provincialize" the core-periphery metaphor, to borrow Chakrabarty's (2000) famous term, and to make the agency of local actors more relevant to our understanding of political dynamics in the MENA region. This paper sketches how "provincialized" and "localized" ways of using the core-periphery metaphor could look. This part builds on the main ideas Malika Bouziane, Anja Hoffmann and I developed in the introduction to our volume Local Politics and Contemporary Transformations in the Arab World, as well as my approach of a "state analysis from below.

    Regionale Neuordnung, translokale Mobilität und Flüchtlingskrise im Nahen Osten

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    The US strategy of external democratization has failed. Iraq is threatened by state failure, militarization and confrontation shape US-Arab relations. These and other global “Iraq Effects” should not cover the equally important but less recognized developments on the regional and local level of Middle Eastern politics. Thus, Iraq effects have primarily affected political processes beyond the “classical” nation-state level. The Iraq war has decisively contributed to the development of a new regional order of escalating intra-and inter-state violence, the rise of Iran as a regional power as well as a general polarization. Secondly, the Iraq war has affected the emergence and consolidation of new forms of cross-border, trans-local mobility of radical Islamist groups, Kurdish activists, but also of business people. Thirdly, the war has caused a massive refugee crisis in the Middle East which transforms local structures in Iraq’s neighboring states of Jordan and Syria. These complex dynamics constitute the “radiance” of the Iraq war for Middle Eastern politics after 2003

    Autoritarismus von unten: lokale Politik in Ă„gypten

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    "Steigende Nahrungsmittel- und Energiekosten in Verbindung mit hoher Arbeitslosigkeit und Hyperinflation haben 2008 häufig zu Streiks und Protesten in vielen arabischen Staaten geführt. In Bahrain protestierten Anfang Februar Arbeitsemigranten gegen die sinkende Kaufkraft. Im Mai nahmen junge Leute im algerischen Oran die Niederlage ihres Fußballclubs zum Anlass, um allgemein ihrem Frust wegen der Perspektivlosigkeit und Machtarroganz der Herrschenden Luft zu machen. Im Nachbarland Tunesien kam es im Juni in Gafsa, im ärmeren Südwesten des Landes, zu Massenprotesten gegen die im nationalen Vergleich überdurchschnittliche Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Auch in Ägypten war 2008 ein Jahr mit intensiver politischer Mobilisierung bei Streiks, Sit-Ins und Protesten gegen steigende Lebensmittelpreise sowie sogar einem Aufruf zum Generalstreik. Unmittelbarer Auslöser vieler lokaler Proteste im Vorderen Orient sind steigende Lebensmittelpreise, Versorgungsengpässe und nicht erfüllte (Überlebens-)Bedürfnisse. Diese Anlässe zusammen mit Veränderungen in der politischen Kultur - unter anderem durch das Satellitenfernsehen ausgelöst - führen zu vielfältiger und neuer politischer Mobilisierung. Die Staaten und Gesellschaften des Vorderen Orients durchlaufen gerade eine Phase massiver gesellschaftlicher Transformationen - sehr junge Gesellschaften, verstärkter ökonomischer und kultureller Globalisierungsdruck, Veränderung der Geschlechterverhältnisse, Öffnung der politischen Kultur durch vielfältigere Medienlandschaften etc. Diese werden jedoch nicht von politischem Wandel im Sinne einer Liberalisierung oder gar Demokratisierung der Systeme begleitet: Gesellschaftliche Transformation ohne politische Transition lautet die Formel. Die Proteste sozialer Gruppen sind wichtige Herausforderungen für die autoritären Regime in der Region - ihr Zusammenbruch steht jedoch nicht bevor. Zu solide ist das Fundament der autoritären Modernisierung, das seit längerer Zeit auf fünf Strategien beruht: Islamisierung, Informalisierung, Kooptation, begrenzte Liberalisierung und Repression. Allerdings fragt sich, ob die alten Anpassungsstrategien und der damit begründete 'soziale Pakt der Informalität' noch tragen. Ob dies so ist, lässt sich besonders gut überprüfen, wenn man die lokale Ebene in den Blick nimmt. Hier zeigen sich nicht nur das alltägliche Funktionieren des Autoritarismus, sondern ebenso die mannigfaltigen Formen des Widerstandes und der Infragestellung autoritärer Herrschaft." (Autorenreferat

    Europäische Mittelmeerpolitik aus arabischer Sicht

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    Die Euro-Mediterrane Partnerschaft (EMP) zwischen der EU und den zunächst zwölf, heute zehn Mittelmeerpartnerstaaten (MP) ist eine im System der EU einmalige institutionelle Innovation in den Beziehungen zu Drittstaaten. Sie zeichnet sich durch ihren regionalen Zuschnitt und durch den Querschnittsansatz, der Zusammenarbeit in den unterschiedlichen Feldern von Politik, Ökonomie, Gesellschaft und Kultur verbindet, aus. Ziel der Partnerschaft ist der Aufbau einer gemeinsamen Zone von Sicherheit, Frieden und Wohlstand, unter anderem durch die Einrichtung einer gemeinsamen Freihandelszone bis 2010. Finanziell speisen sich die Kooperationsprojekte aus den MEDA-Fonds, dem zweitgrößten außenpolitischen Programm der Kommission, und aus den Krediten der Europäischen Investment Bank. Zwischen 1995 und 2006 sollen insgesamt fast 8,8 Mrd. Euro für bilaterale und regionale Projekte zur Unterstützung ökonomischer Reformen, aber auch der sozialen und politischen Zusammenarbeit verausgabt werden
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