32 research outputs found
Einfluss der Fetalblutanalyse auf die Prozess- und Ergebnisqualität in der Perinatalmedizin
Fragestellung: Der klinische Nutzen des Einsatzes der Fetalblutanalyse wird national und international kritisch diskutiert. Kann dieses biochemische Verfahren, welches bei pathologischem Kardiotokogramm (CTG) durchgeführt wird, die ärztliche Entscheidung optimieren und somit Einfluss auf die Prozess- und Ergebnisqualität der geburtshilflichen Behandlung ausüben?
Methode: Anhand von Daten der Hessischen Perinatalerhebung eines Kollektivs klinischer Geburten in Hessen der Jahre 1990-2003 wurde dieser Frage nachgegangen. Hierbei wurden nur Fälle eingeschlossen, bei denen ein kontinuierliches oder intermittierendes CTG durchgeführt und dieses als pathologisch dokumentiert wurde. Ausgeschlossen waren Geburten mit weiteren Geburtsrisiken. Von insgesamt 785.766 Geburten konnten 20.335 ausgewertet werden. Als Parameter der Prozessqualität wurde die Kaiserschnittrate verwendet, APGAR-Wert, Nabelarterien-pH, Verlegung in eine Kinderklinik sowie neonatale Mortalität wurden als Parameter der Ergebnisqualität betrachtet. Verglichen wurden diese Parameter für die Fälle mit und ohne durchgeführte Fetalblutanalyse sowie für deren Untergruppen, die per Sectio caesarea oder vaginal entbunden wurden. Neben der bivariaten Untersuchung wurde auch eine multivariate Analyse unter Berücksichtigung der Schwangerschaftsrisiken durchgeführt.
Ergebnis: In 22,5 % der untersuchten Geburten mit pathologischem CTG wurde eine Fetalblutanalyse durchgeführt, 18.9% dieser Geburten wurden per Sectio caesarea beendet. Eine konsequente Durchführung der Fetalblutanalyse reduziert die Häufigkeit der sekundären Sectio caesarea bei Vorliegen eines pathologischen CTGŽs als ausschließliches Geburtsrisiko von 20.6% auf 13.1% (p< .05) und vermindert somit die Anzahl operativer Entbindungen.
Die Anzahl der Neugeborenen mit relevanter Frühmorbidität (APGAR 5min < 7) wird ebenfalls reduziert (0.9% auf 0.5%, p< .05). Die Zahl der Kinder mit anhaltendem klinischem Depressionszustand (Nabelarterien pH < 7.0) sowie die Not-wendigkeit der postpartalen Verlegung in eine Kinderklinik wurde reduziert (0,6% auf 0,4% (n.s.), bzw. 7,4% auf 5,9% (p< .05). Dieser Unterschied ist bei den vaginal geborenen Kindern stärker ausgeprägt als bei den per Sectio caesarea geborenen. Schwangerschaftsrisiken haben auf das Ergebnis keinen Einfluss.
Schlussfolgerung: Die konsequente zusätzliche Durchführung der Fetalblutanalyse im Falle eines pathologischen Herzfrequenzmusters beim Fetus verbessert die Qualität der geburtshilflichen Versorgung
Einfluss der Fetalblutanalyse auf die Prozess- und Ergebnisqualität in der Perinatalmedizin
Fragestellung: Der klinische Nutzen des Einsatzes der Fetalblutanalyse wird national und international kritisch diskutiert. Kann dieses biochemische Verfahren, welches bei pathologischem Kardiotokogramm (CTG) durchgeführt wird, die ärztliche Entscheidung optimieren und somit Einfluss auf die Prozess- und Ergebnisqualität der geburtshilflichen Behandlung ausüben?
Methode: Anhand von Daten der Hessischen Perinatalerhebung eines Kollektivs klinischer Geburten in Hessen der Jahre 1990-2003 wurde dieser Frage nachgegangen. Hierbei wurden nur Fälle eingeschlossen, bei denen ein kontinuierliches oder intermittierendes CTG durchgeführt und dieses als pathologisch dokumentiert wurde. Ausgeschlossen waren Geburten mit weiteren Geburtsrisiken. Von insgesamt 785.766 Geburten konnten 20.335 ausgewertet werden. Als Parameter der Prozessqualität wurde die Kaiserschnittrate verwendet, APGAR-Wert, Nabelarterien-pH, Verlegung in eine Kinderklinik sowie neonatale Mortalität wurden als Parameter der Ergebnisqualität betrachtet. Verglichen wurden diese Parameter für die Fälle mit und ohne durchgeführte Fetalblutanalyse sowie für deren Untergruppen, die per Sectio caesarea oder vaginal entbunden wurden. Neben der bivariaten Untersuchung wurde auch eine multivariate Analyse unter Berücksichtigung der Schwangerschaftsrisiken durchgeführt.
Ergebnis: In 22,5 % der untersuchten Geburten mit pathologischem CTG wurde eine Fetalblutanalyse durchgeführt, 18.9% dieser Geburten wurden per Sectio caesarea beendet. Eine konsequente Durchführung der Fetalblutanalyse reduziert die Häufigkeit der sekundären Sectio caesarea bei Vorliegen eines pathologischen CTGŽs als ausschließliches Geburtsrisiko von 20.6% auf 13.1% (p< .05) und vermindert somit die Anzahl operativer Entbindungen.
Die Anzahl der Neugeborenen mit relevanter Frühmorbidität (APGAR 5min < 7) wird ebenfalls reduziert (0.9% auf 0.5%, p< .05). Die Zahl der Kinder mit anhaltendem klinischem Depressionszustand (Nabelarterien pH < 7.0) sowie die Not-wendigkeit der postpartalen Verlegung in eine Kinderklinik wurde reduziert (0,6% auf 0,4% (n.s.), bzw. 7,4% auf 5,9% (p< .05). Dieser Unterschied ist bei den vaginal geborenen Kindern stärker ausgeprägt als bei den per Sectio caesarea geborenen. Schwangerschaftsrisiken haben auf das Ergebnis keinen Einfluss.
Schlussfolgerung: Die konsequente zusätzliche Durchführung der Fetalblutanalyse im Falle eines pathologischen Herzfrequenzmusters beim Fetus verbessert die Qualität der geburtshilflichen Versorgung
Interinstitutional variations in mode of birth after a previous caesarean section : a cross-sectional study in six German hospitals
Aims: Regional and interinstitutional variations have been recognized in the increasing incidence of caesarean section. Modes of birth after previous caesarean section vary widely, ranging from elective repeat caesarean section (ERCS) and unplanned repeat caesarean section (URCS) after trial of labour to vaginal birth after caesarean section (VBAC). This study describes interinstitutional variations in mode of birth after previous caesarean section in relation to regional indicators in Germany.
Material and methods: A cross-sectional study using the birth registers of six maternity units (n=12,060) in five different German states (n=370,209). Indicators were tested by χ2 and relative deviations from regional values were expressed as relative risks and 95% confidence intervals.
Results: The percentages of women in the six units with previous caesarean section ranged from 11.9% to 15.9% (P=0.002). VBAC was planned for 36.0% to 49.8% (P=0.003) of these women, but actually completed in only 26.2% to 32.8% (P=0.66). Depending on the indicator, the units studied deviated from the regional data by up to 32% [relative risk 0.68 (0.47–0.97)] in respect of completed VBAC among all initiated VBAC.
Conclusions: There is substantial interinstitutional variation in mode of birth following previous caesarean section. This variation is in addition to regional patterns
Sectio-Häufigkeit nach Sterilitätsbehandlung bei Einlingen: Eine Auswertung der Hessischen Perinatalerhebung (HEPE).
Kolip P, Misselwitz B, Schmidt S. Sectio-Häufigkeit nach Sterilitätsbehandlung bei Einlingen: Eine Auswertung der Hessischen Perinatalerhebung (HEPE). Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie. 2008;133(06):217-221
Errors in the classification of pregnant women according to Robson ten-group classification system
OBJECTIVES: The Robson Ten-Group Classification System (TGCS) is widely used as a classification system for perinatal analyses such as Caesarean section (CS) rates. In Germany, standardised data sets on deliveries are classified by quality assurance institutions using the TGCS. This observational study aims to evaluate potential errors in the TCGS classification of deliveries.
STUDY DESIGN: Manual TGCS classification of all 1370 deliveries in an obstetric unit in 2018 and comparison with semi-automatic TGCS classifications of the quality assurance institution.
RESULTS: In the manual classification, 259 out of 1370 births (18.9 %) were assigned to a different Robson group than in the semi-automatic classification. The proportions of births by Robson group were significantly different in TGCS group 1 (32.2 % vs. 37.6 %, p = 0.0034) and group 2 (18.4 % vs. 14.4 %, p = 0.0053). Concordance between manual and semi-automatic classifications ranged from 59.5 % in group 2 to 100.0 % in groups 6, 7, 8, and 9. The most frequent mismatches were for the parameters "onset of labour" in 184 cases (13.4 %), "parity" in 42 cases (3.1 %) and "previous uterine scars" in 23 cases (1.7 %). In the manual classification, there were significant differences in the CS rate in group 1 (7.9 % vs. 2.5 %, p < 0.0001), group 2 (30.2 % vs. 48.2 %, p < 0.0001), and group 4 (14.1 % vs. 37.4 %, p = 0.0004), compared to the semi-automatic classification.
CONCLUSIONS: Due to incorrect data entry and unclear definitions of criteria, quality assurance data in obstetric databases may contain a relevant proportion of errors, which could influence statistics with TGCS in context of CS rates in international comparisons
Trends in stroke severity at hospital admission and rehabilitation discharge before and during the COVID-19 pandemic in Hesse, Germany: a register-based study
Abstract Background The COVID-19 pandemic has affected acute stroke care, resulting in a decrease in stroke admissions worldwide. We examined trends in stroke severity at hospital admission, including (1) probable need for rehabilitation (National Institutes of Health Stroke Scale score > 6 points) and (2) probable need for assistance (modified Rankin Scale score > 2 points), and discharge to rehabilitation after acute care among inpatients with acute ischemic stroke and intracerebral hemorrhage. Methods We compared quality assurance data for acute ischemic stroke and intracerebral hemorrhage during the pandemic with the period before the pandemic in Hesse, Germany, using logistic regression analyses. Results Fewer inpatients with a probable need for rehabilitation were present at the beginning of the second wave of the COVID-19 pandemic in September 2020 (adjusted OR (aOR) 0.85, 95% CI [0.73, 0.99]), at the end of the second national lockdown in May 2021 (aOR 0.81, 95% CI [0.70, 0.94]), and at the approaching peak of COVID-19 wave 4 in November 2021 (aOR 0.79, 95% CI [0.68, 091]). Rates of probable need for assistance were significantly lower at the beginning of COVID-19 wave 2 in August 2020 (aOR 0.87, 95% CI [0.77, 0.99]) and at the beginning of COVID-19 wave 3 in March 2021 (aOR 0.80, 95% CI [0.71, 0.91]). Rates of discharge to rehabilitation were lower from the beginning in October 2020 to the peak of COVID-19 wave 2 in December 2020 (aOR 0.83, 95% CI [0.77, 0.90]), at the beginning and end of COVID-19 wave 3 in March 2021 and May 2021 (aOR 0.86, 95% CI [0.79, 0.92]), respectively, and at the beginning of COVID-19 wave 4 in October 2021 (aOR 0.86, 95% CI [0.76, 0.98]). Conclusions The results suggest that the COVID-19 pandemic had an impact on stroke management during the pandemic, but the absolute difference in stroke severity at hospital admission and discharge to rehabilitation was small
Evaluation of endovascular treatment for acute basilar occlusion in a state-wide prospective stroke registry
Context: Despite overwhelming evidence for endovascular therapy in anterior circulation ischemic stroke due to large-vessel occlusion, data regarding the treatment of acute basilar artery occlusion (BAO) are still equivocal. The BASICS trial failed to show an advantage of endovascular therapy (EVT) over best medical treatment (BMT). In contrast, data from the recently published BASILAR registry showed a better outcome in patients receiving EVT.
Objective: The aim of the study was to investigate the safety and efficacy of EVT plus BMT vs. BMT alone in acute BAO.
Methods: We analyzed the clinical course and short-term outcomes of patients with radiologically confirmed BAO dichotomized by BMT plus EVT or BMT only as documented in a state-wide prospective registry of consecutive patients hospitalized due to acute stroke. The primary endpoint was a favorable functional outcome (mRS 0–3) at hospital discharge assessed as common odds ratio using binary logistic regression. Secondary subgroup analyses and propensity score matching were added. Safety outcomes included mortality, the rate of intracerebral hemorrhages, and complications during hospitalization.
Results: We included 403 patients with acute BAO (2017–2019). A total of 270 patients (67%) were treated with BMT plus EVT and 133 patients (33%) were treated with BMT only. A favorable outcome (mRS 0–3) was observed in 33.8% of the BMT and 26.7% of the BMT plus EVT group [OR.770, CI (0.50–1.2)]. Subgroup analyses for patients with a NIHSS score > 10 at admission to the hospital revealed a benefit from EVT [OR 3.05, CI (1.03–9.01)].
Conclusions: In this prospective, quasi population-based registry of patients hospitalized with acute BAO, BMT plus EVT was not superior to BMT alone. Nevertheless, our results suggest that severely affected BAO patients are more likely to benefit from EVT
Divergence and Convergence of Sex‐Specific Time Trends in Ischemic Stroke: 10‐Year Analysis of a State‐Wide Registry in Germany
Background The incidence of ischemic stroke was previously expected to rise among countries with an aging population. Lately, several studies from developed countries have reported a decline in certain cohorts. Whether this applies to all sexes, however, is uncertain, with limited data on the temporal development in incidence, treatment, and recovery. Methods and Results We analyzed a prospective stroke inpatient quality‐assurance registry of the federal state of Hesse, Germany. Recruitment of all patients with a final diagnosis of ischemic stroke at hospital discharge (International Classification of Diseases, Tenth Revision [ICD‐10]: I63) is mandatory by law. Incidence rates were calculated based on census data of all inhabitants and stratified according to age. Between 2010 and 2019, there were 141 277 patients included, 73 770 (52.2%) male patients and 67 507 (47.8%) female patients. Overall, the incidence of ischemic stroke was 228 per 100 000 in 2010 and 226 per 100 000 in 2019 (−0.8%; odds ratio [OR], 0.99 [95% CI, 0.96–1.02]; P=0.50). For male patients, the incidence increased continuously from 236 per 100 000 to 245 per 100 000 (+3.8%); in female patients it decreased from 220 per 100 000 to 208 per 100 000 (−5.6%). After adjusting for age, the OR for ischemic stroke between male and female patients was 1.40 in 2010 (95% CI, 1.35–1.44; P<0.001) and 1.48 in 2019 (95% CI, 1.43–1.53; P<0.001). This development was most pronounced in male patients aged 45 to 59 years with an increase from 151 per 100 000 to 176 per 100 000. In this age group, male patients showed increasing rates of prior strokes and atrial fibrillation, surpassing the prevalence in female patients over time. After multivariable regression analysis, male patients had a lower modified Rankin Scale at discharge compared with female patients, but this difference has decreased since 2015 (common OR in 2010, 0.83 [95% CI, 0.78–0.88]; common OR in 2019, 0.90 [95% CI, 0.84–0.95]), which coincided with rising rates of endovascular treatment. Conclusions Over the past decade in the federal state of Hesse, the overall incidence of ischemic stroke has declined predominantly in the female population. In contrast, for male patients, the incidence has risen by about 4%, with a steeper increase of 16% in male patients aged 45 to 59 years, which might be related to increasing rates of recurrent strokes and atrial fibrillation in this cohort. This finding provides a cautionary tale for effective secondary prevention. Female patients were generally less likely to achieve a favorable outcome, but since the introduction of endovascular treatment, the outcome gap is decreasing