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Lessing und die Weltliteratur
FĂŒr Lessing [...] war die Epoche der Nationalliteratur [...] an der Zeit gewesen; und er hat in Hamburg nicht wenig fĂŒr den "sĂŒĂe[n] Traum" gewirkt, "den Deutschen ein Nationaltheater zu verschaffen, da wir Deutsche noch keine Nation sind". Gleichwohl operierte er als Autor wie als Kritiker schon frĂŒh und je spĂ€ter desto mehr im Horizont der Weltliteratur. Um diesen literarischen Ausgriff in die "groĂe Welt" besser zu verstehen, muĂ man sich zunĂ€chst seine ursprĂŒngliche "kleine Welt" vergegenwĂ€rtigen
Der Entzug des Hier und Jetzt : Goethes Ueber Kunst und Alterthum an der Schwelle zum Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks
Es [hatte]keineswegs nur ökonomische GrĂŒnde, daĂ Goethe in "Ueber Kunst und Alterthum" fast völlig auf eine bildliche Wiedergabe der behandelten Kunstwerke, damit er sie so âdem Anschaun sinnlich oder auch nur symbolisch nĂ€her brĂ€chteâ, Verzicht leistete, sondern daĂ er statt solcher (wie auch immer vermittelten) Unmittelbarkeit der Ă€sthetischen Anschauung supplementĂ€r auf âReflexion und Wortâ als (wie George Steiner sagen wĂŒrde) âsekundĂ€res, parasitĂ€resâ Medium der Kunstkritik setzte
Bedeutende Situationen, in einer kĂŒnstlichen Folge : Goethes und Hofmannsthals Singspiele und Opern
Goethes Texte zu Singspielen und Opern werden wie seine gesellige Dichtung ĂŒberhaupt weithin miĂachtet, ja kaum auch nur gekannt. Wie aber Stammbuch und Widmungsgedichte â im umgekehrten VerhĂ€ltnis zu ihrer generellen GeringschĂ€tzung â einen quantitativ wie qualitativ gewichtigen Teil von Goethes lyrischem Gesamtwerk ausmachen, so bilden die zwanzig Texte und EntwĂŒrfe zu Singspielen und Opern fast ein FĂŒnftel seiner dramatischen Produktion (auĂer dem Faust). Zu ihrer angemessenen WĂŒrdigung kann ein Blick auf die fĂŒr die Operngeschichte so bedeutungsvollen Libretti Hofmannsthals beitragen, die die schneidende Ablehnung des George-Kreises wie das bezeichnende Stillschweigen in Borchardts "Eranos-Brief" erfahren hatten
Goethes Idee der Weltliteratur : eine historische VergegenwÀrtigung
Der Ausdruck "Weltliteratur" ist eine der folgenreichsten WortprĂ€gungen des spĂ€ten Goethe: hat er sich doch nicht nur in der deutschsprachigen Literaturwissenschaft und -kritik rasch durchgesetzt, sondern inzwischen auch im Ausland seinen Niederschlag in Titeln wie J. T. Shipleys Dictionary of World Literature oder der im "Maksim-Gorkij-Institut fĂŒr Weltliteratur" in Moskau entstehenden vielbĂ€ndigen Istorija vsemirnoj literatury gefunden. FĂŒr den damit angestrebten enzyklopĂ€dischen Ăberblick ĂŒber die verschiedensten Literaturen der Welt hat Goethe selbst in seinen Schriften zur Literatur ein beeindruckendes Beispiel gegeben; denn deren Spannweite reicht von den Literaturen des Nahen und Fernen Ostens ĂŒber die Klassische Antike und das Mittelalter bis zu den zeitgenössischen europĂ€ischen Nationalliteraturen, ja selbst bis zu neugriechischen, serbischen, litauischen und anderen Volksdichtungen
Goethes Italienische Reise als Einspruch gegen die Romantik
Goethes "Italienische Reise" als antiromantische Konfession: diese Zugangsweise zu einem der klassischen Texte der deutschen, ja europĂ€ischen Reiseliteratur dĂŒrfte nicht nur auf den ersten Blick befremden. Denn ist Goethes "Italienische Reise" nicht vor allem ein GrĂŒndertext der spezifisch deutschen, Klassiker und Romantiker (ja selbst noch ihre störrischen Nachfahren wie Rolf Dieter Brinkmann) verbindenden "Faszination des SĂŒdens"? Und bildet sie nicht zugleich den Höhepunkt in Goethes lebenslanger Aneignung Italiens wie keiner anderen fremdsprachigen Kultur
GröĂte Tendenz des Zeitalters oder ein Candide, gegen die PoĂ«sie gerichtet? : Friedrich Schlegels und Novalis Kritik des Wilhelm Meister
Selten dĂŒrfte ein Roman wĂ€hrend seiner Entstehung von so kompetenten WerkstattgesprĂ€chen begleitet gewesen sein, wie sie der Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller zu "Wilhelm Meisters Lehrjahren" in den Jahren 1794-96 bezeugt. Dieser so kritische wie beflĂŒgelnde Dialog wurde jedoch gleich nach Erscheinen des ersten Bands im Januar 1795 durch einen Widerstreit der öffentlichen wie der privaten Reaktionen zu diesem Roman ĂŒberlagert. In dieser durch den Xenien-Streit zusĂ€tzlich aufgeheizten Situation publizierte der damals fĂŒnfundzwanzigjĂ€hrige Friedrich Schlegel, der soeben nach der Entzweiung mit Schiller und Woltmann von Jena nach Berlin ĂŒbersiedelt war, im September 1797 im dortigen Lyceum der schönen KĂŒnste das selbstbewuĂte "Kritische Fragment
Computational study of radicals derived from hydroxyurea and its methylated analogues.
Structural and electronic properties and chemical fate of free radicals generated from hydroxyurea (HU) and its methylated analogues N-methylhydroxyurea (NMHU) and O-methylhydroxyurea (OMHU) are of utmost importance for their biological and pharmacological effects. In this work the cis/trans conformational processes, tautomerizations, and intramolecular hydrogen and methyl migrations in hydroxyurea-derived radicals have been considered. Potential energy profiles for these reactions have been calculated using two DFT functionals (BP86 and B3LYP) and two composite models (G3(MP2)RAD and G3B3). Solvation effects have been included both implicitly (CPCM) and explicitly. It has been shown that calculated energy barriers for free radical rearrangements are significantly reduced when a single water molecule is included in calculations. In the case of HU-derived open-shell species, a number of oxygen-, nitrogen-, and carbon-centered radicals have been located, but only the O-centered radicals (e1 and z1) fit to experimental isomeric hyperfine coupling constants (hfccs) from EPR spectra. The reduction of NMHU and OMHU produces O-centered and N-centered radicals, respectively, with the former being more stable by ca. 60 kJ molâ1. The NMHU-derived radical e4 undergoes rearrangements, which can result in formation of several conceivable products. The calculated hfccs have been successfully used to interpret the experimental EPR spectra of the most probable rearranged product 10. Reduction potentials of hydroxyureas, radical stabilization energy (RSE) and bond disocciation energy (BDE) values have been calculated to compare stabilities and reactivities of different subclasses of free radicals. It has been concluded, in agreement with experiment, that reductions of biologically relevant tyrosyl radicals by HU and NMHU are thermochemically favorable processes, and that the order of reactivity of hydroxyureas follows the experimentally observed trend NMHU > HU > OMHU
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