151 research outputs found

    Positive Dialektik: Hartmut Rosas Soziologie der Weltbeziehung

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    Hartmut Rosa: Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung. Berlin: Suhrkamp 2016. 978351858626

    Natur, Wandel, Wissen: Beiträge der Soziologie zur Debatte um nachhaltige Entwicklung

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    Der Diskurs um nachhaltige Entwicklung ist aktuell geprägt vor allem durch naturwissenschaftliche sowie ökonomische und ordnungspolitische Perspektiven. Die Soziologie ist in diesem Diskurs bislang weitgehend unbeteiligt. Gegenstand dieses Beitrags ist die These, dass die Soziologie gleichwohl seit den 1980er Jahren Konzepte und Einsichten entwickelt hat, die für den Diskurs um nachhaltige Entwicklung unmittelbar relevant sind. Dies betrifft insbesondere die Reflexion des Verhältnisses von Natur und Kultur, Konzeptionen sozialen Wandels sowie die Auseinandersetzung mit Wissen als Problem und Ressource. Der Beitrag analysiert diskursanalytisch die bisherige Debatte um nachhaltige Entwicklung, macht ausgehend von Schwachstellen innerhalb dieses Diskurses deutlich, wie hier bestehende soziologische Diskussionen sinnvoll eingebracht werden können und entwickelt empirisch-analytische Perspektiven und Fragestellungen einer soziologischen Nachhaltigkeitsforschung.The current debate on sustainable development is dominated primarily by perspectives from the natural sciences, economics, and regulatory policy, whereas sociology has made few, if any, contributions to this discourse. The article puts forward the thesis that despite its seemingly marginal role, starting in the 1980s, sociology has developed concepts and understandings that are of direct relevance to the debate on sustainable development. Since then, major advances have been made in the study of the relationship between nature and culture, the development of concepts of social change, and the analysis of knowledge as both a problem and a resource. Based on a discourse analysis of the debate on sustainable development as it has evolved over the last 30 to 35 years, the article identifies argumentative weaknesses apparent in this debate, as well as opportunities for recent sociological debates to make meaningful contributions to overcoming these weaknesses, and develops new empirico-analytical perspectives and questions for future sociological research on sustainability. (editorial reviewed

    Von der Umwelt zur Welt: Katharina Block ĂĽber den Weltbegriff in der Umweltsoziologie

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    Katharina Block: Von der Umwelt zur Welt: Der Weltbegriff in der Umweltsoziologie. Bielefeld: transcript 2016. 978383763321

    Disziplinarität zwischen Wissenschaft und Universität

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    Aus einer soziologischen Perspektive zeigt sich die Universität zunächst einmal als eine formale Organisation mit einer spezifischen Stellenstruktur, einer spezifischen institutionellen Verfasstheit und mit spezifischen Organisationszielen, namentlich der Durchführung von Forschung und Lehre. Anders als andere formale Organisationen ist sie besonders ausgerichtet auf den gesellschaftlichen Bereich der wissenschaftlichen Kommunikation. Wissenschaft stellt sozusagen die besondere Umwelt der Organisation Universität dar. Ein Wandel der Wissenschaft wird also genauso Auswirkungen auf die Organisation Universität haben, wie Universität das mit hervorbringen wird, was dann als Wissenschaft gilt. (DIPF/Orig.

    Nach dem Holozän: Rezension zu "Anthropozän zur Einführung" von Eva Horn und Hannes Bergthaller

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    Eva Horn, Hannes Bergthaller: Anthropozän zur Einführung. Hamburg: Junius 2019. 978-396060311

    Corona-Test fĂĽr die Gesellschaft

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    Pandemiegefahr, globale Veränderung des Klimas oder Verschmutzung der Ozeane – bis vor kurzem wurden Probleme wie diese aufgrund ihrer zeitlichen und räumlichen Ferne gleichermaĂźen als wenig dringlich erlebt. Mit Corona ist ein derart Fernes zu einer sich plötzlich massiv aufdrängenden Gefährdung geworden. Corona lässt sich daher aus Perspektive einer materialitätstheoretisch erweiterten Systemtheorie als Stresstest fĂĽr die Gesellschaft betrachten: Zunächst wird ausgefĂĽhrt, wie Gesellschaft generell und wie speziell die funktional differenzierte Gesellschaft zu dem steht, was fĂĽr sie die AuĂźenwelt ist. Darauf beruht eine Analyse der gesellschaftlichen Reaktion auf Corona, an die eine Diskussion der Konsequenzen aus dieser nahen fĂĽr aktuell noch ferne Gefährdungen anschlieĂźt. Corona als Test betrachtet zeigt dann drei zentrale Probleme, aus denen fĂĽr den Umgang mit unter dem Stichwort Nachhaltigkeit diskutierten Gefährdungen Schlussfolgerungen gezogen werden können. Erforderlich sind demnach die Absicherung funktionaler Differenzierung, die BerĂĽcksichtigung von RĂĽckkopplungsverhältnissen und die Einbeziehung „autonomer Immaterialität“ als zusätzlicher Form struktureller Kopplung. The danger of a pandemic, global climate change oder polution of the ozeans – until lately problems such as these were equally perceived as rather far away and accordingly non-pressing challenges. With Corona, something far suddenly become urgently close. From the perspective of a materiality-informed theory of social systems, Corona can be observed as a stress-test for society: After the introduction, the relationship of society generally and the functionally differentiated society in particular to it’s outer sphere is discussed. This perspective is applied in the following analysis of the societal reactions to corona. A discussion of consequences of this suddenly close to still far-away dangers closes the paper. Corona as a test hints to three relevant problems that can be learned from for dealing with challenges discussed under the label of sustainability. Required are the protection of functional differentiation, the closer consideration of back-coupling and the admission to „autonomous immateriality“ as a further form of sturctual coupling.  (editorial reviewed

    Postheroisches Individuum – überfordertes Individuum

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    Beobachtet man im Modus der Gegenwartsanalyse Gesellschaft auf ihre Individuen hin, fallen zwei Gegensätzlichkeiten auf: Einerseits erscheint das Individuum als Heros im klassischen Sinne. Dank Einsicht, Stärke und Reflektionsfähigkeit ist das Individuum in der modernen Gesellschaft verantwortlich für alle zentralen gesellschaftlichen Bereiche. Andererseits scheint das Individuum im Zeitalter des Postheroischen angekommen zu sein. Die Welt des kraftvoll-strahlend eigenverantwortlichen Individuums, das zu wissen wagt und so die Geschicke in die eigene Hand nimmt, wird überformt von „individuellen“ Kollateralschäden wie burnout und lebensstilbedingten Erkrankungen. Hinzu kommt eine Überwältigung durch krisenhafte Entwicklungen, die von naturwissenschaftlichem Fortschritt ebenso ausgehen wie von wirtschaftlicher Eigendynamik. Zeitdiagnosen etwa eines „erschöpften Selbst“ (Ehrenberg 2004), eines „unternehmerischen Selbst“ (Bröckling 2007) oder einer „Neuerfindung des Sozialen“ (Lessenich 2008) bringen diese Entwicklung zum Ausdruck. Der Mensch, der Heros der Aufklärung, scheint zum Tragikos geworden zu sein, der kaum umhin kann, die Geschichte des an den Umständen zugrunde gehenden, heldenhaften Tuns zu schreiben.Gegenstand dieses Beitrags ist die These, dass sich die moderne Gesellschaft durch eine selbst geschaffene Komplexität an die Grenzen der Funktionsfähigkeit der Weltauslegungen gebracht hat, mit welchen sie die Welt als reduzierbare Komplexität schematisiert. Bereits die funktional differenzierte Gesellschaft ist auf die Fiktion des eigenverantwortlichen Individuums angewiesen. Denn genau diesen Mechanismus der Komplexitätsreduktion – Zurechnung von Ereignissen als individuell zu verantwortende kausale Folgen menschlichen Handelns – nimmt Gesellschaft zentral in Anspruch, um eine gerade aus der funktionalen Differenzierung und damit dem eigenständigen Operieren vor allem von Wissenschaft und Wirtschaft resultierende Komplexitätssteigerung zu bearbeiten.

    Ă–kologie. WiedereinfĂĽhrung einer Fragestellung

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    Der Aufsatz geht der These nach, dass mit dem semantischen Wechsel von „Ökologie“ zu „Umwelt“ möglicherweise ein gesellschaftlicher Wandel im Umgang mit dieser Kernproblematik mitvollzogen wird. Bereits semantisch besteht ein Unterschied zwischen den beiden Begriffen: Während „Ökologie“ auf die Einheit eines Systems abstellt, hebt der Begriff „Umwelt“ einen Unterschied hervor. Die Verwendung des etwas distanzierteren Umweltbegriffs geht parallel mit einer gesellschaftlichen Entwicklung, die zwar Umweltthemen wie Klima, Bodenschutz oder Biodiversität als relevant markiert, aber sehr heterogene Maßnahmen zur Veränderung dieser „Umwelt“ unternimmt. In dieser Konstellation bedarf es eines Maßstabs zur Beurteilung unterschiedlicher Umweltbezüge. Das Konzept der Ökologie könnte dafür einen Ausgangspunkt bieten, indem es das Gesamtsystem einschließlich möglicher Rückkopplungen in den Blick nimmt. Der Beitrag referiert kurz die semantisch-konzeptionellen Überlegungen, bezieht sie auf aktuelle Fälle der Nachhaltigkeitsdebatte und entwickelt den Vorschlag einer expliziten Reflexion auf implizite Prämissen als zentraler, auszubauender Beitrag der Soziologie zur Nachhaltigkeitsdebatte

    Offenheit und Geschlossenheit als notwendige Korrelate. Zur Stabilität sozialer Formationen

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    Gegenstand des Aufsatzes ist die These, dass Offenheit und Geschlossenheit stets notwendig miteinander verbunden sind, sich jedoch in unterschiedlichen Typen sozialer Formationen verschieden darstellen; dabei sind soziale Formationen umso stabiler, je stärker unterschiedliche Formen von Offenheit und Geschlossenheit in ihnen kombiniert sind. Dem wird in drei Schritten nachgegangen. Zunächst erfolgt die Spezifikation der begrifflichen Ausgangspunkte. Dieses Instrumentarium wird im zweiten Teil auf drei empirische Beispiele angewendet, in denen sich Offenheit und Geschlossenheit unterschiedlich verbinden. Es handelt sich dabei um den Fall der Kirchengemeinde, den Fall der Apotheke und den Fall der Landwirtschaft. Abschließend erfolgt die Erörterung der gesellschaftstheoretischen Überlegung, dass soziale Korrelate als problematisch erscheinen, wenn Risikoverursachung und Verantwortung auseinanderfallen

    Terra: Zur Differenzierung und Verdinglichung von Boden, Raum und Pflanzenernährung in der modernen Gesellschaft

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    Raum und Zeit werden in der Soziologie gleichermaßen als immaterielle Kategorien behandelt. Dieser Beitrag geht der These nach, dass sich im gesellschaftlichen Wandel auch das Materialitätsverständnis ändert, was hier am Fall einer kontingenten Materialität des Raums nachvollzogen wird. Die aktuelle Diskussion um Raum und räumliche Mobilität kann durch diese spezifische gesellschaftstheoretische Perspektive auf eine Materialität des Raums erweitert werden. Um die hier angestellten Überlegungen auf diese soziologische Diskussion zu beziehen wird zunächst auf der Ebene der Semantik nachvollzogen, wie die Soziologie erst Boden in gesellschaftstheoretischen Überlegungen berücksichtigt, dann auf Raum als immaterielle Kategorie fokussiert und in jüngster Zeit die Frage nach einem Verhältnis von Raum und Materialität zu stellen beginnt. Mittels des analytischen Konzepts der Terra erfolgt dann eine gesellschaftstheoretische Untersuchung der Transformation des Materialitätsverständnisses von Raum. Es wird gezeigt, dass Boden als Naturobjekt, Raum als kartierbare Fläche und Fruchtbarkeit als physiologisches Pflanzenwachstum ursprünglich zusammen gedacht sind, wie sich dies im Begriff der Terra ausdrückt. Erst im Zuge der Modernisierung differenzieren sich diese drei Aspekte als eigenständig verdinglichte Materialitäten. Es eröffnet sich so eine gesellschaftstheoretische Perspektive auf die Materialität des Raums, die abschließend auf das aktuelle Forschungsparadigma der mobility studies bezogen wird. Die These multipler Mobilisierung wird auf diese Weise gesellschaftstheoretisch rückgebunden, empirisch generalisiert und konzeptionell um den Vorschlag einer Erweiterung des Mobilitätsbegriffs ergänzt
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