17 research outputs found

    Mathematical Modelling of Optical Coherence Tomography

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    In this chapter a general mathematical model of Optical Coherence Tomography (OCT) is presented on the basis of the electromagnetic theory. OCT produces high resolution images of the inner structure of biological tissues. Images are obtained by measuring the time delay and the intensity of the backscattered light from the sample considering also the coherence properties of light. The scattering problem is considered for a weakly scattering medium located far enough from the detector. The inverse problem is to reconstruct the susceptibility of the medium given the measurements for different positions of the mirror. Different approaches are addressed depending on the different assumptions made about the optical properties of the sample. This procedure is applied to a full field OCT system and an extension to standard (time and frequency domain) OCT is briefly presented.Comment: 28 pages, 5 figures, book chapte

    Reference miRNAs for miRNAome Analysis of Urothelial Carcinomas

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    Background/Objective: Reverse transcription quantitative real-time PCR (RT-qPCR) is widely used in microRNA (miRNA) expression studies on cancer. To compensate for the analytical variability produced by the multiple steps of the method, relative quantification of the measured miRNAs is required, which is based on normalization to endogenous reference genes. No study has been performed so far on reference miRNAs for normalization of miRNA expression in urothelial carcinoma. The aim of this study was to identify suitable reference miRNAs for miRNA expression studies by RT-qPCR in urothelial carcinoma. Methods: Candidate reference miRNAs were selected from 24 urothelial carcinoma and normal bladder tissue samples by miRNA microarrays. The usefulness of these candidate reference miRNAs together with the commonly for normalization purposes used small nuclear RNAs RNU6B, RNU48, and Z30 were thereafter validated by RT-qPCR in 58 tissue samples and analyzed by the algorithms geNorm, NormFinder, and BestKeeper. Principal Findings: Based on the miRNA microarray data, a total of 16 miRNAs were identified as putative reference genes. After validation by RT-qPCR, miR-101, miR-125a-5p, miR-148b, miR-151-5p, miR-181a, miR-181b, miR-29c, miR-324-3p, miR-424, miR-874, RNU6B, RNU48, and Z30 were used for geNorm, NormFinder, and BestKeeper analyses that gave different combinations of recommended reference genes for normalization. Conclusions: The present study provided the first systematic analysis for identifying suitable reference miRNAs for miRNA expression studies of urothelial carcinoma by RT-qPCR. Different combinations of reference genes resulted in reliable expression data for both strongly and less strongly altered miRNAs. Notably, RNU6B, which is the most frequently used reference gene for miRNA studies, gave inaccurate normalization. The combination of four (miR-101, miR-125a-5p, miR-148b, and miR-151-5p) or three (miR-148b, miR-181b, and miR-874,) reference miRNAs is recommended for normalization

    Die Ausgrabungen in Alt Lübeck im Lichte der politischen Biographie des Abodriten Königs Heinrich.

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                     Die Ausgrabungen in Alt Lübeck im Lichte der politischen Biographie des Abodritenkönigs Heinrich Man darf den abodritischen Fürsten Heinrich Gottschalksohn (ca 1060-1127) auch als eine Randfigur der dänischen Geschichte betrachten (1). Der Autor möchte ihn besonders vor dem Hintergrund seiner eigenen Grabungen in Alt Lübeck sehen (2). Dieser Ort stellt eine von vier abodritischen Hauptburgen dar (3). Der Chronist Heinrichs, Helmold von Bosau, bezeugt die besondere Verknüpfung dieses Fürsten mit Alt Lübeck (4). Als einer der letzten Nakoniden (5,6) verlegte Heinrich das abodritische Machtzentrum nach Alt Lübeck (7). Seine Biographie beginnt mit seinem Exil in Dänemark (8,9), wo er am Hofe aufwuchs. Er war Kindeskind des Königs Svend Estridsen. Er hat also die Entwicklung Dänemarks zur Zeit Svends und seiner ersten Söhne miterlebt, sicherlich eine gute Schule für einen angehenden Staatsmann, dessen Hauptaufgabe darin bestand, die Entwicklung im rückständigen Abodritenreich bei Strafe des Unterganges voranzutreiben. In der Geschichte erscheint er um 1090 als Seekrieger, der mit dänischer Flottenhilfe die Küsten seines einheimischen Widersachers Kruto verheerte und ihn zum Nachgeben zwang (10): Heinrich konnte in das angestammte Reich zurückkehren, und Kruto räumte ihm »geeignete Ortschaften zum Wohnsitz« ein. Unsere Grabungen und dendrochronologische Datierungen haben nun wichtige Erkenntnisse zur Baugeschichte der Burg von Alt Lübeck ermittelt (11,12 ,13) (vgl. Fig. 1-4). 817-919 als Grenzkastell entstanden, wurde sie von Gottschalk, dem Vater Heinrichs, umfunktioniert und als politisches Machtzentrum 1055-1056 unter dem Namen Liubice neu angelegt (14). U .a. versuchte die Fürstenmacht, dem Christentum den Weg zu ebnen, indem Geistliche in der Burg angesiedelt wurden (15). Ein jüngster Ausbau der Anlage ist indessen für die Jahre zwischen 1089 und 1093 nachgewiesen worden. Diese Datierung legt den Schluß nahe, daß Heinrich der neue Bauherr gewesen ist. Diesen Ort konnte Kruto ihm wohl zum Wohnsitz überlassen, ohne völlig zu kapitulieren (16), und Heinrich brauchte den festen Schutz einer Burg, um zu überleben. lm folgenden Machtkampf besaß Heinrich offenbar einen festeren Platz, denn schließlich zog Kruto den Kürzeren. Heinrich ließ ihn 1093 ermorden und hatte seitdem in Alt Lübeck seine hauptresidenz. Durch eine Säuberung unter seinen Feinden und durch Bündnisse mit dem Westen baute Heinrich seine neugewonnene Macht aus, und da er Respekt vor dem Christentum und Steuerleistungen an den Fürsten forderte, mußte schon 1093 in der Schlacht bei Schmilau ein Aufstand niedergeschlagen werden. Hier mag er sich als Feldherr im Bündnis mit dem Sachsenherzog bewährt haben (17). Militärisch bewährte sich auch Alt Lübeck, teils als Basis für Feldzüge, teils als Abwehrstellung gegen feindliche Angriffe (18). Die Reformpolitik Heinrichs ist durch Helmold bekannt: Steuerleistungen an den Fürsten, innere Stabilisierung, Aufrechterhaltung eines Landfriedens, Förderung der Landwirtschaft und polizeiliche Maßnahmen. Er führte auch den Königstitel bei den Abodriten ein. Die Funde von Alt Lübeck belegen oder ergänzen die Schriftquellen, so z.B. die Münzfunde, die von der Errichtung eines eigenen Münzwesens zeugen. Die größte Aussagekraft hat jedoch Alt Lübeck selbst, das als Pfalz und Fernhandelszentrum ausgebaut wurde. Helmold erwähnt eine Kaufleutesiedlung am Gegenufter der Trave. Die Archäologie fügt das Anlegen von Suburbien hinzu (19). In abodritischen Zusammenhängen ist all dies Ausdruck eines Modernisierungsprogrammes von staatlichem Ausmaß. Daß dieser Staat dennoch nicht überleben konnte, hat besondere historische Gründe (20). An seinem Reformprogramm läßt sich erkennen, daß Heinrich in einer Hinsicht fatal zu kurz griff. Eine gelungene religiöse Reform wie bei den Ostslawen fand nicht statt. Helmold spricht davon, daß es »im ganzen Slawenland« (d.h. bei den westlichen Slawen) nur eine einzige Kirche gab, und sie stand in Alt Lübeck; Oldenlubeke schreibt der Chronist um 1170, weil der Ort längst -1138- untergegangen und jede Aktivität ab 1143 nach dem neuen deutschen Lübeck verlegt war. Gerade die Kirche von Alt Lübeck ist in diesem Zusammenhang von Interesse: seit altersher kennt man das Fundament einer Steinkirche in der Burgmitte. 1988 wurde dann ein Vorgängerbau erkannt, eine große kreuzförmige Holzkirche (vgl. Fig. 5-6). Sie war in Stabbautechnik errichtet und dürfte die oben erwähnte »einzige Kirche im ganzen Slawenland« gewesen sein. Die Steinkirche ist hingegen als diejenige zu identifizieren, die Knut Laward 1129 weihen ließ, als er König der Abodriten wurde. Ehemals vorhandene Fürsten­gräber in der Kirche kann man so auffassen, als hätte Heinrich eine Königsgrabkirche schaffen wollen. Eine ähnliche Politik des Kultes der eigenen Sippe soll Svend Estridsen geplant haben (21). Beide Fürsten hatten Märtyrer-Gestalten als mögliche Geblütsheilige in ihren Ahnenreihen. Der Aufstieg Alt Lübecks zur Königsresidenz hatte viele Gründe: Hier konnte Heinrich seinem schon politisch notwendigen Glaubenseifer nachgehen; der Ort hatte weiterhin politisch, militärisch und wirtschaftlich eine günstige strategische Lage. Die Nachwelt hat die Bedeutung des Ortes als Handelszentrum klar erkannt, wie die Namensübertragung auf das deutsche Lübeck zeigt (22). Schließlich ist eine historische Perspektive aufzuzeigen. Durch seine Rolle als der Nachfolger Heinrichs steht Knut Laward als der potentielle Schöpfer eines dänisch-abodritischen Doppelreiches da. Seine Ermordung und der darauffolgende Bürgerkrieg brachten es jedoch mit sich, daß Dänemark seine alte Rolle als Schirmmacht des kleinen Slawenreiches nicht länger erfüllen konnte. Die norddeutschen Mächte bekamen freie Hand und konnten es sich einverleiben. Die aggressive Politik Dänemarks zu Anfang des 13. Jahrhunderts hatte vielleicht ihren Hintergrund in dieser Entwicklung, eine Politik, die vor allem zum Ziel hatte, die holsteinische Fürstenmacht auszuschalten. In früheren Jahrhunderten hatten gemeinsame dänischabodritische Interessen ausgereicht, um Bedrohungen aus dem Süden einzudämmen. H. Hellmuth Anderse

    Die Ringburgen und die militärische Ereignisgeschichte

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                              Die Ringburgen und die militärische Ereignisgeschichte Mit sieben oder acht großen Befestigungsanlagen - die vier Ringburgen vom Trelleborg­Typ, die beiden Halbkreiswälle von Århus und Haithabu, das Danewerk 968 und vielleicht der Kograben 983 (?) - besaß die Verteidigung des dänischen Reiches am Ende des 10. Jahrhunderts eine außergewöhnliche Stärke (1, 2). Für die gleiche Zeit vermittelt die Überlieferung den Eindruck einer militärisch hochgespannten Lage (3). Schließlich erreichen gerade für die Jahrzehnte von 980 bis 1000 die Schatzfunde eine Kulmination (4). Vor diesem Hintergrund wollen wir versuchen, folgende These zu begründen: Die Ringburgen waren Bestandteile einer neuen Konzeption für die Verteidigung des Reiches nach außen (5), die jetzt als Weiterentwicklung eines älteren Abwehrsystems - das nur Århus, Haithabu und das Danewerk umfaßt hatte - notwendig geworden war. lm 10. Jahrhundert richteten sich die Angriffsbestrebungen gegen Dänemark aus zwei Richtungen: aus dem Norden und aus dem Süden. Die Gefahr von Norden bestand latent mindestens seit der Mitte des Jahrhunderts (6) und endete vorläufig im jahre 1000 mit der Seeschlacht bei Svold. Für die Jahre 934, 974 und 983 sind deutsch-dänische Kriege belegt. Ferner war der Besitz der Königsherrschaft von Dänemark wiederholt durch von außen kommende Eroberer bedroht, durch Olaf und seine Söhne, Hardegon/Gorm und Harald Blauzahn (7), vermutlich auch durch den schwedischen König Erik den Siegreichen. Sämtliche Mächte der Region waren an diesen Auseinandersetzungen beteiligt, darüber hinaus agierte unabhängig von ihnen im Ostseeraum eine besondere Kriegergesellschaft, die halb historisch als jomswikinger überliefert ist (8). Dänemark verteidigungspolitische Lage war also äußerst kompliziert, so kompliziert, daß selbst ein so großer Kriegsherr wie Svend Gabelbart darüber des öfteren in Schwierigkeiten geriet. Die Befestigungen an der Südgrenze dienten vor allem der Abwehr gegen das Ottonische Reich, wobei jedoch Haithabu auch von Norden her bedroht war (9). Mit einer solchen Situation verknüpfen wir die Belagerung von Haithabu, die nur durch Runensteine dort bekannt ist, und nicht wie üblich mit dem deutsch-dänischen Krieg von 983 (10). Die übrigen Befestigungsanlagen scheinen auf eine andere Strategie hinzuweisen, die in höherem Grade seemilitärischer Art gewesen ist, vermutlich weil Norwegen und Schweden gefährliche Gegner geworden waren (11). Die Überlieferung kennt eine Reihe von Konfrontationen zwischen den nordischen Mächten, einschließlich der Jomswikinger. Damit war die Beherrschung des Kattegat zum zentralen Problem geworden. An diesem strategisch wichtigen Gewässer liegen Århus und die Ringburgen, wobei die Anlage von Århus als zentraler Festung in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts zum ersten Mal den neuen strategischen Raum markiert. An der alten strategischen Grenze wird etwa gleichzeitig Haithabu befestigt. Die beiden Halbkreiswälle umfassen, vermutlich aus logistischen Erfordernissen, jeweils große Flächen. (12, 13, 14). Unter den Ringburgen hat allein Aggersborg eine mit Århus vergleichbare Größe. Wenn unsere Datierungen stichhaltig sind, kann man in Århus einen ersten Ansatz (15) einer neuen seemilitärischen Abwehrstrategie erblicken und in den Ringburgen dann den systematischen Versuch, das Land gegen auswärtige Feinde zu schützen. Die geographische Lage dieser Burgen macht deutlich, daß die Feinde aus dem Norden erwartet wurden. Die Ringburgen mögen ein gutes Menschenalter lang bestanden haben, von etwa 980 an; in einer Zeit, in der im Norden berühmte Kriegsherren operierten (Hakon Jarl und seine Söhne, Olaf Trygvason, Erik der Siegreiche und Svend Gabelbart), und zwar des öfteren auch gegen Dänemark. Es liegen gute Gründe vor, den Kograben an der Südgrenze für gleichzeitig mit den Ringburgen zu halten. Ein solcher Zusammenhang würde dem Ringburgen-Komplex eine Dimension hinzufügen, die eindeutig in Richtung auf die Reichsverteidigung weist, als dem Hauptanliegen des Bauherrn dieser Anlagen. Der Bauherr muß unter dieser Prämisse mit einem Zweifrontenkrieg gerechnet und die Verteidigung des Reiches planmäßig gegen diese Bedrohung ausgerichtet haben. Über den Bauherrn selbst ist damit noch nichts ausgesagt. Bekanntlich haben die neuen Datierungen dazu geführt, die Burgen als Werke Harald Blauzahns anzusehen. Svend Gabelbart dürfte jedoch durchaus auch dafür in Frage kommen (16). Er hatte zu dieser Zeit der Überlieferung nach das Heer hinter sich und besaß somit eine sehr solide Machtposition. Darüber hinaus ist er auch als ein bedeutender Militärorganisator bekannt (17). Für unsere Überlegungen ist die Personenfrage indes von geringerem Gewicht, entscheidend ist das grundsätzliche Problem, ob es sich um die Konzeption einer geplanten, reichsumfassenden Verteidigung in einer kritischen Periode gehandelt hat. Nach den heute gültigen Datierungen muß die alte Auffassung aufgegeben werden, die in den Burgen den Ausdruck einer Strategie mit offensiven Fernzielen sah, wie der systematischen Ausplünderung von England, da diese deutlich später erfolgte. Damit wird unsere Deutung bestärkt, sie seien Glieder der Reichsverteidigung und als militärische Stützpunkte sind sie Wehranlagen von beachtlicher Stärke. Wenn es wahr ist, daß die Hälfte aller Macht bei der Seemacht liegen soll, dann stellte sich in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts dieses Problem in aller Schärfe: Die großen Flotten stellten eine schwer einzudämmende Bedrohung dar und feindliche Landgänge, die sich bis zu regulären Invasionen steigern konnten, waren nur unter Anstrengungen zu verhindern. In den Burgen lagen dagegen solide Stützpunkte für die Verteidigung der einzelnen Landesteile, bis sie militärische Hilfe erhielten. Von ihnen aus konnten auch Gegenangriffe zu Land und zu See organisiert werden. Die strategische Lage dieser Burgen ist einer systematischen Verteidigung angepaßt, das ist ein ganz entscheidender Gesichtspunkt. Sie liegen sämtlich an Gewässern mit Bezug auf das Kattegat, und sie sperren wichtige Wegeverbindungen in das Landesinnere, das heißt, sie liegen an verkehrsgeographisch wesentlichen Plätzen des Reiches; das gilt auch für Århus und Haithabu. Aus der Lage der Ringburgen eine Strecke weit hinter der offenen Küste läßt sich zum einen auf die Bedrohung schließen, durch feindliche Flottenangriffe überrascht zu werden, und zum andern auf ihre Funktion, dieser Gefahr begegnen zu sollen. Nur die nordischen Länder und die Jomswikinger besaßen um die Jahrtausendwende Flottenverbände von einer dermaßen bedrohlichen Stärke. Die Burgen haben einen Angreifer dazu zwingen können, sich ihnen zu stellen. Aus der Perspektive einer Reichsverteidigung muß eben darin ihre Aufgabe gelegen haben. Sie bildeten die einzige Möglichkeit, eine feindliche Invasion aufzuhalten, wollte man nicht das gesamte Problem der Flotte überlassen. Die Einmaligkeit der Burgen dürfte somit vor dem Hintergrund gesteigerter Gefahren zu eben dieser Zeit betrachtet werden. Befand sich die Flotte während des Sommers auf See, dann konnten die Burgen auch als Basen und Stützpunkte eine Funktion haben. Mit ihrer außergewöhnlich großen überdachten Fläche können sie ebenfalls als potentielle Wikingerlager gedient haben und lassen auf große Kriegerscharen schließen. Ihre besonderen Einrichtungen lassen einen hohen militärischen Organisationsgrad erkennen, und die übergroße Aggersborg könnte auf eine optimale Mannschaftsstärke hinweisen. Am Limfjord konnte man eine gewaltige militärische Konzentration aufbauen, eine Truppe, die nichts zu fürchten hatte. Die Aggersborg bildete in dieser Sicht eine Parallele im Norden des Reiches gegen Norweger und Schweden zum Kograben im Süden gegen die Deutschen. Die übrigen Stützpunkte erstrecken sich in einem regelmäßigen weiten Bogen bis nach Seeland. Ebenfalls der Landesverteidigung dienten die Burgensysteme anderer Länder, die den Dänen bekannt waren, zum Beispiel die holsteinischen Grenzburgen (18) oder die Souburg-Kette in den Niederlanden (19); wobei die Parallelen noch enger werden, wenn man bedenkt, daß Dänemark vor vergleichbaren Verteidigungsproblemen stand, mit ebenbürtigen Gegnern von der skandinavischen Halbinsel (20). Dieses Problem löste erst um 1000 Svend Gabelbart. Und es ist vermutlich kein Zufall, daß in den darauffolgenden Jahrzehnten offenbar die Lebensdauer der Burgen zu Ende gegangen war. Jedenfalls sind es die alten Anlagen, das Danewerk und die beiden Halbkreiswälle, die im 11. Jahrhundert umkämpft waren. Mit dieser Deutung soll die heute allgemein anerkannte These von den Ringburgen als Zwingburgen (21) verabschiedet werden. Die Grundlage dieser These, eine erste Reichssammlung unter König Harald, erscheint dem Verfasser von vornherein besonders suspekt (22), und um ihre Variante, nach der die Burgen die Stützpunkte Haralds im Bürgerkrieg gegen den Sohn Svend waren, steht es nicht viel besser. Jedenfalls sind solche inneren Zustände schwerlich mit der Tatsache zu verknüpfen, daß die Anlagen mit ihren umständlichen »Pedanterien« offenbar in relativer Ruhe und wohl vorbereitet erbaut worden sein müssen (23). Die These von den Zwingburgen dürfte ein reiner Anachronismus sein. Ferner muß es ungereimt erscheinen, daß eine der Burgen, die Aggersborg, die vierfache Größe erhalten hat. Kritische Betrachtungen über die Lage der vier Burgen im Sinne von Zwingburgen ließen sich anschließen. Uns scheint die Kritik Olaf Olsens an dieser These berechtigt: »Weniger hätte gereicht« (24). Die Anhänger dieser These müssen konsequenterweise behaupten: Die wirklichen Feinde der Ringburgen waren das dänische Volk selbst. Dieses seltsame Verhalten träfe gerade auf die beiden Jahrzehnte zu, in denen dasselbe Wolk in bisher einmaliger Weise von außen bedroht war und seinen einzigen Halt im Landkrieg in den königlichen Befestigungen fand. Die Zeiten sind dadurch charakterisiert, daß sie selbst den mächtigsten nordischen Kriegsherrn in »unstetes Irren« treiben konnten (25). Es entbehrt jeder Logik, gerade für diese Zeit die Zwingburg als historische Notwendigkeit anzusetzen. Deshalb sollte diese These als die überflüssige Komplikation eines höchst realen Verteidigungsproblems aufgegeben werden. H. Hellmuth Anderse

    Graves of pre-Christian Danish monarchs and their historical background

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    Graves of pre-Christian Danish monarchs and their historical background Based on three presumptive royal graves -the boat-chamber grave at Hedeby, the Ladby ship, and the wagon burial at Søllested- all older than the royal tumuli at Jelling containing the graves of Gorm and Thyra, a reappraisal of the period before Gorm, the first half of the 10th Century, is attempted. It is emphasized that this is a hypothetical exercise, and that it is inspired by M. Müller-Wille's research (1, 2) Essentially, it leads to a revaluation of the so-called Swedish Hedeby-dominion, which here, in agreement with the notions of the Danish King Svend Estridsen († 1076) is rehabilitated as a national Danish dynasty preceding the Gorm dynasty. I This section is a historical analysis of the political situation before Gorm, contrasting the literary court tradition around 1200 (3) with Svend Estridsen's personal notion of the dynastic history of the period under consideration. At the same time, Gorm's chronology is reassessed: (4) the usual early dating of Gorm rests on information contradicted by contemporaneous sources, which in the 930s have Gnupa as king of the Danes (Widukind) (5) The literary tradition -Svend Aggesen and Saxo Grammaticus -lets, despite its tendency to be a royal history, the princes in question -according to Svend Estridsen Kings Olaf, Gyrd, Gnupa and Sigtryg -vanish from history, though leaving room for a regency held by one Enni-Gnup (= Gnupa). He is known from the Scylding Saga as a Jutish king. Modern research has placed the aforementioned princes in Hedeby as petty kings, on account of runestone finds there mentioning the two last, Gnupa and Sigtryg. Their imputed Swedish origin is derived from Svend Estridsen's information that Olaf and his sons Gyrd and Gnupa came from Sweden. If they were kinglets in Hedeby, however, it is difficult to explain the literary tradition's attempts to miscredit the Olaf dynasty around 1200. Based on the older sources including Svend Estridsen, (6) it may be postulated that these kings were Denmark's rulers in the first half of the 10th Century and followed an even older dynasty which may be traced back to the 8th Century. "They took possession of the Kingdom of Denmark by force of arms", said King Svend of Olaf and his sons. King Harald brings a similar message about himself on his runes tone at Jelling: " ... won all Denmark". He and his father Gorm repeated, according to this hypothesis, Olafs feat of arms. Sources from 854 report a coresponding attempt to usurp royal power in Denmark. Here it is clearly members of the royal clan returning from a Viking expedition who are at work, and theoretically one can imagine the same thing about both Olaf and Gorm. King Svend himself called the members of the Olaf dynasty his "atavi" (predecessors) and described them as Denmark's rulers before a certain Hardegon (= Gorm?), according to Svend the one who destroyed the dynasty. Only by disregarding Svend's testimony (7) can the Olaf dynasty be relegated to small kingships in Hedeby, which also assumes that the King had no idea that the progenitor of his own line, Gorm, simultaneously (i.e. according to the traditional Gorm-chronology) ruled in Denmark proper. We see in the contradiction between the court tradition in the year 1200 and the royal tradition in the year 1050 reason to accept the older tradition and suspect the younger of falsifying history, i.e. to accept Svend Estridsen's account. Unfortunately, the subject did not hold much interest for the King's collocutor Adam of Bremen, who gave only an extremely brief, rather confused report of Svend's account. (8) "They were all heathens", writes Adam -information which he must have had from the King. It is remarked that the Lund clergy reckoned Olaf and Gyrd to be kings of Denmark when they died, reputedly in 906 and 916 (9), respectively, and that political manipulation may lie behind the late court tradition with its increasing disparagement of the Olaf dynasty. One other member of that dynasty is known: Queen Asfrid, Gnupa's consort. In a runestone inscription she describes herself as daughter of Odinkar. While we do not see why the Hedeby runestones should link the Olaf dynasty particularly closely to Hedeby, because the known royal runestones are scattered throughout the kingdom, (10) we do believe that Odinkar (11) can be identified with a member of the mighty Jutish chieftain clan of the 10th century, the Odinkar clan, and conclude from this that Gnupa's marriage was political: it secured him Jutland. These internal power-political relations do not leave, any more than the external political ones do, room for a separate Jelling kingdom. As the central major political event in Gnupa's reign is the defeat in 934 to the first Ottonian ruler, described by Widukind and followed up with Ottonian victory fanfares (12, 13) that would be meaningless if directed at a petty king on the Sli. What we actually know about Gnupa supports the credibility of the older tradition of the history of the dynasty. It should at the same time be pointed out that the Olaf dynasty fills an otherwise embarrassing hole in the dynastic history of Denmark, and that it is unlikely that powers unknown to us in Denmark proper would for 50 years accept the loss of the politically important border country (the Swedish dominion in Hedeby in the old sense). II This section treats three magnificent graves from the 1st half of the 10th century and interpreted as dynastic graves: Denmark's sole two ship burials (Hedeby, Ladby) and Denmark's largest chamber grave (Søllested), and links them hypothetically to the Olaf dynasty with hegemony over Denmark. Only one of these graves is in Hedeby: the two others are in Funen. The old theory of a special Hedeby dominion, which has remained standing as a historical half-truth, (14) can thus be subjected to archaeological examination. The three graves place themselves as precursors of the Jelling necropoles, all these graves having their roots in ancient beliefs. They are also an example of V. Gordon Childe's thesis, as "royal graves in a barbaric area under the influence of an advanced culture". (15) The boat-chamber grave has been interpreted by German archaeologists. (16) Under a Viking ship in a barrow, a chambergrave was found with three horses. In this grave from about 900 we see Denmark's oldest royal interment, presumably Olafs. The bottom layer conjures up scenes from the life of the prince. At the iconological centre of rank, he lay with a magnificent Carolingian sword as symbol of royal power(?), while in the right part of the grave the early Carolingian swords as insignia of rank (?) of the two attendant persons, testify to "imitatio imperii". The position of the other grave goods is illustrated. Two functionally affined object pairs -wooden vessel and glass beaker, and stirrups and spurs- are discerned and attributed to the different persons: beaker and spores to the prince, wooden (drinking-) vessel and stirrups respectively to the other two. It has been concluded that the two attendant persons were housecarls, taster and horse-marshal. Here foreign court ceremonial is imitated, and custom at the Danish court of the time illuminated -features which are otherwise undocumented until much later, in the form of high offices of state- chancellor and marshal. Cultwise there is a duality of death cult ("the eternal feast") and the Odin cult of the reigning powers (manifested in the ship, in which the voyage to Valhalla was made): "The dead person resting in the grave is simultaneously an inhabitant of Valhalla". (7) The Ladby ship, admittedly plundered, was at the time of its discovery considered to be a chieftain's burial.(18) But on our present knowledge, such ship graves as at Lady and Hedeby must be said to be extremely uncommon. It is obviously the ship that separates them from other contemporaneous rich graves, the chamber-graves. The Ladby ship is dated today to the 1st half of the 10th century, but later than the boat-chamber grave, and on the basis of the affinity of the two graves it is suggested that the Ladby ship be without reservation interpreted as a royal grave. In the unplundered forebody, 11 horses and a pack of dogs were found. These hecatombs are augmented with a large find of riding equipment left in the plundered part of the ship, where there were notwithstanding still remains of treasure, and from the total find picture it may be concluded that we in Ladby are in the presence of a prince buried with his housecarl retinue. It is also discussed whether there is a theoretical possibility of a chamber under the ship, as in the Hedeby boat-chamber grave. The excavators believed, however, that they had found the actual principal burial up in the ship, although in the plundered state. A litterary source connects the Jelling mounds with the crown estates in Jelling, also know from King Valdemar's Land Survey (1231). In Bjerge District, too, in which the Ladby ship is situated, there are wealthy crown estates, (19) and it is a safe assumption that there is a connection between the landingplace (Ladby) and the crown estate Sællebjerg. (20) Hedeby, too, was royal demesne. A picture thus emerges of several places of Jelling type and of princes being buried on the royal estates where they lived and from which they exercised peripatetic jurisdiction. This feature contrasts with the royal grave churches which arose in Christian times and around which the royal graves were concentrated. The plundering at Ladby may have been motivated by a desire to violate a royal grave, "mound-breaking" in A. W. Brögger's sense. (21) There are indications of a no longer extant royal runestone at the Ladby ship. Unfortunately the pillage at Ladby cannot be dated. The Søllested grave 22) contained two magnificent finds, but was otherwise severely plundered. The chamber-grave measuring 10 X 3 m contained a wagon with a team of horses. The two showpieces of the find (horse-collar fittings) are considered by D. M. Wilson to be art-work of a quality unparalleled at that time anywhere else in Europe. (23) The grave is interpreted as a woman's burial, in our context a queen's grave. Its position follows the pattern outlined above: Søllested is a very wealthy crown estate according to the Land Survey. III These heathen graves, of which the boat-chamber grave has already been linked to the Olaf dynasty as the grave of its progenitor Olaf, exhibit in respect of dating, equipment and cult common features indicating a dynastic line before Gorm. In addition, from Gorm on, who was translated by his son after the latter's accomplished conversion, (24) we are well acquainted with the last resting-place of the Danish kings. (25) On our premisses, we must focus on one of the princes of the Olaf dynasty, if we wish to give a name to the king in the Ladby ship, and nominate Gnupa († after 934) as an obvious possibility. That he was involuntarily converted hardly affects the issue. The Norwegian king Håkon Adelstensfostre was christened, but his death (960) was nevertheless lamented in a memorial dirge, the main theme of which is the arrival of the blood-spattered King at Valhalla with his housecarls. In Søllested, here interpreted as a queen's grave from the 1st half of the 10th century, we employ Thyra's interment at Jelling to rule out her or a later queen, which means that we are thus faced by a queen of the Olaf dynasty. It is found that three graves are in accordance with G. Kossack's preconditions for dynastic burials in magnificent graves, (26) and that we presumably with these graves have access to manifestations of a "vanished" dynasty, which in no way should be confined to a local power base on the Sli. These graves were in mind, when Gorm and Harald as the successors (and destroyers?) of the Olaf dynasty created the necropoles in Jelling, apparently in an attempt to surpass their predecessors, cf. P. V. Glob's idea that the ground pattern at Jelling makes up a giant ship-setting. They acquired the tradition of royal runestones from Asfrid Odinkarsdatter. In a concluding note, (27) a plea is made for inserting the Olaf dynasty between the royal house of the 8th-9th Centuries and the Gorm dynasty. It follows from this that Olaf and his sons found a renowned object of conquest -the kingdom of Denmark. Gorm's and Harald's reputed specific importance for the development of this kingdom should consequently be reduced. The outline of an early state is seen, which around 900 functions as an imitatio imperii, partly by revealing the presence of highly placed persons in the immediate vicinity (marshal and steward), and partly by a striking propinquity of royal graves and royal estates, revealing that the Land Survey's power base has ancient precursors. These considerations are also of interest for the interpretation of circumstances prior to 900. H. Hellmuth Andersen                            &nbsp

    Senneolitiske gravanlæg i Tønning skov

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    Spätneolithische Gräber in Tønning skov. Die oben beschriebenen Steinpackungen, die als Grabanlagen aus dem Spätneolithikum bzw. der vorrömischen Eisenzeit aufgefaßt werden, wurden 1965-67 untersucht. Sie wurden in Tønning Skov gefunden auf einem hoch gelegenen Platz bei der Gudenå südlich von Mossø in Mitteljütland.Die Hauptbestandteile des Fundes setzen sich zusammen aus einer großen, viereckigen und einer kleineren, runden Steinpackung, beide Spätneolithisch und überlagert von einer vorrömischen Steinpackung, vgl. Abb. I. Die viereckige Steinpackung - die primäre Hauptanlage - bestand aus einer Steinschicht auf der natürlichen Oberfläche im südostlichen Teil einer niedrigen, natürlichen Terasse, vgl. Abb. 2. Trotz moderner Beschädigung im süd­ und östlichen Teil lassen sich die Dimensionen auf 15 X 15 m festlegen. Die sekundären Ergänzungen lassen den Schluß zu, daß die Steinpackung ursprünglich unbedeckt gewesen ist. Sie war von Randsteinen umgeben, die an den Ecken besonders groß waren, vgl. Abb. 3. Der Untergrund unter der Steinpackung war unberührt. In der Mitte konnte eine Steinsetzung CT ausgeschieden werden, die in der großen Steinpackung eingekapselt war, vgl. Abb. 4-5. Man faßt sie als Grab auf, das jedoch leer war, so daß die Datierung der Steinpackung auf den eingelagerten, neolithischen Kleinfunden von Flint und Tongefäßscherben ruht, von denen die datierbaren aus Spätneolithischer Zeit stammen. Eine Besonderheit des vermuteten Grabes besteht in seinem kaum bedeckten Lager zwischen den übrigen Steinen der Steinpackung. Eine Parallele findet man in der runden Steinpackung, die Altertümer enthielt, die wohl als Grabgut angesehen werden können. Diese Steinpackung, deren Diameter 5 m betrug, war auch auf der ursprünglichen Oberfläche angelegt worden und von Randsteinen umgeben, vgl. Abb. 6. Die Randsteine der älteren Steinpackung bildeten in umgestürztem Zustand eine ostwest-orientierte Mittelachse durch die Bodenschicht des Steinzirkels, und man nimmt an, daß sie den Grabboden der neuen Anlage ausmachten, indem in Verbindung hiermit eine Flintsichel, ein Flintbeil, eine Flintpfeilspitze und zwei Scheibenschaber gefunden wurden, Funde, die wohl als Bestandteile eines Spätneolithischen Grabinventars aufgefaßt werden können. Die Fundverhältnisse in dieser sekundären Steinpackung unterstützen also sowohl die Datierung wie die Auslegung der primären. Die vorrömische Steinpackung bestand aus gleichmäßigen, kleineren Steinen und überlagerte die viereckige Packung in der südöstlichen Ecke, vgl. Abb. 7. In ihrer Mitte wurde ein Tongefäß mit verbrannten Knochen gefunden. Dieser vorrömische Einschlag wird durch einige Gruben mit Tongefäßscherben aus derselben Zeit ergänzt und einem unregelmäßigen Steinhaufen südöstlich der Hauptanlage, vgl. Abb. 8.Die Altertümer umfassen die erwähnten Funde von der runden Steinpackung, vgl. Abb. 9-10. Man faßt sie als Grabinventar auf, da sie durch ihre Qualität und Lage eine Sonderstellung einnehmen verglichen mit den übrigen Flintfunden. Das Beil datiert den Fund in die Spätneolithische Zeit, obwohl die anderen Typen auch in der älteren Bronzezeit vorkommen könnten. Bei der viereckigen Steinpackung wurde ein Flintdolchfragment gefunden, und unter diesem zwei flächenbearbeitete Flintstücke, vgl. Abb. 11. In den beiden Spätneolithischen Steinpackungen wurden außerdem gefunden: Feuerschlagsteine, Klingen ­und Scheibenbohrer, Klingenmesser, Scheibenschaber, retuschierte Flintscheiben, ein etwas zufälliges Flintmaterial mit schlechter Klingentechnik, sowie trogförmige Mahlsteine und Schleifsteine, vgl. Abb. 12-16. Die Datierung dieser Flintfunde in die Spätneolithische Zeit ruht auf dem Vorkommen von reinen Spätneolithischen Typen, auf der mehrfach vorkommenden Technik der Flächenbearbeitung und auf der Tendenz, krustenbedeckte Partien auf den Geräten stehen zu lassen. Sie müssen entweder gleich alt wie oder etwas älter sein als die viereckige Steinpackung, deren Datierung einmal durch sie, zum anderen durch die Funde in der runden Steinpackung bestimmt ist. Die neolithische Keramik des Fundes bestand aus 100 Tongefäßscherben, gleichmäßig verteilt zwischen dünnwandingen und dickwandigen Scherben. Eine ornamentierte Tongefäßscherbe läßt eine Datierung in die Spätneolithische Zeit zu, deren Keramik sonst im Allgemeinen so gut wie nie ornamentiert ist, vgl. Abb. 17. Dieses Stück wurde unter der viereckigen Steinpackung gefunden. Eine einzige profilierte Scherbe und eine Reihe von Bodenscherben deuten außerdem an, daß das Material aus Spätneolithischer Zeit stammt. Ein Tongefäß, BC, das in die viereckige Steinpackung niedergesetzt worden war, könnte sowohl der vorrömischen Einsenzeit wie auch dem Spätneolithikum angehören, vgl. Abb. 18. Die eisenzeitliche Keramik umfaßt Teile größerer Tongefäße, vgl. Abb. 18. Das Tongefäß CX mit seinem Inhalt an verbrannten Knochen wurde in der sekundären Steinpackung gefunden, die Scherben BO in der Grube BM und die Scherben AH in der Grube AG. Sie lassen sich in die vorrömische Eisenzeit Periode I-II datieren. Eine Scherbenansammlung von dem Steinhaufen im südöstlichen Teil hat ausladende Ränder und ist facettiert, sie dürfte daher etwas jünger sein.Spätneolithische Steinanlagen der beschriebenen Art scheinen eine Abart der vielen Gräberformen dieser Periode darzustellen. Veröffentlichtes Vergleichsmaterial gibt es nicht. Dagegen ist das Vorkommen von vorrömischen Brandgräbern in Steinanlagen eine bekanntere Erscheinung.H. Hellmuth Andersen & Poul Kjæru

    Nygade i Århus

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    Zur Theorie der ältesten Stadtanlage in Arhus Die Nygadeausgrabung von 1966 ist die zweite grössere, archäologische Untersuchung in Århus, einer Stadt, die bis in die Wikingerzeit zurückreicht. 1963-64 fand die erste Untersuchung statt am Hotel Skandinavien in dem heutigen Domgebiet, vgl. Kuml 1963, aber die endgültige Veröffentlichung ist noch nicht abgeschlossen. Die Nygadeausgrabung berührte das Gebiet westlich der Frue Kirke, die im 11. und 12. Jahrhundert Dom der Stadt war.Theoretisch hat man in beiden Gebieten, vgl. Abb. 1, den ursprünglichen Stadtkern vermutet. Die Ausgrabungen zeigen, dass dieser im heutigen Domgebiet gesucht werden muss, auf einer Landzunge zwischen dem Meer und der Au, übereinstimmend mit dem Namen der Stadt, ursprünglich Aros = Aumündung. Hier wurde eine wallbefestigte Stadtanlage von ungefähr 4-5 ha nachgewiesen, die in der jüngeren Wikingerzeit, im 10 Jahrhundert, angelegt worden ist.Die Nygadeausgrabung, vgl. Abb. 2, zeigt, dass westlich der Frue Kirke, ursprünglich St. Nicolai, ein Milieu nachgewiesen werden konnte, dessen Schwerpunkt im 11. und 12. Jahrhundert liegt. Die Funde waren spärlich, vgl. Abb. 3, und es wurden nur wenige Reste von Anlagen festgestellt, meist Gruben, vgl. Abb. 4. Diese Umstände stehen in starkem Gegensatz zu den Ausgrabungen am Hotel Skandinavien mit Wall, Strassen, Häusern und starken, fundreichen Schichten. Das spätere Mittelalter und die neuere Zeit sind nur äusserst spärlich im Nygadematerial vertreten, weil ein Dominikanerkloster des 13. Jahrhunderts, das nach der Reformation ais Spital diente, hier Gartenanlagen unterhielt.Die wikingerzeitliche Befestigung von Århus folgt der Au, Borgporten (das Burgtor) und den Strassen Volden (der Wall) und Graven (der Graben). Die frühen Kirchen wie St. Nicolai und St. Oluf (ca. 1100) wurden ausserhalb angelegt, weil es zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht möglich war, sie in die ältere Befestigung mit einzubeziehen. Die Verhältnisse müssen sich bedeutend geändert haben, als der jetzige Dom, St. Clemens, um 1200 innerhalb des Walls in dem alten Stadtkern angelegt wurde.Die Altertümer von Nygade umfassen Tonware sowie Gegenstände aus Bronze, Eisen, Knochen, Stein und Glas. Die Schichtfolge war an mehreren Stellen gestört, sodass einzeln gefundene Gegenstände des öfteren nicht näher datiert werden können.Ganze Tongefässe wurden nicht gefunden. Die isolierte Abfallgrube F enthielt zu einem Teil Keramik aus dem 14.-15. Jahrhundert, u. a. auch eine fragmentarische Kanne aus rheinländischem Steingut, vgl. Abb. 5. Hier und da kamen Bruchstücke glasierter Tonware zum Vorschein, die jedoch so klein waren, dass eine nähere Bestimmung nicht möglich ist. Die übrige Tonware lässt sich einteilen in die wikingerzeitliche, schlecht gebrannte Ware und die gut gebrannte, blaugraue Ware des 12.-13. Jahrhunderts. Verschiedene charakteristische Randformen der zuletzt erwähnten Ware gibt Abb. 6 wieder. Abb. 7, 8 und 9 zeigen Randprofile einheimischer, wikingerzeitlicher Keramik, wahrend die Scherben von Abb. 10 slavischen Charakter aufweisen. Abb. 11 zeigt einen fragmentarischen Lampenfuss, zu dem Parallelen aus dem 11. Jahrhundert aus Lund, Schonen, bekannt sind. Abb. 12 zeigt sämtliche Randformen der Abfallgrube DQ, die wahrscheinlich durch zwei deutsche Münzen, vgl. Abb. 17, ind die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert werden kann. Das Gut der Scherben weist wikingerzeitlichen Charakter auf. Es ist also zu beobachten, dass das wikingerzeitliche Gut bis in das 12. Jahrhundert fortsetzt, obwohl es hier im allgemeinen kräftiger gemagert und härter gebrannt vorkommt. Gleichzeitig tritt die nach innen geschwungene Mündung sehr in den Hintergrund, um den nach aussen geschwungenen Randprofilen verschiedener Typen den Vortritt zu lassen.Das bronzene Ortband AQ, die eisernen Barren FJ und AY, das Scherenfragment CC, das Beschlagfragment AS, das Spangenfragment CH und der Schlüssel AR, vgl. Abb. 13, lassen sich nicht aus ihrer stratigraphischen Lage heraus datieren. Typologisch gehören sie jedoch in die Periode, in die die Hauptmenge der Tonware fällt (11.-13. Jahrhundert). Dasselbe gilt dem Pfriem CI und dem Angelhaken BY, vgl. Abb. 14. Der Angelhaken DH wurde dagegen in einer wikingerzeitlichen Grube gefunden. Von den Hufeisenfragmenten V gehört das grosse Stück typologisch in das frühe Mittelalter, sie wurden jedoch beide in der Grube F gefunden, die durch ihre Tonware in das 14.-15. Jahrhundert gehört. Eiserne Nägel sind spärlich vertreten, es wurden nur 36 Stück gefunden.Wetzsteine sind vertreten, einmal mit zwei Fragmenten der breiten, flachen Art, zum anderen mit einem Bruchstück der schlankeren, feinkörningen Art mit quadratischem Querschnitt 1 X 1 cm. Die Steinscheibe AZ, siehe Abb. 15, Iässt sich vergleichen mit ähnlichen Stücken von der Nordländersiedlung Jarlshof auf den Shetlandinseln, wo derartige Stücke häufig vorkommen und als Decket aufgefasst werden. Der Saumglätter P ist aus Glas, vgl. Abb. 15; Parallelen findet man in den Gräbern von Birka, aber der Typ ist auch in sehr viel späterer Zeit noch benutzt worden. Es wurden zwei Iinsenförmige Webegewichte aus gebranntem Ton und ein konisches Spinnrad DL, vgl. Abb. 16, gefunden. In Århus sind diese beiden Typen Leittypen der Wikingerzeit.Der Fund enthielt drei Knochennadeln, vgl. Abb. 16, von denen EQ in der münzdatierten Grube DQ gefunde.n wurde und AX in einer Abfallgrube mit einem ähnlichen Inhalt an Tonware. Von den beiden Kammfragmenten DM und ET, vgl. Abb. 16, wurde das zuletzt erwähnte in verbranntem Zustand in der Grube DQ gefunden, während DM aus einer wikingerzeitlichen Grube stammt.Was die beiden deutschen Münzen EE und EF, vgl. Abb. 17, betrifft, die gefunden wurden in der Abfallgrube DQ, wurde eine nahere Untersuchung vorgenommen von Museumsinspektor Kirsten Bendixen, Den kongelige Mønt- og Medaillesamling, Kopenhagen. Es wird dort hingewiesen auf Hermann Dannenberg: Die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit. Berlin 1876-1905. Die Münze EE ist ein Halbdenar, der einem Mainzer Denar oder Pfennig entspricht (Dbg. Nr. 807), geprägt unter Heinrich III (1046-1056). Die Münze EF kann nach Dannenberg als Nr. 1861 bestimmt werden. Sie ist eine Nachahmung einer kölnischen Münze (Dbg. 411), die in die Zeit von Erzbischoff Hermann III, Graf von Nordheim (1089-1099) gehört. Die Datierung unserer Münze fällt daher wahrscheinlich in das erste Viertel des 12. Jahrhunderts.H. Hellmuth Andersen und H. J. Madse
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