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    Arbeitsforschung in Deutschland im 20. Jahrhundert - zwischen Kapital und Arbeit, Volk und Klasse

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    Die Dissertation untersucht in nationaler Perspektive am Beispiel Deutschlands im 20. Jahrhundert Voraussetzungen und Entwicklungen einer Verwissenschaftlichung der industriellen Arbeit. Gefragt wird nach Zusammenhängen zwischen politischen Systembrüchen und Arbeitsforschung von der Weimarer Republik, über das NS-Regime, zur Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland bis 1990. Es werden personelle und institutionelle Brüche und Kontinuitäten untersucht und in einem Exkurs mit der Arbeitsforschung in der Schweiz verglichen. Erörtert wird die Frage, in welchem Maße sich die Arbeitsforschung in Deutschland in einer permanenten „Dilemma-Situation“ befand - zwischen Kapital und Arbeit, Volk und Klasse, Wissenschaft und Politik, Führung und Freiheit, Leistung und Ausbeutung, männlicher Dominanz und weiblicher Chancensuche. Inwieweit kann von ideologischer und politischer Instrumentalisierung der Arbeitsforschung oder auch von gewollter Bereitstellung ihrer Ressourcen für die jeweils politisch Herrschenden gesprochen werden?Using the example of Germany in the 20th century, the doctoral thesis examines the conditions and developments in the scientification of industrial labour from a national perspective. Questions are asked about the connections between political system discontinuities and labour research from the Weimar Republic, through the Nazi regime, to the German Democratic Republic and the Federal Republic of Germany until 1990. Personal and institutional breaks and continuities are examined and compared in an excursus with labour research in Switzerland. The question discussed is to which extent labour research in Germany was in a permanent "dilemma situation" - between capital and labour, people and class, science and politics, leadership and freedom, performance and exploitation, male dominance and female search for opportunities. To what extent can one speak of ideological and political instrumentalization of labour research or also of the deliberate provision of its resources for the respective political rulers

    „Zauberschlüssel zu einem Zukunftsparadies der Menschheit“: Automatisierungsdiskurse der 1950er- und 1960er-Jahre im deutsch-deutschen Vergleich

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    Ein wichtiges gesellschaftliches Integrationsmittel in der Hochmoderne (ca. 1880–1970) bildete das Versprechen einer besseren Zukunft durch technischen Fortschritt. Im Zuge technischer „Errungenschaften“ wuchs das Vertrauen in die Potenziale einer verwissenschaftlichten Technik, soziale und kulturelle Probleme lösen zu können. Besonders neue Technologien wurden zu Sinnbildern des Fortschritts. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte die Automatisierung als Produktions- und Informationstechnik eine zentrale Rolle für das technisierte Fortschrittsversprechen: Sie wurde in beiden deutschen Staaten als revolutionär eingeschätzt und avancierte während des Kalten Krieges zu einem zentralen Thema des Systemwettstreites auf technisch-wissenschaftlichem Gebiet. Während jedoch in der Bundesrepublik um die Interpretation einer vermeintlichen „zweiten industriellen Revolution“ gerungen wurde, war man in der DDR überzeugt, dass die „wissenschaftlich-technische Revolution“ als „Werkzeug der Geschichte“ die kapitalistische Produktion überwinden werde. Die Arbeit fragt dementsprechend nach den historischen Ursachen der Vorstellung unbegrenzter Steigerungsfähigkeit der für das Gemeinwohl einsetzbaren technischen Mittel, welche mit der Automatisierung einen neuerlichen Höhepunkt und eine nahezu singuläre Symbolisierung fand

    Historische Sozialforschung 1979: Dokumentation

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    Die Max-Planck-Gesellschaft als wissenschaftspolitische Akteurin in der Allianz der Wissenschaftsorganisationen

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    Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen versammelt die maßgeblichen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen Deutschlands. Gemeinsam nimmt sie Stellung zu zentralen Fragen der Wissenschaftsorganisation, der Forschungsförderung und der strukturellen Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems. Als intermediärer Akteur selbstverwalteter Forschung versucht sie, die divergierenden Interessen der in ihr versammelten Wissenschaftsorganisationen zu bündeln und zu harmonisieren. Der vorliegende Beitrag untersucht, wie sich die Allianz seit den 1960er Jahren herausbildete und im Wandel bundesdeutscher Forschungspolitik institutionell verfestigte. Analysiert wird, wie die einzelnen Mitgliedseinrichtungen ihre je spezifischen Interessen teils kooperativ, teils konkurrierend in diesen Formierungsprozess einbrachten und wie die Allianz auf tiefgreifende Veränderungen – sowohl hinsichtlich ihrer eigenen Zusammensetzung als auch im Hinblick auf das gesamte deutsche Wissenschaftssystem – reagierte. Die Allianz wird dabei als institutionelle Antwort verstanden, welche die Wissenschaftsorganisationen fanden, um die Interaktion von Kooperation und Konkurrenz in der Wissenschaft zu regeln. Denn trotz einer grundsätzlich bestehenden Konkurrenz um die begrenzten finanziellen Ressourcen von Bund und Ländern und unterschiedlich gelagerter Einzelinteressen etablierte sich seit den 1960er Jahren ein Muster kooperative Interessensabstimmung sowohl innerhalb der Mitgliedsorganisationen der Allianz als auch im Dialog mit dem Bundesforschungsministerium. Die Allianz konnte dabei an tiefwurzelnde Traditionen des deutschen Modells korporatistischer Politikgestaltung anknüpfen und im Bereich der Forschungspolitik verankern. Die Untersuchung der Herausbildung und Entwicklung der Allianz ermöglicht es zugleich, den Ort und die Position der Max-Planck-Gesellschaft im deutschen Wissenschaftssystem zu bestimmen. Deutlich wird, dass die MPG stets darum bemüht war, ihre Führungsrolle in der Wissenschaft offensiv wahrzunehmen und diese mit dem Anspruch an die Politik auf eine privilegierte Ressourcenausstattung verband

    Die Soziologie und der Nationalsozialismus in Ă–sterreich

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    In Bezug auf den Nationalsozialismus ist oft von einer Bankrotterklärung der Soziologie die Rede. Der Band widmet sich daher der Frage, wie die erst spät universitär verankerte Soziologie in Österreich den Nationalsozialismus thematisiert hat: Wie verhielt sie sich im Vergleich zu anderen wissenschaftlichen Disziplinen? Und welche Auswirkungen hatte und hat die Fachgeschichte auf die Entwicklung der Disziplin und das (un)bewusste Tradieren kontaminierter Konzepte nach 1945? Dabei werden verschüttete empirische und theoretische Arbeiten zum Nationalsozialismus vorgestellt und die Weitergabe von Erfahrungen in den Nachkriegs-Narrativen der soziologischen Forschung und gesellschaftlichen Erfahrung thematisiert

    Bildarchive: Wissensordnungen - Arbeitspraktiken - Nutzungspotenziale

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    Der Band präsentiert die Ergebnisse einer 2020 vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Dresden) und dem Sorbischen Institut / Serbski institut (Bautzen und Cottbus) im Namen der Gruppe der außeruniversitären Institute und Landesstellen in der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft konzipierten und durchgeführten Tagung. Diskutiert werden die Zugänglichkeit und Zugänglichmachung von Bildarchiven, die Notwendigkeit der historischen, gesellschaftlichen, kulturellen, politischen, institutionellen und individuellen Kontextualisierung von Einzelbildern und ganzen Beständen, die Strategien und Praktiken des Sammelns sowie digitale Methoden wie die Vernetzung, die Einbindung in virtuelle Forschungsumgebungen und die kollaborative Bearbeitung. Die Autorinnen und Autoren sind in unterschiedlichen wissenschaftlichen Institutionen, in Archiven und Museen tätig

    Feministische Visionen vor und nach 1989: Geschlecht, Medien und Aktivismen in der DDR, BRD und im östlichen Europa

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    Wie forderten Geschlechterdiskurse vor und nach 1989 die gesellschaftlichen Verhältnisse heraus? Wie intervenierten Akteur*innen in machtvolle Ordnungen? Wie werden feministische Visionen in gegenwärtige Aktivismen aufgenommen? Der Band untersucht feministische, queere und künstlerische Widerstandspraxen sowie Mediendiskurse und Selbst- und Fremdzuschreibungen von DDR-Geschlechterbildern aus intersektionalen, postkolonialen und postsäkularen Perspektiven. Zudem wird die Entwicklung der Gender Studies in Osteuropa in den Blick genommen. Die Autor*innen setzen sich mit Geschlechterdiskursen und -studien vor und nach 1989 in der DDR sowie in Mittel- und Osteuropa bis in die unmittelbare Gegenwart hinein auseinander. Neben einer Neubetrachtung von Emanzipationsbewegungen der 1980er-Jahre wird analysiert, wie gegenwärtige Aktivismen uneingelöste feministische Visionen aufnehmen - in der LGBTIQ*Bewegung sowie in postkolonialen, postsäkularen, queeren Theorien. Dabei werden Literatur, Kunst, visuelle Kulturen, und Religion in der DDR als Orte von Widerstand und Vision perspektiviert. Die Beiträge beschäftigen sich zudem mit Fremd- und Selbstzuschreibungen, den Diskursen über 'die' Ostdeutschen und die Komplexität ostdeutscher Geschlechterrealitäten. Der 'Modernisierungsvorsprung' der Geschlechterpolitik in der DDR sowie die Perspektiven verschiedener Generationen werden diskutiert. Das 'Ostdeutsche' als Marker des 'Anderen' verweist dabei auf 'westdeutsche' hegemoniale Vorstellungen, ausgehandelt in Geschlechterbildern und Mediendiskursen. Gleichzeitig adressieren die Autor*innen interdependente Machtverhältnisse. Es wird nach einem intersektionalen Antidiskriminierungsrecht gefragt, das strukturelle Diskriminierungen adressiert, ohne Ostdeutsche als 'Ethnie' zu essentialisieren. Zudem wird die (Nicht-)Etablierung der Gender Studies als umkämpftes politisches Feld in den Blick genommen. Gender Studies sind in der DDR, Polen, Tschechien und Ungarn aus den jeweiligen sozialen Bewegungen unterschiedlich hervorgegangen oder entwickelten sich stärker, wie an der Humboldt-Universität zu Berlin, aus innerakademischen Kontexten heraus. Es wird deutlich, dass und wie Fragen der Geschlechtergerechtigkeit und Gender Studies Austragungsorte politischer Konflikte und rechtsextremer Angriffe sind

    Historische Sozialforschung 1979: Dokumentation

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    Die Anfänge. Chancengleichheit in der Max-Planck-Gesellschaft, 1988–1998. Ein Aufbruch mit Hindernissen

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    Gegenstand der Untersuchung ist das Thema Chancengleichheit in der Max-Planck-Gesellschaft. Ziel ist es, den soziokulturellen und strukturellen Wandlungsprozess unter dem Genderaspekt historisch zu analysieren. Im Zentrum der Untersuchung stehen die gleichstellungspolitischen Aushandlungsprozesse, die Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre dazu beigetragen haben, die tradierte Geschlechterordnung der MPG aufzubrechen sowie die historische Genese der daraus resultierenden Gleichstellungsmaßnahmen. Die Untersuchung konzentriert sich auf das Jahrzehnt 1988–1998, einen vergleichsweise kurzen Abschnitt aus dem Gesamtuntersuchungszeitraum des Forschungsprogramms zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft (1948–2002), den wesentliche Veränderungen in der bundesrepublikanischen Geschlechterpolitik gekennzeichnet haben. Leitende Fragestellungen sind dabei: Wer waren die Akteure und Akteurinnen in der MPG, die an den Aushandlungsprozessen zur Gleichstellung beteiligt waren? Was waren die Motoren bzw. Blockaden für weibliche Karrieren in den 1980er und 1990er Jahren in der MPG? Wie stand die MPG im nationalen und internationalen Vergleich da? Inwieweit hat der Mythos einer in erster Linie Frauen betreffende Unvereinbarkeitsproblematik von Familie und Wissenschaft die Gleichstellungsmaßnahmen der MPG beeinflusst
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