18 research outputs found

    Die Ausbildung im Fach Mathematik im Lehramt Grundschule zwischen fachlicher Tiefe, didaktischem Anspruch und digitalen Möglichkeiten

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    Das Fach Mathematik als weiterer obligatorischer Bestandteil des Grundschullehramts in Nordrhein-Westfalen nimmt der Beitrag in den Blick. Vor dem Hintergrund schulform- und fachbezogener Anforderungen an das Handeln von (angehenden) Grundschullehrkräften werden Anforderungen an das Studium des Lehramts Grundschule im Fach Mathematik diskutiert. Anhand von Veranstaltungskonzepten im Fach Mathematik an der Universität Duisburg-Essen wird veranschaulicht, wie den herausgearbeiteten Anforderungen in der universitären Ausbildungspraxis Rechnung getragen werden kann. (DIPF/Orig.

    Analyse und Erweiterung von Vorlesungsaufzeichnungen der UnterrichtsMitschau aus der Perspektive der gemäßigt konstruktivistischen Lerntheorie

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    ’Wie kann eine Anwendung zum Lernen mit Vorlesungsaufzeichnungen so gestaltet werden, dass sie den Wissenserwerb möglichst optimal unterstützt?’. Dies war die zentrale Frage dieser Diplomarbeit, zu deren Beantwortung, aufbauend auf ein aktuelles System zur Bereitstellung von aufgezeichneten Vorlesungen, eine neue prototypische Lernanwendung implementiert wurde. Dazu wurden die Entwicklungsmöglichkeiten des Systems der ’UnterrichtsMitschau’ an der LMU München entsprechend der gemäßigt konstruktivistischen Lerntheorie herausgearbeitet. Um die Akzeptanz einer Anwendung bei den studentischen Nutzern zu gewährleisten, wurden deren Wünsche und Ideen mit Hilfe einer Fokusgruppendiskussion ermittelt und in das entworfene Konzept einbezogen. Auf dieser Grundlage wurde eine Anwendung entwickelt, deren zentrale Neuerungen das Hinzufügen von Annotationen und die Möglichkeit zum kooperativen Lernen in zwei unterschiedlichen Modi sind. Im ersten Kooperationsmodus tauschen sich die Lernenden asynchron, also zeitversetzt mit Hilfe von Annotationen über die Vorlesungsinhalte aus. Im zweiten, dem ’synchronen kooperativen Modus’ stehen die Lernenden über eine Audioverbindung direkt miteinander in Kontakt und bearbeiten die Vorlesungsaufzeichnung synchron. Eine nachgelagerte Studie mit 15 potenziellen Nutzern zeigte unter anderem, dass beide kooperativen Modi des neuen Systems im Vergleich zur bisherigen Anwendung besser bewertet wurden. Unter anderem sahen die Nutzer die Prozessmerkmale des Lernens aus der gemäßigt konstruktivistischen Lerntheorie stärker unterstützt. Des weiteren würden die Testpersonen die neue Anwendung eher im Studium einsetzen als die bisherige.’How could an application for learning with lecture casts support knowledge acquisition?’ was the focal question of this diploma thesis. A new application, based on the lecture-cast-system of the LMU Munich (’UnterrichtsMitschau’), was implemented to give a possible answer to this initial question. The development potentialities of the actual lecture-cast-system were analyzed by means of the moderate constructivist learning theory. Helping the new application to be accepted by the students, the wishes and ideas of potential users have been surveyed in a focus group discussion and were included in the constructed concept. The application prototype was designed based on this developed concept and provides new features like the possibility of adding annotations and two modes of working with lecture casts collaboratively. Students can communicate asynchronously and deferred about the content of the lecture with the help of annotations in the first collaborative mode. In the second, the ’synchronous cooperative mode’, students communicate simultaneously with the help of an audio communication during the running lecture cast. The result of a final study with 15 potential users was that both modes of the new application were rated better than the actual lecture-cast-system of the LMU Munich. The ideas of the moderate constructivist learning theory are supported better than before according to the test users. Furthermore the test persons would use the new application more likely for learning than the actual system

    Problematische Handynutzung? - Erhebung und Konsequenzen für die Studienleistung

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    Handys sind ein wichtiger Bestandteil unseres Alltages geworden und längst keine „neue Technik“ mehr. Basierend auf den Suchtkriterien des DSM-5 wird, ähnlich wie zuvor bei der Störung durch Spielen von Internetspielen, bereits über eine eigene Diagnose, der „Handysucht“ diskutiert. Wenig umstritten ist die Existenz von problematischem Nutzungsverhalten von Handys durch übermäßige Nutzung, Nutzung in inadäquaten Kontexten oder einer Nutzung auf eine Art und Weise, die negative Konsequenzen hervorruft. Um problematische Handynutzung auch im deutschsprachigen Raum wissenschaftlich untersuchen zu können, wurde in Studie 1 der bereits auf Englisch etablierte Fragebogen Problematic Use of Mobile Phones (PUMP) übersetzt und die Gütekriterien überprüft. Dabei fanden sich eine einfaktorielle Faktorenstruktur, eine sehr gute 14-Tage-Retest-Reliabilität und gute Validitätsmerkmale. Der mit 20-Items sehr kurze Fragebogen wies damit auch auf Deutsch gute Kennwerte auf und kann in künftiger Forschung Verwendung finden. In Studie 2 und 3 sollten die potenziell negativen Konsequenzen von Handynutzung näher betrachtet werden. Mithilfe eines einfachen Handyspiels wurden Auswirkungen auf Lernleistung (Abfrage in einem Multiple-Choice-Quiz) von paralleler Nutzung des Spiels (alle 2 Minuten für 20 Sekunden) zu den studiennahen Aufgaben Texte lesen (Studie 2) und Vorlesungen besuchen (Studie 3) untersucht. Dabei wurde außerdem die Verwendung von Push-Nachrichten variiert. Bei dem Lesen von Texten zeigte sich weder durch das Spielen an sich, noch durch die Verwendung von Push-Nachrichten ein signifikant negativer Effekt auf die Lernleistung oder die Lesezeit. Da die statistische Nicht-Signifikanz dieser Tests nicht das Fehlen eines Effekts bedeutet, wurden Äquivalenztests durchgeführt, die jedoch auch keine Ergebnisgleichheit nachweisen konnten. Beim Schauen eines vorlesungsartigen Videos fand sich eine signifikant schlechtere Lernleistung der Proband:innen, die mit Erinnerung durch Push-Nachrichten spielten, in Vergleich zu den Proband:innen, die das Video ohne Handyspiel ansahen. Ohne aktivierte Push-Nachrichten wirkte sich das Spiel nicht negativ auf die Lernleistungen aus. Die Experimente der Studie 2 und 3 gewährleisteten eine hohe interne Validität. Gründe für die Ähnlichkeit der Leistungen in den Gruppen mit und ohne Unterbrechung durch das Spiel könnten unspezifische Übungseffekte (alle Teilnehmenden besaßen ein Smartphone), eine geringe Varianz der Fähigkeiten der Teilnehmenden (hohe Leistungen) oder eine geringe Komplexität des Spiels sein. In Anbetracht dieser Einschränkungen ist der signifikant negative Einfluss des parallelen Handyspielens mit Push-Nachrichten auf die Lernleistung bei einem nur kurzen vorlesungsartigen Video besonders hervorzuheben. Insgesamt leistete die vorliegende Dissertation damit einen Beitrag zur Erforschung des Konstruktes der problematischen Handynutzung: Zum einen, indem ein kurzes Messinstrument mit guten Gütekriterien für den deutschsprachigen Raum für zukünftige Forschung zur Verfügung gestellt werden kann und zum anderen dadurch, dass auch bisher wenig untersuchte Funktions- und Nutzungsweisen des Handys (Push-Nachrichten, Handyspiele) betrachtet wurden. Insbesondere die Tatsache, dass durch eine kleine, manuell veränderbare Einstellung – dem (De-)aktivieren von Push-Nachrichten – eine negative Konsequenz verursacht bzw. verhindert werden konnte, stellt eine wichtige Implikation für die Praxis dar

    Entwicklung und Überprüfung eines konsolidierten Akzeptanzmodells für Lernmanagementsysteme

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    Wie alle anderen Bereiche des täglichen Lebens, sind auch Bildungseinrichtungen von der immer schnelleren Entwicklung der Medien betroffen. Unter neuen Medien werden Anwendungen verstanden, die es dem Nutzer ermöglichen digitale Daten abzurufen, hochzuladen, zu verändern und mit anderen Nutzern auszutauschen, beispielsweise also Web-2.0-Anwendungen, Messenger und ähnliche Technologien, wie auch Lernmanagementsysteme. Von neuen Medien wird angenommen, dass durch ihren richtigen Einsatz Lernen gefördert werden kann (Rinn & Bett, 2003). Neue Medien müssen jedoch nicht immer positiv angenommen werden. Die positive oder negative Annahme äußert sich in einer Nutzung oder Nicht-Nutzung und hängt zu einem großen Teil von ihrer Akzeptanz ab (Venkatesh, Morris, Davis & Davis, 2003). Hinsichtlich der Lernmanagementsysteme lassen sich vor allem zwei Nutzergruppen unterscheiden: die Lehrenden, die die Lerninhalte anbieten und die Lernenden, die die Lerninhalte konsumieren. Aufgrund ihrer stark unterschiedlichen Nutzungsweise der Lernmanagementsysteme stellt sich die Frage, ob und inwiefern sich für diese Nutzergruppen die Faktoren unterscheiden, die ihre Akzeptanz beein-flussen. Um die Ursachen für die Nutzung oder Nicht-Nutzung zu identifizieren, ist es wichtig zu verstehen, wodurch die Akzeptanz von Lernmanagementsystemen beein-flusst wird. Es gibt mittlerweile eine große Anzahl Akzeptanzmodelle. Die einzelnen Modelle legen den Fokus auf unterschiedliche Faktoren, die die Akzeptanz beein-flussen könnten. Zudem werden sie immer wieder überarbeitet und um weitere Fak-toren erweitert. Es besteht daher keine Klarheit, welches Modell beziehungsweise welche Faktoren wirklich essentiell für die Akzeptanz sind. Deshalb stellt sich die Frage, ob sich ein Modell finden lässt, das möglichst alle relevanten Faktoren bein-haltet, um Akzeptanz bzw. Verhalten vorauszusagen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ein konsolidiertes Modell zu entwickeln und auf seine Gültigkeit hinsichtlich der Nutzergruppen der Anbieter und Konsumenten zu überprüfen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil werden aus mehre-ren Modellen die Kernkonstrukte herausgearbeitet. Anschließend wird deren Bedeu-tung anhand einer Metaanalyse überprüft. Aus den Ergebnissen wird ein konsoli-diertes Modell entwickelt. Im zweiten Teil wird das Modell in zwei empirischen Stu-dien auf die beiden Nutzergruppen angewandt. Mit dem zweiten Teil werden drei Forschungsfragen untersucht. Erstens die Frage ob ein konsolidiertes Modell, das auf den bisherigen Modellen beruht, für die Nutzung von Lernmanagementsystemen für Lernende und Lehrende angewandt werden kann. Zweitens wird die Frage untersucht, welche Konstrukte einen moderierenden Effekt auf den Zusammenhang von Nutzungsabsicht und Nutzung haben. Drittens wird die Frage untersucht, inwiefern sich signifikante Effekte zwischen den Nutzergruppen der Lehrenden und Lernenden ergeben. Im ersten Teil der Arbeit werden zunächst verschiedene Akzeptanzmodelle in einem historisch ordnenden Überblick dargestellt. Aufbauend auf diesem theoretischen Überblick sowie einem systematischen Review und einer Metaanalyse von 116 Stu-dien wird überprüft, welche Modelle und Konstrukte in bisher durchgeführten Stu-dien Verwendung finden. Anhand dieser Ergebnisse wird ein konsolidiertes Modell erstellt. Dieses soll möglichst alle zur Messung von Akzeptanz relevanten Konstrukte enthalten, ohne dabei zu viele oder zu spezifische Konstrukte zu berücksichtigen. Das Modell übernimmt die Grundannahme der meisten Akzeptanzmodelle. Auch hier gilt, dass die Nutzung direkt von einer Nutzungsabsicht beeinflusst wird. Die Nutzungsabsicht wird von einer Kosten-Nutzen-Abwägung beeinflusst, die mit den Variablen „erwarteter Aufwand“ und „erwarteter Nutzen“ operationalisiert wird. Diese Abwägung wiederum wird von mehreren Prädiktoren beeinflusst. Diese sind soziale Einflüsse, Selbstwirksamkeit, Computerängstlichkeit, erleichternde Umstände und Computerwissen. Das konsolidierte Modell wird im zweiten Teil für zwei empirische Studien eingesetzt. In diesen werden für eine Stichprobe aus Studierenden und eine Stichprobe aus Lehrkräften Strukturgleichungsmodelle berechnet. Die erste Stichprobe besteht aus N = 292 Lehramts-Studierenden verschiedener Lehrämter der LMU München. Die zweite Stichprobe setzt sich aus N = 298 Lehrkräften von 53 bayerischen Schulen zusammen. In der bisherigen Forschung wurde der Zusammenhang der Nut-zungsabsicht mit der Nutzung als selbstverständlich angenommen und wenig unter-sucht. Daher wird in beiden Studien überprüft, ob sich moderierende Effekte für diesen Zusammenhang zeigen. Um die Stichproben zu vergleichen, werden Kon-fidenzintervalle der einzelnen Pfade verglichen. Dies dient dazu, signifikante Unter-schiede zwischen den Nutzergruppen zu identifizieren. In den beiden empirischen Studien zeigt sich, dass das konsolidierte Modell weitge-hend für beide Stichproben Gültigkeit hat. Für den Zusammenhang zwischen Nut-zungsabsicht und Nutzung ergeben sich ambivalente Ergebnisse, ebenso für die Effekte der Kosten-Nutzen-Abwägung auf die Nutzungsabsicht. Hinsichtlich der Prädiktoren der Kosten-Nutzen-Abwägung ist der stärkste Prädiktor in beiden Stichproben die Konstrukte „erleichternde Umstände“. Die Selbstwirksamkeit zeigt nur für die Studierenden signifikante Effekte auf die Kosten-Nutzen-Abwägung. Die übrigen untersuchten Prädiktoren zeigen in beiden Studien Effekte auf den er-warteten Aufwand oder den erwarteten Nutzen. Lediglich die Computerängstlichkeit zeigt in beiden Stichproben keine Effekte als Prädiktor der Kosten-Nutzen-Abwägung. Jedoch hatte die Computerängstlichkeit einen starken moderierenden Effekt auf den Zusammenhang von Nutzungsabsicht und Nutzung. Der Erkenntnisgewinn dieser Arbeit besteht in der Entwicklung des konsolidierten Modells aus der theoretischen Analyse der Modelle und der Metaanalyse. Hinsichtlich dieses Modelles zeigt sich, dass die Akzeptanz, zumindest weitgehend, mit einem sparsamen konsolidierten Modell mit relativ wenig Konstrukten gemessen werden kann. Weitergehender Erkenntnisgewinn liegt in der Anwendung des konsolidierten Modells in den beiden Studien mit Studierenden und Lehrkräften. Hierbei ist vor allem die Berücksichtigung von Moderatoren auf den Effekt zwischen Nut-zungsabsicht und Nutzung von Interesse, da an dieser Stelle bislang nahezu keine Moderatoranalysen stattgefunden haben. Zudem wird ein Vergleich zwischen objek-tiv und subjektiv gemessener Nutzung durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass die sub-jektive Messung von Nutzung die tatsächliche Nutzung möglicherweise nicht zuver-lässig abbildet. Es besteht also einige Evidenz, dass der Zusammenhang von Nut-zungsabsicht und Nutzung genauerer Untersuchung bedarf. Dieser Zusammenhang wurde in der bisherigen Forschung vernachlässigt. Die Einschränkungen der Studie bestanden darin, dass die Erhebung für Studierende am Ende des Semesters durchgeführt wurde. Dies könnte zum Teil den Zusam-menhang der Nutzungsabsicht und Nutzung negativ beeinflusst haben. Die Studie mit Lehrkräften wurde ausschließlich per Fragebogen durchgeführt und ist damit den Gefahren reiner Fragebogenerhebungen ausgesetzt. Eine Einschränkung der Metaanalyse ergibt sich daraus, dass diese für das generierte Kernmodell nur signifi-kante Pfade berücksichtigt. Dies wurde so durchgeführt, um das Modell möglichst von nicht relevanten Zusammenhängen zu entlasten. Jedoch hätte der Vergleich zu den in den ursprünglichen Modellen angenommenen Pfaden interessante Ergebnisse liefern können. Es sollte also davon abgesehen werden, Akzeptanzmodelle um zusätzliche Prä-diktoren zu erweitern. Das Ziel zukünftiger Forschung müsste vielmehr sein, ein konsolidiertes Modell zu finden, dass sich möglichst gut auf möglichst viele Nutzer-gruppen anwenden lässt. Zudem sollte der Zusammenhang zwischen Nutzungsab-sicht und Nutzung genauer untersucht werden, wobei hier ein starker Fokus auf die Messung mit subjektiven Daten gelegt werden sollte. Aus praktischer Sicht sollte auf Seite der Prädiktoren vor allem auf die erleichternden Umstände und sozialen Ein-flüsse eingewirkt werden. Auf Seite der Moderatoren scheint die Computerängst-lichkeit als ein vielversprechender Ansatzpunkt. Durch Workshops mit mediendi-daktischem Hintergrund zu den Lernumgebungen könnte vermutlich auf die meisten dieser Konstrukte eingewirkt werden (Abbad, Morris & Nahlik, 2009; Chua, Chen & Wong, 1999; Leso & Peck, 1992; Venkatesh et al., 2003)

    Der Forschungsstand zu Deepfakes und deren Erstellung

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    Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz und neuronalen Netzwerken haben zur Generierung von realistischen gefälschten Inhalten geführt. Diese neue Technologie mit dem Namen Deepfake hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und eine grosse Vielfalt von gut- und bösartigen Anwendungen gefördert. Einfach zugängliche Tools bieten die Möglichkeit, jemanden darzustellen, der bestimmte Dinge sagt und tut, die nie passiert sind. In Kombination mit der Reichweite und Geschwindigkeit von sozialen Medien können Deepfakes in kürzester Zeit eine hohe Anzahl von Leuten erreichen. Rasant haben Wissenschaftler und Deepfake-Communities Forschungen zur Deepfake-Erzeugung und Deepfake-Erkennung durchgeführt, wobei jeweils die Verbesserungen der einen Seite die andere antreibt und neue Methoden entstehen. Dennoch ist der Über-blick über diese neuen Ansätze sowie die Verbreitung von Deepfakes vernachlässigt worden. Die vorliegende Arbeit untersucht den Forschungsstand zur Verbreitung und Erstellung von Deepfakes. Dabei werden anhand einer Literaturrecherche die verschiedenen Kategorien zur Erzeugung von Deepfakes vorgestellt und der Nutzen sowie die Bedrohungen, die sich aus den synthetischen Inhalten ergeben, diskutiert. Ebenso werden aktuelle Lösungsansätze zur Entdeckung und Bekämpfung von böswilligen Deepfakes vorgestellt. Mithilfe von zwei durchgeführten Studien kann die aktuelle Verbreitungslandschaft der neuen Technologie erläutert werden. Eine Artikelsuche von elf ausgewählten Zeitungen aus verschiedenen Regionen der Schweiz analysiert die grobe Berichterstattung zum Thema und bekräftigt die Annahme über ein geringes Verständnis von Deepfakes in der Schweizer Bevölkerung. Mit eigenem Videomaterial und einer der am häufigsten verwendeten Anwendung zur Erzeugung von Deepfakes wird ein eigenes synthetisches Video erstellt. Insgesamt sind fünf verschiedene Erzeugungskategorien identifiziert sowie deren Einsatzmöglichkeiten und bestehende Herausforderungen erläutert worden. Die Studien zur Verbreitung von Deepfakes zeigen alle sechs Monate eine Verdoppelung der synthetischen Inhalte und liefern relevante Erkenntnisse über die Herkunft und Berufe der Opfer sowie den Einsatz der Deepfakes. Anhand der Erstellung eines eigenen gefälschten Inhaltes kann das Verständnis über den Aufwand und die einzelnen Arbeitsschritte verstärkt werden. Durch die aufgetretenen Herausforderungen sind zudem neue Ansätze zur Minderung dieser Probleme präsentiert worden. Die Literaturrecherche hat ausserdem einen bedeutenden Einblick in die Nutzung und Bedrohungen sowie möglichen Lösungsmethoden zur Entdeckung und Bekämpfung von Deepfakes ergeben. Die Arbeit zeigt auf, dass Deepfakes ohne Expertenkenntnisse erstellt werden können und ein grosses Forschungspotenzial im Bereich der Verbreitungslandschaft besteht. Der um-fassende Einblick in die Generierung eines Deepfakes hilft ein Verständnis über die neue Technologie zu schaffen. Die Erkenntnisse im Bereich der Verbreitung sowie die fünf identifizierten Erzeugungskategorien können für weitere Forschungsarbeiten auf diesen Gebieten verwendet werden

    Entwicklung und Überprüfung eines konsolidierten Akzeptanzmodells für Lernmanagementsysteme

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    Wie alle anderen Bereiche des täglichen Lebens, sind auch Bildungseinrichtungen von der immer schnelleren Entwicklung der Medien betroffen. Unter neuen Medien werden Anwendungen verstanden, die es dem Nutzer ermöglichen digitale Daten abzurufen, hochzuladen, zu verändern und mit anderen Nutzern auszutauschen, beispielsweise also Web-2.0-Anwendungen, Messenger und ähnliche Technologien, wie auch Lernmanagementsysteme. Von neuen Medien wird angenommen, dass durch ihren richtigen Einsatz Lernen gefördert werden kann (Rinn & Bett, 2003). Neue Medien müssen jedoch nicht immer positiv angenommen werden. Die positive oder negative Annahme äußert sich in einer Nutzung oder Nicht-Nutzung und hängt zu einem großen Teil von ihrer Akzeptanz ab (Venkatesh, Morris, Davis & Davis, 2003). Hinsichtlich der Lernmanagementsysteme lassen sich vor allem zwei Nutzergruppen unterscheiden: die Lehrenden, die die Lerninhalte anbieten und die Lernenden, die die Lerninhalte konsumieren. Aufgrund ihrer stark unterschiedlichen Nutzungsweise der Lernmanagementsysteme stellt sich die Frage, ob und inwiefern sich für diese Nutzergruppen die Faktoren unterscheiden, die ihre Akzeptanz beein-flussen. Um die Ursachen für die Nutzung oder Nicht-Nutzung zu identifizieren, ist es wichtig zu verstehen, wodurch die Akzeptanz von Lernmanagementsystemen beein-flusst wird. Es gibt mittlerweile eine große Anzahl Akzeptanzmodelle. Die einzelnen Modelle legen den Fokus auf unterschiedliche Faktoren, die die Akzeptanz beein-flussen könnten. Zudem werden sie immer wieder überarbeitet und um weitere Fak-toren erweitert. Es besteht daher keine Klarheit, welches Modell beziehungsweise welche Faktoren wirklich essentiell für die Akzeptanz sind. Deshalb stellt sich die Frage, ob sich ein Modell finden lässt, das möglichst alle relevanten Faktoren bein-haltet, um Akzeptanz bzw. Verhalten vorauszusagen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ein konsolidiertes Modell zu entwickeln und auf seine Gültigkeit hinsichtlich der Nutzergruppen der Anbieter und Konsumenten zu überprüfen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil werden aus mehre-ren Modellen die Kernkonstrukte herausgearbeitet. Anschließend wird deren Bedeu-tung anhand einer Metaanalyse überprüft. Aus den Ergebnissen wird ein konsoli-diertes Modell entwickelt. Im zweiten Teil wird das Modell in zwei empirischen Stu-dien auf die beiden Nutzergruppen angewandt. Mit dem zweiten Teil werden drei Forschungsfragen untersucht. Erstens die Frage ob ein konsolidiertes Modell, das auf den bisherigen Modellen beruht, für die Nutzung von Lernmanagementsystemen für Lernende und Lehrende angewandt werden kann. Zweitens wird die Frage untersucht, welche Konstrukte einen moderierenden Effekt auf den Zusammenhang von Nutzungsabsicht und Nutzung haben. Drittens wird die Frage untersucht, inwiefern sich signifikante Effekte zwischen den Nutzergruppen der Lehrenden und Lernenden ergeben. Im ersten Teil der Arbeit werden zunächst verschiedene Akzeptanzmodelle in einem historisch ordnenden Überblick dargestellt. Aufbauend auf diesem theoretischen Überblick sowie einem systematischen Review und einer Metaanalyse von 116 Stu-dien wird überprüft, welche Modelle und Konstrukte in bisher durchgeführten Stu-dien Verwendung finden. Anhand dieser Ergebnisse wird ein konsolidiertes Modell erstellt. Dieses soll möglichst alle zur Messung von Akzeptanz relevanten Konstrukte enthalten, ohne dabei zu viele oder zu spezifische Konstrukte zu berücksichtigen. Das Modell übernimmt die Grundannahme der meisten Akzeptanzmodelle. Auch hier gilt, dass die Nutzung direkt von einer Nutzungsabsicht beeinflusst wird. Die Nutzungsabsicht wird von einer Kosten-Nutzen-Abwägung beeinflusst, die mit den Variablen „erwarteter Aufwand“ und „erwarteter Nutzen“ operationalisiert wird. Diese Abwägung wiederum wird von mehreren Prädiktoren beeinflusst. Diese sind soziale Einflüsse, Selbstwirksamkeit, Computerängstlichkeit, erleichternde Umstände und Computerwissen. Das konsolidierte Modell wird im zweiten Teil für zwei empirische Studien eingesetzt. In diesen werden für eine Stichprobe aus Studierenden und eine Stichprobe aus Lehrkräften Strukturgleichungsmodelle berechnet. Die erste Stichprobe besteht aus N = 292 Lehramts-Studierenden verschiedener Lehrämter der LMU München. Die zweite Stichprobe setzt sich aus N = 298 Lehrkräften von 53 bayerischen Schulen zusammen. In der bisherigen Forschung wurde der Zusammenhang der Nut-zungsabsicht mit der Nutzung als selbstverständlich angenommen und wenig unter-sucht. Daher wird in beiden Studien überprüft, ob sich moderierende Effekte für diesen Zusammenhang zeigen. Um die Stichproben zu vergleichen, werden Kon-fidenzintervalle der einzelnen Pfade verglichen. Dies dient dazu, signifikante Unter-schiede zwischen den Nutzergruppen zu identifizieren. In den beiden empirischen Studien zeigt sich, dass das konsolidierte Modell weitge-hend für beide Stichproben Gültigkeit hat. Für den Zusammenhang zwischen Nut-zungsabsicht und Nutzung ergeben sich ambivalente Ergebnisse, ebenso für die Effekte der Kosten-Nutzen-Abwägung auf die Nutzungsabsicht. Hinsichtlich der Prädiktoren der Kosten-Nutzen-Abwägung ist der stärkste Prädiktor in beiden Stichproben die Konstrukte „erleichternde Umstände“. Die Selbstwirksamkeit zeigt nur für die Studierenden signifikante Effekte auf die Kosten-Nutzen-Abwägung. Die übrigen untersuchten Prädiktoren zeigen in beiden Studien Effekte auf den er-warteten Aufwand oder den erwarteten Nutzen. Lediglich die Computerängstlichkeit zeigt in beiden Stichproben keine Effekte als Prädiktor der Kosten-Nutzen-Abwägung. Jedoch hatte die Computerängstlichkeit einen starken moderierenden Effekt auf den Zusammenhang von Nutzungsabsicht und Nutzung. Der Erkenntnisgewinn dieser Arbeit besteht in der Entwicklung des konsolidierten Modells aus der theoretischen Analyse der Modelle und der Metaanalyse. Hinsichtlich dieses Modelles zeigt sich, dass die Akzeptanz, zumindest weitgehend, mit einem sparsamen konsolidierten Modell mit relativ wenig Konstrukten gemessen werden kann. Weitergehender Erkenntnisgewinn liegt in der Anwendung des konsolidierten Modells in den beiden Studien mit Studierenden und Lehrkräften. Hierbei ist vor allem die Berücksichtigung von Moderatoren auf den Effekt zwischen Nut-zungsabsicht und Nutzung von Interesse, da an dieser Stelle bislang nahezu keine Moderatoranalysen stattgefunden haben. Zudem wird ein Vergleich zwischen objek-tiv und subjektiv gemessener Nutzung durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass die sub-jektive Messung von Nutzung die tatsächliche Nutzung möglicherweise nicht zuver-lässig abbildet. Es besteht also einige Evidenz, dass der Zusammenhang von Nut-zungsabsicht und Nutzung genauerer Untersuchung bedarf. Dieser Zusammenhang wurde in der bisherigen Forschung vernachlässigt. Die Einschränkungen der Studie bestanden darin, dass die Erhebung für Studierende am Ende des Semesters durchgeführt wurde. Dies könnte zum Teil den Zusam-menhang der Nutzungsabsicht und Nutzung negativ beeinflusst haben. Die Studie mit Lehrkräften wurde ausschließlich per Fragebogen durchgeführt und ist damit den Gefahren reiner Fragebogenerhebungen ausgesetzt. Eine Einschränkung der Metaanalyse ergibt sich daraus, dass diese für das generierte Kernmodell nur signifi-kante Pfade berücksichtigt. Dies wurde so durchgeführt, um das Modell möglichst von nicht relevanten Zusammenhängen zu entlasten. Jedoch hätte der Vergleich zu den in den ursprünglichen Modellen angenommenen Pfaden interessante Ergebnisse liefern können. Es sollte also davon abgesehen werden, Akzeptanzmodelle um zusätzliche Prä-diktoren zu erweitern. Das Ziel zukünftiger Forschung müsste vielmehr sein, ein konsolidiertes Modell zu finden, dass sich möglichst gut auf möglichst viele Nutzer-gruppen anwenden lässt. Zudem sollte der Zusammenhang zwischen Nutzungsab-sicht und Nutzung genauer untersucht werden, wobei hier ein starker Fokus auf die Messung mit subjektiven Daten gelegt werden sollte. Aus praktischer Sicht sollte auf Seite der Prädiktoren vor allem auf die erleichternden Umstände und sozialen Ein-flüsse eingewirkt werden. Auf Seite der Moderatoren scheint die Computerängst-lichkeit als ein vielversprechender Ansatzpunkt. Durch Workshops mit mediendi-daktischem Hintergrund zu den Lernumgebungen könnte vermutlich auf die meisten dieser Konstrukte eingewirkt werden (Abbad, Morris & Nahlik, 2009; Chua, Chen & Wong, 1999; Leso & Peck, 1992; Venkatesh et al., 2003)
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