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    „Care Leaving“ volljährig gewordener Geflüchteter – Stolpersteine, Gefahren und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen

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    Eine Vorgängeruntersuchung (https://doi.org/10.17883/fet-schriften027) hat gezeigt, unter welchen Bedingungen Prozesse des Ankommens und der “Integration“ von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten erfolgreich verlaufen können. Es deutete sich bereits an, dass mit Erreichen der Volljährigkeit in der Phase des Übergangs in die selbständige Lebensführung wichtige Weichenstellungen für die Nachhaltigkeit der Integrationsverläufe verbunden sind. (Diesen eher versteckten Hinweisen sind wir jedoch seinerzeit nicht weiter nachgegangen.) In der Fachdebatte wird bezüglich des Übergangs in die Selbständigkeit vom „Leaving Care“ bzw. von „Care Leavern“ gesprochen

    Schwierigkeiten bei der Arbeit und Paradoxien des professionellen Handelns: ein grundlagentheoretischer AufriĂź

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    "Die professionelle Berufsarbeit impliziert unaufhebbare paradoxe Problembündelungen, die auf dem notwendigen Widerstreit divergierender Orientierungstendenzen bei der Bewältigung von Klientenproblemen beruhen. So müssen immer wieder Prognosen über soziale und biographische Prozesse des Klienten von der professionellen Akteurin gefällt werden, obwohl die einschlägigen empirischen Grundlagen – entsprechend den Vagheiten des sozialen Lebens – stets schwankend sind. Der Aufsatz unternimmt den Versuch, solche Paradoxien des professionellen Handelns grundlagentheoretisch aus Unvereinbarkeiten an zentralen Schnittstellen des gesellschaftlichen Konstitutionsprozesses und aus den Strukturierungserfordernissen komplexen Handelns abzuleiten. Zunächst einmal werden im Aufsatz normale Handlungsprobleme, Kernprobleme und Paradoxien des professionellen Handelns anhand eines Transkriptionsbeispiels unterschieden. Sodann werden Kernprobleme des professionellen Handelns – die zwar Vorausbedingungen von Paradoxien, aber mit diesen nicht identisch sind – systematisch grundlagentheoretisch aus der Gestaltung von Arbeitsbögen, konstitutiven sozialen Rahmen und den Inkommensurabilitäten der Steuerungslogiken des professionellen Handelns und der soziobiographischen Prozesse in der Klientensphäre abgeleitet. Diese Kernprobleme können als konstitutive elementare 'Bausteine' der Paradoxien des professionellen Handelns angesehen werden. Paradoxien bestehen aus thematischen Bündelungen der Kernprobleme und Fehlertendenzen; dies wird am Beispiel der Paradoxie des pädagogischen Grunddilemmas erläutert. Damit erklärlich wird, wie diese thematischen Bündelungen als Spannungsfigurationen (Elias) systematisch erzeugt werden, wird sodann eine theoretische Skizze des Strukturierungsprozesses (Giddens) professionellen Handelns entwickelt. Zum Schluss wird das nicht-deskriptive Leistungsfundament des professionellen Handelns unterstrichen; denn die Paradoxien werden gerade diesbezüglich virulent. Das gilt gerade auch für den Voraussetzungsreichtum des professionellen Handelns in modernen Komplexgesellschaften." (Autorenreferat)"Professional work always has to deal with patterns of unsolvable paradoxical problems, which are caused by unavoidable conflicts between contradictory tendencies of orientation towards the tackling and handling of clients' problems. For example, the professional has to formulate prognoses about the unfolding of the clients' social and biographical processes, although there are no stable empirical grounds for them to be based on in the fluidity of social life. The article embarks on the basic theoretical attempt to derive the paradoxes of professional work from the incompatibilities of duties and orientations in central areas of struggling with the constitutive processes of constructing social reality and from the necessities of structuring complex action. The article first differentiates between normal problems of action, kernel problems in the processes of structuring complex social action, and paradoxes of professional action. This differentiation is empirically based on a piece of transcription, which renders the interaction between an old lady and a young social worker. Then, the author attempts to derive the kernel problems of professional work – which are preconditions for the cristallization of paradoxes, but are not identical with them – from the shaping of the arcs of work, constitutive social frames, and the incompatibilities of the logic of managing the professional work on the one hand and of the logic of social and biographical processes in the sphere of clients on the other. Kernel problems can be seen as elementary building blocks for the paradoxes as tension-filled figurations. Paradoxes consist of topical patternings of kernel problems and tendencies of making mistakes at work. This is demonstrated by the example of the educational basic dilemma. In order to explain why there is this topical bundling of various kernel problems into coherent figurations (Elias) of paradoxes, a theoretical sketch is drawn regarding the structuration processes (Giddens) of professional action. Finally, the non-descriptive foundations of constructing and performing social action are underlined, since paradoxes are especially virulent regarding the bridging of the incompatibilities of contrasting outlooks and divergent activity impulses through interaction postulates, which idealize social interaction into the direction of egalitarian co-operation and reciprocity." (author's abstract

    Paradoxien subjektivierter Arbeit und die Probleme der Kritik

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    "Auch wenn der Fordismus die sinnhafte Identifikation der Beschäftigten mit ihrer Arbeit und damit die Möglichkeit, Arbeit als Quelle sozialer Anerkennung zu erfahren, weithin verunmöglichte, so bot er ihnen doch mit sozialen Standards und Regulierungen einen Status im Rahmen eines 'industrial citizenship' (T.H. Marshall). Mit der Krise des Fordismus lässt sich nun ein Prozess der 'Subjektivierung von Arbeit' konstatieren, in dem sich gesteigerte Ansprüche auf Selbstverwirklichung und Autonomie in der Arbeit auf widersprüchliche Weise mit Anforderungen der Unternehmen auf Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Arbeitenden bei der Erreichung ergebnisbezogener, oft marktorientiert formulierter Zielvorgaben verbinden. Die Beziehung von Anspruch und Anforderung der Selbstverantwortung in dieser doppelt subjektivierten Arbeit kann man dann als paradox beschreiben, wenn Selbstverwirklichung vom Unternehmen gefordert und das Erreichen extern gesetzter Ziele als Erfolg selbstbestimmten Arbeitens verstanden wird. Eine zweite Paradoxie kann man mit Boltanski/ Chiapello darin sehen, dass dieser Prozess als Reaktion auf die 'Artisten'-Kritik an entfremdeter Arbeit begriffen werden kann, in der Ansprüche auf Autonomie auf Kosten sozialer Ansprüche realisiert werden und damit den diese Autonomieansprüche sichernden sozialen Standards die Legitimation entzogen wird. Hiermit wird das soziale Fundament der Freiheit zur Selbstverwirklichung in Frage gestellt. In der projektorientierten Polis Boltanski/ Chiapellos muss die 'employability' der Netzakteure immer wieder neu hergestellt und durch den erfolgreichen Übergang von Projekt zu Projekt nachgewiesen werden. Die Re-Inklusion ist begründungspflichtig, nicht mehr die Entlassung als Exklusion. Inklusion und Exklusion werden entnormativiert und zugleich neben dem Problem des 'Netzopportunisten' zum zentralen Thema der 'Netzgerechtigkeit'. Leistungsorientierung und Selbstverwirklichung stützen sich auf Kontingenz und Erfolgszwang - eine dritte Paradoxie. Wenn Paradoxien im Kern deutlich machen, dass normative Fortschritte ohne ihre Schattenseiten nicht zu erzielen sind, dann scheint dies jeder Kritik notwendig eine melancholische Färbung zu verleihen. Wenn Kritik letztlich die Erneuerung des Kapitalismus initiiert, stellt sich die Frage nach der sozialen Bedeutung der Kritik neu. Bleibt nach der dämonisierenden Kritik des 'universellen Verblendungszusammenhangs' nurmehr eine funktionalistische 'Soziologie der Kritik'?" (Autorenreferat

    Pädagogische Beziehung und Demokratielernen

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    Der Beitrag entwickelt die These, dass pädagogische Beziehungen durch die wechselseitige Verschränkung von Verstehen und Verstanden werden die Erfahrung von Zugehörigkeit und Anerkennung begründen können, die sowohl pädagogisch - als Voraussetzung gelingenden, „verständnisintensiven Lernens“ - als auch demokratisch - als Ausdruck und Faktor demokratischer Kultur - anzusehen ist. Eine kritische demokratiepolitische Analyse arbeitet die besonderen Herausforderungen heraus, die der gegenwärtigen globalen Dynamik entspringen. Hintergrund bildet die dreifache Auffassung von Demokratie als Regierungs-, Gesellschafts- und Lebensform. Demokratiepädagogische Erfahrungen und Chancen guter Schulen aus dem Deutschen Schulpreis ergänzen das Bild. Gezeigt wird, dass für Erziehung, Bildung, Schule, ein verständnisintensives Lernen, das den Weg zu bürgerschaftlicher Mündigkeit eröffnen kann, auch gesellschaftlich immer wichtiger wird. (DIPF/Orig.

    Vertrauensbeziehungen und Machtverhältnisse im strategisch geschaffenen Bildungsverbund mit Veränderungsanspruch

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    Das hierarchische, gegliederte und versäulte Bildungssystem in Deutschland hat die soziale Ungleichheit verschärft (Bauer, Bolder, Bremer, Dobischat & Kutscha, 2014) und spätestens seit der PISA Studie im Jahr 2000 ist der Bildungspolitik klar, dass die Leistungen der Schüler:innen in Deutschland im internationalen Vergleich unbefriedigend sind (Artelt et al., 2001). Eine Idee diesen Erkenntnissen zu begegnen ist die Reformierung der Bildungsorganisation. Dazu zählt u.a. die Etablierung von sogenannten Bildungslandschaften, worunter Zusammenschlüsse verschiedener Bildungsakteur:innen zu verstehen sind, die sich in einem regional, kommunal oder lokal begrenzten Raum vernetzen, um gemeinsam den Herausforderungen vor Ort zu begegnen und die Bildungschancen zu optimieren (Kolleck, 2015b). Die staatlichen und nicht-staatlichen Akteur:innen sollen weitgehend gleichberechtigt und über Organisationsgrenzen und Zuständigkeitsbereiche hinweg zusammenarbeiten. Damit sind die Akteur:innen mit großen Veränderungen konfrontiert, denn die neue Form der Steuerung impliziert neben dem Ziel, Bildung vor Ort positiv zu verändern, auch eine Neuformierung der Beziehungen der Beteiligten untereinander. Vertrauen wird jenseits von Hierarchie zu einem entscheidenden Mechanismus der Koordination (Wald & Jansen, 2007). Doch obwohl die Zusammenarbeit gleichberechtigt gestaltet werden soll, sind die Akteur:innen mit unterschiedlich vielen Ressourcen ausgestattet, wodurch asymmetrische Beziehungskonstellationen entstehen. Solche Differenzen beim Zugang zu Machtmitteln können eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und Netzwerkperformanz entscheidend beeinträchtigen (Du Plessis, Nguyen, Foulk & Schaerer, 2023). Macht und Vertrauen stellen sich demnach als zentrale relationale Phänomene der Zusammenarbeit im Netzwerk dar, die außerdem in einem Wechselverhältnis zueinanderstehen. Dennoch sind dieses Verhältnis und seine Bedeutung für das Veränderungspotenzial eines Bildungsverbunds bisher wenig untersucht. An diesem Desiderat setzt die vorliegende Arbeit an. Es werden zunächst die Vertrauensdimensionen, innerhalb derer die Beziehungen im Verbund stattfinden, identifiziert. Darauf folgt eine Analyse der formalen und informellen Ebenen des Verbunds sowie der Machtverhältnisse. In einem letzten Schritt wird die Wechselwirkung von Machverhältnissen und Vertrauensbeziehungen untersucht, um daraus die Antwort auf die Frage nach deren Bedeutung für das Veränderungspotenzial eines Bildungsverbundes abzuleiten. Methodisch wird dabei auf leitfadengestützte Expert:inneninterviews mit 21 Akteur:innen eines exemplarischen Bildungsverbunds zurückgegriffen. Diese Interviews wurden nach den Regeln der Grounded Theory hinsichtlich der Vertrauensdimensionen sowie des Wechselverhältnisses von Macht und Vertrauen analysiert (vgl. Strauss & Corbin, 1996). Die formalen und informellen Ebenen des Verbunds wurden mittels strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse identifiziert (vgl. Mayring & Fenzl, 2014). Daraus resultierte eine analytische Darlegung der neuen Steuerungsform, die durch den exemplarischen Verbund entsteht. Dabei handelt es sich um eine hierarchieähnliche, assortative Netzwerkstruktur, die es den Entscheidungsträger:innen ermöglicht, gezielt an die hierarchische Struktur des Bildungssystems anzudocken und Entscheidungen ausführen zu lassen. Die Exklusivität des Netzwerks begünstigt die Vertrauensentwicklung und reduziert Konflikte auf Grundlage von Machtdifferenzen. Vertrauen wirkt bei Machtdifferenzen mediierend. Bedeutsam ist hierfür das Teilen von Machtquellen und der vertrauenswürdige Umgang der Machtvolleren mit ihren Ressourcen. Macht in verschiedenen Formen ist für die Definition und operative Gestaltung der Verbundidee von Bedeutung. Vertrauen dient der Diffusion und strukturellen Verstetigung der Idee, indem es die Akzeptanz bei den Akteur:innen fördert.The hierarchical, segmented, and pillarized education system in Germany has exacerbated social inequality (Bauer et al., 2014), and since the PISA study in 2000 at the latest, it has been clear to education policymakers that the performance of students in Germany is unsatisfactory by international standards (Artelt et al., 2001). One idea to counter these findings is to reform the organization of education. This included, among other things, the establishment of so-called educational landscapes, which are associations of various educational actors that network in a regionally, communally or locally limited area in order to jointly meet the challenges on site and optimize educational opportunities (Kolleck, 2015b). Governmental and non-governmental actors are to cooperate on a largely equal footing and across organizational boundaries and areas of responsibility. This means that the actors are confronted with major changes, because the new form of governance implies not only the goal of positively changing education on the ground, but also a reshaping of the relationships among the participants. Beyond hierarchy, trust becomes a crucial mechanism of coordination (Wald & Jansen, 2007). However, although collaboration is supposed to be egalitarian, actors are endowed with different amounts of resources, creating asymmetric constellations of relationships. Such differences in access to power resources can critically affect trustful collaboration and network performance (Du Plessis et al., 2023). Accordingly, power and trust present themselves as central relational phenomena of network collaboration, which are furthermore interrelated. Nevertheless, this relationship and their significance for the potential for change in an educational network has been little studied. This paper addresses this desideratum. First, the dimensions of trust within which the relationships in the network take place are identified. This is followed by an analysis of the formal and informal levels of the network as well as the power relations. In a final step, the interaction of power relations and trust relations is examined in order to derive the answer to the question of their significance for the potential for change of an educational network. Methodically, we will use semi standardized expert interviews with 21 actors of an exemplary educational network. These interviews were analyzed according to the rules of Grounded Theory with regard to the dimensions of trust and the interrelationship of power and trust (cf. Strauss & Corbin, 1996). The formal and informal levels of the network were identified by means of structuring qualitative content analysis (cf. Mayring & Fenzl, 2014). This resulted in an analytical presentation of the new form of governance that emerges through the exemplary network. This is a hierarchy-like, assortative network structure that enables decision-makers to dock specifically to the hierarchical structure of the education system and to have decisions carried out. The exclusivity of the network favors the development of trust and reduces conflicts based on power differences. Trust has a mediating effect on power differences. Significant for this, however, is the sharing of power sources and the trustworthy handling of resources by those with more power. Power in various forms is important for the definition and operational design of the composite idea. Trust serves the diffusion and structural consolidation of the idea by promoting acceptance among the actors

    Jugendarbeit wirkt!

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    JUGENDARBEIT WIRKT! Jugendarbeit wirkt! / Besteck, Manuela (Rights reserved) ( -
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