51 research outputs found

    Handlungsmacht bei geschlechtsspezifischer Gewalt : Perspektiven für eine ressourcenorientierte Präventionsarbeit

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    Diese Masterarbeit befasst sich mit dem Thema geschlechtsspezifische Gewalt an weiblich gelesenen Personen. Das Forschungsinteresse liegt auf den Handlungsmöglichkeiten der Betroffenen in der Situation selbst und nach einem Erlebnis geschlechtsspezifischer Gewalt. Anhand von Interviews wird in einem ersten Schritt beleuchtet, auf welche Ressourcen sich die Betroffenen gestützt haben und welche hilfreich waren, um sich zu schützen und Handlungsmacht zu behalten oder wiederzuerlangen. In einem weiteren Schritt werden auf dieser Basis mögliche Ansätze für die Prävention in der Sozialen Arbeit herausgearbeitet. Methodologisch basiert die Arbeit auf der konstruktivistischen Grounded Theory. Die Ergebnisse zeigen, wie gesellschaftliche Skripte, beziehungsweise geschlechtsspezifisches Rollenverhalten, eine Kultur der Gewalt an Frauen* ermöglichen und fördern. Diese Skripte zu durchbrechen, ist ein Schlüssel für das Behalten oder Wiedererlangen von Handlungsmacht. Hierbei stützen sich die Interviewpartnerinnen auf verschiedene kulturelle, individuelle und sozioökonomische Ressourcen. Als Präventionsmöglichkeit wird eine vermehrte Schulung und Sensibilisierung der Professionellen der Sozialen Arbeit vorgeschlagen. Empfehlenswert ist weiter die Schaffung von sicheren, geschlechtergetrennten Lern- und Austauschräumen für Adressat*innen. Bei Kindern und Jugendlichen sollte vermehrt eine geschlechtersensible Pädagogik im Zentrum stehen. Ein letzter Ansatz sind Selbstverteidigungstechniken, welche sich Mädchen* schon früh aneignen sollten

    IAP Studie 2019 : agile Arbeits- und Organisationsformen in der Schweiz

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    Agilität ist ein zentraler Treiber des Digitalen Wandels. Die IAP Studie im Kontext der Arbeitswelt 4.0 widmet sich darum agilen Arbeits- und Organisationsformen in der Schweiz. Wie gestalten und erleben Schweizer Fach- und Führungspersonen die agile Transformation in ihrem eigenen Unternehmen? Welche Herausforderungen und Widerstände bringen agile Arbeits- und Organisationsformen mit sich? Diese Fragen hat die dritte IAP-Studie zur «Arbeitswelt 4.0» aufgenommen. Dazu hat das IAP in strukturierten Interviews 22 Fach- und Führungskräfte aus unterschiedlichen Branchen befragt, wie sie die agile Transformation erleben. Dabei wurden ausschliesslich Interviewpartnerinnen und Interviewpartner aus Unternehmen und Organisationen ausgewählt, welche die agile Transformation aus eigener Erfahrung kennen

    Organisationslernen und Wissensmanagement: Überlegungen zur Entwicklung und zum Stand des Forschungsfeldes

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    Organisationslernen und Wissensmanagement sind in der Organisationsforschung als anerkannte Forschungsbereiche und in der Organisationspraxis zu einem festen Bestandteil von Veränderungsprozessen geworden. Der Beitrag beschreibt die Entwicklung des Feldes und hebt wesentliche Ergebnisse hervor. Eine Einordnung der bedeutendsten Veränderungen auf dem Gebiet des Organisationslernens und der Wissensgenerierung über die letzten drei Jahrzehnten erfolgt in acht Dimensionen, die die wichtigsten Aspekte der Theorie und Praxis von Organisationslernen beleuchten. Die Wurzeln der Theorieentwicklung zu Organisationslernen liegen in den 1960er und 70er Jahren im angelsächsischen Raum von Organisationswissenschaftlern auf der Basis von Fallstudien und unter fast ausschließlicher Betrachtung des Topmanagements. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden die wissenschaftlichen Untersuchungen jedoch auf immer unterschiedlichere Organisationsformen ausgedehnt: von privatwirtschaftlichen Unternehmen auf staatliche, nichtstaatliche und sogar virtuelle Organisationen. Die unterschiedlichsten Wissenschaftstraditionen, von der Psychologie über die Gesellschaftswissenschaften bis hin zu Wirtschaftswissenschaften, leisteten ihren Beitrag zum besseren Verständnis des Prozesses von Organisationslernen und Wissensmanagement. Die Forschung erweiterte ihren Blickwinkel auch dadurch, dass Akteure aus verschiedensten Hierarchieebenen in die Untersuchungen einbezogen wurden. In den vergangenen zehn Jahren wurden politische und emotionale Dimensionen von Organisationslernprozessen in der Praxis des Organisationslernens und dessen wissenschaftlich-intellektueller Rezeption als relevant erkannt. -- The field of organizational learning and knowledge has expanded significantly over the past thirty years, attracting contributions from scholars with diverse disciplinary backgrounds as well as from managers and consultants. This article reviews the development of the field, exploring eight dimensions ranging from the scope, the focus, the types of organizations studied, and the relationship between theory and practice. It outlines research challenges, both in terms of remaining uncharted territory and in terms of methodological requirements.

    Zur Implementierbarkeit eines Systems des Wissensmanagements im Unternehmen

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    Die vorliegende Arbeit setzt sich mit einer besonderen Form der Implementierung eines Systems des Wissensmanagements im Unternehmen auseinander. Über den Verlauf von mehr als zwei Jahren wurde die Einführung eines Wissensmanagements in einem spezifischen Unternehmen beobachtet. Eine Besonderheit lag im vom beobachteten Unternehmen gewählten Ansatz, der sich im Wesentlichen aus dem Gedankengut des Systemischen Wissensmanagements, der Ansätze der Knowledge Networks und der Wissenskooperation sowie Axiomen der systemischen Organisationsberatung speiste. Das Unternehmen hatte sich gegen eine top-down gesteuerte Einführung entschieden. Sein Vorgehen basierte vielmehr auf der Perturbation des Systems der Organisation zur Stimulierung des Entstehens von Wissenskooperation und Wissensnetzwerken. So sollten schlussendlich die Vorteile eines optimierten Umgangs mit Wissen sichtbar und spürbar werden. Dieser wahrnehmbare Nutzen sollte dann in die Begründung von Projekten und Aktivitäten zur tatsächlichen Verbesserung des Umgangs mit Wissen münden. Mit dem Ziel, Einblick in die inneren Mechanismen des Systems der Organisation zu bekommen, beobachtete der Forscher, welche Form eines Wissensmanagements sich so bilden würde, und ob sich darüber hinaus auf diese Weise ein steuerbares Konstrukt eines Wissensmanagements etablieren lassen würde. Diese Untersuchung gibt Aufschluss darüber, wie eine Organisation mit etablierten Strukturen und eingeübten Prozessen auf Interventionen reagiert, die darauf abzielen, sie zu einer Veränderung in ihrem Umgang mit Wissen zu bewegen. Ferner wird der so beschrittene Weg der Implementierung eines Systems des Wissensmanagements evaluiert

    Organisationslernen und Wissensmanagement: Überlegungen zur Entwicklung und zum Stand des Forschungsfeldes

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    "Organisationslernen und Wissensmanagement sind in der Organisationsforschung als anerkannte Forschungsbereiche und in der Organisationspraxis zu einem festen Bestandteil von Veränderungsprozessen geworden. Der Beitrag beschreibt die Entwicklung des Feldes und hebt wesentliche Ergebnisse hervor. Eine Einordnung der bedeutendsten Veränderungen auf dem Gebiet des Organisationslernens und der Wissensgenerierung über die letzten drei Jahrzehnte erfolgt in acht Dimensionen, die die wichtigsten Aspekte der Theorie und Praxis von Organisationslernen beleuchten. Die Wurzeln der Theorieentwicklung zu Organisationslernen liegen in den 1960er und 70er Jahren im angelsächsischen Raum von Organisationswissenschaftlern auf der Basis von Fallstudien und unter fast ausschließlicher Betrachtung des Topmanagements. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden die wissenschaftlichen Untersuchungen jedoch auf immer unterschiedlichere Organisationsformen ausgedehnt: von privatwirtschaftlichen Unternehmen auf staatliche, nichtstaatliche und sogar virtuelle Organisationen. Die unterschiedlichsten Wissenschaftstraditionen, von der Psychologie über die Gesellschaftswissenschaften bis hin zu Wirtschaftswissenschaften, leisteten ihren Beitrag zum besseren Verständnis des Prozesses von Organisationslernen und Wissensmanagement. Die Forschung erweiterte ihren Blickwinkel auch dadurch, dass Akteure aus verschiedensten Hierarchieebenen in die Untersuchungen einbezogen wurden. In den vergangenen zehn Jahren wurden politische und emotionale Dimensionen von Organisationslernprozessen in der Praxis des Organisationslernens und dessen wissenschaftlich-intellektueller Rezeption als relevant erkannt." (Autorenreferat)"The field of organizational learning and knowledge has expanded significantly over the past thirty years, attracting contributions from scholars with diverse disciplinary backgrounds as well as from managers and consultants. This article reviews the development of the field, exploring eight dimensions ranging from the scope, the focus, the types of organizations studied, and the relationship between theory and practice. It outlines research challenges, both in terms of remaining uncharted territory and in terms of methodological requirements." (author's abstract

    Innovationslogik und regionales Wirtschaftswachstum: Theorie und Empirie autopoietischer Innovationsdynamik

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    ?Innovationslogik und regionales Wirtschaftswachstum ? Theorie und Empirie autopoietischer Innovationsdynamik? Obwohl neuere wachstumstheoretische Ansätze durchgängig die Bedeutung von Innovationen für wirtschaftliche Entwicklung betonen und sich dabei in selten zu findender Eintracht auf die wegweisenden Arbeiten Joseph A. Schumpeters beziehen, ist dennoch zu konstatieren, dass das Schumpetersche Entwicklungsparadigma nach wie vor in Wirtschaftstheorie und -politik ein Schattendasein fristet. Im Gegensatz zur von Schumpeter vertretenen ?Innovationslogik des Wachstums?, nach der wirtschaftliches Wachstum durch Innovationen und schöpferische Unternehmer verursacht wird, spielen im Rahmen ?gängiger? wirtschafts- und auch regionaltheoretischer Ansätze schöpferische Unternehmer im Wachstumsprozess eine nur nachgelagerte, keinesfalls aber ursächliche Rolle. Vor dem Hintergrund der Dominanz inputlogischen Wachstumsdenkens in Wirtschaftstheorie und -politik geht es dieser Arbeit darum, über die Etablierung einer innovationslogisch-konsistenten Erklärung regionalen Wachstums einen ?theoretischen Kontrapunkt? zu setzen. Im Mittelpunkt steht die theoretische und empirische Fusion von Schumpeterscher Innovationslogik mit der modernen Systemtheorie, insbesondere mit der Theorie der Autopoiese. Indem gezeigt wird, dass regionale Innovationssysteme autopoietischen Charakters sind und dabei schöpferische Unternehmer als treibende Kraft im fortlaufenden Reproduktionsprozess von Innovationen durch Innovationen fungieren, wird der regionale Innovationsprozess zu ausschließlich durch die Region und die dort agierenden Akteure verursachten Phänomen. Ausgehend von der Überlegung, dass nicht nur zwischen verschiedenen Typen von Unternehmertum (Routine, Arbitrage, Innovation und Evolution) zu unterscheiden ist, sondern auch die von Schumpeter thematisierte schöpferische Unternehmerfunktion verschiedene Spezialisierungsmuster annehmen kann (z.B. realwirtschaftliches, finanzielles, wissenschaftliches, politisches und Netzwerkunternehmertum), widmet sich der zweite Teil der Arbeit der Analyse der einzelnen institutionellen Subsysteme autopoietisch-operierender regionaler Innovationssysteme und der dort jeweils (inter)agierenden schöpferischen Unternehmer. So widmet sich das vierte Kapitel der Theorie lokaler Unternehmensnetzwerke. Neben der Analyse der innovationsfördernden Wirkungen lokaler Vernetzung geht es darum, über die Figur des Netzwerkunternehmers die Funktion und Wirkungsweise von Vertrauen, die Entstehung von Vertrauen und die Möglichkeiten, Vertrauen als zentralen Operationsmodus von Netzwerken endogen zu schaffen, herauszustellen. Zudem wird aufgezeigt, dass der in der regionalen Debatte zum zentralen Erfolgsfaktor erklärte Aspekt ?lokale Unternehmensvernetzung? nicht nur Basis, sondern gleichzeitig auch Ergebnis unternehmerischen Handelns ist. Aus innovationslogischer Sicht sind es somit lokale schöpferische Unternehmer selbst, die über die Qualität der institutionellen Kontextbedingungen innovativen Verhaltens entscheiden. Schumpeterisch zu argumentieren heißt die Finanzierung von Neuerungen im Auge zu behalten. Dieser Frage ist das fünfte Kapitel gewidmet. Hier wird die Finanzierungsproblematik von innovativen Neugründungen durchgehend autopoietisch begründet. Ausgehend von einer informations- und kostentheoretischen Begründung des Marktversagens im Bereich der Frühphasenfinanzierung innovativer Gründungen wird die Kategorie des Finanzunternehmertums eingeführt und die Schlüsselrolle von Kompetenzen beim Zugang zu Finanzkapital unter Rückgriff einer vergleichenden Analyse der Arbeitsweise verschiedener Finanzintermediäre (Banken, Venture Capital, Business Angels) nachgewiesen. Zentrales Ergebnis ist, dass die Etablierung funktionsfähiger, d.h. innovationsfördernder regionaler Finanzierungskreisläufe auf den unternehmerischen Input von sowohl Gründern als auch Finanziers angewiesen ist. Das sechste Kapitel thematisiert die Bedingungen für die effektive Einbindung von Wissenschaft ins regionale Innovationssystem. Im Mittelpunkt steht dabei die ?unternehmerische Universität? als des Nukleus eines autopoietisch operierenden regionalen Innovationssystems. Es werden die Grenzen sog. Wissenstransferansätze aufgezeigt und damit auf die Notwendigkeit verwiesen, Unternehmertum in Universitäten stärker verankern zu müssen, wenn das im Wissenschaftssystem geschaffene Wissen wirtschaftlich effektiver genutzt werden soll. Kapitel 7 widmet sich die Arbeit der Frage, wie sich ein regionales Innovationssystem durch wirtschaftspolitische Maßnahmen entwickelnund fördern lässt, ohne dabei theoretisch und damit auch wirtschaftspolitisch in inputlogisches Wachstumsdenken ?zurückzufallen?. Im Mittelpunkt steht hier die Identifikation und Begründung von vier Prinzipien einer autopoietischen, d.h. dem Schumpeterschen Entwicklungsparadigma sich verpflichtet fühlenden regionalen Wirtschafts- und Innovationspolitik

    Neuronale Steuerungsparadigmen für autonome Roboter realisiert durch ein flexibles Software-Tool

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    Diese Diplomarbeit gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Implementation einer Bibliothek zur Simulation künstlicher neuronaler Netze. Der zweite Teil untersucht und vergleicht verschiedene Lernverfahren zur Steuerung autonomer Roboter. Bei der Implementation der Lernverfahren wird dabei die Netzwerk-Bibliothek als Grundlage benutzt

    Warum passen sich Unternehmen nicht an die Auswirkungen des Klimawandels an?: Hemmnisse und Barrieren gegenüber der Klimawandelanpassung

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    Der Klimawandel stellt sich für heutige und zukünftige Generationen als eine ernst zu nehmende Angelegenheit dar. Neben der Gefährdung für Leben und Gesundheit, sieht sich auch die Wirtschaft gravierenden Auswirkungen gegenüber. In aktuellen Beiträgen der Forschung wird dabei zumeist die Problematik des Klimaschutzes behandelt. Dennoch sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits vorhanden und fordern schon heute Maßnahmen. Eine wesentliche Möglichkeit, um auf längst auftretende, nicht mehr verhinderbare Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren, stellt die Klimaanpassung dar. Doch obwohl sich durch eine frühzeitige Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen und neu entstehende Märkte, sich Chancen für die Unternehmen ergeben können, scheinen Unternehmen in der Anpassung an den Klimawandel gehemmt. Intention der vorliegenden Arbeit ist es daher, die Hemmnisse, die der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels entgegenstehen, zu ergründen. Da der Hemmnisanalyse keine theoretische Basis zugrunde liegt, wird in der Arbeit der sozialwissenschaftliche Aspekt, der sich mit Beweggründen des Nicht-Handelns und negativen Folgen der Gesellschaft auseinandersetzt, anhand des Organisationalen Lernens einbezogen. Das erste Forschungsziel betrachtet daher die Darstellung des Organisationalen Lernens als theoretische Basis der Hemmnisanalyse. Das zweite Forschungsziel soll einen Leitfaden darlegen, der der Feststellung der Hemmnisse der Unternehmen gegenüber der Klimawandelanpassung dient. Dieser baut auf dem entwickelten theoretischen Konstrukt der Hemmnisanalyse auf. Um die Forschungsziele zu erarbeiten, werden Forschungsfragen aufgestellt. Diese lassen sich in dem entwickelten Forschungsdreieck, welches die Aspekte des Organisationalen Lernens, der Klimawandelanpassung und der Hemmnisanalyse in Zusammenhang bringt, wiederfinden. Das Forschungsdreieck wird im gesamten Verlauf der Arbeit angewendet. Die deskriptive Beantwortung der Forschungsfragen erfolgte anhand von 33 recherchierten Literaturquellen, die dem Forschungsdreieck entsprechen und mittels einer Inhaltsanalyse qualitativ sowie teilweise quantitativ ausgewertet wurden. Wesentliche Konzepte des Organisationalen Lernens wie der behavioristische und kognitive Lernansatz, das single-loop und double-loop learning, individuelle, gruppenbasierte und organisationale Lernebene und Lern-, Wissens- und Anpassungsprozesse konnten in der Literatur erkannt werden. Des Weiteren konnte eine Hemmniskategorisierung entwickelt werden, die sowohl dem Organisationalen Lernen als auch der Klimawandelanpassung entspricht. Eine Vielzahl relevanter Hemmnisse konnten identifiziert und der gebildeten Hemmniskategorisierung zugewiesen werden. Die Ergebnisse der Forschungsfragen spiegeln sich in dem theoretischen Konstrukt der Hemmnisanalyse sowie dem Leitfaden wider

    Das dialogische Konzept einer beratenden Motologie: Organisationsberatung. Die Kunst der Unterredung.

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    Die Organisationsberatung sieht sich derzeit mit dem Problem konfrontiert, einerseits fachliches Exper-tenwissen implementieren zu wollen, andererseits die Autonomie der Organisation zu wahren, bzw. die rationale Steuerbarkeit von Organisationen abzulehnen. Bewegt man sich in einer paradigmatischen Unterteilung, so fehlt es dem expertokratischen Vorgehen (Fachberatung) an methodischen Maßnah-men und Regelungen zur Veränderungsinitiierung und an Ergebnisoffenheit; sowie es der Prozessbera-tung an der grundsätzlichen Möglichkeit fehlt, fachliches Wissen (Expertenwissen) einspeisen oder ge-nerieren zu können. Die Diskurse der Organisationsberatung haben das Problem erkannt und suchen in der Thematisierung von Reflexionsprozessen einen Ausweg. Allerdings ist noch kein theoretisch konsistenter Entwurf gelungen, der das Leitbild der Expertokratie mit dem des Prozeduralismus zusammenführt. Diese Arbeit kann ihren Entstehungszusammenhang u.a. in der Praxis sehen, in der eine Schule bei der Umwandlung in eine Ganztagsschule beratend begleitet wurde. Hierbei wurde der Wunsch nach Exper-tenwissen mit der gleichzeitigen Befürchtung, etwas ´übergestülpt´ zu bekommen, sehr deutlich. Aus einer motologischen Perspektive wurde sich dieser grundlegenden, ambivalenten Ausgangssituation genähert: Die Organisation konnte durch die Betonung einer hermeneutischen und psychodynamischen Sichtwei-se zu großen Teilen durch ihre Organisationskultur begriffen werden. Die ´basic underlying assumptions´ der Organisationskultur sind aber nur auf einer unbewussten, einer präverbalen Ebene zu begreifen – sie sind als (implizite) präsentative Symbolismen zu definieren. Diese sind der Sprache oder anderen diskursiven Symbolismen vorerst versperrt. Daher muss ein weiterer Weg eingeschlagen werden: das Konzept der reflexiven Leiblichkeit bietet durch seine leibphänomenologische Ausrichtung eine Mög-lichkeit, sich unbewusster, präverbaler Inhalte zu nähern. Durch metaphorische Bewegungssituationen, welche den Menschen in seiner organisationalen Gewordenheit und im Kontext seiner Organisation thematisieren, soll die Organisationskultur ´entcodiert´ werden: das Organisationsmitglied wird befä-higt, sich seiner alltäglichen, dogmatischen, vielleicht ideologischen Wertsetzungen bewusster zu wer-den. Es soll begleitet und unterstützt werden, eine (selbst-) kritische Distanz zu seinem professionellen Tun herzustellen, um seine blinden Flecken, seine monologischen Auseinandersetzungen mit der Welt zu reflektieren. Dieser Schritt erscheint notwendig, um den Anderen (Expertenwissen) in seine eigene Identitätskonstruktion mit aufnehmen zu können. Auf diese Weise wird das Andere an sich (in diesem Fall: Beraterwissen) nicht als Bedrohung, als Schranke oder Hindernis empfunden, sondern als Entwick-lungsmöglichkeit. Die Motologie bietet nicht nur methodisch einen Schlüssel zu einer gelingenden Or-ganisationsberatung, es verfügt auch über ein generiertes Fachwissen, welches den Menschen in einem wachstumsorientierten Entwicklungsmilieu begreift
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